Engelsburg-Gymnasium Kassel
Engelsburg Mentoring
Problemidentifikation:
Das Kernproblem bei unserem Thema ist die Chancenungleichheit im Bildungssystem, denn oftmals haben Kinder mit migrationshintergrund nicht die gleichen Chancen, wie ein Kind mit akademischen Eltern. So zeigen auch Studien, dass viel weniger Kinder mit Migrationshintergrund auf Gymnasien sind als Kinder mit akademischen Elternhaus.
Beschreibung der Lösung:
Unsere Lösungsidee ist, dass Jugendliche aus Gymnasien die Mentoren von Grundschulkinder aus Brennpunktschulen werden. Diese Mentorenstunden sollen dabei aber nicht als reine Nachhilfe dienen, sondern den Kindern vorallem eine lustige und qualitative Zeit bieten. Außerdem können die Kinder so schon früh eine Bindung zu einem Gymnasium aufbauen. Denn oftmals haben diese Kinder keinerlei Bindung zu Gymnasien und entscheiden sich aus diesem Grund dann oft gegen das Gymnasium.
Zielgruppe:
Die Zielgruppe von unserem Mentoring Programm sind vor allem Grundschulkinder aus Brennpunktschulen. Des Weiteren auch Kinder, die aus einem nicht unterschützenden Elternhaus kommen.
Ziel:
Wir möchten mit unser Idee für mehr Gerechtigkeit in der Bildung sorgen. Denn jedem Kind sollte die Möglichkeit gegeben werden auf eine gute Bildung und eine aussichtsreiche Zukunft. Diese Zukunft sollte aber nicht bestimmt werden von dem Hintergrund des Kindes.
Wissenschaftliche Basis:
Unsere Problemdefinition basiert u.a. auf den Pisa-Studien der vergangenen Jahre, die zeigen, dass in Deutschland eine starke Korrelation zwischen elterlicher Bildung und eigener Bildung herrscht. Im internationalen Vergleich ist eine frühe Trennung in Schulformen wie im deutschen Bildungssystem selten. Der Vergleich mit Finnland zeigt, dass eine einheitliche Grundbildung inklusive Vorschulplicht für eine gerechtere Bildung sorgen könnten. Unser Mentoring fördert Kinder vergleichsweise früh, in der Gestaltung stützen wir uns auf pädagogische Forschung zur Vorbildfunktion, sowie auf Theorien zur kulturellen Passung (Schulhabitus, Schülerhabitus). Wir haben bereits eine feldstudienartige Untersuchung durchgeführt, die nahelegt, dass unser Mentoring zu mehr Bildungsgerechigkeit führen könnte.
Außerdem haben wir unser Programm verschiedensten Personen vorgestellt/gesendet. So hat beispielsweise Hans-Jürgen Müller (Landtagsabgeordneter in Hessen) geschrieben, dass ihm das Konzept sehr gut und zielführend erscheint und das die Umsetzung helfen würde, das Problem abzumildern.
Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:
Das Projekt für mehr Chancengerechtigkeit: Wider die Diskriminierung im Bildungsbereich
von JProf. Dr. Ekkehard Köhler, Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen (ZöBiS) und Dr. Daniel Nientiedt, Walter Eucken Institut
Die Frage, wie das das Bildungswesen in Deutschland weiterzuentwickeln ist, um dessen internationale Wettbewerbsfähigkeit und diskriminierungsfreien Zugang zu verbessern, stellt ein qualitatives und quantitatives Problem dar, das einer theoriebasierten empirischen Analyse bedarf, um lösbar gemacht zu werden. Dazu bedarf es Nachwuchswissenschaftler:innen, die in der Lage sind, kausale Wirkungszusammenhänge feldexperimentell im Bildungswesen zu untersuchen. Auf diese Weise kann eine extern valide Forschung auf diesem Gebiet gewährleistet werden.
Diskriminierung hat erhebliche gesellschaftliche und individuelle Folgen für den Bildungserfolg und die Aussicht darauf, ein selbst bestimmten Leben in einer Leistungsgesellschaft führen zu können. Mittelbar ist mit einem abnehmenden Schulinteresse zu rechnen. Gelingt es nicht offene und chancengleiche Strukturen zu verbessern, kann dies die soziale Integration erschweren. Mitunter ist mit psychischen und anderen gesundheitlichen Effekten zu rechnen. Die Reproduktion von sozialer Ungleichheit wird damit begünstigt.
Mögliche Fragestellungen:
- Wie können wir sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler an Schulstufenübergängen nicht aufgrund Ihrer unterschiedlichen Hintergründe diskriminiert werden?
- Findet hier überhaupt Diskriminierung statt?
- Was ist die Evidenzlage aus der Wissenschaft? Wie kann man Verfahren gestalten, die chancengerechter sind?
Dieses Projekt fragt nach Verbesserungsmöglichkeiten, wie der Zugang zu gerechten Bildungschancen verbessert werden kann.
Ekkehard Köhler ist promovierter Volkswirt und Juniorprofessor mit Tenure Track an der Fakultät III der Universität Siegen. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der empirischen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung sowie in den Bereichen der ökonomischen Bildung, der Geschichte des ökonomischen Denkens und der empirischen Finanzwissenschaften.
Dr. Daniel Nientiedt ist promovierter Volkswirt und Forschungsgruppenleiter am Walter Eucken Institut Freiburg. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Neuen Politischen Ökonomie und Ordnungsökonomik sowie der Geschichte des ökonomischen Denkens.