Den Auftakt unserer Regionalfinale bot die Region Ost am 29. Mai. Die Deutsche Berufsschule Hong Kong und das Lessing-Gymnasium Plauen haben sich Tickets fürs Bundesfinale in Hamburg gesichert.
Mit sechs Schulteams, einigen stolzen Forscher:innen und drei geladenen Interviewgästen begann das Regionalfinale Ost.
Unsere Moderatorin Julia Freistedt begrüßte Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Stellvertretende Bürgermeisterin von Berlin, Prof. Reint E. Gropp, Ph.D., Präsident des IWH – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle und Staatssekretärin Christina Henke, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
Mit konkreten Beispielen aus ihren eigenen Lebensläufen gaben die Gäste den Jugendlichen Ratschläge, Wünsche und Ermutigung mit.
Franziska Giffey betonte, dass besonders Themen wie Wirtschaft und Unternehmensgründung Teil der schulischen Ausbildung sein sollten. Sie ermutigte die Jugendlichen, ihren Interessen zu folgen und sich mit Anliegen auch an die Verantwortungsträger:innen in ihrer Region zu wenden.
Prof. Reint E. Gropp benannte, warum sein Institut am YES! teilnimmt. Die Vermittlung von faktenbasiertem Wirtschaftswissen ist seiner Meinung nach essenziell für junge Menschen. Er hob hervor, dass diese Wissensvermittlung die beste Methode gegen die Verbreitung von gefährlichem Halbwissen sei.
Als ehemalige Lehrerin und heutige Staatssekretärin sprach Christina Henke über die Information für junge Menschen für die eigene berufliche Zukunft. Viele Berufsfelder seien kaum sichtbar für junge Menschen, dabei würden sie für viele genau den richtigen Weg ebnen, so Henke.
Wie gut die Wissensvermittlung im YES! bereits funktioniert, bewiesen die Schulteams dann mit ihren Lösungsideen.
Thema: Gender quotas and more – How can we promote female entrepreneurship? von Merih Sevilir, ESMT Berlin und IWH – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle
Das Team des Lessing Gymnasiums aus Berlin startete mit seiner Idee zur Verringerung der Ungleichheiten zwischen Männern und allen Frauen im Unternehmensbereich. Mittels einem zusätzlichen zweiten Betriebspraktikum und Wirtschaftsunterricht sollte der niedrige Anteil an Frauen in Unternehmen oder auch im IT-Bereich verringert werden. Mithilfe von Grafiken, Zitaten und Expert*innenmeinungen sowie einer eigenen Umfrage präsentierten sie ihre Idee. Auch die betreuende Forscherin Merih Sevilir wurde besonders erwähnt und als “echte Bossin” bezeichnet, so der Titel der Idee.
Thema: Bedingungsloses Taschengeld für Kinder: Eine Frage der Gerechtigkeit oder Schnapsidee? von Felix Rösel und Markus Ludwig, TU Braunschweig
Weiter ging es mit dem Team vom Schlossgymnasium Gützkow mit der Idee eines bedingungslosen Taschengeldes in Form einer „Feza-Karte“, einer Ferienzahlkarte. Mithilfe einer Umfrage an der eigenen Schule stellten sie die Ist-Situation dar und konnten feststellen, dass über 20% der befragten Schüler:innen kein Taschengeld bekamen. Bei der Umsetzung der Feza-Karte mit dem Ziel der Verringerung von Ungerechtigkeiten und Armut beschäftigte sich das Team mit der potentiellen Finanzierung, dem Prozess vom Antrag bis hin zum Erhalt des Geldes und den dabei aufkommenden Hürden. Dank einer selbstentworfenen Feza-Karte und einem Beispielfragebogen wurde die Idee des Teams grafisch dargestellt.
Thema: Keine Klimaneutralität ohne kritische Rohstoffe – Wie kann die Versorgungssicherheit mit Lithium, Kobalt, Seltenen Erden etc. gestärkt werden? von Olivier Godart, IfW Kiel Institut für Weltwirtschaft
Mit einer gelungenen Einleitung in das Thema des Humboldt-Gymnasium aus Potsdam stellte das Team ihre Idee, mittels von ihnen konzipierten Containern Elektroschrott zu recyceln und damit eine sichere Kreislaufwirtschaft zu erreichen, vor. In ihrer Präsentation arbeitete das Team mit mitreißenden Bildern, Zitaten und einer ausführlichen, detailreichen Beschreibung des Aufbaus eines Containers. Als ein Pilot-Projekt planten sie, dass zunächst fünf Container auf die Müllhalde Agbogbloshie in Ghana gesendet werden. Abschließend sprach das Team einen klaren “Call to Action” aus: „Feuer kontrollieren, Schadstoffe filtern, Recycling vorantreiben: Mit Containern zur sicheren Kreislaufwirtschaft! Wählt für eine humane Zukunft in Agbogbloshie!“
Thema: Green Budgeting – Vom „grünen Feigenblatt“ zur echten Nachhaltigkeit von Mario Hesse und Fabio Botta, Universität Leipzig
Das Team vom Gymnasium Halberstadt setzte sich zum Ziel, die “grüne Revolution” der Politik herbeizuführen. Dafür müssten aus Sicht des Teams die Gelder der Politik grüner eingesetzt werden. Das Team orientierte sich für die Umsetzung am europäischen “Green Budgeting”-Referenzrahmen und zog zum Vergleich unterschiedliche Länder heran. Auf dieser Basis formulierte das Team zum Schluss konkrete Forderungen an die Politik, um die grüne Revolution in Deutschland in Gang zu bringen.
Thema: Responsible Innovation, mehr als nur Nachhaltigkeit: Wie kann Innovation nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgen, sondern zugleich auch soziale und ethische Aspekte berücksichtigen? von Maximilan Bauer und Anna Reith, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Die Schüler:innen des Lessing-Gymnasiums Plauen stellten ihre Idee der alternativen Ersatzfreiheitsstrafen vor und starteten mit der Ist-Situation im Strafvollzug, um anschließend die Probleme aufzuzeigen, unter anderem die hohe Rückfallquote von ehemaligen Insassen. Um die Probleme, die sie identifiziert haben, nachhaltig zu bekämpfen, wollte das Team anstelle von Gefängnisstrafen Möglichkeiten für beispielsweise betreutes Wohnen schaffen. Auch über die Finanzierung machte sich das Team Gedanken und setzte sich intensiv mit Stakeholdernauseinander. Grafisch wurde die Präsentation mit eigenen Zeichnungen anschaulich gestaltet. Mit der Betonung der Relevanz einer nachhaltigen und sozial sowie ethisch vertretbaren Zukunft warb das Team mit ihrem Slogan: „We strive for more humane treatment. You should too.“ Diese Idee fand viel Anklang bei den anderen Schulteams und zieht ins Bundesfinale ein.
Thema: Vom Neujahrsvorsatz zur Realität: Wie machen wir langfristige Verhaltensänderungen möglich? von Mark A. Andor und Lukas Tomberg, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
Das Schulteam der deutschen Berufsschule in Hong Kong wollte Neujahrsvorsätze nicht auf der individuellen Ebene, sondern auf der gesellschaftlichen Ebene umsetzen. Dafür entwickelte das Team ein Konzept für eine App, die Aspekte von Gamification, ein anschauliches Design sowie potentielle Partner nutzt, um Nutzer:innen zu motivieren, CO2 freundliche Verkehrsmittel zu wählen. Durch die Sammlung von Meilen in der App werden Benefits für Partnerunternehmen freigeschaltet. Bei der Präsentation wurde auf die grafische und visuelle Darstellung der Inhalte gesetzt. Das Team hatte bereits Kontakt zu Verkehrsunternehmen sowie Expert:innen aufgenommen und beendete die Präsentation mit einem Blick auf zukünftige Herausforderungen für die Umsetzung und den potentiellen Einsparungen an CO2. Nach der Wahl stand fest, dass auch diese Idee im Bundesfinale dabei sein wird.
Wir freuen uns, über unsere ersten beiden Bundesfinalteams und besonders darüber, dass wir mit allen Team so einen interessanten und motivierend Regionalfinal-Tag erleben durften.
Euer YES!-Team
Termine 2024
Regionalfinale
Süd-West:
25. Juni 2024 in Mannheim
Süd-Ost:
2. Juli 2024 in München
Bundesfinale
17. – 19. September 2024
in Hamburg
Ihr Kontakt
Tel: 0431-8814 664
Email: yes@zbw-workspace.eu