Annette-Kolb-Gymnasium Traunstein

Tag der Pflege

Unser Problem:
Das Problem in der Pflege ist vor allem der Fachkräftemangel, der zum einen auf den Vorurteilen und dem schlechten Ansehen der Pflegeberufe basiert. Oft erweisen sich die Vorstellungen junger Leute in Bezug auf Gehälter oder Arbeitsbedingungen als falsch. Dies führt dazu, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene häufig schon früh von der Pflege distanzieren und die Möglichkeiten in diesem Fachgebiet kaum wahrnehmen.

Unsere Lösungsidee:
Als Problemlösung wollen wir den „Tag der Pflege“ einführen. Dieser soll allen Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe Berufe in diesem Fachgebiet näherbringen, indem sie praxisnahe Übungen ausführen dürfen. Hierfür wollen wir zusammen mit den Krankenhäusern, Altenheimen und weiteren Pflegeeinrichtungen ein Programm ausarbeiten, das das Interesse der Schüler und Schülerinnen weckt. Wir wollen als endgültiges Ziel erreichen, dass der „Tag der Pflege“ für die 9. Jahrgangsstufe verpflichtend im Rahmen der beruflichen Orientierung aufgenommen wird. Daraus folgt, dass sich möglichst viele junge Menschen mit Pflegeberufen auseinandersetzen müssen.

Unsere Zielgruppen:
Das Interesse in unserer Region an dem Programm schon sehr groß ist und wir hier vor Ort bereits in Kontakt mit den Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie unserer Schule in Bezug auf die Umsetzung stehen. Um unser Projekt erst bayernweit und dann bundesweit umsetzen zu können, benötigen wir Unterstützung von dem Bundesministerium für Gesundheit sowie den zuständigen Ministerien der Bundesländer. Außerdem würden wir zur Umsetzung die Unterstützung der Kultusministerien der Bundesländer und der zuständigen Dachverbände für die Pflegeeinrichtungen.

Unser Ziel:
Durch das Aufheben von Vorurteilen wollen wir den schlechten Ruf der Pflegeberufe beseitigen und dadurch das Interesse seitens der Schülerinnen und Schüler steigern. Wodurch im Endeffekt die Zahl der Auszubildenden erhöht werden soll.

Wissenschaftliche Basis:
Unsere Problemdefinition basiert auf der Lektüre, welche uns von unserer Expertin zur Verfügung gestellt wurde. Für unsere Lösungsidee haben wir die in der Lektüre vorhandenen Diagramme genutzt sowie Umfragen und Interviews durchgeführt.

 

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Wie kann eine Ausbildung in der Pflege attraktiver werden?

von Dr. Monika Senghaas, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Und auch wenn in den Medien und in der öffentlichen Debatte manchmal ein anderes Bild gezeichnet wird: Bislang sind die allermeisten Pflegekräfte in ihrem Beruf geblieben, statt sich eine andere Arbeit zu suchen. Noch schneller als die Zahl der Beschäftigten ist allerdings der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und bei ambulanten Pflegediensten gestiegen. Bundesweit herrscht in fast allen Bereichen ein Mangel an Pflegefachkräften. Dass offene Stellen nicht oder erst nach längerer Zeit besetzt werden können, gehört in vielen Einrichtungen zum Alltag.

Für die Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und bei ambulanten Pflegediensten bedeutet der Personalmangel eine zusätzliche Belastung. Sie leiden bei der Arbeit unter Zeitdruck und müssen häufiger als sonst nachts oder am Wochenende arbeiten oder kurzfristig einspringen. So verstärkt der Personalmangel die ohnehin starke Belastung in Pflegeberufen. Eine Arbeit in der Pflege erscheint vielen nicht attraktiv. Doch gerade jetzt ist es wichtig, dass Menschen eine Ausbildung in Pflegeberufen absolvieren. Nur auf diese Weise lässt sich die Personalsituation in der Pflege verbessern.

  • Was hält junge Menschen von einer Ausbildung im Pflegeberuf ab und wie können diese Hindernisse überwunden werden?
  • Wie können Quereinsteiger – also Menschen, die zuvor einen anderen Beruf ausgeübt haben – zu einem Einstieg in die Pflege motiviert werden?
  • Was sind attraktive Angebote, um Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungen in der Pflege zu finden?
  • Wie können Ausbildungsbedingungen verbessert und Abbrüche von Ausbildungen in der Pflege verhindert werden?

Diesen und ähnlichen Fragen kann ein YES!-Projekt nachgehen

Dr. Monika Senghaas ist Sozialwissenschaftlerin und promovierte an der Universität Leipzig. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am IAB. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Sozialpolitikforschung. Aktuell beschäftigt sie sich insbesondere mit der Umsetzung von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in der öffentlichen Arbeitsverwaltung und Gerechtigkeitsvorstellungen im Zusammenhang mit Sozialpolitik.