Niels-Stensen-Schule Schwerin

Finalist für die Digitale Region

Prakti2Go – Dein Weg zum Praktikum

In einer umfangreichen Problemanalyse konnten wir feststellen, dass ca. 1,9 Millionen Stellen in der Bundesrepublik unbesetzt sind. Zeitgleich brechen 20-35% ihr Studium frühzeitig ab. Zudem ist Mecklenburg-Vorpommern das Bundesland mit der höchsten Altersstruktur und steht in Konkurrenz mit den alten Bundesländern, welche historisch bedingt über umfangreichere Wirtschaftsstrukturen verfügen, weshalb der Fachkräftemangel in MV besonders zu spüren ist. Dieser Zustand hat uns nachdenklich gemacht und weist auf eine schlechte Berufsorientierung hin, weshalb wir mit unserer Idee genau dort ansetzen.

Wir möchten eine Plattform schaffen, die Schulpraktikant:innen und Unternehmen vernetzt. Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass es schwierig ist, eine geeignete Praktikumsstelle zu finden. Meistens entscheidet man sich für einen Praktikumsplatz der Einfachheit wegen und nicht auf Grundlage seiner Interessen. Einfach gesagt fehlt vielen Schüler:innen die Übersicht über die Unternehmen, welche geeignete Schulpraktika anbieten. Daher möchten wir eine
Website ins Leben rufen, die Schüler:innen über die offenen Praktikumsstellen informiert.

Ein solches Konzept existiert in der Landeshauptstadt Schwerin und im Land MecklenburgVorpommern bis dato noch nicht. Ebenso möchten wir auch kleineren Unternehmen die Möglichkeit bieten, Schüler:innen über ihre Angebote zu informieren, weshalb wir eine plattformbasierte Kontaktaufnahme ermöglichen möchten und somit die Unternehmen keine eigene Website benötigen. Des Weiteren möchten wir den Bewerbungsprozess vereinfachen. Die Schüler:innen legen sich im Anmeldungsprozess ein Profil an, in welchem ein kurzer Lebenslauf, die Interessen und ein Motivationsschreiben hinterlegt ist. Entscheidet sich jemand für eine Praktikumsstelle, muss man lediglich auf den Button „Bewerben“ klicken und automatisch werden die im Profil verankerten Information übermittelt.

Thema:

Was bedeutet der Arbeitskräftemangel in Deutschland für junge Berufseinsteiger?

von Dr. Eckhardt Bode, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel)

Der Mangel an Arbeitskräften und insbesondere an Fachkräften behindert zunehmend die wirtschaftliche Prosperität in Deutschland. Laut der jüngsten ifo-Konjunkturumfrage vom Juli 2022 behindert der Fachkräftemangel mittlerweile fast die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland in ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit (ifo 2022; vgl. auch Sauer und Wollmershäuser 2021) – Tendenz: steigend. Auch die Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass die Zahl der offenen Stellen in Deutschland – abgesehen von einer kurzfristigen Verringerung im Zuge der Corona-Pandemie – in der vergangenen Dekade kontinuierlich angestiegen ist, diverse Berufe umfasst und nicht einfach durch die Vermittlung von Arbeitslosen verringert werden kann (BA 2022).
Als Ursachen für diesen Arbeitskräftemangel werden verschiedene Faktoren diskutiert, darunter vor allem die Alterung der Bevölkerung (mehr ältere Menschen scheiden aus dem Arbeitsmarkt aus, als jüngere Menschen eintreten) und das abnehmende Interesse junger Menschen an einer dualen Berufsausbildung. Auch fehlt es nicht an Vorschlägen für politische Maßnahmen zur Verringerung des Arbeitskräftemangels. Sie reichen von der Erhöhung des Renteneintrittsalters und der vermehrten Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte über die Verbesserung der Qualität der schulischen Ausbildung und der verstärkten Förderung beruflicher Weiterbildung (Stichwort: Lebenslanges Lernen) bis hin zur verstärkten Werbung für Engpassberufe und die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf (z.B. Klinger und Fuchs 2020, Bickenbach et al. 2022, Freuding und Garnitz 2022).
Aber was bedeutet Arbeitskräfte- bzw. Fachkräftemangel konkret für angehende Berufseinsteiger? In welcher Weise sind sie persönlich davon betroffen, etwa in ihrer Lebensplanung, ihrer beruflichen Perspektive oder ihren Beziehungen zu möglichen künftigen Arbeitgebern? Welche Beiträge können sie – als Privatpersonen, als angehende Arbeitskräfte oder als verantwortungsbewusste Staatsbürger – dazu leisten, den Mangel selbst und insbesondere dessen negative volkswirtschaftliche Auswirkungen zu verringern?


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Dr. Eckhardt Bode

Dr. Eckhardt Bode ist seit 1990 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) (Senior Researcher seit 2005). Derzeit ist er in den Forschungszentren „The Global Division of Labour“ und „Knowledge Creation and Growth“ des IfW tätig. Er studierte 1983-1989 Volkswirtschaftslehre in Marburg und Kiel und promovierte 1998 an der Universität Kiel zum Dr. sc.pol. Von 2008 bis 2015 war er Dozent an der Fachhochschule Hamburg. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Handel, Regionalökonomik, Humankapital und Arbeitsmärkten (v.a. Folgen der Digitalisierung).