Saubere Energie für jeden Geldbeutel: Wie können wir die Energiewende sozial gerecht gestalten?

von Prof. Dr. Julia Blasch und Julia Pfeiffer, Technische Hochschule Ingolstadt

Welche Wirkung haben die Energiewende und die gestiegenen Energiepreise auf die Lebenssituation der Menschen in Deutschland und welche Unterstützung für Haushalte mit niedrigen Einkommen ist notwendig und sinnvoll?

Diese Fragestellungen werden derzeit von Politik und Wirtschaft diskutiert. Klar ist, dass höhere Ausgaben für Energie Haushalte mit niedrigen Einkommen verhältnismäßig stärker treffen. Um die Auswirkungen steigender Energiepreise im Bereich Strom und Wärme abzufedern, werden verschiedene Instrumente und Maßnahmen wie zum Beispiel ein Klimageld, Abschaffung der EEG-Umlage oder eine Aufteilung der CO2-Abgabe zwischen Mieter und Vermieter geprüft bzw. sind vorgesehen. All diese Lösungen haben verschiedene Wirkungen auf die finanziellen Verhältnisse der Haushalte in Deutschland und setzen dabei auch unterschiedliche Anreize, um sparsam mit Energie umzugehen.

Als Teil des Projekts sollen zunächst die Auswirkungen der Energiewende und der derzeit steigenden Energiepreise auf Haushalte in Deutschland untersucht werden. Dann wird das Projektteam verschiedene Lösungsansätze für die Bereiche Strom und Wärme finden und beurteilen. Welche Lösungsansätze sind aus Sicht der sozialen Gerechtigkeit besonders wünschenswert und setzen den Menschen Anreize, sparsam mit Energie umzugehen? Im Projekt wird den Vor- und Nachteilen verschiedener Lösungen auf den Grund gegangen.

Welche Wirkung haben die Energiewende und die gestiegenen Energiepreise auf die Lebenssituation der Menschen in Deutschland und welche Unterstützung für Haushalte mit niedrigen Einkommen ist notwendig und sinnvoll?
Welche Lösungsansätze sind aus Sicht der sozialen Gerechtigkeit besonders wünschenswert und setzen den Menschen Anreize, sparsam mit Energie umzugehen?

Must-Read Literatur

Löschel, A. (2021). Wie fair ist die Energiewende? Verteilungswirkungen in der deutschen Energie- und Klimapolitik. Ifo-Schnelldienst 6/2021, 74. Jahrgang, 16. Juni 2021.

Umweltbundesamt (2020). Sozialverträglicher Klimaschutz – Sozialverträgliche Gestaltung von Klimaschutz und Energiewende in Haushalten mit geringem Einkommen. Abschlussbericht, Dessau-Roßlau, Mai 2020.

Kellner, M. et al. (2022): Entlastung der Haushalte von der CO2-Bepreisung: Klimageld vs. Absenkung der EEG-Umlage. Kopernikus-Projekt Ariadne, Potsdam.

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Prof. Dr. Julia Blasch
Prof. Dr. Julia Blasch ist seit 1.10. 2021 Professorin für Umwelt- und Nachhaltigkeitsökonomie an der Technischen Hochschule Ingolstadt (Fakultät für Nachhaltige Infrastruktur, Campus Neuburg). Davor war sie von 2016-2021 Assistenzprofessorin für Umweltökonomie am Institute for Environmental Studies (IVM) der Freien Universität Amsterdam und Postdoktorandin am Center for Energy Policy and Economics (CEPE) der ETH Zürich. Im Jahr 2014 promovierte sie an der ETH Zürich zum Thema Konsumentenpräferenzen für freiwillige CO2-Kompensationszahlungen. Vor der Promotion war sie von 2006-2013 als Referentin im Bereich Ökonomie für den Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) tätig und arbeitete an verschiedenen Gutachten des Beirats zu Themen der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft mit. Ihre Forschung am 2022 gegründeten Forschungs- und Transferinstitut Nachhaltigkeit Neuburg (ForTraNN) umfasst angewandte Umwelt-, Verhaltens- und Energieökonomik mit Fokus auf soziale Aspekte der Energiewende und Energieverhalten von Haushalten.

Julia Pfeiffer
Seit 2021 ist Julia Pfeiffer wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit Neuburg (ForTraNN) und arbeitet derzeit im Cluster Nachhaltige Entwicklung des Transferprojekts „Mensch in Bewegung“. Sie ist zuständig für die Bereiche Umweltbildung, Förderung nachhaltiger Lebensstile, nachhaltiger Geschäftskonzepte, insb. bei klein- und mittelständischen Unternehmen, sowie Nachhaltiger Mobilität. Julia Pfeiffer hat 2020 ihren Masterabschluss Kulturwirtschaft an der Universität Passau mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit erworben. In ihrer Masterarbeit hat sie sich vertieft mit Radverkehrsinfrastrukturen in Fahrradstädten im In- und Ausland beschäftigt.