Raum für alle:
Innovative Konzepte für eine faire Wohnzukunft
von Daria Schaller, Katrin Demmelhuber und Jonas Hennrich,
ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
Angesichts des globalen Bevölkerungswachstums, der zunehmenden Urbanisierung und des Mangels an bezahlbarem Wohnraum steht die Gesellschaft vor großen Herausforderungen im Bereich des Wohnens. Das Thema „Raum für alle: Innovative Konzepte für eine faire Wohnzukunft“ beleuchtet Ansätze, um nachhaltige, flexible und integrative Lebensräume zu schaffen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.
Moderne Technologien, insbesondere Künstliche Intelligenz (KI), eröffnen neue Wege, den Wohnungsmarkt transparenter und nutzerfreundlicher zu gestalten. KI-gestützte Plattformen könnten Wohnungssuchende dabei unterstützen, schneller geeignete Wohnungen zu finden. Diese Systeme können Faktoren wie Preis, Lage, Wohnungsgröße und Ausstattung abgleichen und so den Suchprozess verkürzen. Gleichzeitig können Algorithmen in Echtzeit auf Preisentwicklungen und Verfügbarkeiten reagieren, um Wohnungsangebote optimal auf den Markt abzustimmen. Dies könnte auch dabei helfen, den Zugang zu bezahlbaren Wohnungen für einkommensschwächere Bevölkerungsschichten zu erleichtern.
Im Fokus der innovativen Wohnlösungen stehen auch neue Bau- und Lebenskonzepte. Technologien wie modulare Bauweisen, Mikroapartments, gemeinschaftliche Wohnprojekte und Smart Homes bieten Ansätze, um Wohnraum effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Besonders in dicht besiedelten Städten sind intelligente Stadtplanung, multifunktionale Gebäude und die Umnutzung bestehender Infrastruktur Möglichkeiten, um Platz zu schaffen und gleichzeitig die Lebensqualität zu erhalten.
Auch die soziale Dimension ist von Bedeutung: Es gilt, nicht nur innovativen Wohnraum zu schaffen, sondern ihn auch zugänglich und bezahlbar zu machen. Alternative Wohnformen wie Co-Living, Mehrgenerationenhäuser und integrative Quartiere gewinnen an Bedeutung, um das Zusammenleben zu fördern und Isolation in Städten entgegenzuwirken. Durch digitale Plattformen könnten solche Wohnkonzepte gezielter an Interessierte vermittelt und Wohnungsgenossenschaften oder temporäre Wohnformen einfacher organisiert werden.
Mögliche Fragestellungen:
- Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) dabei helfen, schneller eine passende Wohnung zu finden?
- Wie können neue Wohnformen das Zusammenleben von Menschen verbessern und Einsamkeit in Städten verhindern?
- Wie können alte oder ungenutzte Gebäude in Städten zu neuem Wohnraum umgebaut werden?
- Wie könnten kleine Wohnungen (Mikroapartments) und gemeinschaftliches Wohnen (Co-Living, Mehrgenerationenhäuser) den Platzmangel in Städten lösen?
- Welche Materialien und Bauweisen sind umweltfreundlich und nachhaltig (z.B. recycelte Baustoffe, Smart Homes oder modulares Bauen)?
Must-Read Literatur
Digitalisierungsstudie 2024 von ZIA und EY Real Estate: Digitalisierung bleibt zentraler Fortschrittstreiber – in KI steckt Revolutions-Potenzial für die Immobilienbranche | ZIA (zia-deutschland.de)
https://www.deutschlandfunk.de/bezahlbarer-wohnraum-deutschland-100.html
Weiterführende Literatur
https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/74750
https://www.ifo.de/publikationen/2023/aufsatz-zeitschrift/zur-aktuellen-lage-im-wohnungsbau
ifo Standpunkt 259: Wohnungsknappheit: Was tun? | Stellungnahme | ifo Institut
Wohnkonzepte der Zukunft – werden wir so leben? (managementcircle.de)
Das Thema wird betreut von
Daria Schaller
Daria Schaller ist Fachreferentin am ifo Institut im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Als Volkswirtin ist sie für die ifo Konjunkturumfragen verantwortlich und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der konjunkturellen Entwicklung im regionalen Bereich und im Verarbeitenden Gewerbe. Zudem untersucht sie im Rahmen der ifo HR-Befragung relevante personalpolitische Fragestellungen.
Katrin Demmelhuber
Katrin Demmelhuber ist Fachreferentin am ifo Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Im Bereich der ifo Konjunkturumfragen beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit der konjunkturellen Entwicklung von Kleinstunternehmen und Soloselbständigen. Sie betreut Software-Projekte in der Fachabteilung und untersucht im Rahmen der ifo Management-Umfrage die Auswirkungen von aktuellen Entwicklungen auf Unternehmen.
Jonas Hennrich
Jonas Hennrich ist Fachreferent am ifo Institut im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Er beschäftigt sich vor allem mit der ifo Konjunkturumfrage, insbesondere in den Wirtschaftsbereichen Handel und Dienstleistungen. Er hat einen M. Sc. in Economics und einen B. A. in Governance and Public Policy.