ChatGPT trifft Job: Chance oder Risiko – Wie kann KI die Berufswelt aus Sicht der Gen Z verbessern?

von Daria Schaller, Katrin Demmelhuber, Jonas Hennrich und Moritz Schasching, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

Spätestens mit der Einführung von ChatGPT ist klar – Künstliche Intelligenz wird unser Leben bald in allen Bereichen und somit auch auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Chancen wie Steigerung der Produktivität, Verbesserung der Arbeitssicherheit oder Entlastung der Mitarbeiter:innen von monotonen Aufgaben stehen Risiken wie Arbeitsplatzverluste, hoher Umschulungsbedarf oder ethische Bedenken entgegen.

Eine Studie des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ermittelte 2020, dass bis zum Jahr 2019 nur ca. 6% der Unternehmen aktiv KI verwendeten. Diese Unternehmen steigerten ihre Rendite dadurch um 1,3 Prozentpunkte. Die Studie zeigte weiter, dass der Einsatz von KI zu einem Aufbau von 48000 Stellen in der deutschen Wirtschaft führte. Ein rasanter Wandel des Arbeitslebens steht wohl bevor und sowohl von Seiten der Unternehmen als auch der Politik bedarf es einer sehr schnellen Anpassung an die neuen Umstände, um nicht abgehängt zu werden. Gleichzeitig müssen sich auch Einzelpersonen neuen Herausforderungen und Problemen stellen, die überfordernd wirken können. Insbesondere für die technikaffine Gen Z kann dies allerdings nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance gesehen werden. Eine Affinität zum Umgang mit KI kann sich – zum Beispiel im Vergleich zu älteren Kolleg:innen – als besonderes Asset auf dem Arbeitsmarkt herausstellen.

Gemeinsam mit den Schüler:innen sollen die Chancen und Risiken des Einflusses von KI auf die Berufswelt ausgearbeitet werden. Zusätzlich soll insbesondere aus der Sicht der Gen Z kritisch beleuchtet werden, ob und wie KI die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verbessern kann.

Quelle:

Rammer, C. (2020). „Auf Künstliche Intelligenz kommt es an – Beitrag von KI zur Innovationsleistung und Performance der deutschen Wirtschaft“. Bundesministerium für Wirt-schaft und Energie (BMWi). Auf Künstliche Intelligenz kommt es an (bmwk.de) \[aufgerufen am 26.07.2023]

Mögliche Fragestellungen:

  • Wie können wir dafür sorgen, dass KI die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verbessert?
  • Was sind Chancen und Risiken, die durch den Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt entstehen?
  • Welche Jobs können durch KI geschaffen bzw. umstrukturiert werden?
  • Wie können z.B. gefährliche oder anstrengende Jobs von KI unterstützt werden?
  • Wie kann KI dem Fachkräftemangel entgegenwirken? (z.B. indem Personal länger an Unternehmen gebunden wird, indem KI fehlende Fachkräfte ausgleicht oder Menschen durch KI bis ins hohe Alter arbeiten können)

Beispiele für Lösungsansätze könnten etwa Automatisierungsmöglichkeiten oder Ähnliches sein. Ein weiterer Lösungsansatz wäre, dass sich durch KI eventuell auch neue Arbeitsplätze schaffen lassen, zum Beispiel für Personen, die Ausbildungen/Spezialisierungen im Bereich KI anbieten. Um es für euch möglicherweise relevanter zu machen, könntet ihr euch auf den Berufseinstieg konzentrieren und herausarbeiten, wie KI hier den Arbeitsmarkt beeinflusst. Dazu könntet ihr erarbeiten, ob und wie KI euch bei der Jobsuche beziehungsweise beim Berufseinstieg helfen kann.

Must-Read Literatur

Bpb: https://www.bpb.de/themen/arbeit/arbeitsmarktpolitik/522513/die-auswirkungen-von-kuenstlicher-intelligenz-auf-den-arbeitsmarkt/#:~:text=Die%20Auswirkungen%20von%20K%C3%BCnstlicher%20Intelligenz%20auf%20den%20Arbeitsmarkt,-Wenke%20Klingbeil%2DD%C3%B6ring&text=KI%20geh%C3%B6rt%20zu%20den%20wichtigsten,Anspr%C3%BCche%20an%20gute%20Arbeit%20wandeln. (aufgerufen am 27.07.23)

Business Insider: https://www.businessinsider.de/karriere/international-career/kuenstliche-intelligenz-beschleunigt-uebernahme-der-generation-z/ (aufgerufen am 27.07.23)

Weiterführende Literatur

Tagesschau: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/arbeitsmarkt-neue-berufe-101.html (aufgerufen am 27.07.23)

ifo Schnelldienst: https://www.ifo.de/DocDL/sd-2022-02-czernich-falck-pfaffl-etal-digitale-tansformation.pdf (aufgerufen am 27.07.23)

ifo Schnelldienst: KI, Cloud Computing und Blockchain – wo steht die deutsche Wirtschaft? (bevorstehende Veröffentlichung im August 2023)

ZDF: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/arbeitswelt-zukunft-kuenstliche-intelligenz-100.html (aufgerufen am 27.07.23)

Randstad: https://www.randstad.de/s3fs-media/de/public/2020-06/randstad-ifo-berichtsband_q1-2019.pdf (aufgerufen am 27.07.23)

Produktion: https://www.produktion.de/technik/zukunftstechnologien/kuenstliche-intelligenz/so-fuehrt-ki-durch-montage-und-qualitaetskontrolle-320.html (aufgerufen am 27.07.23)

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Das Thema wird betreut von

Daria Schaller

Daria Schaller ist Fachreferentin am ifo Institut im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Als Volkswirtin ist sie für die ifo Konjunkturumfragen verantwortlich und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der konjunkturellen Entwicklung im Verarbeitendem Gewerbe. Zudem untersucht sie im Rahmen der ifo HR-Befragung relevante personalpolitische Fragestellungen.

Katrin Demmelhuber

Katrin Demmelhuber ist Fachreferentin am ifo Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Im Bereich der ifo Konjunkturumfragen beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit der konjunkturellen Entwicklung von Kleinstunternehmen und Soloselbständigen. Sie betreut Software-Projekte in der Fachabteilung und untersucht im Rahmen der ifo Management-Umfrage die Auswirkungen von aktuellen Entwicklungen auf Unternehmen.

Jonas Hennrich

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Jonas Hennrich ist Fachreferent am ifo Institut im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Er beschäftigt sich vor allem mit der ifo Konjunkturumfrage, insbesondere in den Wirtschaftsbereichen Handel und Dienstleistungen. Weitere Projekte umfassen unter anderem die Ertragslage in der Industrie sowie diverse Meta-Studien.

Moritz Schasching

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Moritz Schasching ist seit 2022 Fachreferent am ifo Institut im Zentrum für Makroökonomik und Befragungen. Als Volkswirt liegt sein Fokus auf den Regionalauswertungen der ifo Konjunkturbefragung und der Konjunkturprognose. Außerdem betreut er interne, wie auch externe Projekte zu weiteren Umfragen.