Gymnasium Brunsbüttel
Tidy Fox
Unser Problem:
Das Kernproblem unseres Themas ist, dass sich zu viel recyclebarer Müll in unseren Restmülltonnen befindet. Laut Nabu beträgt dieser Anteil ca. 2/3. Durch Verbrennung und durch den Transport des Restmülls via LKW gelangt ein großer Anteil an Kohlenstoffdioxid in unsere Umwelt, der vermieden werden könnte.
Entschieden haben wir uns für diese Thema, weil uns unsere Umwelt am Herzen liegt, und weil wir großes Potential darin sehen, Mülltrennung für die Menschen einfacher zu gestalten.
Unsere Lösungsidee:
Bei unserem Konzept „Tidy Fox“, handelt es sich um ein memoryähnliches Spiel, das sowohl analog als auch digital zu spielen ist. Spieler:innen decken Kartenpaare auf, müssen sie der richtigen Tonne zuordnen und erhalten am Ende einer Runde Punkte. Mit Actionkarten bringen wir Spannung ins Spiel, sodass wirklich niemandem langweilig wird, und bei der digitalen Version gibt es sogar einen Preis für den Monatssieger. So wird auf spielerische Weise die richtige Mülltrennung vermittelt.
Unsere Zielgruppen:
Unsere Idee richtet sich an Menschen jeden Alters. Unser analoges Spiel ist für jüngere Kinder im Alter von drei bis acht Jahren geeignet. Durch das Spielen im Kindergarten oder mit den Eltern werden so nebenbei auch Erwachsene in den spielerischen Lernprozess mit eingebunden. Für Jugendliche und Erwachsene gibt es dann noch unsere App, die mit monetären oder Sach-Anreizen, z.B. dem Gewinn einer individuell gestalteten Mülltonne, bei den Nutzern punkten kann.
Unser Ziel:
Unser Ziel ist es, dass sich die Bürger:innen ein erweitertes Verständnis über richtige Mülltrennung aneignen, damit über 99% des Mülls in der Restmülltonne auch tatsächlich Müll ist, der dort hineingehört.
Welcher Müll welcher Tonne zuzuordnen ist, sollte für jeden eine einfach zu beantwortende Frage sein. Wir möchten erreichen, dass die Menschen nicht mehr aktiv über diese Frage nachdenken müssen. Müllsortierung soll ein Prozess werden, der im Gehirn quasi automatisch abläuft. Ähnlich wie das Anschnallen, sobald man in ein Auto einsteigt.
Wissenschaftliche Basis:
Bei unserer bisherigen Ausarbeitung haben uns insbesondere ein Bericht von Nabu („Das schlummernde Potential in der schwarzen Tonne“) und eine Umfrage zur richtigen Mülltrennung, die wir selbst erstellt und in den Klassenstufen fünf bis acht an unserer Schule durchgeführt haben, geholfen.
Darüber möchten wir diskutieren:
Wie könnten wir beispielsweise intrinsische Anreize noch weiter fördern bzw. in unser Spiel integrieren?
Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:
Eine sauberere Welt durch mehr Recycling: Wie können wir eine bessere Mülltrennung erreichen?
von Li Kathrin Kaja Rupieper und Soschia Karimi, Leibniz Universität Hannover
Die umsichtige Verwendung von Ressourcen ist zentral für die Erhaltung unseres Planeten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist Recycling, also das Rückführen von noch verwertbaren Rohstoffen in den Wirtschaftskreislauf. Aktuell landen in Deutschland jährlich 160 kg Abfall pro Person in der Restmülltonne, die anschließend verbrannt werden (Statistisches Bundesamt, 2022). Auch die EU findet, dass das zu viel ist, und visiert in ihrem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft eine Halbierung der Restmüllmenge von Privathaushalten bis 2030 an (Europäische Kommission, 2020). Dies soll durch Müllreduktion sowie eine bessere Mülltrennung erreicht werden.
Aktuell liegt die Falschwurfquote beim Restmüll in Deutschland allerdings bei 67 % (Umweltbundesamt, 2020). Im Durchschnitt bestehen also 2/3 des Inhalts einer Restmülltonne aus recycelbaren Wertstoffen und Bioabfällen. Diese Abfälle könnten effizienter und umweltschonender genutzt werden, indem sie kompostiert werden oder durch Recyclingverfahren wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Doch sogar wenn es ausreichende und umfassende Möglichkeiten zur Mülltrennung gibt, landen viele Wertstoffe fälschlicherweise im Restmüll.
Mögliche Fragestellungen:
- Was erkennt ihr als mögliche Gründe für dieses Verhalten?
- Und habt ihr Ideen, wie man Menschen zu einer besseren Mülltrennung anregen kann?

Foto: Christian Wyrwa
Kaja Rupieper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wirtschaftspolitik der Leibniz Universität Hannover. Zuvor studierte sie Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen, der Université Paris Descartes und der Humboldt-Universität zu Berlin. Für ihre Promotion beschäftigt sie sich mit Ostdeutschland in der Nach-Wende-Zeit: Unter anderem untersucht sie hier die arbeitsmarktökonomischen Effekte von Erwachsenenbildung.

Foto: Christian Wyrwa
Soschia Karimi ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Gesundheitsökonomie und forscht an Schnittstellenthemen zur Gesundheits- und Umweltökonomie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Effekt von Extremwetterereignissen auf die Gesundheit und der Gestaltung von Anreizsystemen für umweltverträgliches Verhalten.