Was ist wissenschaftliches Arbeiten?
Ganz allgemein bedeutet wissenschaftliches Arbeiten zunächst einmal, Fragen zu stellen und durch systematisches Arbeiten Antworten auf diese Fragen zu finden (Badock et al., 2018, S. 2). Dabei werden eigene kreative Gedanken mit bereits existierendem Wissen von anderen Forschenden auf systematische Weise miteinander verknüpft (Bohl, 2018, S. 10-13).
Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet auch, dass man kritisch ist, Dinge hinterfragt und mit eigenen Gedanken, die auf Erkenntnissen aus der Wissenschaft gestützt sind, schließlich zu nachvollziehbaren Ergebnissen gelangt (Bohl, 2018, S. 10-13).
Daher ist es wichtig, dass man zum einen die Erkenntnisse kennt, die zum eigenen Thema in der Wissenschaft veröffentlicht wurden (Literaturrecherche, Informationen finden). Ihr seid nicht die ersten, die sich zu diesem Thema Gedanken machen. Zum anderen muss man sich bei seiner Argumentation wiederum auf die bereits existierenden Erkenntnisse beziehen (Zitieren) und kann anschließend darauf aufbauen und diese bestenfalls weiterentwickeln. Wenn ihr eure eigenen Aussagen mit wissenschaftlichen Ergebnissen belegt, verstärkt ihr die Aussagekraft eurer Ergebnisse.
Zu den Kriterien für wissenschaftliches Arbeiten gehören für euch im YES!:
- Klar umrissene Fragestellung und abgegrenztes Thema, d.h. die Fragestellung muss klar formuliert werden, sodass alle anderen verstehen, womit ihr euch genau beschäftigt.
- Nachvollziehbare Erkenntnisse, d.h. fremde Quellen müssen kenntlich gemacht werden und im Literaturverzeichnis aufgeführt werden. Hypothesen und Behauptungen müssen mit Quellen belegt werden. Ihr dürft euch nicht mit fremden Federn schmücken.
- Neuigkeitswert der Erkenntnisse, d.h. es werden neue Aussagen getroffen oder der Untersuchungsgegenstand wird unter einem neuen Blickwinkel betrachtet.
- Nutzen und Mehrwert der Erkenntnisse für z.B. die Öffentlichkeit, da durch eure Ergebnisse die wissenschaftlichen Erkenntnisse erweitert werden.
Über den folgenden Link könnt ihr euch Videos anschauen, die euch helfen, die richtigen Quellen zu finden und Informationen korrekt zu bewerten: https://www.econbiz.de/eb/de/wissenschaftlich-arbeiten/informationskompetenz-videos
Literaturverzeichnis
Badock, M. et al. (2018). Einführung. In S. Stock, P. Schneider, E. Peper & E. Molitor (Hrsg.), Erfolgreich wissenschaftlich arbeiten (S. 2-15). Berlin, Heidelberg: Springer Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55001-4_1
Bohl, T. (2018). Wissenschaftliches Arbeiten im Studium der Erziehungs-und Bildungswissenschaften (4. Auflage). Weinheim: Beltz.
Ebster, C., & Stalzer, L. (2017). Wissenschaftliches Arbeiten für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler (4. Auflage). Wien: facultas.
Quellen angeben und richtig zitieren in YES!-Präsentationen
Ein wichtiger Bestandteil einer Präsentation des YES! ist es, eine wissenschaftliche Analyse des Themas und des Problems darzustellen und möglichst auch wissenschaftlich die Lösungsidee herzuleiten. Im Wettbewerb werden die Präsentationen aber nicht an den allgemeinen wissenschaftlichen Standards gemessen, sondern an einer für das YES! vereinfachten Regelung für die Angabe von Quellen und Zitaten.
Die richtige Anwendung dieser YES!-Regeln fließt in die Bewertung der Lösungsidee mit ein.
1. Zitate und Quellen von wissenschaftlichen Studien
Wenn es darum geht, dass ihr in der Präsentation den Ist-Zustand des Themas zeigen sollt, ist der Verweis auf Studienergebnisse ein Muss-Bestandteil. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie ihr das gestalten könnt.
Grundsätzlich gilt für die Angabe der Quellen auf Folien folgendes Format:
ein(e) Autor:in: (Name, Erscheinungsjahr)
zwei Autor:innen: (Name & Name, Erscheinungsjahr)
drei oder mehrerer Autori:innen: (Name et al., Erscheinungsjahr)
Wenn die Quelle nur online zu finden ist, fügt ihr das als Hinweis noch hinzu, zum Beispiel:
(Name, Erscheinungsjahr, online)
Stichworte als Auflistung
Ihr zeigt auf einer Folie mehrere Stichpunkte als Auflistung, zu denen ihr dann etwas erzählt. Hier müsst ihr auf der Folie unterhalb des letzten Punktes angeben, woher ihr diese Informationen habt, also was die Quelle ist.
Wörtliche Zitate
Wenn Forscher:innen oder vielleicht bekannte Personen einen Sachverhalt kurz und klar auf den Punkt bringen, könnt ihr dies als ein wörtliches Zitat auf eurer Folie zeigen. Auch hier muss dabeistehen, was die Quelle ist.
Grafiken und Tabellen
Viele Studien visualisieren ihre Umfrageergebnisse oder Daten in einer Grafik mit einem Koordinatensystem, Säulen- oder Kuchendiagrammen oder in Tabellen. Diese Grafiken sind in der Regel für Veröffentlichungen gedacht und selten passend für Präsentationen.
Prüft genau, was davon für euch überhaupt relevant ist. Statt ein ganzes Diagramm abzubilden, das kaum lesbar ist, nehmt die wichtigen Infos heraus und stellt sie so dar, dass sie in der Präsentation gut erkennbar und verständlich sind. Das kann eine eigene Grafik sein oder einfach nur Stichpunkte. Die Studie muss jedoch als Quelle angegeben werden.
Ein Beispiel:
Diese Tabelle kann man natürlich auf eine Folie packen, aber keiner hat die Zeit, sich die Daten genau anzuschauen. Ihr könnt sie aber als Backup-Folie nutzen.
Besser wäre es, Schlüsse aus dieser Tabelle zu ziehen, die etwas aussagen können und diese dann vorzutragen und die Quelle anzugeben:
Dazu könntet ihr dann sagen: Aus dem „ifo-„Ein Herz für Kinder“ – Chancenmonitor: Wie (un)gerecht sind die Bildungschancen von Kindern aus verschiedenen Familien in Deutschland verteilt?“ von 2023 erkennt man … (es folgt die Erklärung der Punkte auf der Folie)
Auf der Folie könnte dann stehen:
2. Quellenangabe von eigenen Umfragen
Je nach Lösungsidee und Thema, könnt ihr selbst Umfragen an eurer Schule oder in eurem Umfeld durchführen. Die Darstellung der Ergebnisse müsst ihr auch hier so wählen, dass nur die relevanten Informationen gezeigt werden, die ihr rüberbringen wollt. N steht hier für die Anzahl der Antworten. Gebt auch an, wen ihr befragt habt und wann die Umfrage durchgeführt wurde.
Hier müsst ihr auch auf der Folie angeben, dass eure eigene Umfrage die Quelle ist.
3. Quellenangabe von Fotos
Viele Teams verwenden Fotos oder Grafiken, um ihre Ideen ansprechend darzustellen. Diese Fotos dürfen nur frei verfügbar sein. Wenn ihr ein Foto auf einer Website findet, z.B. tagesschau.de, und dort steht bei einem Bild so etwas wie © IMAGO/ZUMA Press Wire, © Vyacheslav Prokofyev/Agentur Sputnik/AFP/Getty Images oder ein Hinweis auf eine andere Bildagentur wie dpa, afp oder reuters. Fotos und Verlinkungen zu solchen Fotos sind nicht erlaubt im YES!, weil diese Fotos nicht lizenzfrei sind und für die Nutzung eingekauft werden müssen.
Gute Quellen können für euch folgende Websites sein. Achtet bitte darauf, dass ihr nur kostenlose Fotos nutzt. Das YES! erstattet dafür keine Kosten. Die Quellenangaben generieren sich oft direkt als Link. Bitte die Verlinkung zu dem Bild nicht löschen.
- https://pixabay.de (Quellenangabe wird bei Download angezeigt)
- https://unsplash.com (Quellenangabe wird bei Download angezeigt)
- https://pxhere.com (Quellenangabe wird bei Download angezeigt)
- https://pexels.com (Quellenangabe wird bei Download angezeigt, zusätzlich noch pexels.com angeben, z.B. „Foto von Mikechie Esparagoza, pexels.com)
- https://commons.wikipedia.org (Quellenangabe wird bei Download angezeigt)
- https://picjumbo.com (Quellenangabe wird bei Download angezeigt)
- https://openclipart.org (Quellenangabe nicht notwendig)
4. Literaturverzeichnis
Am Ende eurer Präsentation müsst ihr ein Literaturverzeichnis zeigen, dass dann auch für eine Weile für die anderen Teams sichtbar sein soll. Hier listet ihr keine Fotos auf. Dieses Verzeichnis listet nur alle wissenschaftlichen Quellen alphabetisch auf, die ihr genutzt habt. Dabei gibt es unterschiedliche Formate je nachdem, ob es ein Artikel, ein Buch oder ein(e) Website/Online-Dokument ist.
Hier sind Beispiele: