Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium aus München
Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium aus München
Greem
Das ist unser Problem:
Die Probleme, die wir definiert haben, sind mangelndes Finanzwissen (v.a. bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen), unzureichendes Vertrauen in die Höhe des Erlöses grüner Investitionen, fehlende Lern-und Praxisangebote und außerdem mangelnde Transparenz von Unternehmen (Greenwashing). Wir haben uns für dieses Themengebiet entschieden, da wir dort viel Verbesserungspotential sehen und glauben, große Veränderungen bewirken zu können.
So sieht unsere Lösung aus?
Unsere Lösung ist eine App zur Einführung in Aktien und grünes Investieren. Sie besteht aus drei Kernteilen – dem Lernmodul, dem Investitionsmodul und dem Testmodul.
Im Lernmodul wird das Wissen zum gezielten Investieren durch Informationstexte und Erklärvideos schrittweise vermittelt und mit anschließenden Fragen geprüft.
Das Investitionsmodul dient zur spielerischen Anwendungen des Erlernten im Rahmen eines simulierten Aktienmarkts.
Mithilfe des Kl-Testmoduls können Nutzer:innen ihre priorisierten Umweltfaktoren und damit ihren Investitionstyp herausfinden.
Das ist unser Ziel:
Unser Ziel ist, mithilfe unserer App das Verständnis für grünes Investieren zu verbessern, umweltfreundliche Aktien so beliebter und bekannter zu machen als auch das Bewusstsein bezüglich Greenwashing zu erhöhen.
Das ist unsere Zielgruppe:
Unsere Idee richtet sich an Schulen, Jugendliche und junge erwachsene Privatpersonen, die ihr Geld in grüne Aktien investieren möchten und/oder grundsätzliches Verständnis für digitale Geldanlagen/Aktien aufbauen wollen.
Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:
Grüne Investitionen: wie können Investitionsentscheidungen von Privatpersonen im Kampf gegen den Klimawandel besser genutzt werden?
von Dr. Marie-Theres von Schickfus und Felicitas Koch, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
2015 haben sich mit dem Pariser Klimaabkommen über 190 Länder geeinigt, gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen. Eines der Hauptziele ist, die „Finanzströme mit dem Pfad zu niedrigen Treibhausgasemissionen und einer klimaresistenten Entwicklung in Einklang zu bringen“.
Dazu können neben Regierungen und Banken auch Haushalte durch ihre (nachhaltigen) Konsum- und Anlageentscheidungen beitragen: Haushalte investieren in bestimmte Aktien oder Investmentfonds oder halten Geldeinlagen, welche durch grüne Finanzprodukte bei Banken ebenfalls zur Transformation beitragen können. Zudem können Haushalte bei Investitionen in Sachmittel wie Immobilien, Autos oder Heizungen ebenfalls einen Beitrag leisten, wenn sie nachhaltige oder energiesparende Alternativen wählen. Nachhaltige Finanzanlagen sind – zumindest teilweise – den Haushalten in Deutschland bekannt, es gibt aber noch großes Ausbaupotential: die deutsche Entwicklungsbank KfW berichtet aus einer Umfrage von 2024, dass ca. 14% der deutschen Haushalte grüne Finanzanlagen bereits nutzen. Dies trifft besonders auf private Investoren der Altersgruppe 18-30 Jahre sowie Haushalte mit hohem Einkommen zu. Weitere 30% der Haushalte können sich die Nutzung grüner Geldanlagen vorstellen; für ca. 53% der Haushalte ist dies jedoch nicht vorstellbar.
Ein Hindernis für die Beteiligung von privaten Haushalten am grünen Finanzmarkt ist fehlende finanzielle Bildung. Aber auch sogenanntes Greenwashing, also der Versuch, Produkten durch Marketing ein falsches grünes Image zu verpassen, kann durch abnehmende Glaubwürdigkeit nachhaltiger Finanzprodukte ein Problem darstellen. Dem sollen Nachhaltigkeitsbewertungen und -labels Abhilfe schaffen: im Rahmen des EU Aktionsplans zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum müssen Unternehmen als auch Finanzmarktakteure Nachhaltigkeitsinformationen zu Unternehmen und Finanzprodukten offenlegen. Damit sollen informiertere Anlageentscheidungen getroffen werden und Kapitalflüsse zu CO2-armen Wirtschaftsaktivitäten gesteuert werden.
Mögliche Fragestellungen:
- Wie können private Haushalte sich besser zu (nachhaltigen) Investitionen bilden und informieren?
- Welche Rolle kann der technologische Fortschritt bei der finanziellen Bildung von Haushalten, aber auch bei der Transparenz von nachhaltigen Finanzprodukten, deren positiven Auswirkungen und der Vermeidung von Greenwashing spielen?
- Welche Anreize könnte der Staat, aber auch private Finanzakteure, bei der grünen Geldanlage setzen, um nachhaltige Investitionen für Haushalte attraktiver zu machen?

Foto: ifo Institut
Dr. Marie-Theres von Schickfus ist Postdoc am ifo Institut München und dort stellvertretende Leiterin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Rolle des Finanzsektors bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft und mit Anpassung an den Klimawandel.

Foto: ifo Institut
Felicitas Koch ist Doktorandin am ifo Institut und der LMU München mit Fokus auf Finanzökonomie und grüne Finanzierung. In ihrer Forschung untersucht sie unter anderem den Einfluss von grüner Regulierung auf den Finanzsektor und die Reaktionen verschiedener Marktteilnehmer.