Mobilität in der dritten Dimension – Flugtaxis für die Großstadt der Zukunft?

von Prof. Dr. Harry Wagner und Tamara Beschler, Technische Hochschule Ingolstadt

Im Jahr 2050 werden bis zu fünf Milliarden Menschen weltweit in Großstädten leben, schätzt die OECD. Innovative, umweltfreundliche und nachhaltige Mobilitätskonzepte sind somit unabdingbar, um die Herausforderungen des Verkehrs, der Luftqualität und des Klimawandels bewältigen zu können. Eine Form dieser Mobilität stellt Urban Air Mobility (UAM) dar, also der Einsatz autonom fliegender Flugtaxis, die Personen von A nach B befördern.
Im Rahmen des von der Europäischen Kommission unterstützen Projektes (Urban Air Mobility) ist die Stadt Ingolstadt seit Juni 2018 Modellregion für die Erforschung und Erprobung der Mobilität der dritten Dimension im urbanen und suburbanen Bereich. In unterschiedlichen Versuchen soll analysiert werden, welche Einsatzgebiete für UAM sinnvoll sind und wie Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen. Zum Beispiel: Wie müssen die Start- und Landeplätze (Vertiports) gestaltet sein und wo könnten sie liegen? Wie können die Flugtaxis mit anderen Verkehrsträgern verbunden werden? Soll es feste Flugpläne geben, analog zu festen Bus- und Zugfahrplänen, oder soll man sie auf Abruf bestellten können wie ein Taxi? Sollen sie für den Tourismus eingesetzt werden oder für den Pendlerverkehr? Vielleicht auch nur für Notfalltransporte? Könnten neben Menschen auch Waren darin transportiert werden?
Die Technologie kann sowohl aus gesellschaftlicher, ökologischer, ökonomischer, politischer und rechtlicher Sicht multiperspektivisch betrachtet werden. Zudem haben sowohl die Betreiber bzw. Hersteller als auch die potenziellen Nutzer von UAM-Anwendungen einen Einfluss auf die erfolgreiche Umsetzung.

Welche (neuen) Anwendungsfelder für die Technologie Urban Air Mobility (Flugtaxi zur Personenbeförderung) im städtischen / ländlichen Raum sind denkbar?

Wie kann das aktuell belastete Verkehrs- und Mobilitätsgeschehen aus gesellschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Sicht durch UAM verbessert / optimiert werden?

Welche Herausforderungen ergeben sich aus der Integration von UAM in den bestehenden Verkehrsmittelmix sowie der urbanen Infrastruktur? (multiperspektivische Betrachtung #gesellschaftlich #ökologisch #ökonomisch #technologisch #politisch #rechtlich)

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Prof. Dr. Harry Wagner

Prof. Dr. Harry Wagner lehrt an der Technischen Hochschule Ingolstadt und beschäftigt sich im Forschungsschwerpunkt mit dem Themenkomplex der Mobilität der Zukunft. Er war mehrere Jahre geschäftsführender Gesellschafter eines Entwicklungsdienstleisters mit mehr als 700 Mitarbeitern. Davor war er als Mitglied des Managements der AUDI AG tätig. Wagner verfügt außerdem über knapp 10 Jahre Beratungserfahrung in namhaften Beratungsgesellschaften und ein weitreichendes Netzwerk in der Automobilindustrie. Zudem ist er Mitgründer der FMS Future Mobility Solutions GmbH.

Tamara Beschler

Tamara Beschler ist seit April 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Hochschule Ingolstadt im BMVI-Förderprojekt MEDinTime. Zudem arbeitet Sie als Consultant für Mobilitäts- und Verkehrsmanagementprojekte bei einem Ingolstädter Entwicklungsdienstleister. Sie studierte im Bachelor Betriebswirtschaft und im Master Automotive and Mobility Management ebenfalls an der THI. Praxiserfahrung konnte sie bereits bei Unternehmen der Automobil- sowie der Luftfahrtbranche sammeln.