Eine sauberere Welt durch mehr Recycling: Wie können wir eine bessere Mülltrennung erreichen?

von Li Kathrin Kaja Rupieper und Soschia Karimi, Leibniz Universität Hannover

Die umsichtige Verwendung von Ressourcen ist zentral für die Erhaltung unseres Planeten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist Recycling, also das Rückführen von noch verwertbaren Rohstoffen in den Wirtschaftskreislauf. Aktuell landen in Deutschland jährlich 160 kg Abfall pro Person in der Restmülltonne, die anschließend verbrannt werden (Statistisches Bundesamt, 2022). Auch die EU findet, dass das zu viel ist, und visiert in ihrem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft eine Halbierung der Restmüllmenge von Privathaushalten bis 2030 an (Europäische Kommission, 2020). Dies soll durch Müllreduktion sowie eine bessere Mülltrennung erreicht werden.

Aktuell liegt die Falschwurfquote beim Restmüll in Deutschland allerdings bei 67 % (Umweltbundesamt, 2020). Im Durchschnitt bestehen also 2/3 des Inhalts einer Restmülltonne aus recycelbaren Wertstoffen und Bioabfällen. Diese Abfälle könnten effizienter und umweltschonender genutzt werden, indem sie kompostiert werden oder durch Recyclingverfahren wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Doch sogar wenn es ausreichende und umfassende Möglichkeiten zur Mülltrennung gibt, landen viele Wertstoffe fälschlicherweise im Restmüll.

Mögliche Fragestellungen:

  • Was erkennt ihr als mögliche Gründe für dieses Verhalten?
  • Und habt ihr Ideen, wie man Menschen zu einer besseren Mülltrennung anregen kann?
Must-Read Literatur

NABU: „Das schlummernde Potential in der schwarzen Tonne“ https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/kreislaufwirtschaft/29148.html

Homburg, A. & Lange, F. (2020): Klimaschonendes Verhalten fördern – Beiträge der Umweltpsychologie. https://www.umweltpsychologie.de/wissen/klimaschonendes-verhalten/

Weiterführende Literatur

Europäische Kommission (2020). Ein neuer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft. Für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa. Mitteilungen der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialaussschuss und den Ausschuss der Regionen. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=COM:2020:98:FIN

Statistisches Bundesamt (2022). Aufkommen an Haushaltsabfällen: Deutschland, Jahre, Abfallarten. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Abfallwirtschaft/_inhalt.html

Thaler, R. H., & Sunstein, C. R. (2011). Nudge: Wie man kluge Entscheidungen anstößt. Berlin: Ullstein. (Für die Verfügbarkeit des Buches in Bibliotheken in Eurer Nähe siehe https://search.worldcat.org/de/title/1375451728.)

Umweltbundesamt (2020). Vergleichende Analyse von Siedlungsrestabfällen aus repräsentativen Regionen in Deutschland zur Bestimmung des Anteils an Problemstoffen und verwertbaren Materialien. Abschlussbericht. Text 113/2020. https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/vergleichende-analyse-von-siedlungsrestabfaellen

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Li Kathrin Kaja Rupieper

Foto: Christian Wyrwa

Kaja Rupieper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wirtschaftspolitik der Leibniz Universität Hannover. Zuvor studierte sie Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen, der Université Paris Descartes und der Humboldt-Universität zu Berlin. Für ihre Promotion beschäftigt sie sich mit Ostdeutschland in der Nach-Wende-Zeit: Unter anderem untersucht sie hier die arbeitsmarktökonomischen Effekte von Erwachsenenbildung.

Soschia Karimi

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Soschia Karimi ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Gesundheitsökonomie und forscht an Schnittstellenthemen zur Gesundheits- und Umweltökonomie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Effekt von Extremwetterereignissen auf die Gesundheit und der Gestaltung von Anreizsystemen für umweltverträgliches Verhalten.