Allgemein

Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium aus München

Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium aus München

Greem


Das ist unser Problem:

Die Probleme, die wir definiert haben, sind mangelndes Finanzwissen (v.a. bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen), unzureichendes Vertrauen in die Höhe des Erlöses grüner Investitionen, fehlende Lern-und Praxisangebote und außerdem mangelnde Transparenz von Unternehmen (Greenwashing). Wir haben uns für dieses Themengebiet entschieden, da wir dort viel Verbesserungspotential sehen und glauben, große Veränderungen bewirken zu können.


So sieht unsere Lösung aus?

Unsere Lösung ist eine App zur Einführung in Aktien und grünes Investieren. Sie besteht aus drei Kernteilen – dem Lernmodul, dem Investitionsmodul und dem Testmodul.
Im Lernmodul wird das Wissen zum gezielten Investieren durch Informationstexte und Erklärvideos schrittweise vermittelt und mit anschließenden Fragen geprüft.
Das Investitionsmodul dient zur spielerischen Anwendungen des Erlernten im Rahmen eines simulierten Aktienmarkts.
Mithilfe des Kl-Testmoduls können Nutzer:innen ihre priorisierten Umweltfaktoren und damit ihren Investitionstyp herausfinden.


Das ist unser Ziel:

Unser Ziel ist, mithilfe unserer App das Verständnis für grünes Investieren zu verbessern, umweltfreundliche Aktien so beliebter und bekannter zu machen als auch das Bewusstsein bezüglich Greenwashing zu erhöhen.


Das ist unsere Zielgruppe:

Unsere Idee richtet sich an Schulen, Jugendliche und junge erwachsene Privatpersonen, die ihr Geld in grüne Aktien investieren möchten und/oder grundsätzliches Verständnis für digitale Geldanlagen/Aktien aufbauen wollen.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Grüne Investitionen: wie können Investitionsentscheidungen von Privatpersonen im Kampf gegen den Klimawandel besser genutzt werden?

von Dr. Marie-Theres von Schickfus und Felicitas Koch, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

2015 haben sich mit dem Pariser Klimaabkommen über 190 Länder geeinigt, gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen. Eines der Hauptziele ist, die „Finanzströme mit dem Pfad zu niedrigen Treibhausgasemissionen und einer klimaresistenten Entwicklung in Einklang zu bringen“.

Dazu können neben Regierungen und Banken auch Haushalte durch ihre (nachhaltigen) Konsum- und Anlageentscheidungen beitragen: Haushalte investieren in bestimmte Aktien oder Investmentfonds oder halten Geldeinlagen, welche durch grüne Finanzprodukte bei Banken ebenfalls zur Transformation beitragen können. Zudem können Haushalte bei Investitionen in Sachmittel wie Immobilien, Autos oder Heizungen ebenfalls einen Beitrag leisten, wenn sie nachhaltige oder energiesparende Alternativen wählen. Nachhaltige Finanzanlagen sind – zumindest teilweise – den Haushalten in Deutschland bekannt, es gibt aber noch großes Ausbaupotential: die deutsche Entwicklungsbank KfW berichtet aus einer Umfrage von 2024, dass ca. 14% der deutschen Haushalte grüne Finanzanlagen bereits nutzen. Dies trifft besonders auf private Investoren der Altersgruppe 18-30 Jahre sowie Haushalte mit hohem Einkommen zu. Weitere 30% der Haushalte können sich die Nutzung grüner Geldanlagen vorstellen; für ca. 53% der Haushalte ist dies jedoch nicht vorstellbar.

Ein Hindernis für die Beteiligung von privaten Haushalten am grünen Finanzmarkt ist fehlende finanzielle Bildung. Aber auch sogenanntes Greenwashing, also der Versuch, Produkten durch Marketing ein falsches grünes Image zu verpassen, kann durch abnehmende Glaubwürdigkeit nachhaltiger Finanzprodukte ein Problem darstellen. Dem sollen Nachhaltigkeitsbewertungen und -labels Abhilfe schaffen: im Rahmen des EU Aktionsplans zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum müssen Unternehmen als auch Finanzmarktakteure Nachhaltigkeitsinformationen zu Unternehmen und Finanzprodukten offenlegen. Damit sollen informiertere Anlageentscheidungen getroffen werden und Kapitalflüsse zu CO2-armen Wirtschaftsaktivitäten gesteuert werden.

Mögliche Fragestellungen:

  • Wie können private Haushalte sich besser zu (nachhaltigen) Investitionen bilden und informieren?
  • Welche Rolle kann der technologische Fortschritt bei der finanziellen Bildung von Haushalten, aber auch bei der Transparenz von nachhaltigen Finanzprodukten, deren positiven Auswirkungen und der Vermeidung von Greenwashing spielen?
  • Welche Anreize könnte der Staat, aber auch private Finanzakteure, bei der grünen Geldanlage setzen, um nachhaltige Investitionen für Haushalte attraktiver zu machen?

 

Foto: ifo Institut

Dr. Marie-Theres von Schickfus ist Postdoc am ifo Institut München und dort stellvertretende Leiterin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Rolle des Finanzsektors bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft und mit Anpassung an den Klimawandel.

Foto: ifo Institut

Felicitas Koch ist Doktorandin am ifo Institut und der LMU München mit Fokus auf Finanzökonomie und grüne Finanzierung. In ihrer Forschung untersucht sie unter anderem den Einfluss von grüner Regulierung auf den Finanzsektor und die Reaktionen verschiedener Marktteilnehmer.

Erzbischöfliches Edith-Stein-Gymnasium aus München2025-07-18T09:19:59+02:00

Robert-Schuman-Gymnasium aus Cham

Robert-Schuman-Gymnasium aus Cham

L.E.A.P (Lehramtsstudium mit Erfahrung, Ausbildung und Perspektive)

Das Team des Robert-Schumann-Gymnasiums aus Cham. Foto: YES! – Young Economic Solutions


Das ist unser Problem:

Unserer Meinung nach sind das Hauptproblem, welches zum Lehrkräftemangel führt, die hohen Abruchquoten von Studierenden. Für sie ist das Lehramtsstudium oft zu theoretisch und hat dadurch keine Verbindung mehr zum tatsächlichen Alltag als Lehrer:innen. Hinzu kommt, dass ihnen die Unterstützung fehlt, sowohl finanziell als auch in ihrem Studium.


So sieht unsere Lösung aus?

L.E.A.P ist ein praxisbezogenes Lehramtsstudium, mit dem Ziel Abruchquoten zu senken, indem wir den Praxisanteil erhöhen, tief theoretische Inhalte, welche im Unterricht an Schulen nicht behandelt werden, aus dem Lehrplan streichen, ein Mentoring-Programm mit erfahrenen Lehrkräften einführen, und eine finanzielle Vergütung für sowohl die Studierenden als auch die Mentor:innen einsetzen.


Das ist unser Ziel:

Mit L.E.A.P. wollen wir das Lehramtsstudium attraktiver und zukunftsfähiger gestalten. Durch mehr Praxisnähe und gezielte Unterstützung schaffen wir realistische Einblicke in den Schulalltag und entlasten angehende Lehrkräfte. So sollen Studienabbrüche reduziert, mehr Studierende für den Lehrerberuf begeistert und langfristig der Lehrkräftemangel wirksam bekämpft werden.


Das ist unsere Zielgruppe:

Unsere Idee richtet sich vor allem an Institute mit Schwerpunkt Schulpädagogik, da sie zentral für die Gestaltung von Lehrkräftebildung und die Stärkung pädagogischer und praxisnaher Inhalte im Studium sind. Daher würden wir uns an Institute wie das Institut für Erziehungswissenschaft (Universität Bamberg) wenden, oder an das Zentrum für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik (Universität Passau).


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Wir haben uns mit Lehramtsstudierenden getroffen und haben ihre Meinung eingeholt bezüglich der Schwierigkeiten im Lehramtsstudium. Dies wurde auch durch Meinungen von Expert:innen aus der Literatur bestätigt.


Darüber würden wir gerne diskutieren:

Unser Wunsch ist es, mit den Expert:innen über die Notwendigkeit von mehr Praxis im Lehramtsstudium und über die Möglichkeit, für den Schulalltag irrelevante theoretische Inhalte zu streichen, zu diskutieren.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Lehrkräftemangel lösen – Strategien für unsere Schulen gesucht!

von Vera Freundl, Katharina Holzheu, Moritz Seebacher und Anke Windisch, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

Hochwertige Bildung ist ein wichtiger Grundstein für gesellschaftlichen Wohlstand und individuellen Erfolg auf dem Arbeitsmarkt. Die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass Bevölkerungen mit höheren Lese- und Rechenkompetenzen ein stärkeres wirtschaftliches Wachstum verzeichnen (Hanushek und Wößmann 2015). Gleichzeitig haben Einzelpersonen mit höheren Bildungskompetenzen ein geringeres Risiko, arbeitslos zu werden und erzielen durchschnittlich ein höheres Einkommen (Hanushek et al. 2015).

Lehrkräfte spielen hierbei eine Schlüsselrolle, da sie die Vermittler*innen dieser grundlegenden Kompetenzen sind. Werden Kinder und Jugendliche von gut ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet, so wirkt sich dies positiv auf ihre schulischen Leistungen und Arbeitsmarktchancen aus (Chetty et al. 2014a; Chetty et al. 2014b). Allerdings kämpfen die Schulen derzeit mit Personalmangel: Laut Prognosen der Kultusministerkonferenz (KMK) werden im Zeitraum von 2023 bis 2035 68.000 Lehrkräfte an unseren Schulen fehlen (KMK 2023). Dies unterscheidet sich jedoch nach Schulfächern und Schularten. Beispielsweise wird für naturwissenschaftliche Fächer ein höherer Einstellungsbedarf prognostiziert als für Religion oder Geschichte (KMK 2023).

Die Deutschen sind insgesamt sehr besorgt über diesen Notstand. 77% halten den Lehrkräftemangel für ein ernsthaftes Problem, nur 2% sehen gar kein Problem darin (Werner et al. 2023). Der Großteil der deutschen Bevölkerung (79%) erwartet außerdem, dass der Lehrkräftemangel die zukünftigen Schülerleistungen in Deutschland negativ beeinflussen wird (Werner et al. 2024). Diese Besorgnis ist über alle Bundesländer hinweg vorzufinden.

Mögliche Fragestellungen:

Die Idee dieses YES-Themas ist es, eine konkrete Maßnahme gegen den Lehrkräftemangel zu entwickeln.

  • Wie kann man den Beruf als Lehrkraft attraktiver gestalten?
  • Durch welches Konzept kann der Lehrkräftemangel gelöst oder zumindest entspannt werden?
  • Wie könnte man diese Maßnahme an eurer Schule / in eurem Umfeld / in Deutschland umsetzen?
  • Welcher Nutzen entsteht kurz- und langfristig, welche Kosten (Zeit, Geld, Prozessänderungen, …)?
  • Die Initiative kann auch auf die Besonderheiten eurer Region abgestimmt sein.

Foto: ifo Institut

Vera Freundl ist Fachreferentin am Zentrum für Bildungsökonomik des ifo Instituts, München. Sie ist für das Forschungsmanagement des Bereichs zuständig und arbeitet z. B. zu Chancengerechtigkeit in der Bildung und zu repräsentativen Meinungsumfragen über Bildungspolitik in Deutschland.

Foto: ifo Institut

Moritz Seebacher ist Doktorand am Zentrum für Bildungsökonomik des ifo Instituts in München. Seine Forschung beschäftigt sich mit der Rolle von Bildung auf dem Arbeitsmarkt und dem Zugang zu Bildung in Entwicklungsländern.

Katharina Holzheu arbeitet als Doktorandin am ifo Institut in München im Bereich Bildungsökonomie. Davor studierte sie an der Universität Zürich Economics. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der Verhaltens- und Bildungsökonomie, wo sie unter anderem die Auswirkung von Mentoringprogrammen für Schüler:innen untersucht.

Anke Windisch arbeitet am ifo Zentrum für Bildungsökonomik. Sie beschäftigt sich unter anderem mit ökonomischer Bildung und dem Zusammenhang mit politischen Präferenzen in Deutschland.

Robert-Schuman-Gymnasium aus Cham2025-07-17T10:08:45+02:00

Evangelisches Gymnasium Nordhorn

Evangelisches Gymnasium Nordhorn

Kick the Vape – Dein Move. Dein Team. Dein Nein.


Das ist unser Problem:

Das Problem des Vape-Konsums unter Jugendlichen ist vielschichtig und alarmierend. E-Zigaretten haben sich zur Einstiegsdroge Nummer eins bei Schulkindern entwickelt und sind häufig der Beginn einer Nikotinsucht. Auch wir erleben, dass das Vapen in unserem Alter immer mehr normalisiert wird. So stellte sich bei einer Umfrage heraus, dass etwa 48 % der Schüler der 12. Stufe und 15 % der 9. Stufe unserer Schule regelmäßig vapen. In Interviews berichten Mitschüler, dass sie ohne Vapes weder aufstehen noch lernen oder zur Schule gehen könnten – ein deutliches Zeichen für bestehende Abhängigkeiten. Verstärkt wird dieses Problem durch das Image der E-Zigarette: Sie wirkt sauber, modern und harmlos, was ein verzerrtes Bild von gesundem Rauchen vermittelt. Dadurch wird der Einstieg erleichtert und Risiken werden verdrängt. Aber auch die gesellschaftlichen Auswirkungen sind erheblich – die Kosten des Vape-Konsums belaufen sich auf rund 35 Milliarden Euro jährlich, selbst nach Abzug der Tabaksteuereinnahmen bleiben immer noch 22 Milliarden Euro. Insgesamt zeigt sich, dass es sich beim Thema Vaping nicht um ein harmloses Trendphänomen handelt, sondern um ein ernstes gesundheitliches, soziales und wirtschaftliches Problem.


So sieht unsere Lösung aus?

In erster Linie haben wir uns zu Prävention statt Intervention entschieden. Weil Jugendliche über Lehrer und Eltern oft kaum erreichbar sind, haben wir uns entschieden, da anzusetzen, wo viele Teenager viel Zeit verbringen und maßgebend geformt werden: In Sportvereinen. Dort wollen wir Vape-Prävention durch Vertraute und Vorbilder, wie Trainer und sportlich erfolgreiche Vereinsmitglieder etablieren. Dafür registriert sich der Verein zunächst online und erhält Zugang zu einer zentralen Plattform, dem „KTV-Portal“, das Informations- und Schulungsmaterialien sowie Tools zur Umsetzung der Präventionsmaßnahmen bereitstellt. Diese Maßnahmen werden anschließend aktiv in das Vereinsleben integriert, wodurch eine direkte Sensibilisierung der Jugendlichen durch Bezugspersonen ermöglicht wird. Im weiteren Verlauf bezieht der Verein auch öffentlich Stellung zum Thema Vapes, indem er ein sichtbares Statement gegen Vaping und für Gesundheit sowie Aufklärung setzt. Dafür stellt unser Portal Materialien, wie z.B. Vorlagen für Social-Media-Kamapgnen, bereit. Der Verein wird dann als „Vape-freier Verein“ ausgezeichnet. Diese Anerkennung und die damit verbundene Sichtbarkeit – beispielsweise auf der Website oder in der Sporthalle – wirken zusätzlich motivierend auf andere Vereine, ebenfalls an der Kampagne teilzunehmen.


Das ist unser Ziel:

Ziel des Projekts „Kick the Vape“ ist es, dem stark zunehmenden Trend des Vapens unter Jugendlichen präventiv entgegenzuwirken. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Sportvereinen soll ein digital gestütztes Präventionskonzept etabliert werden, das Vereine dazu befähigt, Aufklärung in ihr Vereinsleben zu integrieren und aktiv Stellung gegen E-Zigaretten zu beziehen. Über ein Online-Portal werden Trainerinnen und Trainer mit wissenschaftlich fundiertem Material, Schulungsvideos und Vorlagen für Social-Media-Kampagnen ausgestattet. Langfristig soll das Projekt nachhaltig wirken, frühzeitig aufklären und als Modellprojekt auf andere Regionen übertragbar sein.


Das ist unsere Zielgruppe:

Unsere Hauptzielgruppe sind jugendliche Mitglieder in Sportvereinen, insbesondere im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Genau in diesem Lebensabschnitt steigt das Risiko, mit dem Vapen zu beginnen. Jugendliche erleben E-Zigaretten oft als modern, ungefährlich und sozial akzeptiert. Besonders gefährdet sind Schüler*innen, wie unsere Umfragen zeigen: Schon 15 % der Neuntklässler und sogar 48 % der Zwölftklässler konsumieren regelmäßig Vapes.

Sportvereine bieten dabei einen zentralen Ansatzpunkt für Prävention. Sie erreichen Jugendliche außerhalb der Schule in einem Umfeld, das von Vorbildern, Gemeinschaft und aktiver Lebensgestaltung geprägt ist. Trainer haben in diesem Kontext eine besonders starke Vorbildfunktion und können durch ihre Nähe zu den Jugendlichen glaubwürdig aufklären und präventiv wirken.

Unsere Kampagne setzt genau hier an: Wir sprechen Jugendliche in ihrem sportlichen und sozialen Umfeld an – dort, wo sie sich regelmäßig aufhalten, sich wohlfühlen und offen für Einflüsse sind. Ziel ist es, durch authentische Kommunikation, konkrete Maßnahmen und starke Vorbilder ein Umdenken anzustoßen – bevor das Vapen zur Gewohnheit wird.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Dampf ablassen: Wie stoppen wir den Trend zum Vapen?

von Lea Bergmann und Daniel Monsees, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Dass Rauchen – gerade für Heranwachsende – ungesund ist, ist lange klar. Deshalb waren es auch erfreuliche Nachrichten, dass der Tabakkonsum bei Jugendlichen seit Jahrzehnten zurückgeht. Während zu Beginn der 80er Jahre weniger als 40% der Jugendlichen angaben, niemals Tabak konsumiert zu haben, waren es 2023 über 80%. Doch in den letzten Jahren erobert eine neue Konsumform die Schulhöfe: Einweg-E-Zigaretten oder auch „Vapes“. Durch die vielen verschiedenen süßen Geschmacksrichtungen und ihren günstigen Preis stellen sie gerade für Jugendliche einen verlockenden ersten Kontakt zum Nikotin-Konsum dar, der damit wirbt gesünder zu sein als klassische Zigaretten. Jedoch sind auch Vapes alles andere als unbedenklich und die Langzeitfolgen noch weitestgehend unbekannt. Zudem besteht die Gefahr, dass Jugendliche, die mit dem Vapen anfangen, irgendwann auf Zigaretten umsteigen. Was als harmloser Spaß begann, könnte sich für viele Jugendliche als lebenslange gesundheitliche Bürde entpuppen. Diese ist nicht nur ein individuelles Problem. Die Solidargemeinschaft trägt letzten Endes die Kosten für teure Behandlungen oder gesundheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit. In diesem Sinne ist Rauchen -und auch Vapen- ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Doch wie kann der Trend zum Vapen gestoppt werden? Hierfür müssen zunächst die Ursachen für diesen Trend verstanden werden. Sind mal wieder die sozialen Medien schuld? Oder der Kiosk an der Ecke, wo bunte Verpackungen ums Taschengeld ringen? Darauf aufbauend kann nach Lösungen gesucht werden. Der Kampf gegen die Zigaretten dauert schon Jahrzehnte an und so ist es möglich, aus diesen Erfahrungen zu lernen. Das wohl effektivste Instrument ist hier die Tabaksteuer, durch die die gesellschaftlichen Kosten durch das Rauchen auf die Verursacher umgelegt werden sollen. Rauchverbote oder Vorgaben zum Design der Verpackungen stellen Maßnahmen dar, die außerhalb des uns als Ökonomen vertrauten Marktes wirken. Zudem seid Ihr als Schülerinnen und Schüler Experten, wenn es um das Verhalten eurer Klassenkammeraden (oder euch selbst) geht und könnt im Zuge von YES! neue Blickwinkel in das Thema einbringen.

Mögliche Fragestellungen:

  • Warum sind Vapes in den vergangenen Jahren so beliebt geworden?
  • Liegt es am einfachen Zugang, Unklarheiten bzgl. der gesundheitlichen Folgen oder an der Präsenz von Vapes im (medialen) Umfeld?
  • Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um den Vape-Konsum bei Jugendlichen zu reduzieren.


Lea Bergmann arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenzbereich „Gesundheit“ des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Gesundheits- und Arbeitsmarktökonomie.


Daniel Monsees ist seit August 2021 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung im Kompetenzbereich „Gesundheit“ tätig. In seiner Forschung nutzt er angewandte Mikroökonometrie, um Fragestellungen in diversen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens zu beantworten.

Evangelisches Gymnasium Nordhorn2025-07-14T09:56:01+02:00

Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart

Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart

Grünstelle – die digitale Plattform für urbane Begrünung

Das Team des Albertus-Magnus-Gymnasiums mit Daniela Heimberger vom ZEW. Foto: YES! – Young Economic Solutions


Das ist unser Problem:

In vielen Städten fehlt es an einer strukturierten Umsetzung urbaner Begrünung – obwohl Dach-, Fassaden- und Freiflächengestaltungen wichtige Beiträge zum Klimaschutz, zur Hitzereduktion und zur CO₂-Einsparung leisten könnten. Bürokratische Hürden, unübersichtliche Fördermöglichkeiten und fehlende Vernetzung verhindern jedoch oft die Umsetzung solcher Projekte.

Wir haben uns für dieses Problem entschieden, weil gerade im urbanen Raum dringend konkrete, skalierbare Lösungen gebraucht werden, um dem Klimawandel aktiv entgegenzuwirken – Grünstelle setzt genau dort an.


So sieht unsere Lösung aus?

Unsere Lösung heißt Grünstelle – eine digitale Plattform, die Begrünungsprojekte in Städten vereinfacht, beschleunigt und für alle (Privatpersonen, Unternehmen, Kommunen) zugänglich macht:

Über ein Antragsformular können alle nötigen Daten einfach eingetragen werden, ohne dass man sich vorher durch komplexe Fördervorgaben kämpfen muss. Eine integrierte Such- und Filterfunktion ermöglicht die direkte Kontaktaufnahme mit passenden Architekten, Dienstleistern oder Banken.

Das Greenpoint-System belohnt erfolgreich umgesetzte Projekte: Privatpersonen erhalten z. B. Rabatte, Einkaufsvoucher oder nachhaltige Produkte, während Unternehmen über Bronze-, Silber- oder Gold-Siegel ihre CSR-Performance sichtbar machen und gezielt damit werben können.

Das Besondere:​

Grünstelle verbindet erstmals alle Akteure über eine zentrale Plattform – klar strukturiert, niedrigschwellig und übertragbar auf jede Stadt.


Das ist unser Ziel:

Wir wollen mit Grünstelle erreichen, dass Begrünung in Städten kein bürokratisches Nischenthema mehr ist, sondern zur einfachen, greifbaren Maßnahme für alle wird. Durch mehr umgesetzte Begrünungsprojekte verbessern wir das Stadtklima, reduzieren Hitzeinseln, fördern Biodiversität und steigern die Lebensqualität für alle.

Gleichzeitig entstehen wirtschaftliche Impulse für lokale Dienstleister und grüne Fachbetriebe. Wenn Fördermittel, Planungspartner und Motivation auf einer Plattform zusammenkommen, wird aus Klimaschutz konkrete, umsetzbare Realität. Grünflächen binden Feinstaub, verbessern die Luftqualität und helfen, Regenwasser vor Ort zu speichern. Unsere Plattform soll auch Menschen erreichen, die bisher unsicher waren – und ihnen durch einfache Informationen und Beispiele die Angst vor Begrünung nehmen.


Das ist unsere Zielgruppe:

Grünstelle richtet sich an alle Altersgruppen: an Privatpersonen, die z. B. ihren Balkon, Hof oder ihre Hausfassade begrünen möchten, ebenso wie an Unternehmen, die ihre Dächer, Außenflächen oder Firmengebäude nachhaltiger gestalten wollen. Unsere Plattform spricht außerdem Banken, Architekten, Dienstleister und Kommunen an – als Akteure, die den Begrünungsprozess ermöglichen, Bürokratie abbauen und aktiv zur Klimaanpassung beitragen wollen. Auch SpenderInnen, die öffentliche Flächen wie z. B. Bushaltestellen oder Schulhöfe begrünen lassen möchten, gehören zur Zielgruppe.

Kurz: Grünstelle richtet sich an alle, die konkrete Schritte zu einem nachhaltigen Leben und einer grüneren Stadt gehen wollen.


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Unsere Problemdefinition basiert auf einer Kombination aus wissenschaftlichen Studien, Expertengesprächen und einer eigenen Umfrage. In zahlreichen Gesprächen mit Architekten, BegrünungsexpertInnen und kommunalen Ansprechpartnern wurde deutlich, dass urbane Begrünung oft an mangelndem Wissen, bürokratischen Hürden und Unsicherheiten bei der Umsetzung scheitert.

Unsere eigene Umfrage bestätigte: Viele Menschen würden gerne begrünen, fühlen sich aber nicht informiert genug – insbesondere bei technischen Fragen, zur Pflege oder zu steuerlichen Fördermöglichkeiten.

Dazu zeigen aktuelle Studien einen klaren Zusammenhang zwischen fehlender Begrünung, zunehmender Hitzebelastung und klimabedingten Todesfällen in Städten.

Laut dem Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG) wurden 2021 nur sehr wenige neu entstandene Flachdächer tatsächlich begrünt, obwohl das Potenzial enorm wäre. Gleichzeitig verzeichnen Umweltbundesamt und RKI seit 2012 einen drastischen Anstieg hitzebedingter Todesfälle – zuletzt über 3.000 pro Jahr. Diese Erkenntnisse waren zentrale Grundlage für den Aufbau unserer Plattformstruktur und der Auswahl digitaler Tools.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

GreenCity?! – Was können Städte im Kampf gegen den Klimawandel tun?

von Dr. Anna Straubinger und Dr. Oliver Schenker, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim

Weltweit wird 80% der Energie in Städten verbraucht, zudem sind Städte für ca. 70% der CO2 Emissionen verantwortlich und das obwohl nur ca. 55% der Weltbevölkerung dort lebt. Getrieben werden Energieverbrauch und Emissionen überwiegend durch wirtschaftliche Aktivität und Verkehr. Obwohl die Versorgung mit Strom, Wärme, Verkehrsinfrastruktur und die Abfallentsorgung in urbanisierten Gebieten effizienter zu organisieren ist, tragen Städte stark zum Klimawandel bei. Sie verursachen ihn aber nicht nur, sondern leiden auch stark darunter. Vermehrte Extremwetterereignisse aber auch mangelnde Abkühlung im Sommer, wegen eines hohen Anteils versiegelter Fläche, belasten Bewohnerinnen und Bewohner.

Wie können Städte ihren Beitrag leisten und eine GreenCity werden? Wie können sie dabei auch noch ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein besseres und lebenswerteres Zuhause sein? Diese Fragen könnt ihr untersuchen und dabei den Fokus auf einen der folgenden Schwerpunkte legen:

Mobilität: Der Verkehrssektor ist für ca. 20% der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich und ist weit davon entfernt seine Klimaziele einzuhalten. Welche Maßnahmen (planerisch und regulatorisch) können Städte und Kommunen ergreifen, um die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren? Könnten holistischere Ansätze wie die „15-Minuten-Stadt“ ein Weg zu nachhaltigerer Mobilität sein?

Strom: Die Energiewende findet vor allem auf dem Land statt wo genügend Platz für Windkraft- und Freiflächensolaranlagen vorhanden ist. In Städten können Balkonkraftwerke zwar einen Beitrag leisten, unterschiedliche Interessen zwischen Mietern und Vermietern erschweren aber den Ausbau von erneuerbaren Energien in der Stadt. Gleichzeitig steigt der Bedarf durch E-Mobilität und Klimaanlagen. Wie kann die Energiewende noch stärker im urbanen Raum stattfinden?

Wärme: Mehr als ein Drittel des gesamten Energiebedarfs in Deutschland wird zum Heizen unserer Gebäude und zur Versorgung mit Warmwasser verbraucht. Fast dreiviertel der Wohnungen werden in Deutschland mit fossilen Energien geheizt. Gerade in Städten wäre der Ausbau der (nachhaltig betriebenen) Fernwärme eine potenziell interessante Option. Allerdings müssen dafür teilweise neue Leitungen verlegt und große Investitionen getätigt werden. Wie kann die Wärmewende auch in der Stadt gelingen?

Abfall: Zero Waste kann dazu beitragen Ressourcen zu schonen und den Energieverbrauch zu reduzieren. Wie können Städte die Bevölkerung ermutigen weniger Abfall zu produzieren und den trotz allem entstehenden Abfall getrennt zu sammeln? Welchen Beitrag können verschiedene Konzepte u.a. im öffentlichen Raum leisten?

Ihr könnt das Thema sowohl generell beleuchten (Literatur sichten), als auch im Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern einer Kommune Lösungsansätze erarbeiten und überlegen, wie man diese in der Praxis umsetzt. Denkbar wäre auch Umfragen in der Stadt und im näheren Umfeld durchzuführen.


Dr. Anna Straubinger ist seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin beim ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und arbeitet im Forschungsbereich „Umwelt- und Klimaökonomik“ an numerischen Simulationen, an der Schnittstelle zwischen Umwelt- und Verkehrsökonomik. Sie hat an der VU Amsterdam promoviert und an der TU Dresden Verkehrswirtschaft studiert. Von 2017 bis 2022 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bauhaus Luftfahrt.


Dr. Oliver Schenker ist stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs „Umwelt- und Klimaökonomik“ am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und arbeitet zu Fragen der Klima- und Energiepolitik. Er hat an der Universität Bern promoviert.

Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart2025-07-14T09:49:19+02:00

Gabrieli-Gymnasium Eichstätt

Gabrieli-Gymnasium Eichstätt

Winergy – Too much to lose

Das Team des Gabrieli-Gymnasiums aus Eichstätt. Foto: YES! – Young Economic Solutions


Das ist unser Problem:

Es ist ein sehr aktuelles Thema und wichtig für unsere Generation. Durch Interviews haben wir herausgefunden, dass Energiekrisen sehr belastend für Unternehmen sind. Und durch viele verschiedene Hindernisse ist es für Unternehmen nicht möglich grüne Energien zu produzieren.


So sieht unsere Lösung aus?

Wir haben ein Konzept für eine App entwickelt, namens „Winergy -Too much to lose“. Diese ermöglicht es Unternehmen mit überschüssiger, erneuerbarer Energie unkompliziert zu handeln. So können Unternehmen ihren selbst produzierten Überschuss anbieten und gleichzeitig flexibel Energie von Anderen beziehen, wenn der Bedarf besteht. Dadurch wird der Einsatz erneuerbarer Energien optimiert und der Energiehandel ins Inland zentralisiert. So werden Unternehmen unabhängiger von externen Energieversorgern und dementsprechend auch Energiekrisen.


Das ist unser Ziel:

Wir legen Wert darauf, dass Unternehmen besser vor Energiekrisen geschützt sind. Deshalb wollen wir die Abhängigkeit des deutschen Energiehandels von ausländischen Energieversorgern senken. Sowie lokale Unternehmen untereinander vernetzen, indem sie miteinander arbeiten und sich gegenseitig helfen.


Das ist unsere Zielgruppe:

Unsere App kümmert sich um Unternehmen. Zur Verwirklichung würde unser Team Unterstützung von Programmierern, sowie Sponsoren, bzw. Hilfe des Staates benötigen als auch Hilfe aus der Politik.


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Wir haben mit vier verschiedenen Unternehmen, die zum Teil einen großen Energieverbrauch, aber auch kleinere Unternehmen zu unserem Thema befragt. Dadurch sind wir zum Erkenntnis gekommen, dass Energiekrisen sowohl große als auch kleine Verbraucher betrifft. Und wir allen Unternehmen helfen wollen. Danach haben wir auch die restlichen Ergebnisse unserer Befragung ausgewertet und haben uns mit mehreren wissenschaftlichen Berichten und Grafiken zum Thema Energieverbrauch auseinandergesetzt und gesehen, dass erneuerbare Energien bei Betrieben nicht die beliebteste Energiequelle ist.


Darüber würden wir gerne diskutieren:

Wie kann das Zahlungssystem funktionieren?
Wie sind rechtliche Aspekte geregelt?
Dürfen Unternehmen unter sich ausmachen, wie viel Energie sie tauschen, bzw. anbieten?
Und wie können wir die private Daten von Unternehmen schützen?
Könnte man unsere Idee auch auf private Haushalte ausweiten?
Wie kann verhindert werden, dass Monopole unsere App „einnehmen“?

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Energiekrisen: Wie können sich Betriebe und Wirtschaft auf eine nachhaltige Zukunft vorbereiten?

von Dr. Ignat Stepanok, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Die Nachhaltigkeit der Energieträger, die wir nutzen, ist für die Erreichung der Pariser Klimaziele von zentraler Bedeutung. Für die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und dadurch auch für die gesamte Wirtschaft sind zudem die Preise und auch die Verfügbarkeit von Energieprodukten sehr wichtig.

Sind diese Energieträger nicht ausreichend verfügbar, spricht man oft von einer Energiekrise. Energiekrisen können sehr unterschiedlich aussehen. In der Energiekrise im Jahr 2022 hat beispielsweise Russland die Gaslieferungen nach Deutschland drastisch reduziert. Betriebe erwarteten zunächst deutliche Einschränkungen infolge eines Gaslieferstopps: In einer Befragung vom Mai 2022 gingen 18 Prozent derjenigen Betriebe, die Erdgas nutzten, in einem solchen Fall von einer deutlichen Einschränkung ihrer Produktion und rund 9 Prozent von einer vollständigen Einstellung ihrer Produktion aus (Kagerl et al. 2022).

Die 2022 veröffentlichten makroökonomischen Analysen zu den potenziellen Folgen eines Gaslieferstopps kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Während etwa Bachmann et al. (2022) von einem kleineren Schock ausgingen, erwartete Krebs (2022) große und längerfristige Verluste für die Gesamtwirtschaft.

Dies zeigt, dass Energiekrisen mit viel Risiko und oft auch mit viel Unsicherheit verbunden sind.

  • Wie können Energiekrisen in der Zukunft aussehen?
  • Wie kann man die Risiken für Lieferstopps und starke Preiserhöhungen minimieren?
  • Wie sollen Betriebe reagieren und wie sollen politische Entscheidungsträger steuernd eingreifen?
  • Viele ähnliche Fragen können im Rahmen eines YES!-Projekts bearbeitet werden.

Dr. Ignat Stepanok studierte Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt internationaler Handel und wirtschaftliches Wachstum. Zwischen 2011 und 2015 war er am Institut für Weltwirtschaft in Kiel und seit 2015 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAB im Forschungsbereich „Integration, Migration und internationale Arbeitsmarktforschung“. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Verbindung zwischen internationalem Handel und Arbeitsmärkten.

Gabrieli-Gymnasium Eichstätt2025-07-11T08:54:23+02:00

Internatsschule Schloss Hansenberg aus Geisenheim

Internatsschule Schloss Hansenberg

Investment Radar – Ideen, die ankommen

Team der Internatsschule Schloss Hansenberg aus Geisenheim. Foto. YES! – Young Economic Solutions..


Das ist unser Problem:

In Deutschland werden zu wenige nachhaltige öffentliche Investitionen getätigt. Die Folgen, zum Beispiel die marode Infrastruktur, spüren wir alle im Alltag. Für die Vernachlässigung öffentlicher Investitionen haben wir zwei Hauptursachen identifiziert:

  • Der Present Bias: Politiker priorisieren kurzfristige Ausgaben, weil sie sich vor allem an den Interessen ihrer (oft älteren) Wählerschaft orientieren. Dadurch werden langfristige Investitionen vernachlässigt.
  • Fehlende Kommunikation: Bürger haben kaum Möglichkeiten, strukturiert auf Investitionslücken aufmerksam zu machen. Gleichzeitig fehlt es an Transparenz über bereits erfolgte Investitionen durch Kommunen.


So sieht unsere Lösung aus?

Unsere Plattform “Investment Radar” schafft eine Brücke zwischen Bürger*innen, Kommunen und der Forschung. Durch ihre vielfältigen Features informiert sie Benutzer über aktuell getätigte Investitionen, gibt Kommunen direktes Feedback zu ihrer Arbeit und dient als Plattform, auf der fehlende Investitionen gemeldet werden können.

Unsere Website ist für jeden zugänglich und funktioniert ganz einfach:

  • Bürger:innen können unkompliziert investitionsbedürftige öffentliche Güter melden– etwa defekte Bushaltestellen oder marode Straßen – und diese mit Bildern, Kommentaren und Standort versehen.
  • Andere Nutzer können Beiträge unterstützen (liken), um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.
  • Kommunen erhalten strukturiertes Feedback, können Fortschritte bei der Umsetzung dokumentieren und so zeigen, dass sie aktiv auf Bedürfnisse der Bürger eingehen.
  • Bürger können nachträglich ihre Zufriedenheit durch Votings oder eine nur von den Kommunen einsehbare Kommentarfunktion äußern.
  • Die erhobenen Daten werden wissenschaftlich nutzbar gemacht – etwa für Analysen zu Investitionsbedarf und Zufriedenheit auf kommunaler Ebene.


Das ist unser Ziel:

Wir wollen mit unserer Website den Investitionsrückstand in Deutschland sichtbar machen und gezielt abbauen. Durch mehr Transparenz und Beteiligung sollen alle Bürger:innen, unabhängig von Region oder sozialem Status, die Möglichkeit haben, Einfluss zu nehmen. Gleichzeitig erhöhen wir den Druck auf Politik und Verwaltung, nachhaltiger und effizienter zu investieren. So schaffen wir Vertrauen und verbessern die Infrastruktur in Deutschland nachhaltig und generationengerecht.


Das ist unsere Zielgruppe:

Unsere Plattform richtet sich an mehrere Zielgruppen:

  • Kommunen und öffentliche Verwaltung, die durch die Plattform besser verstehen, wo Investitionen besonders dringend gebraucht werden.
  • Bürger:innen, insbesondere in strukturschwachen oder ländlichen Regionen, die bislang kaum Gehör finden.
  • Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsinstitute, die die Daten für Analysen zur Investitionseffizienz und Zufriedenheit in bestimmten deutschen Regionen nutzen können.


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Unser Projekt basiert auf  der Public-Choice-Theorie, die erklärt, dass Politiker Entscheidungen zu staatlichen Ausgaben möglichst so treffen, dass ihre aktuellen Wähler kurzfristig davon profitieren und somit eine Wiederwahl begünstigt wird. Unterstützt wird dies durch den “Present Bias”. Um dem entgegenzuwirken, möchten wir mehr Transparenz schaffen.​

Zusätzlich haben wir eine Sekundäranalyse bestehender Studien und Datensätze durchgeführt, unter anderem mit Unterstützung von Expert:innen des ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung). Daraus haben wir eine theoretische Grundlage entwickelt, die wir mit Investment Radar als praktische Lösung umsetzen möchten.​


Darüber würden wir gerne diskutieren:

Wir möchten diskutieren, wie die auf unserer Website gesammelten Daten am wirkungsvollsten genutzt werden können. Zum Beispiel könnte ein Index für möglichst nachhaltige öffentliche Ausgaben erstellt werden.

Außerdem interessiert uns, welche Kommunikationsstrategien sinnvoll sind, um bisher unterrepräsentierte Gruppen zur Nutzung der Plattform zu motivieren. Wir wollen erfahren, wie man Vertrauen stärkt und Menschen zur aktiven Beteiligung bewegt – gerade in ländlichen oder investitionsschwachen Regionen.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Öffentliche Investitionen – Nachhaltige Strategie statt kurzfristiger Ausgaben?

von Jan Kemper und Paul Steger, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim 

Die öffentliche Infrastruktur in Deutschland kommt an ihre Grenzen. Die Bahn ist unpünktlich, die Straßen teilweise marode, die Digitalisierung lahmt und die Verwaltungen sind oftmals überfordert. Was haben all diese Probleme gemeinsam?

Es handelt sich um Angelegenheiten, die direkt von öffentlichen Gütern abhängen, die vom Staat bereitgestellt werden. Öffentliche Güter, zu denen unter anderem Schulen, Straßen und Schienennetze gehören, müssen durch Steuergelder gepflegt und weiterentwickelt werden. Dazu sind öffentliche Investitionen notwendig.

Ein grober Vergleich zeigt, dass Deutschland im Gegensatz zu anderen Industrienationen Ländern (OECD Länder) deutlich weniger staatliche Investitionen durchführt. Eine Vernachlässigung der staatlichen Infrastruktur kann zu langfristigen Problemen für Wirtschaft und Gesellschaft führen. Wenn beispielsweise zu wenig in die Weiterbildung der Bevölkerung investiert wird, kann dies langfristig zu einem Mangel an Fachkräften führen. Ähnlich beeinträchtigt eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur die Mobilität, wodurch vielen Menschen weniger attraktive Berufsmöglichkeiten in ihrer unmittelbaren Umgebung zur Verfügung stehen.

Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Frage, warum nicht ausreichend in die Zukunft investiert wird. Ein besonderer Fokus liegt auf den politischen Ausgangsbedingungen für Investitionen. Öffentliche Investitionsentscheidungen werden von Politikern getroffen. Ein Grund warum unzureichend investiert wird, ist das es oftmals politische Anreize gibt, weniger in die Zukunft zu investieren und sich stärker auf alltägliche Ausgaben zu konzentrieren. Die folgenden zwei Beispiele sollen verdeutlichen wie Politik und öffentliche Investitionen zusammenhängen. Von Investitionen in den Klimaschutz profitieren jüngere und zukünftige Generationen mehr als ältere Generationen. Die heutigen Schutzmaßnahmen müssen von heutigen Wählern und Steuerzahlern bezahlt werden. Die Interessen zukünftiger Generationen sind jedoch nicht im politischen Prozess vertreten und werden damit oftmals nicht ausreichend berücksichtigt. Ein weiteres Beispiel ist kurzfristige Wirtschaftspolitik vor Wahlen. Wähler bewerten die Leistung ihrer Politiker in Wahlen und dabei wird häufig die aktuelle Situation als Bewertungsmaßstab für die Arbeit der Regierung genommen. Das setzt den Anreiz für die Regierung vor Wahlen möglichst gut abzuschneiden. Zukunftsinvestitionen fordern allerdings oft einen langen Atem und haben keine oder sogar negative kurzfristige Effekte, was sie für Politiker unattraktiver macht.

Von öffentlichen Investitionen hängt maßgeblich ab wie sich Deutschland in der Zukunft entwickeln wird.

Im Rahmen dieses Projekts werden die folgenden Fragen diskutiert:

  1. Was sind öffentliche Investitionen?
  2. Warum sollte der Staat öffentlich investieren?
  3. Was kann getan werden um Zukunftsinvestitionen zu fördern?
  4. Welche politischen Reformideen gibt es um Zukunftsinvestitionen politisch attraktiver
    zu machen?

Jan Kemper ist Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“. Zur Zeit promoviert er an der Universität Mannheim. Zu seinen Forschungsinteressen zählen politische Ökonomie und öffentliche Finanzen. Sein methodischer Fokus ist ausgerichtet auf
angewandte Ökonometrie und quantitative Textanalyse.

Während seines Bachelorstudiums an der Universität Potsdam verbrachte er Auslandsaufenthalte an der Ivane Javakhishvili Tbilisi State University in Georgien und an der University of International Business and Economics in Peking, China. Danach absolvierte er den Masterstudiengang Political Economy an der Universität Konstanz.


Paul Steger studierte von 2013-2019 Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Seit 2020 promoviert er an der Universität Mannheim und ist seit Ende 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZEW Mannheim. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der öffentlichen Finanzen, Besteuerung und dem Effekt von Fiskalregeln.

Internatsschule Schloss Hansenberg aus Geisenheim2025-07-09T10:23:02+02:00

Wiprecht Gymnasium Groitzsch

Wiprecht Gymnasium Groitzsch

Eine App für neue Väter, statt alte Rollen: „Held zu Hause“


Das ist unser Problem:

Noch immer hält sich der Stereotyp, dass die Verantwortung für Kindererziehung und Haushalt vor allem bei der Frau liegt – ein Bild, das auch in den Köpfen vieler Väter verankert ist. Häufig fehlt es ihnen an Sicherheit und Erfahrung im Umgang mit Kindern, was zu Unsicherheit und Zurückhaltung führt. Hinzu kommt, dass viele Väter nicht ausreichend über ihre Möglichkeiten während der Elternzeit informiert sind. Dieses Informationsdefizit, kombiniert mit fehlender Motivation und praktischen Anleitungen, führt dazu, dass sie seltener Elternzeit in Anspruch nehmen und ihr Potenzial als aktive Bezugspersonen ungenutzt bleibt.


So sieht unsere Lösung aus?

Die Lösungsidee ist eine App Namens „Held zu Hause“. Väter sollen sich hier in einem Wissens-Bereich zu Themen wie Erziehung, Gleichberechtigung und Pädagogik mit Hilfe aktueller Fakten weiterbilden. Quizze sollen spielerisch motivieren, am Ball zu bleiben und durch das Erreichen von Meilensteinen voranzukommen. Ein integrierter Finanzrechner räumt mit Irrtümern rund um das Elterngeld auf, gibt Klarheit über die persönliche Situation und senkt so die finanzielle Hemmschwelle. Zusätzlich unterstützt eine smarte Checkliste Schritt für Schritt von der Planung bis zur Umsetzung, zeigt den Fortschritt an und sorgt dafür, dass kein wichtiger Punkt vergessen wird. So macht Held zu Hause aus guten Vorsätzen konkrete Taten – für mehr gemeinsame Familienzeit und eine aktive Vaterrolle.


Das ist unser Ziel:

Ziel von Held zu Hause ist es, Geschlechterstereotype in der Erziehung zu reduzieren und damit nicht nur Väter zu stärken, sondern auch Mütter zu entlasten. Indem die App Väter motiviert, mehr Elternzeit zu nehmen und sich aktiv in die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder einzubringen, leistet sie einen wichtigen Beitrag zu größerer Gleichberechtigung in Familien. Langfristig soll so ein moderneres, partnerschaftliches Familienbild entstehen – auch und gerade in ländlichen Regionen, in denen traditionelle Rollenbilder oft noch stärker verankert sind.


Das ist unsere Zielgruppe:

Zielgruppe der Idee sind zunächst Väter und werdende Väter jeglicher Altersgruppen, welche sich dazu entscheiden ein Kind großzuziehen. 


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Die Zahlen des statistischen Bundesamts zum Elterngeldbezug sprechen für sich, werden aber durch viele Studien gestützt. Ebenfalls von unseren eigenen Umfragen, welche wir in unserer Region mit Vätern und werdenden Vätern durchgeführt haben. Besonders auch das Gefälle zwischen Menschen in städtischen und ländlichen Regionen ist dabei zu betrachten. Durch die App soll ein Informationsangebot geschaffen werden, welches unterstützt, fördert und begleitet.


Darüber würden wir gerne diskutieren:

• Wie können wir unsere Idee so attraktiv machen, dass wichtige Institutionen wie Bundesministerien sie aktiv unterstützen?

• Wer sind weitere Ansprechpartner:innen für unsere Idee?

• Welche nächsten Schritte würden Sie uns empfehlen?

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Karrierefaktor Familienplanung –
wie kann Elternzeit unsere Gesellschaft stärken?

von Florian Griese, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)

 

Mit der Einführung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) im Jahr 2007 wurde der Familienpolitik in Deutschland ein Paradigmenwechsel bescheinigt, da erstmals Individuen an die Stelle von Familien in den Fokus der Unterstützungsmaßnahmen rückten. Aus der Familienforschung liegen bereits einhellige Befunde vor. Zwar kann das BEEG zur Förderung der Geschlechtergleichstellung beitragen, doch seine einkommensabhängige Ausgestaltung verträgt sich eher weniger mit den Voraussetzungen einer sozialen Gerechtigkeit. Ergebnisse einer Forschungsarbeit zeigen für die Lebensphase der Familiengründung zunehmend heterogene Frauenerwerbsverläufe. Lange Berufsausstiege und Hausfrauenbiografien sind in der Gruppe der Frauen rückläufig und Übergänge in Teilzeitbeschäftigungen nehmen zu. Dabei erhöht ein hohes bis mittleres Bildungsniveau die Wahrscheinlichkeit einer zeitigen und planbaren Erwerbsrückkehr. Verglichen dazu verändert sich bei den männlichen Partnern noch wenig. Zusammenfassend kann dem BEEG einerseits zugestanden werden, die richtige Richtung in der Geschlechterangleichung vorzugeben. Andererseits gilt es, identifizierte Schwachstellen in der Sozialverträglichkeit des Gesetzes anzuerkennen und zugunsten von Müttern mit geringerer Bildung auszubessern.

Mögliche Fragestellungen:

  • Was sind Ursachen dafür, dass Elternzeit noch immer ungleich zwischen Müttern und Vätern verteilt ist?
  • Wirkt sich eine ungleiche Nutzung von Elternzeit nur kurzfristig aus oder welche langfristigen Folgen können entstehen?
  • Wie würdet ihr junge Väter dazu motivieren, mehr Elternzeit zu nehmen? Welche Voraussetzungen wären dafür förderlich?
  • Wie seht ihr die These, dass viele junge Mütter die Kindesverantwortung noch nicht so gerne in die Hände anderer legen möchten?
  • Was würde eurer Meinung nach zu einem gerechten Elterngeld- und Elternzeitgesetz dazugehören?
  • Wie seht ihr die Perspektive von Arbeitgebern? Was sollte ihr Beitrag während der Lebensphase der Familiengründung sein?

Foto: F. Schuh, DIW Berlin

Florian Griese stellt im Survey Management von SOEP-Core die Befragungsinstrumente aus den Forschungsinteressen der Wissenschaftler:innen, den Anforderungen und Potenzialen längsschnittlicher Datenaufbereitung, den aktuellen Gesetzesregelungen in Deutschland sowie aus den Rahmenbedingungen mit dem Erhebungsinstitut zusammen.

Wiprecht Gymnasium Groitzsch2025-08-13T10:38:48+02:00

Gesamtschule Hamminkeln

Gesamtschule Hamminkeln

Zukunft Pflegen – ein Netzwerk für Vorbilder mit Herz

Das Team der Gesamtschule Hamminkeln. Foto: YES! – Young Economic Solutions


Das ist unser Problem:

Wir haben herausgefunden, dass in der Pflege ein großer Fachkräftemangel herrscht. Durch die fehlenden Arbeitskräfte steigt die körperliche und psychische Belastung für die vorhandenen Pflegekräfte immer weiter an. Viele von ihnen können die Vielzahl an Aufgaben nicht mehr angemessen bewältigen. Außerdem haben wir festgestellt, dass sich zu wenige Menschen für eine Ausbildung oder einen Beruf in der Pflege entscheiden und auch das ehrenamtliche Engagement in diesem Bereich sehr gering ist.

Wir haben uns für dieses Thema entschieden, weil es uns persönlich sehr bewegt. Pflege betrifft früher oder später jede Familie und jedes einzelne Individuum, sei es durch Angehörige oder im Alter. Das Thema ist aktuell und wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Aus unserer Sicht besteht großer Handlungsbedarf, damit Pflegekräfte entlastet und ältere Menschen würdevoll betreut werden können. Für uns ist das eine Herzensangelegenheit.


So sieht unsere Lösung aus?

Unsere Lösungsidee ist es, ein Pflegenetzwerk aufzubauen, das Menschen in ihrer Umgebung unkompliziert die Möglichkeit bietet, sich in der Pflege zu engagieren. Ziel ist es, die Hürden für ein Pflegeehrenamt zu senken und gleichzeitig Anreize zu schaffen.

Dabei setzen wir auf intrinsische Motivation durch soziale Kontakte, Anerkennung, Sichtbarkeit, eine individuelle und flexible Gestaltung der Aufgaben sowie gemeinsame Aktivitäten wie Feste oder Ausflüge. Ergänzt wird dies durch extrinsische Anreize, z.B. ein gestaffeltes Belohnungssystem mit zielgruppenspezifischen Angeboten für Schülerinnen, junge Erwachsene oder Seniorinnen sowie durch die Vergabe von Zertifikaten.

Das Netzwerk soll durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit bekannt gemacht werden. Der Einstieg erfolgt über Online-Meetings und kurze Einführungen direkt in Pflegeeinrichtungen vor Ort, um einen flexiblen und niedrigschwelligen Zugang zum Ehrenamt zu ermöglichen.


Das ist unser Ziel:

Unsere Wunschsituation ist es, das Engagement im Ehrenamt in der Pflege deutlich zu steigern.

Dadurch werden Pflegekräfte in ihrem Arbeitsalltag entlastet und können sich auf ihre zentralen Aufgaben konzentrieren. Gleichzeitig erhält das Thema Pflege mehr Sichtbarkeit in der Gesellschaft. Ein positiver Nebeneffekt: Mehr Menschen könnten durch diese Erfahrungen für die Pflege begeistert werden, das Ehrenamt wird so zum Sprungbrett in einen Pflegeberuf.

Das stärkt nicht nur die Pflege, sondern verbessert auch die Lebensqualität der betreuten Menschen, da Pflegekräfte und Ehrenamtliche wieder mehr Zeit für persönliche Zuwendung haben. Zugleich wird das gesellschaftliche Miteinander gestärkt, durch gelebte Solidarität und ein neues Bewusstsein für Gemeinschaft und Fürsorge.


Das ist unsere Zielgruppe:

Mit unserer Lösungsidee möchten wir eine breite Gruppe der Gesellschaft ansprechen – denn jede und jeder kann einen Beitrag leisten, unabhängig vom Alter. Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen für ein freiwilliges Engagement in der Pflege zu gewinnen und ihnen einen einfachen, sinnstiftenden Zugang zu ermöglichen.

Um unser Vorhaben erfolgreich umzusetzen, sind wir auf vielfältige Unterstützung angewiesen:

  • Regionale und überregionale Sponsoren, um das Belohnungssystem zu finanzieren
  • Pflegeeinrichtungen, die bereit sind, das Netzwerk aufzunehmen und mitzugestalten
  • Ehemalige und aktive Pflegekräfte, die Fortbildungen übernehmen und ihr Wissen weitergeben
  • Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv im Pflegebereich engagieren möchten
  • Universitäten, die über eine Anerkennung des Engagements z.B. bei der NC-Vergabe nachdenken könnten
  • Wohlfahrtsverbände, die mit Struktur, Know-how und Fortbildungen unterstützen
  • Stiftungen, die Pilotprojekte und Projektphasen finanziell fördern
  • Pflegeschulen und Pflegekammern, für fachliche Begleitung, Qualitätssicherung und Standardisierung
  • Öffentliche Stellen wie z.B. Kommunen, Sozialämter, Landesministerien (z.B. für Soziales oder Gesundheit), die Ehrenamtskarte oder Förderprogramme zur Verfügung stellen können
  • Bundesministerien, wie das BMFSFJ (Familie, Senioren) oder das BMG (Gesundheit), für Unterstützung in Form von Programmen zur Engagementförderung und Pflegeentwicklung


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Ausgangslage und Analyse

Auf dem Weg zu unserer Lösungsidee haben wir die Vielfältigkeit der Ursachen für den Fachkräftemangel in der Pflege analysiert. Dabei wurde deutlich, dass die Herausforderungen sehr komplex sind:

  • Personalmangel
  • steigender bürokratischer und dokumentarischer Aufwand
  • technologische Umstellungen
  • physische und psychische Belastungen
  • mangelnde gesellschaftliche Wertschätzung

Diese Vielzahl an Problemen lässt sich nicht durch eine einzelne Lösung beheben. Deshalb haben wir nach einem konkreten Fokus gesucht.

Recherche und Bedarfsermittlung
Wir haben Interviews mit Pflegekräften sowie Experteninterviews auf verschiedenen Ebenen in Pflegeeinrichtungen durchgeführt.

Dabei wurde deutlich:

Die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte ist zu hoch. Viele fühlen sich überfordert und allein gelassen. Sie brauchen Unterstützung im Alltag Menschen, die ihnen im wörtlichen Sinne „unter die Arme greifen“.

Inspiration durch andere Ehrenamtsmodelle
Als Orientierung haben wir erfolgreiche Strukturen anderer Ehrenamtsorganisationen untersucht, etwa die Freiwillige Feuerwehr oder die Tafeln. Diese zeigen, wie Ehrenamt durch klare Strukturen, Wertschätzung, Sichtbarkeit und Gemeinschaftsgefühl langfristig funktionieren kann.

Unser Belohnungssystem: Motivation mit Bedacht
In der Entwicklung unseres Belohnungssystems haben wir uns intensiv mit extrinsischer und intrinsischer Motivation befasst. Unser Ziel:

  • Keine zu starke extrinsische Motivation, um einen Crowding-Out-Effekt(Verdrängung innerer Motivation durch äußere Anreize) zu vermeiden.
  • Stattdessen setzen wir den Fokus auf intrinsische Anreize, wie:
    • Sinnstiftung
    • soziale Anerkennung
    • Sichtbarkeit des Engagements
    • Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft


Darüber würden wir gerne diskutieren:

  • Welche Möglichkeiten sehen Sie, unser Ehrenamtsmodell in der Pflege durch öffentliche Förderprogramme oder Strukturen wie die Ehrenamtskarte gezielt zu unterstützen?
  • Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Pflegeeinrichtungen und Initiativen wie unserem Pflegenetzwerk politisch besser unterstützt werden, z.B. durch Koordinierungsstellen oder Netzwerkförderung.
  • Wäre es denkbar, pflegerisches Ehrenamt stärker anzuerkennen – z.B. durch Bonuspunkte im Auswahlverfahren für Studienplätze oder in der beruflichen Ausbildung?
  • Welche Qualitätsstandards oder wissenschaftlich fundierten Fortbildungsinhalte würden Sie empfehlen, um unser Projekt fachlich und nachhaltig zu begleiten?
  • Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit ein Ehrenamtsmodell in der Pflege auch langfristig Wirkung zeigt – und wie kann man das messen oder evaluieren?

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Wer pflegt uns, wenn wir alt sind? –
Herausforderungen und Lösungen zum Fachkräftemangel in der Pflege

von Juliane Theiß und Walli Hoffmann, Universität Leipzig

 

57.000 offene Stellen und eine Fachkräftelücke (Differenz zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen) von 35.000 Personen in Gesundheits- und Pflegeberufen belegen unmissverständlich, dass sich in Deutschland eine verheerende Entwicklung zur Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen abzeichnet. [1] Diese Situation herrscht nicht erst seit der Corona-Pandemie, ist aber seither verstärkt in den Blickpunkt geraten.

Neben dem demografischen Wandel und der zunehmenden Akademisierung konzentrieren sich die Ursachen vor allem auf die mangelhafte Attraktivität der Pflegeberufe. Die Entlohnung ist zu gering, auf eine Pflegekraft kommen zu viele Patienten und Patientinnen und die Schichtarbeit sowie die körperliche Tätigkeit strapazieren die Gesundheit der Mitarbeitenden. Im Pflegeberuf kommt es häufig zu Kündigungen und fachfremden Jobwechseln nach einigen Jahren der Erwerbstätigkeit in der Pflege.

Erste Initiativen zur Vermeidung der Fluktuation sowie zur Erleichterung der Arbeit für bestehendes Personal und somit zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit sind bereits gestartet. Verbesserungen in der Arbeitssituation wünschen sich die Mitarbeitenden u.a. in den Bereichen der Entlohnung, Mitsprache, dem Gesundheitsmanagement, der Digitalisierung von Dokumenten und auch der technischen Unterstützung.[2] Hier könnten beispielsweise Roboter zur physischen Unterstützung der Pflegekräfte, mittels Transport- oder Heberobotern, einen Mehrwert bringen.[3] Inwiefern eine Arbeitszeiterhöhung als Lösung in Pflegeberufen in Frage kommt, ist zu diskutieren.[4] Um auch zukünftig Fachpersonal zu bekommen, ist seit dem 1. Januar 2020 die Pflegeausbildung umstrukturiert, generalistischer gestaltet sowie um die Möglichkeit eines Pflegestudiums ergänzt worden, um den Pflegeberuf auch für Abiturienten und Abiturientinnen attraktiv zu machen.[5] Mittels der Initiative „Triple Win“ sollen Pflegefachkräfte aus dem Ausland gewonnen werden und die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse soll vereinfacht werden.[6]

Doch genügt das alles? Es ist Zeit, uns gemeinsam mit der Frage zu beschäftigen: Wer pflegt uns, wenn wir alt sind?

Mögliche Fragestellungen:

Zunächst einmal sollte es darum gehen, sich die Situation im Pflege- und Gesundheitsbereich bewusst zu machen, d.h. im ersten Schritt zu fragen „Warum liegt ein Fachkräftemangel vor“? Hierfür gibt es verschiedene Ansatzpunkte, bspw. den demografischen Wandel, die schlechten Arbeitsbedingungen sowie die zunehmende Akademisierung.

Im 2. Schritt geht es um die Frage: „Was passiert, wenn wir keine Lösung finden?“

Im 3. Schritt werden – ggf. basierend auf Befragungen im Pflegebereich – Lösungen entwickelt. Die Frage „Welche Institutionen, Technologien oder Innovationen können eine Lösung bieten?“ steht im Vordergrund. Dabei können Lösungen sowohl auf politischer Ebene (Bund, Land und Kommune), in der Wissenschaft sowie bei Arbeitgebenden gedacht werden.

 

[1] Vgl. Seyda et al. (2021), S. 1 ff.

[2] Vgl. Seyda et al. (2021), S. 6.

[3] Vgl. Radic / Vosen (2020), S. 630.

[4] Vgl. Onderka (01.08.2022).

[5] Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frau und Jugend (2022), veröffentlicht im Internet (05.10.2022).

[6] Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2022), veröffentlicht im Internet (04.10.2022)

Foto: Juliane Theiß

Walli Hoffmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für BWL, insbes. Dienstleistungsmanagement. Aktuell schreibt sie an ihrer Dissertation zum Thema Telemedizin in der Veterinärmedizin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind (digitale) Gesundheitsdienstleistungen und Innovationsmanagement.

Foto: Walli Hoffmann

Juliane Theiß ist Dozentin / Academic Lecturer an der IU in Leipzig und Gastwissenschaftlerin an der Universität Leipzig. Aktuell schreibt sie ihre Promotion zum Einfluss von Kultur auf psychologische Verträge. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich People & Culture, Diversity Awareness, New Work und Livelong Learning.

Gesamtschule Hamminkeln2025-07-07T09:24:14+02:00

Gymnasium Brunsbüttel

Gymnasium Brunsbüttel

House of Nations

Das Schulteam des Gymnasiums Brunsbüttel. Foto: YES! – Young Economic Solutions.


Das ist unser Problem:

Unser Problem ist, dass die Integration ukrainischer Flüchtlinge in die deutsche Wirtschaft durch fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten mangelhaft ist. Wir haben uns für diesen Themenbereich entschieden, da es bestätigt ist, dass sich ein großer Teil der ukrainischen Flüchtlinge vorstellen kann, langfristig in Deutschland zu bleiben. Zudem haben wir selbst ukrainische Flüchtlinge als Klassenkameraden und denken, dass auch die deutsche Wirtschaft, bei einer richtigen Integration, von ukrainischen Flüchtlingen profitieren kann.


So sieht unsere Lösung aus?

Das House of Nations ist ein Gemeinschaftshaus, in dem zu ungefähr gleichen Anteilen deutsche und ukrainische Familien Alleinerziehender wohnen. In dem Haus gibt es eine bilinguale Kinderbetreuung, welche es den Eltern und älteren Geschwistern im erwerbsfähigen Alter ermöglicht, eine Ausbildung mit Perspektive mit Hilfe unserer Partnerfirmen zu absolvieren.


Das ist unser Ziel:

Wir wollen erreichen, dass Alleinerziehende und speziell auch ukrainische Alleinerziehende durch eine sichergestellte Kinderbetreuung die Möglichkeit bekommen, eine in Deutschland anerkannte Qualifizierung zu erhalten. Dadurch werden sie in den deutschen Arbeitsmarkt und die Wirtschaft integriert. Dabei werden sie gleichzeitig auch in die Gesellschaft eingebunden.


Das ist unsere Zielgruppe:

Wir glauben, dass unsere Idee sehr gut von einer Stiftung und Firmen, die Azubis suchen, aufgegriffen werden kann.


Das ist unsere wissenschaftliche Grundlage:

Im ersten Quartal von 2024 betrug die Beschäftigungsquote ukrainischer Flüchtlinge rund 27%. 69% der geflüchteten Erwachsene waren Frauen (Stand 1. Halbjahr 2023). Der Anteil an Alleinerziehenden unter den Zugewanderten aus der Ukraine ist mit 40% fünfmal höher als in der Gesamtbevölkerung, in der er bei 8% liegt. Forschungsberichte ergeben, dass mit einer Ausgebauten Kinderbetreuungsinfrastruktur die Beschäftigungsquoten steigen. Außerdem ist bestätigt, dass Frauen im erwerbsfähig Alter, die viele Kinder haben, einen großen Teil der Arbeitslosen ukrainischen Zugewandten.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

play, learn, earn – Spielbasiertes Lernen zur Förderung finanzieller Kompetenz

von Prof. Dr. Matthias Lücke, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und Garry Poluschkin, Berlin Economics

Seit Februar 2022 führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Über 4 Millionen Menschen haben die Ukraine in Richtung Westeuropa verlassen müssen. Die Zahl der ukrainischen Staatsangehörigen in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt (2024) im Mai 2024 auf 1,2 Millionen gestiegen.

Immer mehr ukrainische Staatsangehörige sagen, dass sie dauerhaft in Deutschland bleiben wollen, anstatt in die Ukraine zurückzukehren. In Umfragen des DIW (2023) antworten im Spätsommer 2023 44%, dass sie mindestens noch einige Jahre oder für immer in Deutschland bleiben wollen. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch zu Beginn des Jahres 2023.

Gleichzeitig suchen viele Unternehmen in Deutschland Fachkräfte. Mehr als die Hälfte der ukrainischen Geflüchteten hat laut ifo Institut (2023) einen Hochschulabschluss. So besteht die Hoffnung, dass durch ihre Integration in den deutschen Arbeitsmarkt der Fachkräftemangel verringert werden könnte (ifo Institut, 2024). Laut Agentur für Arbeit (2024) waren etwa 24% der Ukrainer in Deutschland im erwerbsfähigen Alter sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Bundesregierung (2024) will durch verschiedene Maßnahmen diesen Anteil erhöhen.

Demgegenüber weisen andere Wirtschaftswissenschaftler (zum Beispiel Gorodnichenko und Gros, 2024) darauf hin, dass die Ukraine selbst für ihren Wiederaufbau hochqualifizierte Arbeitskräfte benötigen wird. Ihnen zufolge bezieht die Mehrheit der ukrainischen Staatsangehörigen in Deutschland im erwerbsfähigen Alter Sozialleistungen. Deshalb solle die Bundesregierung eher wirtschaftspolitische Maßnahmen verfolgen, um eine Rückkehr in die Ukraine unterstützen.

Mögliche Fragestellungen:

  • Welche wirtschaftspolitischen Instrumente stehen der Bundesregierung für diese gegenläufigen Ziele – Integration in den deutschen Arbeitsmarkt oder Förderung der Rückkehr in die Ukraine – zur Verfügung?
  • Welches Ziel sollte die Bundesregierung verfolgen?
  • Mit welchen Maßnahmen?

Foto: Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel)

Prof. Dr. Matthias Lücke ist Senior Researcher am Kiel Institut für Weltwirtschaft und Honorarprofessor an der Universität Kiel. Er hat in Köln und London (LSE) Volkswirtschaftslehre studiert und in Gießen promoviert. Von 2000 bis 2003 war er Senior Economicst beim Internationalen Währungsfonds in Washington D.C. Seine Arbeitsschwerpunkte in Lehre und Forschung sind internationale Migration, Entwicklung, internationaler Handel und europäische Integration. Matthias Lücke hat verschiedene nationale Regierungen und internationale Organisationen beraten.

Trenner

Garry Poluschkin ist Berater bei Berlin Economics und Länderkoordinator Ukraine im Regierungsberatungsprojekt „German Economic Team“. Nach dem Bachelorstudium im Fach Wirtschaftswissenschaften an der Universität Osnabrück und an der Durham University absolvierte er den Masterstudiengang Economics mit dem Schwerpunkt Empirical Economics an der Universität Osnabrück. Während seines Studiums sammelte er Praxiserfahrung am ifo Institut sowie der Deutschen Bundesbank. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereich wirtschaftliche Transformation, Geldpolitik und EU-Integration.

Gymnasium Brunsbüttel2025-07-07T09:39:25+02:00

Graf-Stauffenberg-Gymnasium Osnabrück

Graf-Stauffenberg-Gymnasium Osnabrück

Cringe oder Cuisine?

Das Team des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums aus Osnabrück Foto: YES! – Young Economic Solutions


Das ist unser Problem:

Viele Kinder ernähren sich ungesund und diese Art der Ernährung hat gesellschaftliche Folgen. Sowohl gesundheitliche, z.B. ein deutlich erhöhtes Diabetes-Risiko, ökonomische, z.B. Einkommenseinbußen durch gesundheitliche Einschränkungen bei der Arbeitsausübung, als auch soziologische, wie Stigmatisierung.


So sieht unsere Lösung aus?

Wir wollen einen Kochwettbewerb für die 5. und 6. Klassen unserer Schule veranstalten. Die jeweilige Klasse richtet eine Beilage, die zu dem normalen Mensaessen gereicht wird, an. Die anderen Klassen/die Schüler:innen, die das Mittagessen in Anspruch nehmen, bewerten die gemachte Beilage anhand von Anrichtungsweise und Geschmack. Die Jahrgangssieger ziehen in das Finale ein, bei dem es Tickets für ein Heimspiel des VfL Osnabrück zu gewinnen gibt.


Das ist unser Ziel:

Unser Ziel ist es, Interesse für die zubereiteten Lebensmittel, genauer: Gemüse, zu wecken und nachhaltig Hemmnisse abzubauen, unbekanntes Gemüse zu probieren. Dies soll schlussendlich zu einer grundsätzlich gesünderen Ernährung führen, die soziale und ökonomische Partizipation maßgeblich beeinflusst.


Das ist unsere Zielgruppe:

Relevante Akteure sind das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, die Mensabetreiber und die kommunalen Auftraggeber.

Unser Zielgruppe sind Schüler*innen.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Raus aus der Schnitzel-Falle: Wie kommt gesundes Essen auf Kinderspeisekarten?

von Prof. Dr. Felix Rösel und Prof. Dr. Markus Ludwig, Technische Universität Braunschweig

Jedes sechste bis siebte Kind in Deutschland leidet an Übergewicht. Die körperlichen, psychischen und finanziellen Langzeitschäden sind gravierend. Die globalen ökonomischen Kosten von Fettleibigkeit könnten bis 2035 auf über 4 Billionen US-Dollar ansteigen.

Neben Bewegungsmangel ist vor allem falsche Ernährung der Hauptgrund für Übergewicht. In Restaurants wird es Kindern besonders schwer gemacht. Kinderspeisekarten bieten häufig kaum Alternativen zu ungesunden Optionen wie Pommes und Schnitzel. Gemüse und Salat sind auf Kinderspeisekarten stets Mangelware.

In dieser YES-Aufgabe sollen Kinderspeisekarten genauer unter die Lupe genommen werden. Woran liegt es, dass das Essensangebot für Kinder in der Gastronomie so ungesund ist – an den Kindern, den Eltern oder den Restaurants? Und welche Maßnahmen kann die Politik ergreifen, um das Essensangebot für Kinder in Restaurants wirkungsvoll zu verbessern?

Mögliche Herangehensweisen könnten sein:

  • Erstellt eine Statistik: Wie sieht das Essensangebot für Kinder in Restaurants in eurer Umgebung aus?
  • Macht eine Analyse: Woran oder an wem liegt es, dass das Angebot auf Kinderspeisekarten so besonders ungesund ist?
  • Findet eine Lösung: Wie kann es der Politik gelingen, Kinderspeisekarten gesünder und abwechslungsreicher gestalten?

Foto: Kristina Rottig, TU Braunschweig

Felix Rösel ist seit 2021 Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Braunschweig. Er beschäftigt sich vor allem mit der wirtschaftlichen Entwicklung von urbanen und ländlichen Räumen sowie politischen Reformen.

Foto: TU Braunschweig VWL


Markus Ludwig ist seit 2019 Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Braunschweig. Er beschäftigt sich mit wirtschaftlicher Entwicklung und Wirtschaftsgeschichte, Gesundheit, Klima sowie politischen Bewegungen.

Graf-Stauffenberg-Gymnasium Osnabrück2025-07-01T12:38:29+02:00
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