Am 5. Juni kamen acht Teams in der Aula des RBZ Wirtschaft in Kiel zusammen, um ihre Ideen zu präsentieren und miteinander zu diskutieren. Unser Moderator Alexander Müschen führte durch eine sehr angenehme Veranstaltung mit vielen kritischen Fragen und überzeugenden Antworten. Am Ende setzten sich das Team des Gymnasiums Eppendorf aus Hamburg und das Team 2 des Helene-Lange-Gymnasiums aus Rendsburg durch.

Thema: Mentale Gesundheit, Polarisierung und Xenophobie – Wie gelingt ein gesunder Umgang mit Social Media?  von Thomas Schiller und Anne Simon, Leibniz Universität Hannover

Pünktlich um 10:00 Uhr und voller Aufregung startete das erste Schulteam der Humboldt-Schule aus Kiel mit der Präsentation ihrer Lösungsstrategie. Die Schüler:innen des Teams haben es sich zum Ziel gesetzt, über Falschinformationen im rechtsextremen Bereich aufzuklären. Ihre Idee „Rechter Wind“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie häufig genutzte Hashtags rechtsextremer Accounts auf TikTok nutzen, dadurch in die richtige „Bubble“ gelangen und somit Personen über falsche Informationen rechtsextremer Accounts aufklären wollen. Die Einigung auf die Plattform TikTok fand basierend auf einer internen Umfrage an der Schule statt. Die Vortragenden hoben zudem hervor, welche Stärken ihre Idee hat, so beispielsweise benötige das Team keine finanzielle Unterstützung oder Ressourcen, denn theoretisch könne jede Person direkt einen Clip drehen, diesen mit den entsprechenden Hashtags versehen und auf TikTok posten. Um sich die Strategie noch besser vorstellen zu können, spielte das Team einen beispielhaften Clip ab, wodurch die gesamte Präsentation abwechslungsreich gestaltet war.


Thema: Wie sieht die Produktion von Tierprodukten in der Zukunft aus? von Katharina Fietz, Lena Merke und Regina Schnars, Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (GIGA)

Gleich danach ging es mit dem RBZ Wirtschaft, auch aus Kiel, weiter. Um die Tierproduktion in Zukunft nachhaltiger zu gestalten, konzentrierte sich das Team auf das Pulen von Krabben. Aufbauend auf die aktuelle, problembehaftete Situation, dass Krabben aus der Nordsee bis nach Marokko transportiert werden, dort händisch gepult und dann für den Verkauf  wieder zurück nach Deutschland gebracht werden, präsentierten die Schüler:innen ihre Lösungsidee. Mithilfe einer Zentralisierung von lokalen Pul-Maschinen in Norddeutschland möchte das Team, lange Transportwege und den EInsatz von Konservierungsstoffen vermeiden und dadurch zum Schutz des Klimas beitragen. Neben ökologischen Effekten habe eine lokale Produktion auch ethische Vorteile. Um die Idee zu vermarkten und Kunden für lokal gepulte Krabben zu gewinnen, möchte das Team auf Tourismus setzen und beispielsweise Krabbenpulkurse anbieten. Abgerundet wurde die Präsentation durch einen Blick in die Zukunft und auf die kommenden Schritte.


Thema: Der ökologische Fußabdruck unseres Essens auf dem Prüfstand – Wie kann eine nachhaltige Ernährung aussehen? von Ronja Seegers und Eva Seewald,  Leibniz Universität Hannover

Dem Thema, wie eine nachhaltige Ernährung aussehen kann, widmete sich das Team 1 des Helene-Lange-Gymnasiums aus Rendsburg. Die beiden Vortragenden starteten mit einem kleinen Schauspiel. Mit ihrem Produkt „Bean Cycle“, ein Dünger aus altem Kaffeesatz aus den Lehrer:innenzimmern ihrer Schule, möchten die Schüler:innen den nährstoffreichen Kaffeesatz weiterverarbeiten und anschließend verkaufen. Die beiden Vortragenden betonten nicht nur die CO2-Einsparung durch das Wiederverwenden des Kaffeesatzes, sondern legten auch transparent den Versuchsprozess bis hin zum optimalen Produkt dar, das sie auch mitbrachten. Mit ihrer Vision, C02 einzusparen, Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und Gemeinschaft zu stärken, schlossen sie ihre Präsentation ab.


Thema: Auf eigenen Beinen stehen – Wie kann ökonomische Unabhängigkeit für alle Geschlechter besser gelingen? von Miriam Beblo und Dennis Becker, Universität Hamburg

Bevor es in die zweite Pause ging, präsentierten die Schülerinnen des Teams des Lichtenberg Gymnasiums aus Cuxhaven ihre Idee zur Frage, wie ökonomische Unabhängigkeit beider Geschlechter besser gelingen kann. Ihr Lösungsansatz bestand darin, Care-Arbeit zu entlohnen und somit die finanzielle Abhängigkeit von Frauen zu verringern. Einführend erklärte das Team zunächst die Situation mithilfe von Zahlen und Fakten sowie Fachbegriffen. Dem Problem, dass Frauen nach wie vor einen größeren Teil unbezahlter Care-Arbeit übernehmen und infolgedessen finanziell abhängig von anderen Personen sind, wollte das Team durch eine faire Bezahlung von Care-Arbeit entgegenwirken. Neben der Finanzierung, den Vorteilen sowie möglichen positiven Folgen, die durch die Entlohnung von Care-Arbeit resultieren, betonte das Schulteam vor allem, dass es ihnen darum ginge, Care-Arbeit sichtbar zu machen.


Thema: Nordsee statt Südsee? – Wie lässt sich maritimer Tourismus nachhaltiger gestalten? von Christine Bertram,  Investitionsbank Schleswig-Holstein IB.SH

Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit der Christlichen Schule Nordheide aus Buchholz. Mit dem Thema „Nordsee statt Südsee – Wie lässt sich maritimer Tourismus nachhaltiger gestalten“ hat sich das Team monatelang auseinandergesetzt. Um das Reisen mit der Bahn komfortabler zu gestalten und somit mehr Menschen davon zu überzeugen, die Regionalbahn anstelle des PKW’s zu nutzen, entwickelte das Team die Idee der Kofferabgabe an Metropol-Bahnhöfen. Das Team betonte, dass es ihnen darum ginge, die Bahn wieder attraktiver zu machen und sie seien davon überzeugt, dass auch das Herumtragen von Gepäck während der Bahnreise belastend ist. Somit sollte das Gepäck, ähnlich wie am Flughafen, vor der Bahnfahrt abgegeben werden und am Zielort direkt bei der Unterkunft ankommen. Neben den logistischen Aspekten machte sich das Team auch Gedanken über die potenziellen CO2-Einsparungen. Untermauert wurde die Präsentation durch Zitate von Experten.


Thema: Eine sauberere Welt durch mehr Recycling: Wie können wir eine bessere Mülltrennung erreichen? vom Soschia Karimi und Li Kathrin Kaja Rupieper, Leibniz Universität Hannover

Vor der Mittagspause stellte das Team des Gymnasiums Brunsbüttel seine Lösung für eine bessere Mülltrennung vor. Das Team trug T-Shirts mit dem Logo ihres Konzepts und zusätzlich wurden mitgebrachte Roll-Ups auf die Bühne gestellt. Sie starteten mit der Problemidentifikation und stellten in diesem Rahmen ihre eigens durchgeführte Umfrage vor. Da bei ihrer Umfrage herauskam, dass nur sehr wenige der Befragten wussten, wie Mülltrennung korrekt funktioniert, kam das Team auf die Idee, ein Memory-Spiel zu entwickeln. Bei „Tidy Fox“ wird erlernt, wie Müll richtig getrennt wird. Den Prototyp des Spiels brachte das Team mit. Eine weitere Idee des Teams war es, das Spiel ebenfalls als App verfügbar zu machen, um viele verschiedene Altersgruppen zu erreichen. Dem Team ging es vor allem darum, dass Mülltrennung unterbewusst und wie von allein funktioniert.


Thema: Landwirtschaft in der Krise: Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Ernährungssicherung – Wie können integrative Lösungsansätze aussehen? von Robyn Blake-Rath, Leibniz Universität Hannover

Gestärkt und motiviert aus der Mittagspause kommend, präsentierte das zweite Team des Helene-Lange-Gymnasiums ihre Idee zum Thema „Landwirtschaft in der Krise: Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Ernährungssicherung – Wie können integrative Lösungsansätze aussehen?“.  Nach der Identifikation des Problems, dass nach wie vor mehr Fleischprodukte als vegetarische bzw. vegane Ersatzprodukte gekauft werden, und unter Bezug auf die SDGs, stellte das Team ihre Lösungsidee „Greenpay“ vor. Mittels einer App sollen Punkte für den Kauf von fleischlosen Ersatzprodukten gesammelt werden können. Wie genau die Punkte für ein Produkt zustande kommen, erklärte das Team mittels einer Formel. Neben einem kleinen Schauspiel zur Demonstration eines beispielhaften Einkaufs ging das Team auch auf die Vorgehensweise bei der Ideenentwicklung, Marketing, Mythen sowie Meinungen von Expert:innen ein.

Helene-Lange-Gymnasium Rendsburg Team 2

Die anderen Schulteams waren überzeugt, weshalb wir uns freuen, das Team im Bundesfinale in Hamburg wiederzusehen!


Thema: Green Textiles – Ideen für nachhaltige Textilinnovationen für unseren Alltag von Nicole Gottschalck, Bucerius Law School

Bis zum Ende wartete das Gymnasium Eppendorf aus Hamburg auf ihre Präsentation, aber die Konzentration schien nicht gelitten zu haben. Ihre Idee für nachhaltige Textilinnovationen war es, Kissenfüllungen aus Seegras zu verkaufen. Durch einen direkten Vergleich zu anderen Materialien, wie Federn oder Polyester, verdeutlichten sie die Vorteile von Seegras. Neben umwelttechnischen Vorteilen bietet Seegras auch ethische und gesundheitliche Vorteile, so das Team. Zusätzlich ging das Team die Wertschöpfungskette von Seegras durch, von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Entsorgung. Außerdem führte das Team sowohl eine Onlineumfrage als auch eine Straßenumfrage durch, deren Ergebnisse sie in die Entwicklung ihrer Idee einbauten. Zwei Prototypen des Kissens brachten sie mit sowie das Seegras als Rohstoff. Abgerundet wurde die Präsentation mit einer SWOT-Analyse und einem Blick in die Zukunft.

Gymnasium Eppendorf

Auch das Team aus Eppendorf konnte von seiner Idee überzeugen und zog in das Bundesfinale ein. Foto: YES! – Young Economic Solutions

So stehen nun mittlerweile vier unserer Finalteams fest. Wir freuen uns über die Themenvielfalt und besonders darüber, was für ein voller, interessanter und inspirierender Tag das Regionalfinale Nord durch alle Teams war.

Danke an die Teams, ihre Lehrkräfte, Forscher:innen und alle weiteren Unterstützer:innen.

Euer

YES!-Team

5. Juni 2024, RBZ Wirtschaft . Kiel

Das Programm

9:00

Ankommen der Schulteams und Technikcheck

10:00

Begrüßung durch unseren Moderator Alexander Müschen

 10:15

1. Block – 2 Präsentationen

11:05

Pause

11:20

2. Block – 2 Präsentationen

12:10

Pause

12:25

3. Block – 2 Präsentationen

13:15

Mittagspause

14:00

Fotos

14:10

4. Block – 2 Präsentationen

15:00

Kurze Pause zur Vorbereitung auf die Pitches

15:10

Pitches

15:25

Voting und Evaluation

16:05

Begründung zur Vergabe der Höchstpunktzahl

16:15

Bekanntgabe der Finalisten und Abschlussworte

16:30

Ende der Veranstaltung

Themen der Schulteams

Christliche Schule Nordheide aus Buchholz

Thema: Nordsee statt Südsee? – Wie lässt sich maritimer Tourismus nachhaltiger gestalten? von Christine Bertram,  Investitionsbank Schleswig-Holstein IB.SH


Gymnasium Brunsbüttel

Thema: Eine sauberere Welt durch mehr Recycling: Wie können wir eine bessere Mülltrennung erreichen? vom Soschia Karimi und Li Kathrin Kaja Rupieper, Leibniz Universität Hannover


Gymnasium Eppendorf aus Hamburg

Thema: Green Textiles – Ideen für nachhaltige Textilinnovationen für unseren Alltag von Nicole Gottschalck, Bucerius Law School


Helene-Lange-Gymnasium, Team 1 aus Rendsburg

Thema: Der ökologische Fußabdruck unseres Essens auf dem Prüfstand – Wie kann eine nachhaltige Ernährung aussehen? von Ronja Seegers und Eva Seewald,  Leibniz Universität Hannover


Helene-Lange-Gymnasium, Team 2 aus Rendsburg

Thema: Landwirtschaft in der Krise: Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Ernährungssicherung – Wie können integrative Lösungsansätze aussehen? von Robyn Blake-Rath, Leibniz Universität Hannover


Humboldt-Schule aus Kiel

Thema: Mentale Gesundheit, Polarisierung und Xenophobie – Wie gelingt ein gesunder Umgang mit Social Media?  von Thomas Schiller und Anne Simon, Leibniz Universität Hannover


Lichtenberg-Gymnasium aus Cuxhaven

Thema: Auf eigenen Beinen stehen – Wie kann ökonomische Unabhängigkeit für alle Geschlechter besser gelingen? von Miriam Beblo und Dennis Becker, Universität Hamburg


RBZ Wirtschaft . Kiel

Thema: Wie sieht die Produktion von Tierprodukten in der Zukunft aus? von Lena Merke. und Regina Schnars, Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (GIGA)


Ihr Kontakt

Tel: 0431-8814 664
Email: yes@zbw-workspace.eu

YES!-Flyer zum Download

Download: YES! Flyer, 0,3 MB, PDF

So funktioniert das YES!

Ein YES!-Schulteam sollte aus mindestens 5 Schülerinnen und Schülern ab der 10.  Klasse bestehen. Es ist auch möglich mit einer ganzen Klasse teilzunehmen. Die Schüler:innen dürfen auch aus verschiedenen Klassenstufen und Schwerpunktbereichen kommen.

Für die Betreuung benötigt jedes Team mindestens eine Lehrkraft. Thematisch kommen die betreuenden Lehrkräfte meist aus den Bereichen Englisch, Wirtschaft, Politik, Sozial- oder Gesellschaftskunde. Dies ist aber kein zwingend notwendiger Bezug für die Anmeldung und eine erfolgreiche Teilnahme. Die Betreuung ist inbesondere bei den Reisen zu unseren Veranstaltungen eine Voraussetzung.

In der Anmeldung wählt Ihr eure Top 3 Themen (geordnet nach eurer Präferenz) aus der Themenliste für eure Region. Wir vergeben die Themen nach dem Prinzip „First come, first served“. Je früher sich ein Team also anmeldet, umso höher sind die Chancen, auch das gewünschte Top-Thema zu bekommen.

Innerhalb von 2-3 Wochen werden wir dann die Anmeldung sichten und eine Zusage verschicken. Das ermöglicht eine frühzeitige Planungssicherheit für die Lehrkräfte für das zweite Schulhalbjahr.

Alle Themen können ein bis zweimal belegt werden, so dass im Laufe des Anmeldungssprozesses auch Themen bereits vergriffen sein werden. Wir werden dann versuchen, aus den drei angegebenen Optionen dies bestmögliche anzubieten.

Die Anmeldephase läuft bis ca. Mitte Dezember. Im Februar/März gibt es das erste Treffen mit den Forschenden, den Kick-off. Im April/Mai folgt dann das zweite Treffen. Im Juni/Juli finden dann die Regionalfinale statt. Die Teams, die sich für das Finale qualifizieren, treffen sich dann im September zum Finale in Hamburg. Im Herbst/Winter folgt dann die Preisverleihung in Berlin für die drei Erstplatzierten.