Hildegardis-Gymnasium aus Kempten

Job-Cop AI – Find Your Passion

 

Unser Problem:
Viele Berufseinsteiger haben keinen Überblick über ihre möglichen Berufswege, da der heutige Arbeitsmarkt von enormer Größe und Komplexität ist. Im Weiteren sind sich viele junge Personen unschlüssig darüber, was sie später einmal arbeiten wollen, da sie nicht wissen, was ihnen überhaupt gefällt und inwiefern sie die nötigen Fähigkeiten für einen gewissen Job haben. Der letzte problematische Teilbereich ist die Arbeitsvermittlung, da hier oftmals zu wenig auf persönliche Präferenzen geachtet wird.

Zur Unterstützung bei Orientierungslosigkeit, Wissensvermittlung über die Arbeitswelt und Arbeitsvermittlung gibt es aktuell Hilfsangebote, die jedoch oftmals Probleme beinhalten und sich deshalb viele Berufseinsteiger immer noch nicht zu genüge unterstützt fühlen. Interessensfindungstests sind zu oberflächlich und veraltet, Wissen wird nicht ansprechend und langweilig aufgearbeitet und zu Beratungsgesprächen der Agentur für Arbeit zu gehen scheint für viele sehr zeitaufwendig und unattraktiv.

Unsere Lösungsidee:
Unsere Lösungsidee für die genannten Probleme besteht in einer App (möglicherweise auch Software) namens JobCop-AI. Diese soll in drei Bereiche gegliedert sein, welche jeweils ein Problemfeld verbessern.

  1. Zunächst können die Nutzer der App einen für sie geeigneten Berufsbereich herausfinden, in welchem daraufhin der perfekt passende Job für sie gesucht wird. Im Bereich der Interessenfindung sah unser Team eine große Marktlücke und hat sich mehrere Ideen überlegt, die in Form einer App umgesetzt werden können (von einer KI erstellte Fragebögen, die persönlich auf den Nutzer zugeschnitten sind; eine Internetverhaltensanalyse, die mit verschiedenen Social-Media-Plattformen arbeitet). Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben wir uns auf die Möglichkeit eines Chatbots begrenzt, der über Fragen Informationen über den Nutzer erhält und somit in 1:1 Beratung einen geeigneten Beruf vorschlagen kann – das Prinzip, nach dem die KI vorgehen wird, ist „vom Groben ins Detail“.
  2. Um Informationen über die Arbeitswelt zu vermitteln, können Nutzer in der App entweder Lektionen absolvieren, in welchen die wichtigsten Informationen zu häufig aufkommenden Fragen ansprechend und einfach dargestellt werden, oder einem Chatbot ihre Fragen (auch zum zuvor herausgefundenen Beruf) schnell und von überall aus stellen.
  3. Im dritten und letzten Part werden Jobanzeigen bzw. Ausbildungsstellen in der Umgebung des Nutzers vorgeschlagen, welche dieser dann wie in einer Dating-App „liken“ oder „weiterswipen“ kann. Hier können Nutzer die verschiedenen Unternehmen bewerten und Kommentare zu ihren persönlichen Erfahrungen hinterlassen, die anderen Nutzern bei ihrer Entscheidung helfen.

Unsere Zielgruppen:
Die Zielgruppe sind alle, die sich beruflich orientieren möchten. Um sicherzustellen, dass die Daten, die die KI nutzt, richtig sind, arbeiten wir eng mit staatlichen Einrichtungen, Institutionen und Unternehmen für die Datenerhebung zusammen und nutzen nur vertrauliche Quellen aus dem Internet, die transparent für den Nutzer einzusehen sind.

Unser Ziel:
JobCop-AI macht die Berufswelt für jeden verständlich und zugänglich und hilft seinen Nutzern, einen Job zu finden, der perfekt zu ihren Interessen und Fähigkeiten passt. Das führt nicht nur dazu, dass die Arbeitslosenquote gesenkt wird, sondern auch, dass unsere Nutzer mit ihren Jobs zufrieden sind, was eine gute Arbeitsatmosphäre schafft und dementsprechend effizienter und mit mehr Passion gearbeitet wird.

Darüber möchten wir diskutieren:
Die Frage der Finanzierung. Am Anfang würden Crowdfunding, Crowdinvesting, Bankkredite und staatliche Subventionen genutzt werden und laufend könnte sich JobCop-AI über verschiedene Sponsoren, Kooperationen und Werbeeinnahmen finanzieren.

 

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

ChatGPT trifft Job: Chance oder Risiko – Wie kann KI die Berufswelt aus Sicht der Gen Z verbessern?

von Daria Schaller, Katrin Demmelhuber, Jonas Hennrich und Moritz Schasching, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

Spätestens mit der Einführung von ChatGPT ist klar – Künstliche Intelligenz wird unser Leben bald in allen Bereichen und somit auch auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Chancen wie Steigerung der Produktivität, Verbesserung der Arbeitssicherheit oder Entlastung der Mitarbeiter:innen von monotonen Aufgaben stehen Risiken wie Arbeitsplatzverluste, hoher Umschulungsbedarf oder ethische Bedenken entgegen.

Eine Studie des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ermittelte 2020, dass bis zum Jahr 2019 nur ca. 6% der Unternehmen aktiv KI verwendeten. Diese Unternehmen steigerten ihre Rendite dadurch um 1,3 Prozentpunkte. Die Studie zeigte weiter, dass der Einsatz von KI zu einem Aufbau von 48000 Stellen in der deutschen Wirtschaft führte. Ein rasanter Wandel des Arbeitslebens steht wohl bevor und sowohl von Seiten der Unternehmen als auch der Politik bedarf es einer sehr schnellen Anpassung an die neuen Umstände, um nicht abgehängt zu werden. Gleichzeitig müssen sich auch Einzelpersonen neuen Herausforderungen und Problemen stellen, die überfordernd wirken können. Insbesondere für die technikaffine Gen Z kann dies allerdings nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance gesehen werden. Eine Affinität zum Umgang mit KI kann sich – zum Beispiel im Vergleich zu älteren Kolleg:innen – als besonderes Asset auf dem Arbeitsmarkt herausstellen.

Gemeinsam mit den Schüler:innen sollen die Chancen und Risiken des Einflusses von KI auf die Berufswelt ausgearbeitet werden. Zusätzlich soll insbesondere aus der Sicht der Gen Z kritisch beleuchtet werden, ob und wie KI die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verbessern kann.

Quelle:

Rammer, C. (2020). „Auf Künstliche Intelligenz kommt es an – Beitrag von KI zur Innovationsleistung und Performance der deutschen Wirtschaft“. Bundesministerium für Wirt-schaft und Energie (BMWi). Auf Künstliche Intelligenz kommt es an (bmwk.de) \[aufgerufen am 26.07.2023]

Mögliche Fragestellungen:

  • Wie können wir dafür sorgen, dass KI die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verbessert?
  • Was sind Chancen und Risiken, die durch den Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt entstehen?
  • Welche Jobs können durch KI geschaffen bzw. umstrukturiert werden?
  • Wie können z.B. gefährliche oder anstrengende Jobs von KI unterstützt werden?
  • Wie kann KI dem Fachkräftemangel entgegenwirken? (z.B. indem Personal länger an Unternehmen gebunden wird, indem KI fehlende Fachkräfte ausgleicht oder Menschen durch KI bis ins hohe Alter arbeiten können)

Beispiele für Lösungsansätze könnten etwa Automatisierungsmöglichkeiten oder Ähnliches sein. Ein weiterer Lösungsansatz wäre, dass sich durch KI eventuell auch neue Arbeitsplätze schaffen lassen, zum Beispiel für Personen, die Ausbildungen/Spezialisierungen im Bereich KI anbieten. Um es für euch möglicherweise relevanter zu machen, könntet ihr euch auf den Berufseinstieg konzentrieren und herausarbeiten, wie KI hier den Arbeitsmarkt beeinflusst. Dazu könntet ihr erarbeiten, ob und wie KI euch bei der Jobsuche beziehungsweise beim Berufseinstieg helfen kann.

Daria Schaller ist Fachreferentin am ifo Institut im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Als Volkswirtin ist sie für die ifo Konjunkturumfragen verantwortlich und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der konjunkturellen Entwicklung im Verarbeitendem Gewerbe. Zudem untersucht sie im Rahmen der ifo HR-Befragung relevante personalpolitische Fragestellungen.

Katrin Demmelhuber ist Fachreferentin am ifo Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Im Bereich der ifo Konjunkturumfragen beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit der konjunkturellen Entwicklung von Kleinstunternehmen und Soloselbständigen. Sie betreut Software-Projekte in der Fachabteilung und untersucht im Rahmen der ifo Management-Umfrage die Auswirkungen von aktuellen Entwicklungen auf Unternehmen.

Foto: ifo Institut

Jonas Hennrich ist Fachreferent am ifo Institut im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Er beschäftigt sich vor allem mit der ifo Konjunkturumfrage, insbesondere in den Wirtschaftsbereichen Handel und Dienstleistungen. Weitere Projekte umfassen unter anderem die Ertragslage in der Industrie sowie diverse Meta-Studien.

Foto: ifo Institut

Moritz Schasching ist seit 2022 Fachreferent am ifo Institut im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Als Volkswirt liegt sein Fokus auf den Regionalauswertungen der ifo Konjunkturbefragung und der Konjunkturprognose. Außerdem betreut er interne, wie auch externe Projekte zu weiteren Umfragen.