Ortenburg-Gymnasium aus Oberviechtach
Scape Experience – creates social brilliance
Unser Problem:
In Deutschland besteht bei fast jedem zweiten jungen Menschen (14 – 29 Jahre) das Interesse, ein Unternehmen zu gründen. Ein Fokus liegt aufgrund aktueller Entwicklungen auf einer Unternehmensgründung, die gesellschaftlichen bzw. ökologischen Impact generiert, weshalb hier in der Fachliteratur von sogenannten Social Entrepreneurs gesprochen wird. Allerdings wird das „Milliardenpotential“ sozialer Innovation noch zu wenig ausgeschöpft, da einige Hürden den Gründergeist junger Menschen hemmen. Eine enorme Hürde, die gut ein Fünftel der jungen Menschen angibt, ist das mangelnde Wissen und die damit verbundene Unsicherheit über Gründungsprozesse. Daher müssen wir diese Hürde besser erkennen und abbauen, die junge Menschen am Gründen hindert.
Unsere Lösungsidee:
Wir wollen mit unserer Idee zunächst schon während der Schulzeit sozialunternehmerisches Denken und Handeln stärker fördern sowie relevante Kompetenzen und Wissen für eine Gründung vermitteln. Dabei basiert unsere Art der Wissensvermittlung nicht auf herkömmlichen Unterrichtsmethoden. Wir verwenden einen spielerischen Lernansatz in Form eines Escape-Games. In Kleingruppen können die Teams verschiedene Rätsel lösen und sich Wissen über das Sozialunternehmertum aneignen.
Außerdem verfolgen wir das Ziel eine gründungsfreundliche Kultur zu schaffen, indem wir den jungen Startups bereits erste Anlaufstellen an die Hand geben, um schnell Networking betreiben zu können.
Drittens ist es unser Anspruch, Informationsmaterialien übers Gründen zielgruppengerechter an junge Menschen zu bringen, weshalb unser Escape-Game von Schüler für Schüler konzipiert wurde.
Unsere Zielgruppen:
Unsere Idee richtet sich an sämtliche bildungspolitische Einrichtungen ab der Sekundarstufe II sowie an hochschulähnliche Institutionen.
Unser Ziel:
Mit unserer Lösungsidee generieren wir einen gesellschaftlichen Impact, der anhand steigender Unternehmensgründungszahlen bei Social Entrepreneurs messbar ist. Als Wirkungsmessung und Managementsystem haben wir uns überlegt, Social Entrepreneurs, die vorweisen können, unser Escape-Game gespielt und anschließend ein Sozialunternehmen gegründet zu haben, mit einer finanziellen Zuwendung zu unterstützen. Dadurch tritt gleichzeitig eine ökonomische Verbesserung für diese Personengruppe ein, was den Startup-Prozess erleichtern soll. Da wir in unserem eigens erstellten Escape-Game auch die Theorie der Kreislaufwirtschaft aufgreifen, indem wir nutzlos gewordene Gegenstände re- bzw. upcyclen und als Spielmaterial verwenden, wird auch der ökologischen Verantwortung Rechnung getragen.
Wissenschaftliche Basis:
Unsere Hauptquellen zur Problemidentifikation waren der DSEM 2023 bzw. 2024 sowie verschiedene Paper der Bertelsmann-Stiftung.
Darüber möchten wir diskutieren:
Wir möchten gerne noch weitere Informationen im Zusammenhang mit konkreten Anlaufstellen für Junggründer im Bereich Social Entrepreneurship, um Networking betreiben zu können.
Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:
Die Herausforderungen unserer Zeit lösen – entdecke den/die Social Entrepreneur in dir!
von Tanja Stitteneder und Clara Albrecht, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
Social Enterprises (Sozialunternehmen) haben zum Zeil mit neuartigen Ideen, Konzepten, Produkten oder Dienstleistungen, gesellschaftliche Herausforderungen an-zugehen und positive soziale Veränderungen herbeizuführen. Im Gegensatz zu traditionellen Unternehmen steht bei Sozialunternehmen der gesellschaftliche (soziale und/oder ökologische) Nutzen im Vordergrund. Dabei bedient sich die Organisation unternehmerischer Mittel und Aktivitäten und es werden demokratische oder partizipative Prinzipien angewendet (Europäische Kommission 2020; SEND 2022).
Sozialunternehmen sind in verschiedenen Bereichen tätig, wie beispielsweise Bildung, Gesundheit, Umweltschutz, Armutsbekämpfung, Integration von benachteiligten Gruppen oder der Förderung sozialer Gerechtigkeit. Die Förderung sozialer Innovation erfordert nicht nur Zusammenarbeit zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, sondern auch ein Verständnis für ökonomische Prinzipien und Handlungsweisen.
In dieser Challenge schlüpft ihr in die Schuhe einer/s Social Entrepreneurs. Eure Aufgabe besteht darin, ein gesellschaftliches Problem zu erkennen und eine innovative Lösung dafür zu entwickeln. Dabei bedient ihr euch unternehmerischer Mittel. Dies beinhaltet alle Facetten des Social Entrepreneurships, wie die Wahl des Geschäftsmodells, Finanzierung, Wirkung und Umgang und Einbeziehung der Stakeholder. Sucht euch ein Problem aus einem der beiden Bereiche:
1. Nachhaltiger Konsum, z. B. Circular Economy:
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf die-se Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert. (Beispiel: https://www.nomadi.de/, https://www.refurbed.de/unternehmen/)
2. Soziale Inklusion, z.B. Integration:
Ist die Förderung der sozialen und wirtschaftlichen Inklusion aller Menschen, wie Beispielsweise die Integration von Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft (Beispiel: https://my-buddy.org/, https://www.socialbee.org/, https://www.weisser-rabe.org/)
Eure Lösung kann ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine strukturelle Veränderung sein.
1. Was ist ein geeignetes Geschäftsmodell und warum habt ihr euch dafür entschieden?
2. Wie messt ihr, ob ihr euer gesellschaftliches Ziel erreicht habt (Wirkung; Impact)?
3. Wie finanziert sich euer Unternehmen?
4. Denkt auch über eure Zielgruppe nach: Wen wollt ihr erreichen? Wie erreicht ihr sie am besten? Was motiviert sie? Und wie überzeugt ihr sie von eurem Social Business?
5. Wie kann sozialunternehmerischer Gründungsgeist schon in der (Schul-)Bildung verankert werden?
6. Welche weiteren konkreten Vorschläge habt ihr, um die Sichtbarkeit von Sozialunternehmen zu verbessern?
(7. Wie könnte die Datenbasis über Sozialunternehmen in Deutschland verbessert werden?)
Tanja Stitteneder ist seit März 2018 als Fachreferentin am ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung tätig. Sie beschäftigt sich mit Themen rund um Migration, Bildung, Institutionen und soziale Innovation.
Clara Albrecht arbeitet als Fachreferentin am ifo Institut im Zentrum für internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Integration und Arbeitsmarkt sowie gender economics.