YES Team

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Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium aus München

Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium aus München

Greem


Das ist unser Problem:

Die Probleme, die wir definiert haben, sind mangelndes Finanzwissen (v.a. bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen), unzureichendes Vertrauen in die Höhe des Erlöses grüner Investitionen, fehlende Lern-und Praxisangebote und außerdem mangelnde Transparenz von Unternehmen (Greenwashing). Wir haben uns für dieses Themengebiet entschieden, da wir dort viel Verbesserungspotential sehen und glauben, große Veränderungen bewirken zu können.


So sieht unsere Lösung aus?

Unsere Lösung ist eine App zur Einführung in Aktien und grünes Investieren. Sie besteht aus drei Kernteilen – dem Lernmodul, dem Investitionsmodul und dem Testmodul.
Im Lernmodul wird das Wissen zum gezielten Investieren durch Informationstexte und Erklärvideos schrittweise vermittelt und mit anschließenden Fragen geprüft.
Das Investitionsmodul dient zur spielerischen Anwendungen des Erlernten im Rahmen eines simulierten Aktienmarkts.
Mithilfe des Kl-Testmoduls können Nutzer:innen ihre priorisierten Umweltfaktoren und damit ihren Investitionstyp herausfinden.


Das ist unser Ziel:

Unser Ziel ist, mithilfe unserer App das Verständnis für grünes Investieren zu verbessern, umweltfreundliche Aktien so beliebter und bekannter zu machen als auch das Bewusstsein bezüglich Greenwashing zu erhöhen.


Das ist unsere Zielgruppe:

Unsere Idee richtet sich an Schulen, Jugendliche und junge erwachsene Privatpersonen, die ihr Geld in grüne Aktien investieren möchten und/oder grundsätzliches Verständnis für digitale Geldanlagen/Aktien aufbauen wollen.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Grüne Investitionen: wie können Investitionsentscheidungen von Privatpersonen im Kampf gegen den Klimawandel besser genutzt werden?

von Dr. Marie-Theres von Schickfus und Felicitas Koch, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

2015 haben sich mit dem Pariser Klimaabkommen über 190 Länder geeinigt, gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen. Eines der Hauptziele ist, die „Finanzströme mit dem Pfad zu niedrigen Treibhausgasemissionen und einer klimaresistenten Entwicklung in Einklang zu bringen“.

Dazu können neben Regierungen und Banken auch Haushalte durch ihre (nachhaltigen) Konsum- und Anlageentscheidungen beitragen: Haushalte investieren in bestimmte Aktien oder Investmentfonds oder halten Geldeinlagen, welche durch grüne Finanzprodukte bei Banken ebenfalls zur Transformation beitragen können. Zudem können Haushalte bei Investitionen in Sachmittel wie Immobilien, Autos oder Heizungen ebenfalls einen Beitrag leisten, wenn sie nachhaltige oder energiesparende Alternativen wählen. Nachhaltige Finanzanlagen sind – zumindest teilweise – den Haushalten in Deutschland bekannt, es gibt aber noch großes Ausbaupotential: die deutsche Entwicklungsbank KfW berichtet aus einer Umfrage von 2024, dass ca. 14% der deutschen Haushalte grüne Finanzanlagen bereits nutzen. Dies trifft besonders auf private Investoren der Altersgruppe 18-30 Jahre sowie Haushalte mit hohem Einkommen zu. Weitere 30% der Haushalte können sich die Nutzung grüner Geldanlagen vorstellen; für ca. 53% der Haushalte ist dies jedoch nicht vorstellbar.

Ein Hindernis für die Beteiligung von privaten Haushalten am grünen Finanzmarkt ist fehlende finanzielle Bildung. Aber auch sogenanntes Greenwashing, also der Versuch, Produkten durch Marketing ein falsches grünes Image zu verpassen, kann durch abnehmende Glaubwürdigkeit nachhaltiger Finanzprodukte ein Problem darstellen. Dem sollen Nachhaltigkeitsbewertungen und -labels Abhilfe schaffen: im Rahmen des EU Aktionsplans zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum müssen Unternehmen als auch Finanzmarktakteure Nachhaltigkeitsinformationen zu Unternehmen und Finanzprodukten offenlegen. Damit sollen informiertere Anlageentscheidungen getroffen werden und Kapitalflüsse zu CO2-armen Wirtschaftsaktivitäten gesteuert werden.

Mögliche Fragestellungen:

  • Wie können private Haushalte sich besser zu (nachhaltigen) Investitionen bilden und informieren?
  • Welche Rolle kann der technologische Fortschritt bei der finanziellen Bildung von Haushalten, aber auch bei der Transparenz von nachhaltigen Finanzprodukten, deren positiven Auswirkungen und der Vermeidung von Greenwashing spielen?
  • Welche Anreize könnte der Staat, aber auch private Finanzakteure, bei der grünen Geldanlage setzen, um nachhaltige Investitionen für Haushalte attraktiver zu machen?

 

Foto: ifo Institut

Dr. Marie-Theres von Schickfus ist Postdoc am ifo Institut München und dort stellvertretende Leiterin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Rolle des Finanzsektors bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft und mit Anpassung an den Klimawandel.

Foto: ifo Institut

Felicitas Koch ist Doktorandin am ifo Institut und der LMU München mit Fokus auf Finanzökonomie und grüne Finanzierung. In ihrer Forschung untersucht sie unter anderem den Einfluss von grüner Regulierung auf den Finanzsektor und die Reaktionen verschiedener Marktteilnehmer.

Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium aus München2025-07-18T09:19:59+02:00

Internatsschule Schloss Hansenberg aus Geisenheim

Internatsschule Schloss Hansenberg

Investment Radar – Ideen, die ankommen

Team der Internatsschule Schloss Hansenberg aus Geisenheim. Foto. YES! – Young Economic Solutions..


Das ist unser Problem:

In Deutschland werden zu wenige nachhaltige öffentliche Investitionen getätigt. Die Folgen, zum Beispiel die marode Infrastruktur, spüren wir alle im Alltag. Für die Vernachlässigung öffentlicher Investitionen haben wir zwei Hauptursachen identifiziert:

  • Der Present Bias: Politiker priorisieren kurzfristige Ausgaben, weil sie sich vor allem an den Interessen ihrer (oft älteren) Wählerschaft orientieren. Dadurch werden langfristige Investitionen vernachlässigt.
  • Fehlende Kommunikation: Bürger haben kaum Möglichkeiten, strukturiert auf Investitionslücken aufmerksam zu machen. Gleichzeitig fehlt es an Transparenz über bereits erfolgte Investitionen durch Kommunen.


So sieht unsere Lösung aus?

Unsere Plattform “Investment Radar” schafft eine Brücke zwischen Bürger*innen, Kommunen und der Forschung. Durch ihre vielfältigen Features informiert sie Benutzer über aktuell getätigte Investitionen, gibt Kommunen direktes Feedback zu ihrer Arbeit und dient als Plattform, auf der fehlende Investitionen gemeldet werden können.

Unsere Website ist für jeden zugänglich und funktioniert ganz einfach:

  • Bürger:innen können unkompliziert investitionsbedürftige öffentliche Güter melden– etwa defekte Bushaltestellen oder marode Straßen – und diese mit Bildern, Kommentaren und Standort versehen.
  • Andere Nutzer können Beiträge unterstützen (liken), um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.
  • Kommunen erhalten strukturiertes Feedback, können Fortschritte bei der Umsetzung dokumentieren und so zeigen, dass sie aktiv auf Bedürfnisse der Bürger eingehen.
  • Bürger können nachträglich ihre Zufriedenheit durch Votings oder eine nur von den Kommunen einsehbare Kommentarfunktion äußern.
  • Die erhobenen Daten werden wissenschaftlich nutzbar gemacht – etwa für Analysen zu Investitionsbedarf und Zufriedenheit auf kommunaler Ebene.


Das ist unser Ziel:

Wir wollen mit unserer Website den Investitionsrückstand in Deutschland sichtbar machen und gezielt abbauen. Durch mehr Transparenz und Beteiligung sollen alle Bürger:innen, unabhängig von Region oder sozialem Status, die Möglichkeit haben, Einfluss zu nehmen. Gleichzeitig erhöhen wir den Druck auf Politik und Verwaltung, nachhaltiger und effizienter zu investieren. So schaffen wir Vertrauen und verbessern die Infrastruktur in Deutschland nachhaltig und generationengerecht.


Das ist unsere Zielgruppe:

Unsere Plattform richtet sich an mehrere Zielgruppen:

  • Kommunen und öffentliche Verwaltung, die durch die Plattform besser verstehen, wo Investitionen besonders dringend gebraucht werden.
  • Bürger:innen, insbesondere in strukturschwachen oder ländlichen Regionen, die bislang kaum Gehör finden.
  • Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsinstitute, die die Daten für Analysen zur Investitionseffizienz und Zufriedenheit in bestimmten deutschen Regionen nutzen können.


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Unser Projekt basiert auf  der Public-Choice-Theorie, die erklärt, dass Politiker Entscheidungen zu staatlichen Ausgaben möglichst so treffen, dass ihre aktuellen Wähler kurzfristig davon profitieren und somit eine Wiederwahl begünstigt wird. Unterstützt wird dies durch den “Present Bias”. Um dem entgegenzuwirken, möchten wir mehr Transparenz schaffen.​

Zusätzlich haben wir eine Sekundäranalyse bestehender Studien und Datensätze durchgeführt, unter anderem mit Unterstützung von Expert:innen des ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung). Daraus haben wir eine theoretische Grundlage entwickelt, die wir mit Investment Radar als praktische Lösung umsetzen möchten.​


Darüber würden wir gerne diskutieren:

Wir möchten diskutieren, wie die auf unserer Website gesammelten Daten am wirkungsvollsten genutzt werden können. Zum Beispiel könnte ein Index für möglichst nachhaltige öffentliche Ausgaben erstellt werden.

Außerdem interessiert uns, welche Kommunikationsstrategien sinnvoll sind, um bisher unterrepräsentierte Gruppen zur Nutzung der Plattform zu motivieren. Wir wollen erfahren, wie man Vertrauen stärkt und Menschen zur aktiven Beteiligung bewegt – gerade in ländlichen oder investitionsschwachen Regionen.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Öffentliche Investitionen – Nachhaltige Strategie statt kurzfristiger Ausgaben?

von Jan Kemper und Paul Steger, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim 

Die öffentliche Infrastruktur in Deutschland kommt an ihre Grenzen. Die Bahn ist unpünktlich, die Straßen teilweise marode, die Digitalisierung lahmt und die Verwaltungen sind oftmals überfordert. Was haben all diese Probleme gemeinsam?

Es handelt sich um Angelegenheiten, die direkt von öffentlichen Gütern abhängen, die vom Staat bereitgestellt werden. Öffentliche Güter, zu denen unter anderem Schulen, Straßen und Schienennetze gehören, müssen durch Steuergelder gepflegt und weiterentwickelt werden. Dazu sind öffentliche Investitionen notwendig.

Ein grober Vergleich zeigt, dass Deutschland im Gegensatz zu anderen Industrienationen Ländern (OECD Länder) deutlich weniger staatliche Investitionen durchführt. Eine Vernachlässigung der staatlichen Infrastruktur kann zu langfristigen Problemen für Wirtschaft und Gesellschaft führen. Wenn beispielsweise zu wenig in die Weiterbildung der Bevölkerung investiert wird, kann dies langfristig zu einem Mangel an Fachkräften führen. Ähnlich beeinträchtigt eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur die Mobilität, wodurch vielen Menschen weniger attraktive Berufsmöglichkeiten in ihrer unmittelbaren Umgebung zur Verfügung stehen.

Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Frage, warum nicht ausreichend in die Zukunft investiert wird. Ein besonderer Fokus liegt auf den politischen Ausgangsbedingungen für Investitionen. Öffentliche Investitionsentscheidungen werden von Politikern getroffen. Ein Grund warum unzureichend investiert wird, ist das es oftmals politische Anreize gibt, weniger in die Zukunft zu investieren und sich stärker auf alltägliche Ausgaben zu konzentrieren. Die folgenden zwei Beispiele sollen verdeutlichen wie Politik und öffentliche Investitionen zusammenhängen. Von Investitionen in den Klimaschutz profitieren jüngere und zukünftige Generationen mehr als ältere Generationen. Die heutigen Schutzmaßnahmen müssen von heutigen Wählern und Steuerzahlern bezahlt werden. Die Interessen zukünftiger Generationen sind jedoch nicht im politischen Prozess vertreten und werden damit oftmals nicht ausreichend berücksichtigt. Ein weiteres Beispiel ist kurzfristige Wirtschaftspolitik vor Wahlen. Wähler bewerten die Leistung ihrer Politiker in Wahlen und dabei wird häufig die aktuelle Situation als Bewertungsmaßstab für die Arbeit der Regierung genommen. Das setzt den Anreiz für die Regierung vor Wahlen möglichst gut abzuschneiden. Zukunftsinvestitionen fordern allerdings oft einen langen Atem und haben keine oder sogar negative kurzfristige Effekte, was sie für Politiker unattraktiver macht.

Von öffentlichen Investitionen hängt maßgeblich ab wie sich Deutschland in der Zukunft entwickeln wird.

Im Rahmen dieses Projekts werden die folgenden Fragen diskutiert:

  1. Was sind öffentliche Investitionen?
  2. Warum sollte der Staat öffentlich investieren?
  3. Was kann getan werden um Zukunftsinvestitionen zu fördern?
  4. Welche politischen Reformideen gibt es um Zukunftsinvestitionen politisch attraktiver
    zu machen?

Jan Kemper ist Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“. Zur Zeit promoviert er an der Universität Mannheim. Zu seinen Forschungsinteressen zählen politische Ökonomie und öffentliche Finanzen. Sein methodischer Fokus ist ausgerichtet auf
angewandte Ökonometrie und quantitative Textanalyse.

Während seines Bachelorstudiums an der Universität Potsdam verbrachte er Auslandsaufenthalte an der Ivane Javakhishvili Tbilisi State University in Georgien und an der University of International Business and Economics in Peking, China. Danach absolvierte er den Masterstudiengang Political Economy an der Universität Konstanz.


Paul Steger studierte von 2013-2019 Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Seit 2020 promoviert er an der Universität Mannheim und ist seit Ende 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZEW Mannheim. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der öffentlichen Finanzen, Besteuerung und dem Effekt von Fiskalregeln.

Internatsschule Schloss Hansenberg aus Geisenheim2025-07-09T10:23:02+02:00

Gesamtschule Hamminkeln

Gesamtschule Hamminkeln

Zukunft Pflegen – ein Netzwerk für Vorbilder mit Herz

Das Team der Gesamtschule Hamminkeln. Foto: YES! – Young Economic Solutions


Das ist unser Problem:

Wir haben herausgefunden, dass in der Pflege ein großer Fachkräftemangel herrscht. Durch die fehlenden Arbeitskräfte steigt die körperliche und psychische Belastung für die vorhandenen Pflegekräfte immer weiter an. Viele von ihnen können die Vielzahl an Aufgaben nicht mehr angemessen bewältigen. Außerdem haben wir festgestellt, dass sich zu wenige Menschen für eine Ausbildung oder einen Beruf in der Pflege entscheiden und auch das ehrenamtliche Engagement in diesem Bereich sehr gering ist.

Wir haben uns für dieses Thema entschieden, weil es uns persönlich sehr bewegt. Pflege betrifft früher oder später jede Familie und jedes einzelne Individuum, sei es durch Angehörige oder im Alter. Das Thema ist aktuell und wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Aus unserer Sicht besteht großer Handlungsbedarf, damit Pflegekräfte entlastet und ältere Menschen würdevoll betreut werden können. Für uns ist das eine Herzensangelegenheit.


So sieht unsere Lösung aus?

Unsere Lösungsidee ist es, ein Pflegenetzwerk aufzubauen, das Menschen in ihrer Umgebung unkompliziert die Möglichkeit bietet, sich in der Pflege zu engagieren. Ziel ist es, die Hürden für ein Pflegeehrenamt zu senken und gleichzeitig Anreize zu schaffen.

Dabei setzen wir auf intrinsische Motivation durch soziale Kontakte, Anerkennung, Sichtbarkeit, eine individuelle und flexible Gestaltung der Aufgaben sowie gemeinsame Aktivitäten wie Feste oder Ausflüge. Ergänzt wird dies durch extrinsische Anreize, z.B. ein gestaffeltes Belohnungssystem mit zielgruppenspezifischen Angeboten für Schülerinnen, junge Erwachsene oder Seniorinnen sowie durch die Vergabe von Zertifikaten.

Das Netzwerk soll durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit bekannt gemacht werden. Der Einstieg erfolgt über Online-Meetings und kurze Einführungen direkt in Pflegeeinrichtungen vor Ort, um einen flexiblen und niedrigschwelligen Zugang zum Ehrenamt zu ermöglichen.


Das ist unser Ziel:

Unsere Wunschsituation ist es, das Engagement im Ehrenamt in der Pflege deutlich zu steigern.

Dadurch werden Pflegekräfte in ihrem Arbeitsalltag entlastet und können sich auf ihre zentralen Aufgaben konzentrieren. Gleichzeitig erhält das Thema Pflege mehr Sichtbarkeit in der Gesellschaft. Ein positiver Nebeneffekt: Mehr Menschen könnten durch diese Erfahrungen für die Pflege begeistert werden, das Ehrenamt wird so zum Sprungbrett in einen Pflegeberuf.

Das stärkt nicht nur die Pflege, sondern verbessert auch die Lebensqualität der betreuten Menschen, da Pflegekräfte und Ehrenamtliche wieder mehr Zeit für persönliche Zuwendung haben. Zugleich wird das gesellschaftliche Miteinander gestärkt, durch gelebte Solidarität und ein neues Bewusstsein für Gemeinschaft und Fürsorge.


Das ist unsere Zielgruppe:

Mit unserer Lösungsidee möchten wir eine breite Gruppe der Gesellschaft ansprechen – denn jede und jeder kann einen Beitrag leisten, unabhängig vom Alter. Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen für ein freiwilliges Engagement in der Pflege zu gewinnen und ihnen einen einfachen, sinnstiftenden Zugang zu ermöglichen.

Um unser Vorhaben erfolgreich umzusetzen, sind wir auf vielfältige Unterstützung angewiesen:

  • Regionale und überregionale Sponsoren, um das Belohnungssystem zu finanzieren
  • Pflegeeinrichtungen, die bereit sind, das Netzwerk aufzunehmen und mitzugestalten
  • Ehemalige und aktive Pflegekräfte, die Fortbildungen übernehmen und ihr Wissen weitergeben
  • Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv im Pflegebereich engagieren möchten
  • Universitäten, die über eine Anerkennung des Engagements z.B. bei der NC-Vergabe nachdenken könnten
  • Wohlfahrtsverbände, die mit Struktur, Know-how und Fortbildungen unterstützen
  • Stiftungen, die Pilotprojekte und Projektphasen finanziell fördern
  • Pflegeschulen und Pflegekammern, für fachliche Begleitung, Qualitätssicherung und Standardisierung
  • Öffentliche Stellen wie z.B. Kommunen, Sozialämter, Landesministerien (z.B. für Soziales oder Gesundheit), die Ehrenamtskarte oder Förderprogramme zur Verfügung stellen können
  • Bundesministerien, wie das BMFSFJ (Familie, Senioren) oder das BMG (Gesundheit), für Unterstützung in Form von Programmen zur Engagementförderung und Pflegeentwicklung


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Ausgangslage und Analyse

Auf dem Weg zu unserer Lösungsidee haben wir die Vielfältigkeit der Ursachen für den Fachkräftemangel in der Pflege analysiert. Dabei wurde deutlich, dass die Herausforderungen sehr komplex sind:

  • Personalmangel
  • steigender bürokratischer und dokumentarischer Aufwand
  • technologische Umstellungen
  • physische und psychische Belastungen
  • mangelnde gesellschaftliche Wertschätzung

Diese Vielzahl an Problemen lässt sich nicht durch eine einzelne Lösung beheben. Deshalb haben wir nach einem konkreten Fokus gesucht.

Recherche und Bedarfsermittlung
Wir haben Interviews mit Pflegekräften sowie Experteninterviews auf verschiedenen Ebenen in Pflegeeinrichtungen durchgeführt.

Dabei wurde deutlich:

Die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte ist zu hoch. Viele fühlen sich überfordert und allein gelassen. Sie brauchen Unterstützung im Alltag Menschen, die ihnen im wörtlichen Sinne „unter die Arme greifen“.

Inspiration durch andere Ehrenamtsmodelle
Als Orientierung haben wir erfolgreiche Strukturen anderer Ehrenamtsorganisationen untersucht, etwa die Freiwillige Feuerwehr oder die Tafeln. Diese zeigen, wie Ehrenamt durch klare Strukturen, Wertschätzung, Sichtbarkeit und Gemeinschaftsgefühl langfristig funktionieren kann.

Unser Belohnungssystem: Motivation mit Bedacht
In der Entwicklung unseres Belohnungssystems haben wir uns intensiv mit extrinsischer und intrinsischer Motivation befasst. Unser Ziel:

  • Keine zu starke extrinsische Motivation, um einen Crowding-Out-Effekt(Verdrängung innerer Motivation durch äußere Anreize) zu vermeiden.
  • Stattdessen setzen wir den Fokus auf intrinsische Anreize, wie:
    • Sinnstiftung
    • soziale Anerkennung
    • Sichtbarkeit des Engagements
    • Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft


Darüber würden wir gerne diskutieren:

  • Welche Möglichkeiten sehen Sie, unser Ehrenamtsmodell in der Pflege durch öffentliche Förderprogramme oder Strukturen wie die Ehrenamtskarte gezielt zu unterstützen?
  • Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Pflegeeinrichtungen und Initiativen wie unserem Pflegenetzwerk politisch besser unterstützt werden, z.B. durch Koordinierungsstellen oder Netzwerkförderung.
  • Wäre es denkbar, pflegerisches Ehrenamt stärker anzuerkennen – z.B. durch Bonuspunkte im Auswahlverfahren für Studienplätze oder in der beruflichen Ausbildung?
  • Welche Qualitätsstandards oder wissenschaftlich fundierten Fortbildungsinhalte würden Sie empfehlen, um unser Projekt fachlich und nachhaltig zu begleiten?
  • Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit ein Ehrenamtsmodell in der Pflege auch langfristig Wirkung zeigt – und wie kann man das messen oder evaluieren?

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Wer pflegt uns, wenn wir alt sind? –
Herausforderungen und Lösungen zum Fachkräftemangel in der Pflege

von Juliane Theiß und Walli Hoffmann, Universität Leipzig

 

57.000 offene Stellen und eine Fachkräftelücke (Differenz zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen) von 35.000 Personen in Gesundheits- und Pflegeberufen belegen unmissverständlich, dass sich in Deutschland eine verheerende Entwicklung zur Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen abzeichnet. [1] Diese Situation herrscht nicht erst seit der Corona-Pandemie, ist aber seither verstärkt in den Blickpunkt geraten.

Neben dem demografischen Wandel und der zunehmenden Akademisierung konzentrieren sich die Ursachen vor allem auf die mangelhafte Attraktivität der Pflegeberufe. Die Entlohnung ist zu gering, auf eine Pflegekraft kommen zu viele Patienten und Patientinnen und die Schichtarbeit sowie die körperliche Tätigkeit strapazieren die Gesundheit der Mitarbeitenden. Im Pflegeberuf kommt es häufig zu Kündigungen und fachfremden Jobwechseln nach einigen Jahren der Erwerbstätigkeit in der Pflege.

Erste Initiativen zur Vermeidung der Fluktuation sowie zur Erleichterung der Arbeit für bestehendes Personal und somit zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit sind bereits gestartet. Verbesserungen in der Arbeitssituation wünschen sich die Mitarbeitenden u.a. in den Bereichen der Entlohnung, Mitsprache, dem Gesundheitsmanagement, der Digitalisierung von Dokumenten und auch der technischen Unterstützung.[2] Hier könnten beispielsweise Roboter zur physischen Unterstützung der Pflegekräfte, mittels Transport- oder Heberobotern, einen Mehrwert bringen.[3] Inwiefern eine Arbeitszeiterhöhung als Lösung in Pflegeberufen in Frage kommt, ist zu diskutieren.[4] Um auch zukünftig Fachpersonal zu bekommen, ist seit dem 1. Januar 2020 die Pflegeausbildung umstrukturiert, generalistischer gestaltet sowie um die Möglichkeit eines Pflegestudiums ergänzt worden, um den Pflegeberuf auch für Abiturienten und Abiturientinnen attraktiv zu machen.[5] Mittels der Initiative „Triple Win“ sollen Pflegefachkräfte aus dem Ausland gewonnen werden und die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse soll vereinfacht werden.[6]

Doch genügt das alles? Es ist Zeit, uns gemeinsam mit der Frage zu beschäftigen: Wer pflegt uns, wenn wir alt sind?

Mögliche Fragestellungen:

Zunächst einmal sollte es darum gehen, sich die Situation im Pflege- und Gesundheitsbereich bewusst zu machen, d.h. im ersten Schritt zu fragen „Warum liegt ein Fachkräftemangel vor“? Hierfür gibt es verschiedene Ansatzpunkte, bspw. den demografischen Wandel, die schlechten Arbeitsbedingungen sowie die zunehmende Akademisierung.

Im 2. Schritt geht es um die Frage: „Was passiert, wenn wir keine Lösung finden?“

Im 3. Schritt werden – ggf. basierend auf Befragungen im Pflegebereich – Lösungen entwickelt. Die Frage „Welche Institutionen, Technologien oder Innovationen können eine Lösung bieten?“ steht im Vordergrund. Dabei können Lösungen sowohl auf politischer Ebene (Bund, Land und Kommune), in der Wissenschaft sowie bei Arbeitgebenden gedacht werden.

 

[1] Vgl. Seyda et al. (2021), S. 1 ff.

[2] Vgl. Seyda et al. (2021), S. 6.

[3] Vgl. Radic / Vosen (2020), S. 630.

[4] Vgl. Onderka (01.08.2022).

[5] Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frau und Jugend (2022), veröffentlicht im Internet (05.10.2022).

[6] Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2022), veröffentlicht im Internet (04.10.2022)

Foto: Juliane Theiß

Walli Hoffmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für BWL, insbes. Dienstleistungsmanagement. Aktuell schreibt sie an ihrer Dissertation zum Thema Telemedizin in der Veterinärmedizin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind (digitale) Gesundheitsdienstleistungen und Innovationsmanagement.

Foto: Walli Hoffmann

Juliane Theiß ist Dozentin / Academic Lecturer an der IU in Leipzig und Gastwissenschaftlerin an der Universität Leipzig. Aktuell schreibt sie ihre Promotion zum Einfluss von Kultur auf psychologische Verträge. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich People & Culture, Diversity Awareness, New Work und Livelong Learning.

Gesamtschule Hamminkeln2025-07-07T09:24:14+02:00

Gymnasium Brunsbüttel

Gymnasium Brunsbüttel

House of Nations

Das Schulteam des Gymnasiums Brunsbüttel. Foto: YES! – Young Economic Solutions.


Das ist unser Problem:

Unser Problem ist, dass die Integration ukrainischer Flüchtlinge in die deutsche Wirtschaft durch fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten mangelhaft ist. Wir haben uns für diesen Themenbereich entschieden, da es bestätigt ist, dass sich ein großer Teil der ukrainischen Flüchtlinge vorstellen kann, langfristig in Deutschland zu bleiben. Zudem haben wir selbst ukrainische Flüchtlinge als Klassenkameraden und denken, dass auch die deutsche Wirtschaft, bei einer richtigen Integration, von ukrainischen Flüchtlingen profitieren kann.


So sieht unsere Lösung aus?

Das House of Nations ist ein Gemeinschaftshaus, in dem zu ungefähr gleichen Anteilen deutsche und ukrainische Familien Alleinerziehender wohnen. In dem Haus gibt es eine bilinguale Kinderbetreuung, welche es den Eltern und älteren Geschwistern im erwerbsfähigen Alter ermöglicht, eine Ausbildung mit Perspektive mit Hilfe unserer Partnerfirmen zu absolvieren.


Das ist unser Ziel:

Wir wollen erreichen, dass Alleinerziehende und speziell auch ukrainische Alleinerziehende durch eine sichergestellte Kinderbetreuung die Möglichkeit bekommen, eine in Deutschland anerkannte Qualifizierung zu erhalten. Dadurch werden sie in den deutschen Arbeitsmarkt und die Wirtschaft integriert. Dabei werden sie gleichzeitig auch in die Gesellschaft eingebunden.


Das ist unsere Zielgruppe:

Wir glauben, dass unsere Idee sehr gut von einer Stiftung und Firmen, die Azubis suchen, aufgegriffen werden kann.


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Im ersten Quartal von 2024 betrug die Beschäftigungsquote ukrainischer Flüchtlinge rund 27%. 69% der geflüchteten Erwachsene waren Frauen (Stand 1. Halbjahr 2023). Der Anteil an Alleinerziehenden unter den Zugewanderten aus der Ukraine ist mit 40% fünfmal höher als in der Gesamtbevölkerung, in der er bei 8% liegt. Forschungsberichte ergeben, dass mit einer Ausgebauten Kinderbetreuungsinfrastruktur die Beschäftigungsquoten steigen. Außerdem ist bestätigt, dass Frauen im erwerbsfähig Alter, die viele Kinder haben, einen großen Teil der Arbeitslosen ukrainischen Zugewandten.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

play, learn, earn – Spielbasiertes Lernen zur Förderung finanzieller Kompetenz

von Prof. Dr. Matthias Lücke, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und Garry Poluschkin, Berlin Economics

Seit Februar 2022 führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Über 4 Millionen Menschen haben die Ukraine in Richtung Westeuropa verlassen müssen. Die Zahl der ukrainischen Staatsangehörigen in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt (2024) im Mai 2024 auf 1,2 Millionen gestiegen.

Immer mehr ukrainische Staatsangehörige sagen, dass sie dauerhaft in Deutschland bleiben wollen, anstatt in die Ukraine zurückzukehren. In Umfragen des DIW (2023) antworten im Spätsommer 2023 44%, dass sie mindestens noch einige Jahre oder für immer in Deutschland bleiben wollen. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch zu Beginn des Jahres 2023.

Gleichzeitig suchen viele Unternehmen in Deutschland Fachkräfte. Mehr als die Hälfte der ukrainischen Geflüchteten hat laut ifo Institut (2023) einen Hochschulabschluss. So besteht die Hoffnung, dass durch ihre Integration in den deutschen Arbeitsmarkt der Fachkräftemangel verringert werden könnte (ifo Institut, 2024). Laut Agentur für Arbeit (2024) waren etwa 24% der Ukrainer in Deutschland im erwerbsfähigen Alter sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Bundesregierung (2024) will durch verschiedene Maßnahmen diesen Anteil erhöhen.

Demgegenüber weisen andere Wirtschaftswissenschaftler (zum Beispiel Gorodnichenko und Gros, 2024) darauf hin, dass die Ukraine selbst für ihren Wiederaufbau hochqualifizierte Arbeitskräfte benötigen wird. Ihnen zufolge bezieht die Mehrheit der ukrainischen Staatsangehörigen in Deutschland im erwerbsfähigen Alter Sozialleistungen. Deshalb solle die Bundesregierung eher wirtschaftspolitische Maßnahmen verfolgen, um eine Rückkehr in die Ukraine unterstützen.

Mögliche Fragestellungen:

  • Welche wirtschaftspolitischen Instrumente stehen der Bundesregierung für diese gegenläufigen Ziele – Integration in den deutschen Arbeitsmarkt oder Förderung der Rückkehr in die Ukraine – zur Verfügung?
  • Welches Ziel sollte die Bundesregierung verfolgen?
  • Mit welchen Maßnahmen?

Foto: Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel)

Prof. Dr. Matthias Lücke ist Senior Researcher am Kiel Institut für Weltwirtschaft und Honorarprofessor an der Universität Kiel. Er hat in Köln und London (LSE) Volkswirtschaftslehre studiert und in Gießen promoviert. Von 2000 bis 2003 war er Senior Economicst beim Internationalen Währungsfonds in Washington D.C. Seine Arbeitsschwerpunkte in Lehre und Forschung sind internationale Migration, Entwicklung, internationaler Handel und europäische Integration. Matthias Lücke hat verschiedene nationale Regierungen und internationale Organisationen beraten.

Trenner

Garry Poluschkin ist Berater bei Berlin Economics und Länderkoordinator Ukraine im Regierungsberatungsprojekt „German Economic Team“. Nach dem Bachelorstudium im Fach Wirtschaftswissenschaften an der Universität Osnabrück und an der Durham University absolvierte er den Masterstudiengang Economics mit dem Schwerpunkt Empirical Economics an der Universität Osnabrück. Während seines Studiums sammelte er Praxiserfahrung am ifo Institut sowie der Deutschen Bundesbank. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereich wirtschaftliche Transformation, Geldpolitik und EU-Integration.

Gymnasium Brunsbüttel2025-07-07T09:39:25+02:00

Graf-Stauffenberg-Gymnasium Osnabrück

Graf-Stauffenberg-Gymnasium Osnabrück

Cringe oder Cuisine?

Das Team des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums aus Osnabrück Foto: YES! – Young Economic Solutions


Das ist unser Problem:

Viele Kinder ernähren sich ungesund und diese Art der Ernährung hat gesellschaftliche Folgen. Sowohl gesundheitliche, z.B. ein deutlich erhöhtes Diabetes-Risiko, ökonomische, z.B. Einkommenseinbußen durch gesundheitliche Einschränkungen bei der Arbeitsausübung, als auch soziologische, wie Stigmatisierung.


So sieht unsere Lösung aus?

Wir wollen einen Kochwettbewerb für die 5. und 6. Klassen unserer Schule veranstalten. Die jeweilige Klasse richtet eine Beilage, die zu dem normalen Mensaessen gereicht wird, an. Die anderen Klassen/die Schüler:innen, die das Mittagessen in Anspruch nehmen, bewerten die gemachte Beilage anhand von Anrichtungsweise und Geschmack. Die Jahrgangssieger ziehen in das Finale ein, bei dem es Tickets für ein Heimspiel des VfL Osnabrück zu gewinnen gibt.


Das ist unser Ziel:

Unser Ziel ist es, Interesse für die zubereiteten Lebensmittel, genauer: Gemüse, zu wecken und nachhaltig Hemmnisse abzubauen, unbekanntes Gemüse zu probieren. Dies soll schlussendlich zu einer grundsätzlich gesünderen Ernährung führen, die soziale und ökonomische Partizipation maßgeblich beeinflusst.


Das ist unsere Zielgruppe:

Relevante Akteure sind das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Mensabetreiber und die kommunalen Auftraggeber.

Unser Zielgruppe sind Schüler*innen.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Raus aus der Schnitzel-Falle: Wie kommt gesundes Essen auf Kinderspeisekarten?

von Prof. Dr. Felix Rösel und Prof. Dr. Markus Ludwig, Technische Universität Braunschweig

Jedes sechste bis siebte Kind in Deutschland leidet an Übergewicht. Die körperlichen, psychischen und finanziellen Langzeitschäden sind gravierend. Die globalen ökonomischen Kosten von Fettleibigkeit könnten bis 2035 auf über 4 Billionen US-Dollar ansteigen.

Neben Bewegungsmangel ist vor allem falsche Ernährung der Hauptgrund für Übergewicht. In Restaurants wird es Kindern besonders schwer gemacht. Kinderspeisekarten bieten häufig kaum Alternativen zu ungesunden Optionen wie Pommes und Schnitzel. Gemüse und Salat sind auf Kinderspeisekarten stets Mangelware.

In dieser YES-Aufgabe sollen Kinderspeisekarten genauer unter die Lupe genommen werden. Woran liegt es, dass das Essensangebot für Kinder in der Gastronomie so ungesund ist – an den Kindern, den Eltern oder den Restaurants? Und welche Maßnahmen kann die Politik ergreifen, um das Essensangebot für Kinder in Restaurants wirkungsvoll zu verbessern?

Mögliche Herangehensweisen könnten sein:

  • Erstellt eine Statistik: Wie sieht das Essensangebot für Kinder in Restaurants in eurer Umgebung aus?
  • Macht eine Analyse: Woran oder an wem liegt es, dass das Angebot auf Kinderspeisekarten so besonders ungesund ist?
  • Findet eine Lösung: Wie kann es der Politik gelingen, Kinderspeisekarten gesünder und abwechslungsreicher gestalten?

Foto: Kristina Rottig, TU Braunschweig

Felix Rösel ist seit 2021 Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Braunschweig. Er beschäftigt sich vor allem mit der wirtschaftlichen Entwicklung von urbanen und ländlichen Räumen sowie politischen Reformen.

Foto: TU Braunschweig VWL


Markus Ludwig ist seit 2019 Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Braunschweig. Er beschäftigt sich mit wirtschaftlicher Entwicklung und Wirtschaftsgeschichte, Gesundheit, Klima sowie politischen Bewegungen.

Graf-Stauffenberg-Gymnasium Osnabrück2025-07-01T12:38:29+02:00

Ellen-Key-Schule Berlin

Ellen-Key-Schule Berlin

Feder Fonds – Dein Leben beginnt, wir federn die Miete ab

Das Team der Ellen-Key-Schule aus Berlin. Foto: YES! – Young Economic Solutions.


Das ist unser Problem:

Mieten in Berlin sind sehr teuer (2024: Durchschnittspreis 15,74 € pro m² kalt) und die Preise steigen weiter (von 2015 bis 2024 um 107%). Für Berufseinsteiger nach einer Ausbildung sind sie so hoch, dass sie 30% des Nettoeinkommens übersteigen werden, was von vielen Verbänden als Obergrenze anerkannt ist. Auch wir werden im nächsten oder in zwei Jahren auf den Wohnungsmarkt drängen und selbst ein WG- Zimmer ist teuer.

Nach ausführlichem Studium von Instrumenten der Wohnungspolitik in Absicht und Wirkung stellten wir fest, dass sie schlecht wirken oder nicht wirken sollen.


So sieht unsere Lösung aus?

Wir gründen einen Fonds, in den Auszubildende monatlich zwischen 7% und 9% ihrer Bruttoausbildungsvergütung einzahlen über die gesamte Dauer der Ausbildung. Nach Ende der Ausbildung erhalten Berufseinsteiger für maximal drei Jahre die Differenz zwischen Warmmiete und dem gewünschten 30% Anteil am Nettoeinkommen aus dem Fonds als Ausgleich gezahlt.

Die Förderung erfolgt unter zwei Bedingungen: Die Wohnung hat eine Größe von ca. 45m² (das ist die Wohnfläche, die im Durchschnitt jedem deutschen Mitbürger zur Verfügung steht) und nur die lokale Durchschnittsmiete wird gefördert.

Wir haben in Europa kein vergleichbares Modell gefunden – sind also innovativ. Unsere Zielgruppe ist diejenige, der nach einer abgeschlossenen Ausbildung weniger Geld zur Verfügung steht, anders als Studierenden, die sich jedoch den gleichen Bedingungen stellen müssen. Der Fonds sollte nach unseren Berechnungen weitestgehend selbstfinanziert sein, es werden also keine bzw. kaum Steuergelder verwendet werden müssen.

Es könnte duale Ausbildungsberufe interessanter machen. Ein Studium kann nicht das Maß des gesellschaftlichen Wertes sein.


Das ist unser Ziel:

Dieser Fonds verbessert die Einstiegschancen auf den überhitzten Wohnungsmärkten. Sollte mehr Geld vom Nettoeinkommen übrig bleiben, kann dies die lokale Wirtschaft stärken, was wiederum weitreichendere Konsequenzen hätte. Gleichzeitig erhält ein Auszubildender eine soziale Wertschätzung und auch der Generationenvertrag wird gestärkt.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2025 ist dies eine Zukunftsangst, die junge Leute stark umtreibt.

Die Option, dass der Beitrag zum Feder-Fonds automatisch von der Bruttoausbildungsvergütung abgezogen werden könnte, ist unserer Meinung nach ein Angebot an die bequeme Jugend.


Das ist unsere Zielgruppe:

Wir glauben fest daran, dass dies Auszubildenden in Großstädten wie Berlin oder Hamburg ein Anreiz ist, sich mit der Absicherung von bezahlbarem Wohnraum zu beschäftigen. Des Weiteren denken wir, wenn perspektivisch die ausbildenden Unternehmen diese Zahlung übernehmen, dass das ein Anreiz zum Absolvieren einer Ausbildung ist. Für die Unternehmen kann das eine Chance zur Rekrutierung von Fachkräften sein.

Wir denken an politische Unterstützung, ob durch das Ministerium für Arbeit und Soziales oder durch Interessenvertretungen wie die IHK oder Handwerkskammern. Gerade der Fachkräftemangel in Ausbildungsberufen bewegt die Gesellschaft direkt oder indirekt. Selbstverständlich müssten auch Finanzinstitute einbezogen werden.


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Wir hatten uns intensiv mit den gängigen und auch unbekannten Instrumenten der Wohnungspolitik in Deutschland beschäftigt und zusätzlich zu den Ergebnissen des uns betreuenden Wissenschaftlers herausgefunden, dass es wirklich eine Vielzahl von Instrumenten gibt. Diese wirken jedoch nicht so, wie es sich bei der Einführung vorgestellt hat. Wir waren auch schwer enttäuscht über Aussagen von Mitarbeitern der Berliner Stadtverwaltung, denen es egal ist, ob ein Milieuschutz eingehalten wird oder nicht. Dabei sollten sie im Sinne der Bürger handeln. Bei der Findung des Problems halfen uns umfangreich Studien von Daten innerhalb Berlins und Deutschlands. Wir recherchierten Studien, Städtevergleiche, internationale Ideen, u.v.a. Eine eigene Umfrage unter jungen Leuten half uns sowohl bei der Problemfindung als auch bei einer Lösungsidee.


Darüber würden wir gerne diskutieren:

Die wichtigste Frage ist: wäre die Idee ohne riesigen bürokratischen Aufwand umsetzbar?

Warum werden durch die Politik installierte Instrumente der Wohnungspolitik nicht wirksam umgesetzt wie die Mietpreisbremse oder der Milieuschutz? Nach neuesten Ergebnissen von Untersuchungen von Mietverträgen, zahlen sehr viele Mieter 50% mehr als die erlaubte Vergleichsmiete.

Wie und mit wem kann ein solcher Fonds gegründet werden, der keine Verluste erwirtschaften darf, damit keine Steuergelder verwendet werden müssen?

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Zu viele Köche verderben den Brei:
Welche Instrumente der Wohnungspolitik versprechen Erfolg?

von Dr. Konstantin A. Kholodilin, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)

 

Wohnen soll bezahlbar, angemessen und nachhaltig sein. Um diese Ziele zu erreichen, wird eine Vielzahl von Instrumenten der Wohnungspolitik verwendet. Jedes Instrument verfolgt ein Ziel, führt aber auch zu Nebeneffekten. Die Mietpreiskontrolle etwa soll Mietwachstum bremsen. Die Mietpreiskontrolle kann aber auch ein Hemmnis für den Wohnungsbau sein und die Wohnqualität reduzieren. Außerdem können unterschiedliche Maßnahmen gegensätzlich wirken. Während die Mietpreiskontrolle Mieten bremst, führt Wohngeld zu höheren Mieten. Deshalb ist es wichtig, die Auswirkungen solcher Politiken zu verstehen, um ihre Wirkung einzuschätzen und eine optimale Kombination der Politikmaßnahmen bestimmen zu können. Zudem wird Wohnungspolitik von verschiedenen Ebenen (Bund, Länder und Gemeinden) sowie von verschiedenen Ministerien auf Bundesebene verantwortet. Hierdurch kann es zu Problemen in der Koordination untereinander kommen. Wenn bspw. der Bund die Mieten durch die Mietpreisbremse zu dämpfen versucht, erhöhen die Länder ihre Grunderwerbsteuerraten, um von den Immobilienpreisanstiegen zu profitieren und mehr Steuereinnahmen zu generieren. Die Steuererhöhung kann zu steigenden Mieten führen, was wiederum dem Ziel der Mietpreisbremse widerspricht. Abstimmung und Koordination sind somit notwendig, um einen möglichst hohen Nutzen zu erzielen.

Mögliche Fragestellungen:

  • Welche Effekte haben die verschiedenen Instrumente der Wohnungspolitik?
  • Bringen sie mehr Schaden als Nutzen?
  • In welcher Kombination können die Instrumente die besten Ergebnisse erzielen?
  • Soll der Staat von den Markteingriffen absehen und alles dem Markt überlassen oder wären dosierte Eingriffe sinnvoll?

Foto: F. Schuh, DIW Berlin

Dr. Konstantin A. Kholodilin ist seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter des DIW Berlin. Er hat an der Universitat Autònoma de Barcelona (Spanien) promoviert und an der Europa-Universität Viadrina habilitiert. Von 2001 bis 2004 hat er Konjunkturanalysen an der Université catholique de Louvain (Belgien) durchgeführt. Er hat zahlreiche Arbeiten in internationalen Fachzeitschriften publiziert (Economics Letters, Spatial Economic Analysis, International Journal of Forecasting, Journal of Forecasting, Review of Income and Wealth usw). Seine Forschungsschwerpunkte sind Immobilienwirtschaft, räumliche Ökonometrie und die Entwicklung von Frühindikatoren.

Ellen-Key-Schule Berlin2025-07-10T12:31:16+02:00

BBS Burgdorf

BBS Burgdorf

Bizz-Starter | Play-Learn-Earn

Das Team der BBS Burgdorf. Foto: YES! – Young Economic Solutions.


Das ist unser Problem:

Viele junge Menschen verfügen nach der Schule nicht über ausreichendes wirtschaftliches Grundwissen. Sie wissen oft nicht, welche Versicherungen notwendig sind, wie man Steuern richtig abführt oder wie man sich selbstständig machen kann. Dieses fehlende Wissen führt zu Unsicherheit und kann langfristige finanzielle Nachteile mit sich bringen. Genau hier setzt unsere Idee „Bizz-Starter“an.


So sieht unsere Lösung aus?

Unsere Lösung ist eine interaktive App, die nach dem Prinzip Play – Learn – Earn funktioniert. In der App übernehmen Schüler:innen zwei Rollen: als Privatperson (z. B. mit Aufgaben wie Steuererklärungen, Versicherungen, Mietverträge) und als Selbstständige (z. B. Gewerbeanmeldung, Rechnungsstellung, Investitionen). Lehrkräfte können die Inhalte individuell an den Unterricht anpassen. Die Schüler:innen lernen durch simulierte Alltagssituationen spielerisch wirtschaftliches Denken und finanzielle Selbstverantwortung. Das Besondere: Lernen durch Spielen – ohne trockene Theorie.


Das ist unser Ziel:

Wir wollen finanzielle Bildung greifbar und praxisnah gestalten – direkt im Schulunterricht. Unsere App soll Schüler:innen auf das Leben vorbereiten, indem sie wichtige wirtschaftliche Zusammenhänge durch eigenes Handeln verstehen. Langfristig möchten wir einen Beitrag dazu leisten, die Lücke in der finanziellen Allgemeinbildung zu schließen.


Das ist unsere Zielgruppe:

Die Zielgruppe lässt sich in zwei Hauptbereiche aufteilen:

  • Lehrkräfte und Schulen, die die App im Unterricht einsetzen können, z. B. in den Fächern Wirtschaft
  • Kultusministerien, die die Einführung der App in den Lehrplan unterstützen könnten.


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Studien wie die PISA-Erhebung oder Berichte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigen, dass finanzielle Grundkenntnisse bei Jugendlichen oft fehlen. Gleichzeitig belegen Erkenntnisse aus der Lernpsychologie, dass gamifiziertes Lernen zu höherer Motivation und nachhaltigerem Wissenserwerb führt. Eine geplante Umfrage an Schulen soll zusätzlich Einblicke in den Bedarf und die Akzeptanz unserer Lösung liefern.


Darüber würden wir gerne diskutieren:

Wie lässt sich spielerisches Lernen sinnvoll mit dem Curriculum verbinden?
Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um unsere App bundesweit in Schulen einzuführen?
Wie kann die App langfristig finanziert und weiterentwickelt werden (z. B. durch öffentliche Förderung oder Social Entrepreneurship)?

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

play, learn, earn – Spielbasiertes Lernen zur Förderung finanzieller Kompetenz

von Sebastian Heidel und Elisa Wagner, Universität Leipzig

 

Die finanzielle Kompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland ist nur gering ausgeprägt und wird momentan deutlich zu wenig gefördert (vgl. Bucher-Koenen & Knebel, 2021). Mögliche Gründe gibt es dafür verschiedene. Insbesondere, dass ökonomische und finanzbezogene Inhalte in deutschen Schulen noch zu wenig verankert sind, spielt dabei eine große Rolle (vgl. Schuler & Brahm, 2021; Flossbach von Storch & IÖB, 2021). Veränderungen im Bildungsbereich sind also notwendig. Ziel ist es, dass Menschen selbstbestimmt finanzielle Entscheidungen treffen können (vgl. BMF/BMBF, 2023).

Um die finanzielle Kompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener zu fördern, gibt es unterschiedliche Ideen. Eine Möglichkeit dafür stellt das spielbasierte Lernen („Game-based-Learning“) dar (vgl. Kettler & Kauffeld, 2019; Platz & Jüttler, 2022). In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene digitale (z.B.: Finance Heroes, Financial Football) oder analoge Finanzspiele (z.B.: Was kostet das Leben?, Happy Life Game, Das Finanz-ABC) für junge Menschen entwickelt. In der wissenschaftlichen Literatur wurden außerdem einzelne dieser Spiele näher beleuchtet bzw. analysiert (z.B. bei Winther et al., 2019) und es gibt erste Kriterien, um Finanzspiele miteinander vergleichen zu können (z.B. Schultheis & Aprea, 2019). Eine Einschätzung oder Erweiterung des Spielangebotes durch die Zielgruppe der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen selbst trug in der Wissenschaft bislang jedoch höchstens eine untergeordnete Rolle.

Das aktive Einbeziehen von Schüler:innen bei der Auswahl oder Gestaltung von Bildungsinhalten kommt im Allgemeinen zu kurz (vgl. Meusburger, 2023). Dies soll für den Bereich der persönlichen Finanzen im Rahmen des YES!2025-Wettbewerbs nun geändert werden.

Mögliche Fragestellungen:

  • Welchen Beitrag können Jugendliche und junge Erwachsene in Bezug auf das Angebot an Finanzspielen in Deutschland leisten? Wie sind die Finanzspiele aus Sicht dieser Zielgruppe zu bewerten?
  • Ein Vergleich bestehender digitaler und analoger Spiele hinsichtlich verschiedener Kriterien (Spaßfaktor, Lernerfolg, etc.), die die Jugendlichen/ jungen Erwachsenen erarbeiten, ist das Ziel des Projekts. Dafür werden finanzbezogene Spiele selbst von den Schüler:innen ausgewählt, gespielt und theoriegeleitet nach den zuvor ermittelten Kriterien eingeschätzt.

Foto: Jacqueline Schmidt

Sebastian Heidel arbeitet am Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität Leipzig und promoviert im Bereich der Finanziellen Bildung. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf die Identifikation von möglichen Herausforderungen von jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund zu Inhalten finanzieller Bildung (Zinsen, Versicherungen, Steuern, etc.)

Foto: Christian Hüller

Elisa Wagner absolvierte 2018 bis 2023 ihr Studium der Wirtschaftspädagogik in Leipzig. Nachdem Sie parallel dazu als Hilfskraft an der Universität beschäftigt war, entschied sie sich, auch nach ihrem Studium weiter in der Wissenschaft tätig zu sein. Sie wurde 2024 im Rahmen des PreDoc-Awards der Universität Leipzig bei ihrer Promotionsvorbereitung unterstützt. Elisa Wagner arbeitet am Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität Leipzig und forscht im Bereich der finanziellen Bildung. Sie wird in einem Projekt zur finanziellen Bildung tätig sein und auch in diesem Bereich promovieren.

BBS Burgdorf2025-06-30T11:57:16+02:00

Landwirtschaft in der Krise: Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Ernährungssicherung – Wie können integrative Lösungsansätze aussehen? (2024)

Landwirtschaft in der Krise: Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Ernährungssicherung – Wie können integrative Lösungsansätze aussehen?

von Robyn Blake-Rath, Leibniz Universität Hannover

Wir befinden uns in einer krisenvollen Zeit. Der menschengemachte Klimawandel bedroht die Biodiversität und Ernährungssicherung. Die langsame Dekarbonisierung der Weltwirtschaft führt dazu, dass in Zukunft Landflächen genutzt werden müssen, um Kohlenstoffdioxid wieder aus der Atmosphäre entziehen zu können. Auch beobachten wir ein durch den Menschen verursachtes Massensterben zahlreicher Arten. Dies bedroht Ökosysteme und deren Leistungen. Diese können dann nicht mehr in dem derzeitigen Maße zur Klimaregulierung und Ernährungssicherung beitragen. Auch hier werden Landflächen benötigt, um dem Massensterben entgegenwirken zu können. Neben der Klima- und Biodiversitätskrise befinden wir uns zudem in einer Krise der Ernährungssicherung. Einerseits ist ein Viertel der Menschheit von Ernährungsunsicherheit und Hunger bedroht und andererseits leidet ein weiteres Viertel an gesundheitsschädlichem Über- oder Fehlkonsum.

Treiber dieser Entwicklungen sind dabei auch direkt auf der Fläche in Form der derzeitigen industriellen Landwirtschaft zu finden. Durch beispielsweise Überdüngung und häufiger Antibiotika- und Pestizidnutzung werden Böden und Gewässer kontaminiert. Treibhausgase werden durch die Umwandlung von Wäldern und Grasflächen in Ackerflächen freigesetzt und zudem Wasserkreisläufe stark beeinträchtigt. So bedrohen die derzeitigen Praktiken die natürlichen Lebensgrundlagen, die Biodiversität, unser Klima und somit auch die zukünftige Ernährungssicherung.

Andererseits birgt sie das Potenzial durch integrative Lösungsansäte zur Überwindung dieser Krisen maßgeblich beitragen zu können. Jede dieser Krisen benötigt für ihre Lösung Landflächen. Da Land jedoch nicht unbegrenzt auf unserem Planeten vorhanden ist, müssen nicht nur nachhaltige Wege gefunden werden, die die einzelnen Krisen adressieren, sondern integrative Lösungen. Das bedeutet, dass die vermeintlich konkurrierenden Bedarfe nicht auf unterschiedlichen Flächen getrennt voneinander, sondern auf derselben Fläche befriedigt werden.

Mögliche Fragestellungen:

  • Welche nachhaltigen Lösungsansätze und Potenziale bestehen, um die Landwirtschaft zukünftig so zu gestalten, dass diese einen Beitrag für alle drei Krisen liefern kann?
  • Wie werden diese Ansätze und Möglichkeiten in der Wissenschaft und Politik diskutiert?
  • Wie kann die Politik aber auch jede:r Einzelne durch sein Handeln zur Lösung dieses Problems beitragen?
  • Welche Barrieren existieren, die die Umsetzung dieser Lösungen erschweren, und wie können wir diese überwinden?

Die Auseinandersetzung mit den sozialen, ökologischen, ökonomischen Folgen der derzeitigen Landwirtschaft und unseren Konsummustern kann den Schüler:innen dabei helfen die derzeitige Produktion sowie eigene und gesellschaftliche Konsumtrends aber auch bestehende Machtverhältnisse zu hinterfragen, Gerechtigkeits- und Verteilungsaspekte zu reflektieren sowie darauf aufbauend eigene nachhaltige Lösungsansätze zu identifizieren und umzusetzen.

Must-Read Literatur

WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (2020): Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration. Kapitel 3.3 Landwirtschaftssysteme diversifizieren. Berlin: WBGU. https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/hauptgutachten/hg2020/pdf/WBGU_HG2020.pdf

Heinrich Böll Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und Le Monde Diplomatique (2021). Fleischatlas. Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel. Berlin: Heinrich Böll Stiftung. https://www.boell.de/sites/default/files/2022-01/Boell_Fleischatlas2021_V01_kommentierbar.pdf

Weiterführende Literatur

Willett, W.; Rockström, J.; Loken, B., Springmann, M.; Lang, T.; Vermeulen, S.; Garnett, T.; Tilman, D.; DeClerk, F.; Wood, A.; Jonell, M.; Clark, M.; Gordon L.; Fanzo, J.; Hawkes, C.; Zurayk, R.; Rivera, J.; De Vries, W.; Sibanda L. M.; Afshin, A.; Chaudhary, A.; Herrero, M.; Augustina, R.; Branca, F.; Lartey, A.; Fan, S.; Crona, B.; Fox, E.; Bignet, V.; Troell, M.; Lindahl, T.; Singh, S.; Cornell, S.; Reddy, K. S.; Narain, S.; Nishtar, S. und Murray, C. (2019). Food in the Anthropocene: the EAT-Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. In: Lancet, Vol. 393, S. 447-492.

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Das Thema wird betreut von

Robyn Blake-Rath

Robyn Blake-Rath promoviert am Institut für Umweltökonomik und Welthandel an der Leibniz Universität Hannover. Sie hat Umweltwissenschaften sowie Nachhaltigkeitsökonomie und Management studiert. Im Rahmen ihrer Tätigkeit für den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderung (WBGU) war sie an der Erstellung der Leitgutachten „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie „Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration“ über den nachhaltigen Umgang mit der knappen Ressource Land beteiligt. Darüber hinaus arbeitet sie mit Projektdaten aus dem DFG geförderten Langzeitprojekt „Thailand-Vietnam Socio-Economic Panel“ (TVSEP). Aktuell beschäftigt sich Robyn Blake-Rath in ihrer Forschung mit der Resilienz in der Landwirtschaft in einem nachhaltigen Kontext und wie Agroforstsysteme dazu beitragen und gefördert werden können sowie den Auswirkungen der Digitalisierung und den Einflüssen menschlicher Entscheidungsprozesse.

Landwirtschaft in der Krise: Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Ernährungssicherung – Wie können integrative Lösungsansätze aussehen? (2024)2024-12-17T11:34:23+01:00

Biodiversität finanzieren – Wie lässt sich Kapital zur Sicherstellung der Biodiversität locker machen?

Biodiversität finanzieren – Wie lässt sich Kapital zur Sicherstellung der Biodiversität locker machen?

von Dr. Lorena Fricke, Dr. Martin Götz und Dr. Philipp Johann König,
Deutsche Bundesbank

Unter Biodiversität wird die Vielfalt des Lebens in all seinen Formen und Ausprägungen verstanden. Während Sorgen und Diskussionen über den weltweiten Verlust an Biodiversität lange Zeit wenig Beachtung fanden, ist das Thema mittlerweile im Zentrum der Gesellschaft angelangt.

Ökonomisch betrachtet ist Biodiversität ein wichtiger Faktor für den gesellschaftlichen Wohlstand, der dazu beiträgt, dass `nature capital’ (der Bestand natürlicher Ressourcen wie Wälder, Meere etc.) weltweit einen jährlichen Strom an `ecosystem services‘ erzeugt, deren Wert rund 125 Billionen US-Dollar beträgt. Wirtschaftlicher Fortschritt und die wachsende Ausbeutung der Umwelt bedrohen die Biodiversität allerdings und können zu einer irreversiblen Zerstörung von Ökosystemen und ‚nature capital‘ führen.

Finanzinstitute lenken Finanzkapital von Investoren (Sparern) zu Firmen und Haushalten und spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung wirtschaftlichen Fortschritts. Die Veränderung der Ökosysteme bedeutet für Finanzinstitute auch, dass ihre Tätigkeit zusätzlichen Risiken ausgesetzt ist: „physischen Risiken“, aufgrund des Wertverlusts von Investitionen durch die Zerstörung von `nature capital’; „Transitionsrisiken“, aufgrund des (Wert)verlusts durch politische Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität, die die Nutzung von `nature capital‘ einschränken bzw. verteuern.

In den letzten Jahren sind viele politische Initiativen entstanden, um den Biodiversitätsverlust einzudämmen und die irreversible Zerstörung der Ökosysteme aufzuhalten. Finanzinstituten kommt im Kampf gegen den Verlust von Biodiversität eine wichtige Rolle zu. Dies führt jedoch zu weiteren Spannungsfeldern, die analysiert und adressiert werden müssen.

  • Wie können Finanzmärkte zur Aufrechterhaltung der Biodiversität und der Konservierung natürlicher Ressourcen beitragen?

  • Was für Möglichkeiten gibt es, eine bessere und nachhaltigere Finanzierung der Konservierung der Natur und natürlicher Ressourcen zu gewährleisten?

  • Welchen Stellenwert sollten Biodiversitätsrisiken im Kalkül privater Finanzmarktakteure spielen?

  • Welche Rolle können und sollten staatliche Organe, wie zum Beispiel Aufsichtsbehörden oder Zentralbanken, für ein ökologisch nachhaltiges Finanzsystem spielen?

Must-Read Literatur

1) Network for the Greening of the Financial System: Biodiversity and Financial Stability: Building the Case for Action, NGFS Occasional Paper, October 2021
https://www.ngfs.net/sites/default/files/medias/documents/biodiversity_and_financial_stablity_building_the_case_for_action.pdf

2) OECD: Biodiversity, Natural Capital and the Economy: A Policy Guide for Fi-nance, Economic and Environment Ministers, OECD Environment Policy Paper No. 26, Report prepared by the OECD for the G7 Presidency of the United Kingdom, 2021
https://www.oecd.org/environment/biodiversity-natural-capital-and-the-economy-1a1ae114-en.htm

3) OECD: A Comprehensive Overview of Global Biodiversity Finance, Final Report, April 2020
https://www.oecd.org/environment/resources/biodiversity/report-a-comprehensive-overview-of-global-biodiversity-finance.pdf

Weiterführende Literatur

Dasgupta, Partha: The Economics of Biodiversity – The Dasgupta Review, February 2021
https://www.gov.uk/government/publications/final-report-the-economics-of-biodiversity-the-dasgupta-review

Partnerinstitut

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Das Thema wird betreut von

Lorena Fricke

Dr. Lorena Fricke arbeitet seit April 2024 in der Abteilung Nachhaltigkeit der Deutschen Bundesbank. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität Kiel Volkswirtschaft studiert und im Bereich Quantitative Economics promoviert – mit Aufenthalten als Gastwissenschaftlerin am Institute for New Economic Thinking sowie am CABDyn Complexity Centre in Oxford, UK. In Ihrer Forschung beschäftigte Lorena Fricke sich mit dem Verständnis komplexer ökologisch-ökonomischen Systeme sowie nachhaltigem Fischereimanagement. Vor Ihrer Tätigkeit in der Deutschen Bundesbank war sie als Referentin für Wirtschaft und Geschäftsführerin einer Recycling-Initiative für Agrarkunststoffe in der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. tätig.

Martin Götz

Dr. Martin Götz arbeitet seit Oktober 2020 als Ökonom im Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank. Von August 2013 bis September 2020 war er als Professor am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe Universität tätig. Vor dieser Tätigkeit arbeitet er von August 2010 bis Mai 2013 als Forscher bei der Federal Reserve Bank of Boston. Er promovierte an der Brown University in Providence, Rhode Island im Mai 2010. In seiner Forschung beschäftigt Martin Götz sich mit dem Einfluss von Finanzintermediären auf die volkswirtschaftliche Entwicklung und Finanzstabilität.

Philipp Johann König

Dr. Philipp König arbeitet seit 2017 als Ökonom im Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank. Er hat an der Freien Universität Berlin Volkswirtschaftslehre studiert und anschließend an der Technischen Universität Berlin zum Thema Finanz- und Liquiditätskrisen promoviert. Vor seiner Tätigkeit bei der Bundesbank war er an der Technischen Universität und am DIW Berlin tätig. In seiner Forschung untersucht Philipp König Fragen zur Regulierung von Finanzinstituten, sowie Anreizprobleme im Banken- und Finanzsektor. Zunehmend spielen dabei auch Risiken eine Rolle, die aus Umweltproblemen und Klimawandel entstehen.

Biodiversität finanzieren – Wie lässt sich Kapital zur Sicherstellung der Biodiversität locker machen?2024-12-17T11:19:33+01:00

Das Projekt für mehr Chancengerechtigkeit: Wider die Diskriminierung im Bildungsbereich

Das Projekt für mehr Chancengerechtigkeit: Wider die Diskriminierung im Bildungsbereich

von JProf. Dr. Ekkehard Köhler, Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen (ZöBiS) und Dr. Daniel Nientiedt, Walter Eucken Institut

Die Frage, wie das das Bildungswesen in Deutschland weiterzuentwickeln ist, um dessen internationale Wettbewerbsfähigkeit und diskriminierungsfreien Zugang zu verbessern, stellt ein qualitatives und quantitatives Problem dar, das einer theoriebasierten empirischen Analyse bedarf, um lösbar gemacht zu werden. Dazu bedarf es Nachwuchswissenschaftler:innen, die in der Lage sind, kausale Wirkungszusammenhänge feldexperimentell im Bildungswesen zu untersuchen. Auf diese Weise kann eine extern valide Forschung auf diesem Gebiet gewährleistet werden.

Diskriminierung hat erhebliche gesellschaftliche und individuelle Folgen für den Bildungserfolg und die Aussicht darauf, ein selbst bestimmten Leben in einer Leistungsgesellschaft führen zu können. Mittelbar ist mit einem  abnehmenden Schulinteresse zu rechnen. Gelingt es nicht offene und chancengleiche Strukturen zu verbessern, kann dies die soziale Integration erschweren. Mitunter ist mit psychischen und anderen gesundheitlichen Effekten zu rechnen. Die Reproduktion von sozialer Ungleichheit wird damit begünstigt.

Mögliche Fragestellungen:

  • Wie können wir sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler an Schulstufenübergängen nicht aufgrund Ihrer unterschiedlichen Hintergründe diskriminiert werden?
  • Findet hier überhaupt Diskriminierung statt?
  • Was ist die Evidenzlage aus der Wissenschaft? Wie kann man Verfahren gestalten, die chancengerechter sind?

Dieses Projekt fragt nach Verbesserungsmöglichkeiten, wie der Zugang zu gerechten Bildungschancen verbessert werden kann.

Must-Read Literatur

Ethnische Diskriminierung im deutschen Bildungssystem: https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/27095/Diehl_270951.pdf?sequence=2 

Partnerinstitute

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Das Thema wird betreut von

Ekkehard Köhler

Ekkehard Köhler ist promovierter Volkswirt und Juniorprofessor mit Tenure Track an der Fakultät III der Universität Siegen.  Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der empirischen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung sowie in den Bereichen der ökonomischen Bildung, der Geschichte des ökonomischen Denkens und der empirischen Finanzwissenschaften.

Daniel Nientiedt

Dr. Daniel Nientiedt ist promovierter Volkswirt und Forschungsgruppenleiter am Walter Eucken Institut Freiburg. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Neuen Politischen Ökonomie und Ordnungsökonomik sowie der Geschichte des ökonomischen Denkens.

Das Projekt für mehr Chancengerechtigkeit: Wider die Diskriminierung im Bildungsbereich2024-12-17T11:19:52+01:00
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