Allgemein

Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart

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Go4Green

Problemidentifikation:​
Der Mensch entscheidet sich oft für die beste Option aus einem bestehenden Angebot. Das Auto ist dabei häufig die erste Wahl, da es flexibel, schnell und bequem ist. Viele Menschen sehen aufgrund dieser Vorteile keinen persönlichen Mehrwert in nachhaltigen Verkehrsmitteln. Doch angesichts des Klimawandels und des Ziels, den Green Deal bis 2050 zu erreichen, ist ein Umdenken notwendig. Wir brauchen einen mental shift hin zu umwelt-freundlicheren Alternativen, um unseren CO-2-Ausstoß zu reduzieren und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.

Beschreibung der Lösung:
„Können Sie sich vorstellen, für nachhaltige Mobilität belohnt zu werden? Mit Go4Green ist das möglich – zum Beispiel durch einen Gutschein in Ihrem Supermarkt vor Ort! Unsere App belohnt jede Strecke, die Sie mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Warum also das Auto nehmen, wenn Sie für Ihren Beitrag zum Klimaschutz belohnt werden können? Unsere Mission ist es, deutschlandweit nachhaltige Mobilität zu fördern. Gemeinsam schaffen wir eine grünere Zukunft – und Sie profitieren davon.“

Zielgruppe:
Unsere App richtet sich vor allem an junge Erwachsene und Erwachsene mittleren Alters, denen das Klima stark am Herzen liegt.
Unternehmen, die von unserer App enorm profitieren könnten, sind alle Unternehmen, die mit dem ÖPNV zusammenarbeiten bzw. diesen bereitstellen.
Unter den Ministerien sehen wir das Verkehrs- und das Umweltministerium als Ansprechpartner.

Ziel:​

  1. Wir wollen Anreize schaffen, um Menschen dazu zu motivieren, sich umweltfreundlicher zu bewegen, beispielsweise durch die Nutzung von Fahrrädern und öffentlichem Verkehr.
  2. Durch die Belohnung nachhaltiger Mobilitätsentscheidungen hilft die App, den individuellen CO₂-Fußabdruck zu senken und insgesamt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beizutragen.
  3. Wir möchten das Bewusstsein für umweltfreundliches Verhalten schärfen und Menschen dazu ermutigen, ihre täglichen Entscheidungen im Hinblick auf ihre Umweltwirkung zu reflektieren.
  4. Mit einem Anreizsystem in Form von Credits motivieren wir die Nutzer langfristig, nachhaltige Mobilitätsgewohnheiten beizubehalten und zu verstärken.
  5. Durch die Möglichkeit, Credits für nachhaltige Projekte zu spenden, geben wir den Nutzern die Gelegenheit, direkt zur Förderung von Umweltinitiativen beizutragen.

Insgesamt streben wir mit der App an, das Verhalten der Menschen positiv zu beeinflussen und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten.

Wissenschaftliche Basis:

Wir haben eine anonyme und freiwillige Umfrage zum Thema nachhaltige Mobilität an unserer Schule und in unserem Bekanntenkreis durchgeführt. Dabei haben wir die Teilnehmer unter anderem gefragt, wie wichtig ihnen nachhaltige Mobilität ist und ob sie eine App wie unsere nutzen würden. Nachhaltige Mobilität war ca. 78% eher wichtig bis sehr wichtig und mehr als 83% würden unsere App nutzen.


Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Verkehrswende im Autoland – Wie kann nachhaltige Mobilität gelingen?

von Dr. Anna Straubinger und Tim Kalmey, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim

Der Verkehrssektor ist für ca. 20% der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich und ist weit davon entfernt seine Klimaziele einzuhalten. Die strengen Regeln der EU für Neuwagen ab 2035 (Stichwort „Verbrenner-Aus“) sowie den Emissionshandel für Verkehr ab 2026 zeigen, dass verschiedene Maßnahmen zur CO2-Emmissionsreduktion ergriffen werden. Allerdings hat der motorisierte Individualverkehr auch vollelektrisch noch zahlreiche negative Externalitäten, wie bspw. Lärm, Feinstaub (PMx), Stau und Flächenversiegelung. Hinzu kommen noch Ineffizienzen, die aus der kostenlosen oder zu günstigen Bereitstellung von Parkraum oder Maßnahmen wie der Pendlerpauschale entstehen.

Die Verkehrsmittel des Umweltverbundes (zu Fuß gehen, Rad fahren, öffentlicher Personenverkehr aber auch Carsharing) stellen nachhaltige Alternativen dar, allerdings entscheiden sich die meisten Leute in den meisten Fällen immer noch dafür das Auto zu nutzen. Aber welche Faktoren führen dazu, dass Haushalte Autos besitzen und nutzen und unter welchen Bedingungen würde sie auf ihr Auto verzichten? Welche Unterschiede sehen wir wenn wir städtische und ländliche Räume vergleichen? Ist die Verkehrswende (also weniger eigenen Autos) auf dem Land überhaupt möglich? Welche Maßnahmen (planerisch und regulatorisch) können Städte und Kommunen ergreifen, um die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren? Könnten holistischere Ansätze wie die „15-Minuten-Stadt“ ein Weg zu nachhaltigerer Mobilität sein. Ihr könnt das Thema sowohl generell beleuchten (Literatur sichten), als auch im Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern einer Kommune Lösungsansätze erarbeiten und überlegen, wie man diese in der Praxis umsetzt. Denkbar wäre auch Umfragen in der Stadt und im näheren Umfeld durchzuführen.

Anna Straubinger studierte Verkehrswirtschaft mit den Schwerpunkten Verkehrspolitik und Raumwirtschaft an der TU Dresden. Von 2017 bis 2022 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Luftfahrtforschungsinstituts Bauhaus Luftfahrt tätig. Währenddessen promovierte sie als externe Doktorandin an der VU Amsterdam zum Thema Passagierdrohnen. Aktuell ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Umwelt-und Klimaökonomik des ZEW und beschäftigt sich mit Fragestellungen rund um nachhaltige Mobilität.

Tim Kalmey studierte im Bachelor Philosophy & Economics an der Universität Bayreuth und erwarb seinen Masterabschluss in Development Economics an der Universität Göttingen mit einem Schwerpunkt auf quantitative Methoden und Umweltökonomik. In seiner Masterarbeit untersuchte er die Auswirkungen von Ungleichheit und Umverteilungsmaßnahmen auf die Umwelt insbesondere Biodiversität. Seit März 2023 ist er als Wissenschaftler am ZEW im Forschungsbereich „Umwelt- und Klimaökonomik“ tätig.

Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart2024-09-10T08:46:20+02:00

Gymnasium Eppendorf aus Hamburg

Gymnasium Eppendorf aus Hamburg

SeegrasTräumer

Unser Problem:
Bei der Recherche zu unserem Thema „Green Textiles – Ideen für nachhaltige Textilinnovationen für unseren Alltag“ ist uns bewusst geworden, wie schädlich herkömmliche Daunen- und Polyesterkissen eigentlich sind.

Im Polyester enthaltene Schadstoffe wie der nachweislich krebserregende Stoff Antimon können sich schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirken. Außerdem wird durch Abrieb bei jedem Waschgang Mikroplastik freigesetzt, das in die Gewässer gelangen kann und auch die CO2-Bilanz von herkömmlichen Kissen ist hoch.

Bei Daunenkissen stellt unserer Meinung nach vor allem die Tierquälerei ein großes Problem dar, weil Gänse häufig mehrmals lebendig gerupft werden. Auch die Hygiene ist bei Daunenkissen oft mangelhaft, da sie bis zu 400.000 Milben enthalten können, was sich auch als großes Problem für Hausstauballergiker erweist.

Wir hielten dies alles für sehr problematisch und relevant, da neben den Gänsen vor allem sehr viele Menschen kurzfristig (bspw. durch Schadstoffe oder Milben im Kissen) und langfristig (bspw. durch die hohen Co2-Emissionen bei der Bettwarenproduktion oder das Mikroplastik) betroffen sind. Von daher haben wir eine Alternative entwickelt, die die genannten Probleme umgehen soll.

Unsere Lösungsidee:
Tierquälerei bei der Kissenproduktion, Abgabe von Mikroplastik während jedes Waschgangs, im Kissen enthaltene Milben und Schadstoffe. Das alles hat nichts mit gesundem und erholsamem Schlaf zu tun und daher haben wir unseren SeegrasTräumer entwickelt.

SeegrasTräumer ist eine nachhaltige Kissenalternative, die aus einem Kissenbezug aus Algenfasern und Seegras als Kisseninnenleben besteht und größtenteils sogar biologisch abbaubar ist. Neben dem Umweltaspekt weisen unsere Kissen auch gesundheitliche Vorteile wie beispielsweise die Linderung der Beschwerden bei Hausstauballergien auf und sind daher besonders geeignet für Allergiker. Die Beschaffung der benötigten Materialien aus Europa und die Produktion unserer Kissen in der Schule in Form einer AG ermöglichen es uns, lange Transportketten zu vermeiden und so die CO2-Emissionen zu verringern. Die schulinterne Herstellung hat den weiteren Vorteil, dass wir auch junge Schülerinnen und Schüler einbeziehen können, die durch die Mitarbeit in der AG schon früh und praxisnah mit dem Thema Nachhaltigkeit in Kontakt kommen.

Unsere Zielgruppen:
Zunächst möchten wir uns beim Verkauf unserer Kissen auf B2C (über unseren Onlineshop an Privatpersonen) und auf B2B (durch den Verkauf an größere Unternehmen bzw. Partnerschaften wie z.B. dem Hamburger Hotel Grand Elysée) fokussieren. Vor allem durch den Verkauf an große Unternehmen wie Hotels, die unsere Kissen verwenden, versprechen wir uns, mehr Bekanntheit und daher auch mehr Interessenten und Kunden zu gewinnen. Unsere bestehende Social-Media-Präsenz auf TikTok (derzeit knapp 90.000 Likes und über 2.000 Follower) und Instagram möchten wir weiter ausbauen, um auch jüngere Generationen anzusprechen, da sich vor allem diese Altersgruppen viel mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Da unsere Kissen sehr allergikerfreundlich sind, sehen wir auch bei Hausstauballergikern als Zielgruppe großes Potenzial.

Unser Ziel:
Mit „SeegrasTräumer“ möchten wir dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen über Probleme von herkömmlichen Daunen- und Polyesterkissen aufgeklärt werden und sich aktiv und gut informiert für Alternativen wie unsere Kissen entscheiden können.

„SeegrasTräumer“ hat es sich zum Ziel gesetzt, das menschliche Wohlbefinden und den Schlaf zu verbessern und eine Vielzahl unterschiedlicher Probleme zu lösen, ohne dabei auf Komfort zu verzichten. Unsere Kissen sollen die Gesundheit vieler Menschen fördern und zeigen, dass komfortabler Schlaf auch ohne Polyester oder Tierquälerei möglich ist.

Durch unsere Idee erhoffen wir uns, ein größeres Bewusstsein sowohl für Nachhaltigkeit bei Bettwaren, die derzeit noch wenig im Zentrum der Aufmerksamkeit in Bezug auf die Umwelt stehen, zu generieren als auch den Meeres(pflanzen-)schutz hervorzuheben, da gerade Algen und Seegras häufig von vielen Menschen sehr negativ betrachtet werden. Unsere Kissen sollen zeigen, wie vielfältig Naturmaterialien aus dem Meer eingesetzt werden können und wie wichtig der Umwelt- und der Meeresschutz sind.

Dadurch dass wir Schülerinnen und Schüler in die Produktion einbeziehen, möchten wir bereits im frühen Alter das Nachhaltigkeitsverständnis prägen.

Wissenschaftliche Basis:
Für die Problemdefinition haben wir viel recherchiert und eine Vielzahl unterschiedlicher Quellen herangezogen, um uns ein möglichst präzises Bild von der aktuellen Situation zu machen. Gespräche mit Prof. Gottschalck von der Bucerius Law School und einem Meeresbiologen haben uns dabei geholfen, unsere Idee „SeegrasTräumer“ zu konkretisieren. Außerdem haben wir Straßen- und Onlinebefragungen durchgeführt, um feststellen zu können, ob ein generelles Interesse an unseren Kissen besteht und die Idee daher auch wirtschaftlich wäre.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

„Green Textiles – Ideen für nachhaltige Textilinnovationen für unseren Alltag“

von Prof. Dr. Nicole Gottschalck, Bucerius Law School

Die Textilindustrie spielt eine entscheidende Rolle für unseren Alltag, von Kleidung über Heimtextilien bis hin zu technischen Textilien, z.B. im Sport und in der Medizin. Diese Vielfalt birgt enorme ökonomische Potenziale, aber auch ökologische und soziale Herausforderungen. Angesichts steigender Nachfrage, begrenzter Ressourcen und gravierender Auswirkungen unseres Textilkonsums auf die Umwelt und Sozialsysteme ist es dringend erforderlich, die Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten.
Die Herausforderungen im Lebenszyklus von Textilien sind vielfältig: Rohstoffgewinnung, Produktion, Nutzung und Entsorgung sind leider allzu oft eng mit Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen verbunden. Dabei ist wesentlich besser bekannt, welche Auswirkungen unser Konsum von Bekleidung auf Umwelt und Sozialsystem hat, als unser Konsum von technischen Textilien (z.B. Kunstrasen, Segel, Atemschutzmasken) oder Alltagstextilien (z.B. Vorhänge, Teppiche, Servietten).
Die fortschreitende Forschung hat zu innovativen Ansätzen geführt, die Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern. Doch es bedarf weiterer kreativer Lösungen und innovativer Geschäftsmodelle, um die ökologischen und sozialen Fußabdrücke von Textilien zu reduzieren, ohne dabei Kompromisse bei Funktionalität und Ästhetik einzugehen. Das gilt insbesondere für technische Textilien und Alltagstextilien.

Die Teams beim YES! – Young Economic Solutions Wettbewerb sind dazu eingeladen, aus verschiedenen Blickwinkeln heraus innovative Lösungsansätze zu entwickeln, um die Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten. Egal ob es um die Wahl umweltfreundlicher Materialien, um verantwortungsbewusstes Design oder um Konzepte für die Verlängerung der Produktlebensdauer geht – eure Ideen haben im doppelten Wortsinn das Potenzial, einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

  • Wie können wir umweltfreundliche Materialien und Produktionsmethoden in technischen Textilien und Alltagstextilien integrieren?
  • Welche Rolle spielen Design und Ästhetik bei der Förderung nachhaltiger Textilinnovationen?
  • Wie können wir die gesamte Lebensdauer von Textilien verlängern, von der Herstellung bis zur Entsorgung?
  • Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung und Verbrauchern gestärkt werden, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln?

Dr. Nicole Gottschalck ist seit September 2020 Juniorprofessorin für Personnel Economics an der WHU – Otto Beisheim School of Management. In ihrer Lehrtätigkeit befasst sie sich seit mehr als fünf Jahren mit Fragen der Nachhaltigkeit mit einem besonderen Fokus auf die Textilindustrie und die Baubranche.

Gefördert durch die Joachim Herz Stiftung ist Dr. Nicole Gottschalck als WHU Assistant Professor Business mit der Bucerius Law School assoziiert. Sie promovierte am IHK – Lehrstuhl für kleine und mittlere Unternehmen der WHU zum Thema Mitarbeiterbindung in unterschiedlichen Unternehmenskontexten.

Gymnasium Eppendorf aus Hamburg2024-07-15T15:38:23+02:00

Tilman-Riemenschneider-Gymnasium aus Osterode im Harz

Tilman-Riemenschneider-Gymnasium aus Osterode im Harz

Harz-Fashion – Altes Wissen neu entdeckt

Unser Problem:
Als Kernproblem unseres Themas „Green Textiles – Ideen für nachhaltige Textilinnovationen für unseren Alltag“ haben wir das Konzept von Fast-Fashion identifiziert, weil hierbei übermäßig natürliche Ressourcen dauerhaft der Natur entnommen und verbraucht werden. Gleichzeitig sind die verwendeten Materialien für Kleidung oft nicht nachhaltig, denn sie werden mit giftigen und umweltschädlichen Chemikalien behandelt. Zudem wird ein Drittel des Mikroplastiks im Meer durch Textilien verursacht. Ein weiterer Aspekt, der auch später bei der Lösungsfindung eine Rolle gespielt hat, umfasst das Verwenden von Baumrinde in der Holzindustrie als Abfallprodukt. Etwa 60 Millionen Tonnen Baumrinde fallen pro Jahr in der Holzindustrie an, die ohne nachhaltigen Mehrwert zum Großteil verbrannt werden.​

Unsere Lösungsidee:
In Uganda gibt es schon lange die Technik aus dem Mutuba, einem Feigenbaum, Stoffe und Kleidung herzustellen. Dies sollte auch in Europa möglich sein, um eine nachhaltige Materialalternative für Kleidung zu haben. Dabei soll Baumrinde als Abfallprodukt der Holzindustrie genutzt werden und in Zusammenarbeit mit Textilunternehmen zu Stoffen für Kleidung weiterverarbeitet werden. In Deutschland wäre eine Alternative für den Mutuba-Baum die Kiefer, die gleichzeitig auch im Harz zur Aufforstung genutzt werden kann. Durch unsere Idee sollen somit nicht nur natürliche Ressourcen geschont, sondern es soll sogar eine Verbesserung der aktuellen ökologischen Situation geben.​

Unsere Zielgruppen:
Zu den Akteuren, die unsere Idee umsetzen können, gehört die Holzindustrie. Diese müsste zum Teil ihre Prozesse umstellen, um die Rinde zum richtigen Zeitpunkt und so zu isolieren, dass sie weiterverarbeitet werden kann. Dafür wäre es möglich, dass sie die Technik, wie bei der Produktion von Furnierholz. Zudem müssten Unternehmen in der Textilherstellung einen neuen Zweig aufbauen, um die Baumrinde weiterzuverarbeiten. Dafür ist es wichtig, dass es auch Konsumenten gibt, die diese Produkte kaufen, weshalb auch das Anregen eines Umdenkens in der Gesellschaft dazugehört. Ein weiterer wichtiger Akteur könnte auch der Staat sein, der die Produktion dieses nachhaltigen Textilmaterials subventionieren könnte, um den Einstieg in den Markt zu erleichtern.​

Unser Ziel:
Baumrinde ist auf verschiedenen Ebenen als Material für Kleidung nachhaltig. Wir wünschen uns, dass mit unserer Idee ein neuer nachhaltiger Zweig in der Textilindustrie geschaffen wird und es ein Umdenken in der Gesellschaft gibt, bewusster Kleidung zu kaufen. Es ist sowohl ökologisch nachhaltig, weil die Baumrinde ohne Chemikalien verpresst wird, eine lange Lebensdauer hat und gut recycelbar ist, aber es bietet auch gesellschaftliche Vorteile. Durch die unmögliche identische Reproduzierbarkeit der Stoffe und damit der Kleidung wird dem Fast-Fashion-Wahn entgegengewirkt und die Individualität bekräftigt. Gleichzeitig soll auch immer ein gutes und faires Arbeitsverhältnis gewährleistet sein und ohne viele Transportwege klimaschonend gearbeitet werden. Ökonomische Vorteile liegen besonders darin, dass Baumrinde als Abfallprodukt der Holzindustrie genutzt werden kann und damit ein billiger Rohstoff ist.​

Wissenschaftliche Basis:
Bei unserer Recherche sind wir auf Charlett Wenig gestoßen, die ihre Doktorarbeit über die Verarbeitung von Baumrinde geschrieben hat. Dadurch konnten wir einige Informationen über die Beschaffenheit und Verarbeitung von Baumrinde sammeln. Zudem haben wir mit einem lokalen Förster aus dem Harz ein persönliches Gespräch geführt, der uns ebenfalls Informationen über die aktuelle Situation im Harz, die Aufforstungsmöglichkeiten und die Beschaffenheit der Rinde von verschiedenen Baumarten gegeben hat.​

Darüber möchten wir diskutieren:
Bei der Weiterentwicklung unserer Idee würden uns weitere Informationen über die Beschaffenheit von Baumrinde als Material helfen, aber auch ökonomische und fachliche Informationen über die Produktion und Verarbeitung von Holz in Holzindustrieunternehmen.​

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

„Green Textiles – Ideen für nachhaltige Textilinnovationen für unseren Alltag“

von Prof. Dr. Nicole Gottschalck, Bucerius Law School

Die Textilindustrie spielt eine entscheidende Rolle für unseren Alltag, von Kleidung über Heimtextilien bis hin zu technischen Textilien, z.B. im Sport und in der Medizin. Diese Vielfalt birgt enorme ökonomische Potenziale, aber auch ökologische und soziale Herausforderungen. Angesichts steigender Nachfrage, begrenzter Ressourcen und gravierender Auswirkungen unseres Textilkonsums auf die Umwelt und Sozialsysteme ist es dringend erforderlich, die Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten.
Die Herausforderungen im Lebenszyklus von Textilien sind vielfältig: Rohstoffgewinnung, Produktion, Nutzung und Entsorgung sind leider allzu oft eng mit Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen verbunden. Dabei ist wesentlich besser bekannt, welche Auswirkungen unser Konsum von Bekleidung auf Umwelt und Sozialsystem hat, als unser Konsum von technischen Textilien (z.B. Kunstrasen, Segel, Atemschutzmasken) oder Alltagstextilien (z.B. Vorhänge, Teppiche, Servietten).
Die fortschreitende Forschung hat zu innovativen Ansätzen geführt, die Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern. Doch es bedarf weiterer kreativer Lösungen und innovativer Geschäftsmodelle, um die ökologischen und sozialen Fußabdrücke von Textilien zu reduzieren, ohne dabei Kompromisse bei Funktionalität und Ästhetik einzugehen. Das gilt insbesondere für technische Textilien und Alltagstextilien.

Die Teams beim YES! – Young Economic Solutions Wettbewerb sind dazu eingeladen, aus verschiedenen Blickwinkeln heraus innovative Lösungsansätze zu entwickeln, um die Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten. Egal ob es um die Wahl umweltfreundlicher Materialien, um verantwortungsbewusstes Design oder um Konzepte für die Verlängerung der Produktlebensdauer geht – eure Ideen haben im doppelten Wortsinn das Potenzial, einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

  • Wie können wir umweltfreundliche Materialien und Produktionsmethoden in technischen Textilien und Alltagstextilien integrieren?
  • Welche Rolle spielen Design und Ästhetik bei der Förderung nachhaltiger Textilinnovationen?
  • Wie können wir die gesamte Lebensdauer von Textilien verlängern, von der Herstellung bis zur Entsorgung?
  • Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung und Verbrauchern gestärkt werden, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln?

Dr. Nicole Gottschalck ist seit September 2020 Juniorprofessorin für Personnel Economics an der WHU – Otto Beisheim School of Management. In ihrer Lehrtätigkeit befasst sie sich seit mehr als fünf Jahren mit Fragen der Nachhaltigkeit mit einem besonderen Fokus auf die Textilindustrie und die Baubranche.

Gefördert durch die Joachim Herz Stiftung ist Dr. Nicole Gottschalck als WHU Assistant Professor Business mit der Bucerius Law School assoziiert. Sie promovierte am IHK – Lehrstuhl für kleine und mittlere Unternehmen der WHU zum Thema Mitarbeiterbindung in unterschiedlichen Unternehmenskontexten.

Tilman-Riemenschneider-Gymnasium aus Osterode im Harz2024-08-28T12:06:28+02:00

Gymnasium Brunsbüttel

Gymnasium Brunsbüttel

Tidy Fox

Unser Problem:
Das Kernproblem unseres Themas ist, dass sich zu viel recyclebarer Müll in unseren Restmülltonnen befindet. Laut Nabu beträgt dieser Anteil ca. 2/3. Durch Verbrennung und durch den Transport des Restmülls via LKW gelangt ein großer Anteil an Kohlenstoffdioxid in unsere Umwelt, der vermieden werden könnte.

Entschieden haben wir uns für diese Thema, weil uns unsere Umwelt am Herzen liegt, und weil wir großes Potential darin sehen, Mülltrennung für die Menschen einfacher zu gestalten.

Unsere Lösungsidee:
Bei unserem Konzept „Tidy Fox“, handelt es sich um ein memoryähnliches Spiel, das sowohl analog als auch digital zu spielen ist. Spieler:innen decken Kartenpaare auf, müssen sie der richtigen Tonne zuordnen und erhalten am Ende einer Runde Punkte. Mit Actionkarten bringen wir Spannung ins Spiel, sodass wirklich niemandem langweilig wird, und bei der digitalen Version gibt es sogar einen Preis für den Monatssieger. So wird auf spielerische Weise die richtige Mülltrennung vermittelt.

Unsere Zielgruppen:
Unsere Idee richtet sich an Menschen jeden Alters. Unser analoges Spiel ist für jüngere Kinder im Alter von drei bis acht Jahren geeignet. Durch das Spielen im Kindergarten oder mit den Eltern werden so nebenbei auch Erwachsene in den spielerischen Lernprozess mit eingebunden. Für Jugendliche und Erwachsene gibt es dann noch unsere App, die mit monetären oder Sach-Anreizen, z.B. dem Gewinn einer individuell gestalteten Mülltonne, bei den Nutzern punkten kann.

Unser Ziel:
Unser Ziel ist es, dass sich die Bürger:innen ein erweitertes Verständnis über richtige Mülltrennung aneignen, damit über 99% des Mülls in der Restmülltonne auch tatsächlich Müll ist, der dort hineingehört.

Welcher Müll welcher Tonne zuzuordnen ist, sollte für jeden eine einfach zu beantwortende Frage sein. Wir möchten erreichen, dass die Menschen nicht mehr aktiv über diese Frage nachdenken müssen. Müllsortierung soll ein Prozess werden, der im Gehirn quasi automatisch abläuft. Ähnlich wie das Anschnallen, sobald man in ein Auto einsteigt.

Wissenschaftliche Basis:
Bei unserer bisherigen Ausarbeitung haben uns insbesondere ein Bericht von Nabu („Das schlummernde Potential in der schwarzen Tonne“) und eine Umfrage zur richtigen Mülltrennung, die wir selbst erstellt und in den Klassenstufen fünf bis acht an unserer Schule durchgeführt haben, geholfen.

Darüber möchten wir diskutieren:
Wie könnten wir beispielsweise intrinsische Anreize noch weiter fördern bzw. in unser Spiel integrieren?

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Eine sauberere Welt durch mehr Recycling: Wie können wir eine bessere Mülltrennung erreichen?

von Li Kathrin Kaja Rupieper und Soschia Karimi, Leibniz Universität Hannover

Die umsichtige Verwendung von Ressourcen ist zentral für die Erhaltung unseres Planeten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist Recycling, also das Rückführen von noch verwertbaren Rohstoffen in den Wirtschaftskreislauf. Aktuell landen in Deutschland jährlich 160 kg Abfall pro Person in der Restmülltonne, die anschließend verbrannt werden (Statistisches Bundesamt, 2022). Auch die EU findet, dass das zu viel ist, und visiert in ihrem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft eine Halbierung der Restmüllmenge von Privathaushalten bis 2030 an (Europäische Kommission, 2020). Dies soll durch Müllreduktion sowie eine bessere Mülltrennung erreicht werden.

Aktuell liegt die Falschwurfquote beim Restmüll in Deutschland allerdings bei 67 % (Umweltbundesamt, 2020). Im Durchschnitt bestehen also 2/3 des Inhalts einer Restmülltonne aus recycelbaren Wertstoffen und Bioabfällen. Diese Abfälle könnten effizienter und umweltschonender genutzt werden, indem sie kompostiert werden oder durch Recyclingverfahren wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Doch sogar wenn es ausreichende und umfassende Möglichkeiten zur Mülltrennung gibt, landen viele Wertstoffe fälschlicherweise im Restmüll.

Mögliche Fragestellungen:

  • Was erkennt ihr als mögliche Gründe für dieses Verhalten?
  • Und habt ihr Ideen, wie man Menschen zu einer besseren Mülltrennung anregen kann?

Foto: Christian Wyrwa

Kaja Rupieper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wirtschaftspolitik der Leibniz Universität Hannover. Zuvor studierte sie Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen, der Université Paris Descartes und der Humboldt-Universität zu Berlin. Für ihre Promotion beschäftigt sie sich mit Ostdeutschland in der Nach-Wende-Zeit: Unter anderem untersucht sie hier die arbeitsmarktökonomischen Effekte von Erwachsenenbildung.

Foto: Christian Wyrwa

Soschia Karimi ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Gesundheitsökonomie und forscht an Schnittstellenthemen zur Gesundheits- und Umweltökonomie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Effekt von Extremwetterereignissen auf die Gesundheit und der Gestaltung von Anreizsystemen für umweltverträgliches Verhalten.

Gymnasium Brunsbüttel2024-07-18T08:26:12+02:00

Deutsche Berufsschule Hong Kong

Deutsche Berufsschule Hong Kong

EcoMiles

Problemidentifikation:​
Wir haben das Thema „Neujahresvorsatz zur Realität: wie machen wir langfristige Verhaltensveränderungen möglich?“ Wir haben uns dann drauf konzentriert, gesellschaftliche Probleme in Fokus zu nehmen und nicht individuelle Verhaltensveränderungen, da gesellschaftliche Probleme uns alle als Gruppe am meisten betreffen und wir sie nachvollziehen können. Ein Thema, womit wir alle tagtäglich konfrontiert werden, ist der Klimawandel. Somit hatten wir schon mal unser Oberthema (Problem definiert). Da der Klimawandel aber ein riesiges Problem ist, haben wir und dann noch auf ein kleines Thema konzentriert. Dies ist der Verkehrssektor. Denn dieser stößt eine Menge CO₂ aus. Wir wollen mit unserer Lösung den CO₂-Ausstoß im Verkehrssektor verringern.

Beschreibung der Lösung:
EcoMiles ist eine von uns entwickelte Plattform, die das bereits bestehende Konzept des Meilensammelns in den öffentlichen Nahverkehr integrieren soll. Dabei wollen wir erreichen, dass unsere Plattform in bestehende Anbieter wie HVV Switch, BVG Jelbi oder MV Go aufgenommen wird und somit bei jedem gefahrenen Kilometer mit ÖPNV, E-Roller oder Car-sharing Meilen gesammelt werden können. Diese kann der Nutzer dann bei unseren Kooperationspartnern für beispielsweise ein Getränk zum Essen, einen Rabatt oder andere Prämien einlösen. Dabei unterstützen wir zum einen den ÖPNV, indem wir den Ticketkauf attraktiver machen und zum anderen regen wir Menschen an, sich umweltfreundlicher zu verhalten, wenn sie anstatt des Autos beispielsweise die Bahn nehmen. Unsere Plattform wollen wir spielerisch und humorvoll aufziehen, um Nutzer langfristig zu binden und ein soziales kompetitives Umfeld zu schaffen. Somit sind wir ein attraktiver grüner Partner für Unternehmen, haben einen positiven Einfluss auf den Klimawandel und bekämpfen teurer werdende Ticketpreise.

Zielgruppe:
Die Zielgruppe von EcoMiles erstreckt sich über alle Altersgruppen. Einerseits unterstützen die Prämien Bahnreisende wie Kinder, Jugendliche, Studenten, Erwachsene und Rentner. Vor allem aber richtet sich EcoMiles an Autofahrer, die wir dazu bewegen wollen, mehr mit der Bahn zu fahren, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Ziel:​
Wir wollen mit unserer Idee erreichen, dass unsere Umwelt mehr geschont wird und wir den Klimawandel bekämpfen. Dies wollen wir schaffen, indem wir weniger CO₂ ausstoßen als zuvor. Wir hoffen, dass wir mit unserer Lösung Idee die Leute dazu überzeugen und motivieren können, mehr klimaneutrale Verkehrsmittel zu wählen und somit CO₂ einzusparen.

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Vom Neujahrsvorsatz zur Realität: Wie machen wir langfristige Verhaltensänderungen möglich?

von Dr. Mark A. Andor und Dr. Lukas Tomberg, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Habt ihr oder eure Eltern schon einmal Vorsätze für das neue Jahr gefasst und wolltet euer Verhalten ändern? Und hat es funktioniert? Wir alle kennen Gewohnheiten, die wir gerne ändern würden: Das fängt bei ganz persönlichen Dingen an, wie z. B. sich gesünder zu ernähren, regelmäßig Sport zu treiben, weniger Zeit mit sozialen Medien/Smartphones zu verbringen oder häufiger unser Musikinstrument in die Hand zu nehmen. Gewohnheiten spielen aber auch bei gesellschaftlichen Themen, wie beispielsweise dem Energieverbrauch eine wichtige Rolle. Viele Menschen haben zum Beispiel die Angewohnheit, im Winter stundenlang das Fenster gekippt zu lassen und damit Heizenergie zu verschwenden oder für die meisten Fahrten das Auto zu nutzen, anstatt auch mal den Zug zu nehmen.

Wir wissen jedoch auch, dass die wenigsten Neujahrsvorsätze eingehalten werden: Dauerhafte Gewohnheitsänderungen sind sehr schwierig zu etablieren. Daher wurden in der Disziplin der Verhaltensökonomik viele Möglichkeiten entwickelt, um Menschen dabei zu helfen, ihre Entscheidungen in solchen Situationen durch einfache Maßnahmen zu verbessern (so genannte „Nudges“). Ein Beispiel: Menschen neigen dazu, während einer heißen Dusche zu vergessen, dass das Duschen erhebliche Mengen an Wasser und Energie verbraucht. Infolgedessen duschen sie oft zu lange und ärgern sich am Ende über hohe Energierechnungen. Doch die verhaltensökonomische Forschung zeigt, dass direktes Feedback über den Energieverbrauch während des Duschens diesem Problem entgegenwirken und so den Ressourcenverbrauch wirksam reduzieren kann.

Doch auch hier gilt: Einige Maßnahmen wirken nur kurzfristig und scheinen nicht zur Gewohnheitsbildung beizutragen. Andere hingegen erzeugen langfristige Effekte, die sogar weiterbestehen, nachdem die Maßnahme beendet wurde.

Diese Fragen können Ansatzpunkte für die Arbeit an dem Thema bieten:

  • Was beeinflusst, ob wir nach einer anfänglichen Verhaltensänderung neue Gewohnheiten bilden oder ob wir schnell wieder zu unseren alten Gewohnheiten zurückkehren?
  • Welche Arten von verhaltensökonomischen Maßnahmen haben eine langfristige Wirkung und welche nicht?
  • Welche Ideen habt ihr für Maßnahmen, mit denen langfristige Gewohnheitsänderungen erreicht werden können, sei es im persönlichen Alltag oder in sozialen und ökologischen Fragen?

Foto: RWI

Dr. Mark A. Andor leitet seit 2021 die Forschungsgruppe „Prosoziales Verhalten“ am RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Zudem ist er externer Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und an der Universität Duisburg-Essen. Er führt insbesondere randomisierte kontrollierte Feldstudien sowie große Haushaltsbefragungen durch. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Erforschung prosozialen Verhaltens, der Experimental- und Verhaltensökonomik, der Angewandten Ökonometrie und der Umwelt-, Ressourcen-, Verkehrs- und Energieökonomik sowie der Effizienz- und Produktivitätsschätzung.

Foto: RWI

Dr. Lukas Tomberg ist seit April 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Prosoziales Verhalten und im Kompetenzbereich „Umwelt und Ressourcen“ des RWI tätig. Er studierte Volkswirtschaftslehre in Köln und Bochum, absolvierte das Kursprogramm zur Graduiertenausbildung an der Ruhr Graduate School in Economics und wurde im Februar 2023 an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Verhaltens- und Umweltökonomik.

Deutsche Berufsschule Hong Kong2024-07-09T12:36:32+02:00

Lessing-Gymnasium Plauen

Lessing-Gymnasium Plauen

Ersatzfreiheitsstrafen endlich gewinnbringend für Staat, Gemeinschaft und Täter gestalten

Unser Problem:
Ersatzfreiheitsstrafen sind bewiesen nicht effektiv für den Häftling und den Staat. Diese besondere Strafform nimmt rund 10% der bereits überfüllten Gefängnisse in Deutschland ein und doch ist die Rückfallquote verglichen hoch. Dazu kommen hohe Kosten für den Staat zustande und die „Erziehung“ der Straftäter erzielt für die Gesellschaft nicht die gewünschte Wirkung.

Unsere Lösungsidee:
Wir entwerfen eine neue Einrichtung speziell für Ersatzfreiheitssttrafler, angelehnt an das erfolgreiche Konzept von Norwegen. Die Einrichtung trainiert den Häftling dazu, seinen eigenen Tagesablauf zu strukturieren, da dieser dort die Freiheit hat, aus Therapien- und Freizeitangeboten (+ Sozialarbeit für die Reflexion). Somit ist die Strafe zwischen leichten und schweren Vergehen differenzierter und das Gefängnis wird nicht zur „Verbrecherschule“. Für die Finanzierung haben wir uns unter Anderem mit der Teilprivatisierung und einer Bundesbehörde beschäftigt.

Unsere Zielgruppen:
Justizministerien,  Ersatzfreiheitsstrafler, Organisationen wie ESF+. Wir hatten bereits Kontakt mit Hanka Kliese (stellv. Vorsitzende des sächsischen Justizausschusses) und planen bis zum Finale auch noch ehemalige Häftlinge, Professoren, Anwälte und Unternehmen zu kontaktieren.

Unser Ziel:
Die Häftlinge würden aus der Einrichtung gehen mit einem neuen, reflektierten Blick auf das Leben und ihre Erfahrung weitergeben können, evtl. als Mentor für künftige Häftlinge. Sie würden nicht mehr so leben wollen, wie sie es vorher getan haben, sondern mit mehr Ziel und Richtung. Der Staat würde viele Kosten einsparen, die Bürokratie wäre effizienter und die Gefängnisse hätten mehr Kapazität für Schwerverbrecher. Auch die Gesellschaft würde davon profitieren: durch die geringere Rückfallquote gäbe es weniger soziale Probleme und das eingesparte Geld könnte in Soziales, Infrastruktur etc. investiert werden, um unseren Kindern das Leben, das alle Kinder verdienen, zu ermöglichen.

Darüber möchten wir diskutieren:
Wie schätzen Expert:innen die Effektivität unserer Idee ein? Welche Möglichkeiten und Schwierigkeiten sehen Expert:innen bei der Finanzierung unserer Idee?

Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:

Responsible Innovation, mehr als nur Nachhaltigkeit: Wie kann Innovation nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgen, sondern zugleich auch soziale und ethische Aspekte berücksichtigen?

von Maximilian Bauer und Anna Reith, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Innovationen sind entscheidend für die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen, den Fortschritt und die Steigerung des Wohlstands. Jedoch führen Innovationen nicht automatisch zu einem gesellschaftlich wünschenswerten und ethisch akzeptablen Ergebnis. (de Hoop, Pols, und Romijn 2016) Es gibt Bereiche, wie zum Beispiel den medizinischen Bereich oder die Agrarindustrie, in denen Innovationen die gesellschaftlichen Erwartungen nicht erfüllen (von Schomberg 2019).

Viele aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen sind durch hohe Komplexität gekennzeichnet, und die Bewältigung dieser aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen erfordert neue Wege der Innovation. Dies hat zur Entwicklung verschiedener Ansätze geführt, unter denen auch der Ansatz der verantwortungsbewussten Innovation, bekannt als Responsibe Innovation (RI), zu finden ist. (de Hoop, Pols, und Romijn 2016)

Responsible Innovation ist ein transparenter, interaktiver Prozess, in dem gesellschaftliche Akteure und Innovatoren aufeinander eingehen, um die ethische Akzeptanz, die Nachhaltigkeit und die gesellschaftliche Erwünschtheit des Innovationsprozesses und seiner marktfähigen Produkte zu gewährleisten und so eine angemessene Verankerung des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts in unserer Gesellschaft zu ermöglichen (von Schomberg 2013).

Stilgoe, Owen, und Macnaghten (2013) charakterisieren RI anhand eines vierdimensionalen Rahmens, welchen Burget, Bardone, und Pedaste (2017) um die beiden Dimensionen „Fürsorge“ und „Nachhaltigkeit“ erweitert haben:

1. Antizipation:
Antizipation erfordert, dass Organisationen die Auswirkungen von Innovationen systematisch und vorausschauend bewerten. Dabei werden mögliche Konsequenzen im Vorfeld analysiert, um Chancen zu erkennen und potenzielle Risiken zu minimieren. Durch eine frühzeitige Identifikation von Risiken kann auf diese eingegangen und präventive Maßnahmen ergriffen werden, um unerwünschte Folgen zu verhindern.

2. Reflexivität:
Reflexivität beinhaltet eine kontinuierliche Überwachung der Innovation und ihrer Auswirkungen. Es ist wichtig, Input von unterschiedlichen Quellen zu sammeln, Annahmen zu überprüfen und Realitäten zu verfolgen. Auf diese Weise kann der Innovationsprozess kritisch reflektiert werden, um sicherzustellen, dass er den sozialen und ethischen Standards entspricht. Durch eine offene und transparente Kommunikation können etwaige Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden.

3. Einbeziehung:
Die Einbeziehung aller Stakeholder ist ein zentraler Aspekt von RI. Interessengruppen, die von Innovationen betroffen sind oder einen Beitrag leisten können, müssen aktiv in den Innovationsprozess eingebunden werden. Dies schafft eine breite Basis für die Entscheidungsfindung und gewährleistet, dass verschiedene Perspektiven und Bedenken berücksichtigt werden.

4. Reaktionsfähigkeit:
Reaktionsfähigkeit bedeutet, auf neue Erkenntnisse zu reagieren und den Innovationsprozess entsprechend anzupassen. Während der Umsetzung können neue Informationen und Erfahrungen gesammelt werden, die es erlauben, Innovationen kontinuierlich zu verbessern. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind daher wichtige Eigenschaften, um auf unvorhergesehene Entwicklungen angemessen reagieren zu können.

5. Fürsorge:
Fürsorge betont die Berücksichtigung von Mitgefühl in der Innovationspraxis. Dies schließt die Wahrung der Gesundheit, Sicherheit und des Wohlbefindens der Menschen ein, die von Innovationen betroffen sind, sowie den Schutz der Umwelt. Es geht darum, ethische Prinzipien und moralische Verantwortung in den Innovationsprozess zu integrieren und sicherzustellen, dass die Interessen und Bedürfnisse der Betroffenen angemessen berücksichtigt werden.

6. Nachhaltigkeit:
Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Langlebigkeit von Innovationen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Innovationen nicht nur kurzfristige Vorteile bieten, sondern auch langfristig tragfähig sind und keine negativen Auswirkungen auf künftige Generationen haben. Die Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte gewährleistet eine verantwortungsvolle und nachhaltige Innovationspraxis.

Die Motivation für dieses Projekt liegt in der Erkenntnis, dass Innovation nicht nur nachhaltig sein sollte, sondern auch verantwortungsvoll. Verantwortungsvolle Innovation zeichnet sich dadurch aus, dass neben den technischen und wirtschaftlichen Aspekten auch soziale, ethische und ökologische Auswirkungen, die sowohl heute als auch in Zukunft relevant sind, bewertet werden (Burget, Bardone, und Pedaste 2017). RI geht über die reine Nachhaltigkeit hinaus, indem es zusätzlich die Dimensionen der Einbeziehung aller beteiligten Steakholder und der ethischen Fürsorge berücksichtigt.

Angesichts der stetig wachsenden Komplexität und globalen Vernetzung von Innovationen ist es von entscheidender Bedeutung, dass alle relevanten Akteure in den Innovationsprozess integriert werden. Hierbei spielen Innovations-Ökosysteme (Innovation Ecosystems) eine wichtige Rolle, da sie das komplexe Netzwerk aus Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen bilden, die an der Generierung und Verbreitung von Innovationen beteiligt sind. RI ist eng mit Innovation Ecosystems verbunden (Stahl 2022), da es darauf abzielt, alle Stakeholder in den Innovationsprozess einzubeziehen. Durch eine enge Zusammenarbeit und einen regen Austausch innerhalb des Ecosystems können Synergien genutzt und die Verbreitung von verantwortungsbewussten Innovationen gefördert werden. RI ermöglicht es, dass Innovationen nicht isoliert betrachtet werden, sondern in einen breiteren gesellschaftlichen Kontext eingebettet sind.

Das Projekt zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis von Responsible Innovation und seinen sechs Dimensionen zu vermitteln. Die Schüler:innen sollen die Bedeutung von verantwortungsbewusster Innovation verstehen und untersuchen, wie verschiedene Akteure in einem Innovation Ecosystem zusammenwirken können, um nachhaltige und gesellschaftlich relevante Innovationen zu fördern.

Praxisorientiertes Beispiel einer Responsible Innovation:
Ein eindrucksvolles Beispiel für Responsible Innovation ist die Entwicklung eines autonomen öffentlichen Nahverkehrssystems. Bei der Konzeption dieses Systems wurden alle sechs Dimensionen von Responsible Innovation (RI) berücksichtigt.

1. Antizipation: Experten für Verkehr, Stadtplanung und Umweltschutz analysierten mögliche Auswirkungen des autonomen Verkehrs auf die Mobilität der Bevölkerung und die Reduzierung von Emissionen. Dabei wurden auch potenzielle Risiken und Herausforderungen erkannt.<

2. Reflexivität: Während der Implementierung wurden regelmäßig Daten gesammelt, um die Auswirkungen des autonomen Nahverkehrssystems auf den Verkehrsfluss, die Sicherheit und die Zufriedenheit der Nutzer zu überprüfen. Auf Grundlage dieser Informationen wurden kontinuierlich Verbesserungen vorgenommen.

3. Einbeziehung: Die Entwicklung des Systems erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, Verkehrsbetrieben, Bürgervertretern, Umweltschutzorganisationen und Technologieunternehmen. Alle Interessengruppen wurden angehört, um ihre Bedürfnisse und Anliegen zu verstehen und angemessen zu berücksichtigen. Alle Steakholder des Innovation Ecosystems wurden zu jedem Zeitpunkt in den Innovationsprozess einbezogen.

4. Reaktionsfähigkeit: Während des laufenden Betriebs wurden Feedbackschleifen eingerichtet, die es ermöglichten, auf die Bedürfnisse der Bürger schnell zu reagieren. Dies führte zu Anpassungen im Fahrplan, der Streckenführung und der technischen Verbesserung der autonomen Fahrzeuge.

5. Fürsorge: Die Entwickler legten großen Wert auf die Sicherheit der Passagiere und anderer Verkehrsteilnehmer. Um Unfälle zu minimieren, wurden innovative Technologien zur Kollisionsvermeidung integriert und strenge Sicherheitsrichtlinien eingeführt.

6. Nachhaltigkeit: Das autonome Nahverkehrssystem wurde als langfristige Lösung konzipiert, um die Abhängigkeit von privaten Autos zu reduzieren und den CO2-Ausstoß zu verringern. Es wurde darauf geachtet, dass die Technologie und die verwendeten Materialien umweltverträglich sind und die Wartung nachhaltig gestaltet wird.

Die erfolgreiche Einführung dieses autonomen Nahverkehrssystems zeigt, wie Responsible Innovation dazu beitragen kann, eine zukunftsfähige und gesellschaftlich akzeptierte Lösung zu schaffen. Durch die umfassende Berücksichtigung aller relevanten Interessengruppen im Innovations-Ökosystem und die Einbindung von Experten aus verschiedenen Bereichen wurde ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Innovationsergebnis erzielt, das nicht nur ökonomisch, sondern auch sozial und ökologisch vorteilhaft ist.

Die 5 Schritte des Innovationsprozesses:Die 5 Schritte des Innovationsprozesses

Potenzielle Steakholder in einem Innovation Ecosystem:

Wie können Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine effektive und inklusive Einbindung aller relevanten Stakeholder in alle Schritte des Innovationsprozess sicherstellen?

Welche Mechanismen und Strategien können entwickelt werden, um sicherzustellen, dass die Perspektiven und Bedenken aller Interessengruppen zu allen Zeitpunkten des Innovationsprozesses angemessen berücksichtigt werden?

Ziel: Erstellung einer Case Study eines selbst gewählten Beispiels.

Maximilian Bauer ist Doktorand am Lehrstuhl für Innovation and Creativity und MBA Program Manager an der WFI – Ingolstadt School of Management an der Katholischen Universität Eichstätt Ingolstadt (KU). Er hat einen Bachelorabschluss in Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Internationales Management und einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marktorientierte Unternehmensführung von der WFI. Während seines Bachelorstudiums studierte er im Ausland an der Pontificia Universidad Javeriana in Cali, Kolumbien, und während seines Masterstudiums war er Teil des MBA-Programms an der University of California in Davis.

Sein Forschungsziel ist die Entwicklung managementrelevanter Theorien und Empfehlungen in den Bereichen Innovations- und Wachstumsstrategien, digitale Transformation und Well-Being. Seine Expertise liegt in den Bereichen Open Innovation und Innovationsstrategien in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).

Anna Reith ist Doktorandin am Lehrstuhl für Innovation and Creativity an der WFI – Ingolstadt School of Management an der Katholischen Universität Eichstätt Ingolstadt (KU). Sie hat einen Bachelorabschluss in International Management von der FOM und einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marktorientierte Unternehmensführung von der WFI.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Innovationstrategien, Open Innovation, Sustainable Innovation und Innovation and Digitalisierung.

Lessing-Gymnasium Plauen2024-08-28T12:04:37+02:00

YES! 2022

Finale 2022

Die Teams des YES! Finales 2022

Die Teams des YES! Finales 2022. Foto: YES! – Young Economic Summit

For the first time after two digital years, roughly 130 students from three countries came together in Hamburg to present and discuss their ideas on current issues – that was an opportunity we have all been longing for.

The YES! 2022 Final took place from 19-21 September. After 18 rounds of presentations, discussions with experts and among the students, all teams voted and selected their winners on Wednesday afternoon.

Picture this: A group of about ten teenagers are standing together. All with backpacks and suitcases at their feet, jackets already put on. A few boys from the UK are putting their school-uniform ties and jackets on the German students. They are laughing and posing for pictures together. Two teachers are watching the scene from a few metres to the side: „They just don’t want to leave.“

These were just some of the new friendships formed over a three-day event. Most of their conversations started because of the topics the school teams had been working on for the last few months. Every team presented research, ideas and solutions that kicked off intense discussions. After fifteen minutes with our invited experts, all students in the auditorium posed their questions for the next ten minutes. However, these time slots never seemed to be enough. The discussions continued during every break and bit of free time when the teams sought each other out.

Moderatoren David Patrician (left) und Alexander Müschen (right)

The scene had looked slightly different on Monday morning. 130 students and their teachers arrived at the Bucerius Law School in Hamburg. They had travelled from all over Germany, from the UK and US. There was a mix of tension and excitement in the air as everyone settled in. Our two hosts, Alexander Müschen and David Patrician, quickly made the auditorium feel like home. They managed to make even the slightly jet-lagged participants in the room feel energised and ready.

First came a short round of interviews with representatives of the co-organisers of the YES!. Dr. Nina Lemmens, member of the executive board of the Joachim Herz Foundation and Prof. Dr. Marianne Saam, Head of Knowledge Transfer Economics at the ZBW – Leibniz Information Centre for Economics. They congratulated the finalists and posed two challenges:

Dr. Lemmens gave insight into the foundation’s key motivation for supporting the YES!: Furthering economic education. She hopes that the insights the teams had gained into science and research would further their curiosity, appetite for education and enable them to fulfil their dreams. Her challenge: “Use what you have learned and keep it going by exploring science-based occupations or starting your own companies.”

Prof. Dr. Saam emphasised the students’ unique perspective due to the fact that they weren’t yet confined to the bureaucratic challenges of work-life. It is her hope that through the YES! the machine room of research was opened up for the teams. She encouraged the young people to pursue economic and social sciences and challenged especially the girls in the room: “I hope to see one or more of you a professor of economics one day!”

Dr. Nina Lemmens (left) und Prof. Dr. Marianne Saam (right)

Afterwards, the challenges became much more immediate: Our 18 presentations began. You could tell that these young people had come prepared. They were now experts on the topics they had been researching for the past months. No matter how nervous, they held assured, impassioned and inspiring talks. They confidently discussed their proposed solutions’ potential and shortcomings with decision-makers, experts, and the other students. You can read about all the finalist topics here.

Dr. Stefan Profit

On Tuesday, the teams received a boost of motivation from Dr. Stefan Profit. He is the Deputy Director-General of the Economic Policy Department within the German Federal Ministry of Economic Affairs and Climate Action, under whose patronage the YES! stands: “The Ministry has supported YES! for years, and it’s one of the best investments we’ve made. You, students, have been digging into topics with your researchers and teachers. This experience and collaboration will be worth more than you may think. My thanks goes to you students at the heart of the YES! and to your teachers, the researchers and organisers.”

The collaboration among school teams and their supporting researchers was evident during the whole event. The teams gave shout-outs to their mentors and enjoyed the opportunity to meet some of them in person and even explore Hamburg together in the evenings. One such occasion was a boat tour through the port of Hamburg. The salty breeze was a great refreshment after the intense hours spent listening, discussing, presenting and making new friends.

Alas, every great thing must come to an end: After 18 one-minute pitches to remind everybody of all the presentations, the students voted. They applied the criteria that had shaped their own YES! projects: The clear identifications of a problem, the scientific approach to a solution and the innovation, feasibility and effect of said solution.

While the students’ votes were counted, our scientific jury rewarded the Best Scientific Analysis Award. This award is given to the team standing out because of the quality of their scientific research and an evidence-backed solution. This year’s recipient of the award is the St. Raphael Gymnasium from Heidelberg with their idea “Bring the public back into public procurement!”

Team from St. Raphael Gymnasium Heidelberg

Among our five international teams, the students voted for the initiative “Migration Education for the Misinformed Nation” from Sheffield Girls’ Sixth Form. This international collaboration within our YES! BRIDGE project was made possible with help from the German Federal Ministry of Education and Science and the Royal Economic Society of the UK.

Team from Sheffield Girls‘ Sixth Form

Sam McLoughlin in conversation with students

Sam McLoughlin, campaign manager for Discover Economics within the Royal Economic Society joined us in Hamburg and called the YES! a “truly life-changing experience for all involved”. He went on: “It was so inspiring to see young people from a variety of backgrounds come together to tackle the real economic problems in today’s society. Not only does this give young people an opportunity to voice their opinions and share unique solutions, but it provides a platform for them all to have exciting futures. It was a pleasure to coordinate the UK activity on behalf of Discover Economics – The Royal Economic Society and to work with the great YES! Team.”

Jochen Bast passing the microphone to a student

“Spending three days together at the YES! Final transformed a group of 18 different school teams from Germany, the UK and the USA into one large group of students who treated each other with great respect for their work,” added Jochen Bast, project manager at the YES! team and co-coordinator of the YES! Bridge project. “And yet, they all learned how different problems and solutions can look in various countries. One question kept popping up: “How can your solution work in my country?” That’s how inspiration works!“

Third place among the German teams went to the Gymnasium Buckhorn Hamburg with their idea UseH2 for more sustainable air travel.

Team from Gymnasium Buckhorn Hamburg

In second place: GreenChoice – a proposal for lowering the CO2 footprint of meals in canteens by the Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal.

Team from Gymnasium der Schulstiftung Seligenthal Landshut

The first place of the YES! 2022 was awarded to the Gymnasium Martineum Halberstadt and their idea: INSIGHT – Transparency. Privacy. Insight. Developed as an answer to the topic “If it costs nothing, you are the product – how does that change us and how can we change that?” which was posed by Maximilian Müller from the ESMT Berlin.

Team from Gymnasium Martineum Halberstadt

Of course, in the end, there were excited and overwhelmed winners and a few tears of joy as well as a few teas of disappointment, which only spoke to the great dedication the young people had approached this competition with.

After drying all kinds of tears, everyone came together for a final reception and celebrated what they all had achieved. The goodbyes lasted for a long time, as students, teachers, researchers and experts had all had intense and unique conversations and experiences that nobody really wanted to let go of.

As the YES!-Team behind this event, we were simply delighted with the knowledge, passion, dedication and fun that all participants brought to the YES! 2022. We look forward to celebrating the winning teams once more at our awards ceremony in Berlin this December.

Until then we will keep rolling up our sleeves and prepare everything for the YES! 2023. If you or someone you know could be interested, please visit our page for more information and the chance to apply to next year’s YES!

Your YES! team

Jochen Bast, Stefanie Krambeck, Andrea Schmidt, Bente Rathjen and Svea Kreutz from the YES!-Team (left to right)

Finale 2022

Regionalfinale 2022

Hier finden Sie unsere Berichte zu den einzelnen Regionalfinalen
Stand: 11.04.2022

Themenübersicht

Stand: 24.11.2021

Unsere Kurzreportage zeigt die Sicht eines Schulteams im YES!-Prozess.

Teilnahmebedingungen

Ein YES!-Schulteam muss aus mindestens 5 Schülerinnen und Schülern der 10. – 12. Klassenstufe bestehen. Es ist auch möglich mit einer ganzen Klasse teilzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler dürfen auch aus verschiedenen Klassenstufen und Schwerpunktbereichen kommen.
Wichtig: Ein Team muss zum überwiegenden Teil aus Schülerinnen und Schülern bestehen, die noch nicht am YES! teilgenommen haben.

Für die Betreuung benötigt jedes Team mindestens eine Lehrkraft. Thematisch kommen die betreuenden Lehrkräfte meist aus den Bereichen Englisch, Wirtschaft, Politik, Sozial- oder Gesellschaftskunde. Dies ist aber kein zwingend notwendiger Bezug für die Anmeldung und eine erfolgreiche Teilnahme. Die Betreuung ist inbesondere bei den Reisen zu unseren Veranstaltungen eine Voraussetzung.

In der Anmeldung wählt Ihr eure Top 3 Themen (geordnet nach eurer Präferenz) aus der Themenliste für eure Region. Teams, die sich als Early-Birds registrieren, wird sofort ihre Wunschthema zugeteilt. Alle Themen können maximal zweimal belegt werden, so dass im Laufe des Anmeldungssprozesses auch Themen bereits vergriffen sein werden. Stehen die Themen für eure Region zum Zeitpunkt euer Anmeldung noch nicht fest, so erhalten die Early-Bird-Teams ein Erstwahlrecht auf die Themen in der Reihenfolge der Anmeldungseingänge. Sobald die Themen von den wissenschaftlichen Partnern eingereicht sind, werdet ihr von uns informiert.

Das Motivationsschreiben ist ein entscheidender Faktor! Wenn sich mehr als 12 Teams für eine Region anmelden, müssen wir eine Auswahl treffen. Überzeugt uns also, warum ihr unbedingt am YES! teilnehmen wollt!  Was zeichnet euer Team aus? Verbindet euch etwas mit dem Thema? Ein Motivationsschreiben oder ein Video, wie ist euch überlassen! Wir lassen uns gerne überraschen.

Wenn uns euere Bewerbungsunterlagen überzeugt haben, dürft ihr als Team beim YES! mitmachen, mit Forschenden zusammenarbeiten und eure eigene Lösungsidee beim Regionalfinale präsentieren. Leider können nur 12 Teams pro Region teilnehmen, da rein zeitlich bei einem eintägigen Regionalfinale bei 12 Teams das Maximum erreicht ist.

FAQs

Für viele weitere Fragen haben wir auch schon Antworten parat.

Hier geht es zu unseren Frequently Asked Questions.

Der YES!-Ablauf

Unser Flyer als PDF-Download, 1 MB.

YES! 20222024-02-02T12:29:22+01:00

Gymnasium bei St. Michael Schwäbisch-Hall

Gymnasium bei St. Michael Schwäbisch-Hall

Gewinner „Best Scientific Analysis Award“ 2023

Cash Coach – Unlock your financial potential

Immer mehr Jugendliche streben nach dem großen Geld und kommen in Versuchung von Onlineangeboten, die schnellen Reichtum oder Finanzierungen versprechen. Dabei ist es keine Seltenheit mehr, dass junge Erwachsene in eine Schuldenfalle geraten und die Ausmaße ihrer finanziellen Möglichkeiten über- oder unterschätzen.

Diese Entwicklung stellt die Gesellschaft vor Herausforderungen. Denn durch das Fehlen einer grundlegenden Finanzbildungsstrategie in Deutschland ist das Thema Finanzbildung von wenig Wissen und Desinteresse geprägt. Hinzu kommt eine große zeitliche Distanz zu finanziellen Entscheidungen, welche die Identifikation mit dem Thema erschwert und Finanzbildung nicht nur uninteressant, sondern auch unattraktiv macht.

Um diese Probleme zu lösen und zukünftig vorzubeugen, haben wir „Cash Coach“ konzipiert. „Cash Coach“ ist eine App, welche durch ihre Kombination aus aktivem Lernen und anwendungsbezogener Simulation eine attraktive Möglichkeit der Finanzbildung schafft. Die App basiert auf dem Konzept von „Game-Based-Learning“ und ist in drei Bereiche aufgeteilt: den Lernbereich, den Me-Bereich und die Arena.

Der Lernbereich ist aufsteigend in thematisch zusammenhängenden Leveln aufgebaut. In diesem werden die Informationen in Form von kurzen Texten oder Videos vermittelt und anschließend in Form eines Quiz, zur aktiven und spielerischen Wiederholung, abgefragt. Die ersten drei Themenbereiche decken die wichtigsten Grundlagen der Finanzbildung ab, weshalb diese zu 100% abgeschlossen werden müssen. In den folgenden Themen und Leveln sind anschließend 80% erforderlich, um das nächste Level freizuschalten.

Sowohl im Lernbereich, durch die richtige Beantwortung der Quizfragen, als auch durch die Arena, in welcher man sein Wissen mit Freunden und Unbekannten testen kann, erspielt man sich Coins, welche im Me-Bereich verwendet werden können. In diesem Bereich können mit Hilfe der Coins anstehende finanzielle Entscheidungen in einer Simulation, welche auf die individuelle Lebenssituation angepasst ist, getroffen werden.

Neben der Schaffung einer attraktiven Möglichkeit zur Finanzbildung kann diese App auch im schulischen Rahmen eingeführt und genutzt werden, wodurch auch ein Schritt hin zu einer nationalen Finanzbildungsstrategie getan ist. Wir sind davon überzeugt, dass unsere App allen hilft, financial literacy zu erwerben und damit einen wichtigen Beitrag zur Finanzbildung leistet.

Thema:

Attraktive Finanzbildung für junge Leute – Wie geht das?

von Marius Cziriak, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, und Manuel Vogler, Universität Mannheim

Finanzkompetenz – oder financial literacy – ist im engeren Sinne die Fähigkeit, angemessen mit finanziellen Angelegenheiten umzugehen. Dabei kann Finanzbildung helfen, die eigenen finanziellen Entscheidungen zu stärken und mit Wissen zu untermauern. Sowohl bei der privaten Budgetplanung, der Kreditaufnahme, Spar- und Versicherungsentscheidungen oder der Altersvorsorge konnte in der Forschung bereits gezeigt werden, dass Finanzbildungsprogramme positive Effekte auf das Finanzverhalten haben (Kaiser & Menkhoff, 2021). Finanzkompetenz umfasst im weiteren Sinne aber auch ein grundlegendes Verständnis unseres Wirtschaftssystems, das jeder Person erlaubt, die Rahmenbedingungen unseres Wirtschafts- und Finanzsystems mitgestalten zu können und nachhaltige und bewusste Konsumentscheidungen zu fällen (Aprea et al., 2015).

Anders als die meisten Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Deutschland keine nationale Strategie, um Finanzbildung zu fördern. Finanzielle Bildung ist in Deutschland ungleichmäßig verteilt (Bucher-Koenen & Knebel, 2021), und für die zahlreichen Finanzbildungsangebote fehlt eine klare Qualitätssicherung (Aprea, 2022). Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass ambitionierte Finanzbildungsprogramme möglich sind. Im Nachbarland Österreich gibt es hier bereits Pläne (OECD, 2021a).

Für junge Personen ist Finanzbildung wichtig, da sie beim Übergang in ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben viele wirtschaftliche Entscheidungen treffen müssen und diese Entscheidungen zunehmend komplexer werden. Durch Reformen des Sozialversicherungssystems gehen nun vermehrt finanzielle Risiken auf die Versicherten über Auch digitale Angebote wie Shopping- und Aktientrading-Apps tragen durch undurchsichtige Kosten- und Vertragsklauseln zur zunehmenden Komplexität bei. Die Ursachen dafür können gesellschaftliche Veränderungen und Krisen sein, genauso wie individuelle Lebensentwürfe der nachfolgenden Generationen.

Auch wenn sich die Forschung zu finanzieller Bildung und Finanzkompetenzen rasch entwickelt, sind noch viele Fragen ungeklärt.

Beispiele für mögliche Fragen sind demnach:
• Was gehört für junge Menschen zum Thema Geld und Finanzen alles dazu?
• Wie kann Finanzbildung für junge Leute attraktiv gestaltet werden?
• Hat finanzielle Bildung auch negative Folgen? Welche Risiken bergen Finanzbildungsangebote?
• Durch wen kann finanzielle Bildung bereitgestellt werden? Sind Schule, Arbeitsplatz, Vereine, private Anbieter oder andere Möglichkeiten geeignet?


Logo ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Marius Cziriak

Foto: ZEW

Marius Cziriak ist seit September 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZEW Forschungsbereich Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte am tätig. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Ludwigs-Maximilians-Universität München sowie der Warsaw School of Economics. Im Rahmen seiner Promotion an der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS) an der Universität Mannheim beschäftigt er sich mit den Finanzen privater Haushalte, finanzieller Bildung, staatlichen Rentensystemen und privater Altersvorsorge. Er ist affiliierter Wissenschaftler des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE).

Manuel Vogler

Foto: Katrin Glückler

Manuel Vogler arbeitet seit Dezember 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr­stuhl für Wirtschafts­pädagogik – Design und Evaluation instruktionaler Systeme an der Universität Mannheim. Nach einem dualen Studium der BWL-Bank an der DHBW Ravensburg sowie einem anschließenden Masterstudium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Graz forscht er nun im Rahmen seiner Promotion zu finanzieller und ökonomischer Allgemeinbildung im sozioökonomischen Kontext. Er ist affiliierter Wissenschaftler des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE).



Gymnasium bei St. Michael Schwäbisch-Hall2023-09-21T09:04:15+02:00

Johann Philipp Bronner Schule Wiesloch

Johann Philipp Bronner Schule Wiesloch

Finalist für die Region Süd-West

„Empowering a greener wealthier Future“

Ist-Situation
Aufgrund unsere Edkimo-Umfrage unter mehr als 100 Lernenden an unserer Schule haben wir festgestellt, dass Jugendliche weder über Nachhaltigkeit, noch über Finanzanlagen und schon gar nicht über die Kombination von beidem, nämlich nachhaltige Finanzanlagen, ausreichend informiert sind.


Wunsch-Situation
Wir möchten erreichen, dass mehr Jugendliche die Nachhaltigkeitsziele der UN kennen und sich mehr mit Finanzinstrumenten befassen, die nicht nur wichtig für die eigene Existenzsicherung, sondern auch für die Finanzierung einer nachhaltigen Wirtschaft sind. Außerdem möchten wir, dass die Jugendlichen Spaß haben, wenn sie sich mit dem Thema auseinandersetzen und dabei auch möglichst viel lernen.


Problem
Als Problem haben wir erkannt, dass es für Jugendliche sehr schwierig ist, seriöse und objektive Quellen zu finden, um sich über nachhaltige Finanzoptionen zu informieren. Somit ist die Möglichkeit, mit einem Investment zum Umweltschutz beizutragen, nahezu unbekannt. Außerdem fehlt aufgrund der Komplexität die Motivation, sich mit dem Thema zu befassen.


Wissenschaftlicher Hintergrund
Um ein Basiswissen zu vermitteln, haben wir uns mit verschiedenen Quellen beschäftigt, die für Jugendliche geeignet sind, und existierende
Nachhaltigkeitlabels, z.B. ESG und SRI, überprüft und verglichen. Zudem haben wir uns mit dem wissenschaftlichen Hintergründen von Educational Escape Rooms beschäftigt (individuelle Förderung, Kreativität, Motivationspotential, Leistungssteigerung etc.)


Lösung: Educational Escape Room
Wir möchten einen Educational Escape Room gestalten und ihn direkt in die Klassenzimmer bringen. So einen Escape zu unserem Thema gibt es noch nicht! Ein Escape Room ist besonders motivierend, da man mit allen Sinnen spielerisch lernen und sich mit den Figuren in der Story identifizieren kann. Der Experte Dr. Remmele von der PH Freiburg hat uns bestätigt, dass unsere Escape Room lerntheoretisch und psychologisch fundiert ist.

Bildquellen: https://praxistipps.focus.de/esg-kriterien-definition-und-erklaerung-desnachhaltigkeits-ratings_125412, https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/die-un-nachhaltigkeitsziele-1553514, eigene Umfrage, eigene Darstellungen.

Thema:

Die nachhaltige Finanzkompetenz steigern: sind nachhaltige Anlagen das, wofür Sie sie halten?

von Menglu Neupert-Zhuang, Frankfurt School of Finance & Management

Immer mehr Kleinanleger berücksichtigen Nachhaltigkeit bei ihren Anlageentscheidungen. Zwischen 2012 und 2020 ist das weltweite Volumen nachhaltiger Investitionen von 13,3 Milliarden US-Dollar auf 35,3 Billionen US-Dollar gestiegen (GSIA, 2021). Jedoch mehren sich in letzter Zeit kritische Stimmen, die die tatsächlichen Auswirkungen nachhaltiger Investitionen in Frage stellen. Dies steht im Zusammenhang mit der zunehmenden Besorgnis über Greenwashing. Busch et al. (2021) behaupten, es sei an der Zeit sich der Debatte über die „Auswirkungen (impact)“ zu stellen.

Die Konstruktion von ESG-Anlageportfolios basiert auf ESG-Ratings. Während oft angenommen wird, dass ESG-Ratings die nachhaltigen Auswirkungen der Unternehmen messen, spiegeln ESG-Ratings in Wirklichkeit wider, unter anderem, wie sie hinsichtlich der strengen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Regulierungen performen. Außerdem stellt sich die Frage nach der Verlässlichkeit von ESG-Ratings. ESG-Ratings für dieselben Unternehmen werden ständig angepasst. Datenanbieter scheinen einen Anreiz zu haben, eine positive Beziehung zwischen Ratings und Unternehmensleistung herzustellen (Berg et al., 2021).
Um fundierte Entscheidungen über nachhaltige Finanzprodukte treffen zu können, ist neben der finanziellen Allgemeinbildung auch zusätzliches Wissen über die Zusammenhänge zwischen Investitionstätigkeit und nachhaltiger Entwicklung erforderlich (Filippini et al., 2022). Die Europäische Kommission arbeitet gerade an einem Programm zur Verbesserung der Finanzkompetenz von Erwachsenen (Europäische Kommission, 2022). Vielleicht sollten wir aber auch darüber nachdenken, wie wir die nachhaltige Finanzkompetenz schon in der Schule verbessern können.

Dieses Thema kann aus der Perspektive von Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrachtet werden: wie kann nachhaltige Finanzkompetenz frühzeitig und effektiv in das Schulsystem integriert werden? Das Kernproblem besteht darin, herauszufinden, welche Bildungsmaterialien von Bedeutung sind und in welcher Form die Bildung durchgeführt werden kann. Die Gestaltung von Bildungscampagnen oder Lehrplänen wäre einer der möglichen Ansätze für den Wettbewerb.


Logo Frankfurt School of Finance & Management

Menglu Neupert-Zhuang

Seit September 2018 ist Menglu Neupert-Zhuang wissenschaftliche Mitarbeiterin im Economics Department der Frankfurt School of Finance & Management. Derzeit arbeitet sie im Projekt Sustainable Climate Finance and its Impact (SUFI). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der Umweltökonomie, insbesondere in der wirtschaftlichen Folgenabschätzung nachhaltiger Klimapolitik unter Berücksichtigung der Finanzmarktbedingungen. Sie interessiert sich auch für Verhaltensökonomie, insbesondere für Anlegerpsychologie.

Frau Neupert-Zhuang hat im August 2019 ihr Diplom in Mathematik an der University of London (London School of Economics) erworben. Sie hat einen M.Sc. Finance der Frankfurt School of Finance & Management und einen B.Sc. Economics der Southwestern University of Finance and Economics. Seit März 2020 ist sie Doktorandin an der Universität Marburg. Seit September 2014 ist sie Mitglied des FS-UNEP Centres, wo sie neben ihrer Forschung derzeit als Teilzeit-Projektmanagerin arbeitet.

 
 

 

 



Johann Philipp Bronner Schule Wiesloch2023-09-04T09:52:53+02:00
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