Am 12.06.2024 kamen sechs Teams, drei von ihnen zugeschaltet von anderen Kontinenten, über Zoom zusammen, um ihre Lösungsideen zu präsentieren und miteinander zu diskutieren. Unsere Moderatorin Julia Freistedt leitete wieder schwungvoll durch die digitale Veranstaltung. Wertschätzende Feedbacks prägten die Diskussionen und zum Schluss setzten sich das Tilman-Riemenschneider-Gymnasium aus Osterode am Harz sowie die Schule Insalco de Santiago aus Santiago de Chile durch.


Thema: Lernort und Vorbild zugleich: Wie lässt sich Nachhaltigkeit in unseren Schulen noch besser umsetzen und messbar machen? von Anja Faße, Technische Universität München

Pünktlich um 14:30 Uhr startete das Regionalfinale Digital mit dem Schulteam des Geschwister-Scholl-Gymnasiums aus Röthenbach an der Pegnitz. Um ihr Ziel, nachhaltiges Verhalten an Schulen zu verbessern und anschaulich zu gestalten, arbeitete das Team mit vielen Bildern. Das Team ging auf die aktuelle Situation ein, die dadurch gekennzeichnet ist, dass an vielen Schulen weder Müll getrennt noch auf das Sparen von Strom geachtet wird. Um das Verhalten von Schüler:innen sowohl in der Schule als auch im Privaten hin zu nachhaltigerem Verhalten zu verändern, stellten die Schüler:innen ihre selbstentwickelte Webseite vor. Auf dieser finden sich unter anderem Checklisten, Vernetzungsmöglichkeiten oder weitere Tipps für mehr Umweltschutz an Schulen. Dass sich das Team mit ihrem Thema intensiv auseinandergesetzt hat, bewiesen sie dadurch, dass sie sich sowohl mit den Stärken und Chancen als auch mit möglichen Risiken und Schwächen auseinandersetzten. Zum Schluss gingen die Schüler:innen auf ihr Wachstumspotenzial und Strategien der Verbreitung ihrer Webseite ein.


Thema:  Green Textiles – Ideen für nachhaltige Textilinnovationen für unseren Alltag von Nicole Gottschalck, Bucerius Law School Hamburg

Das Schulteam vom Tilman-Riemenschneider-Gymnasium präsentierte ihre Idee “Altes Wissen neu entdecken: Harz Fashion”, mithilfe von Baumrinde Mode herzustellen. Dass die Schüler:innen sich intensiv mit der Thematik beschäftigten, bewiesen sie mit ihrem Wissen über die Eigenschaften des  Materias und dessen Verarbeitung zu anderen Produkten. Da die Weiterverarbeitung von Baumrinde bereits seit vielen Jahren in anderen Ländern mit anderen Baumarten erfolgt, möchte das Team genau dieses Wissen für sich nutzen und auf die Verarbeitung von beispielsweise Birkenholz anwenden. Auch wenn bei der Weiterverarbeitung von Baumrinden einige Hürden identifiziert wurden, konnte das Team dennoch viele Vorteile hervorheben. So beispielsweise ist Baumrinde recyclebar und die Lösung führt zu einer niedrigeren Chemikalienbelastung im Vergleich zur Produktion anderer Materialien. Insgesamt lag es dem Team vor allem am Herzen, Fast Fashion entgegenzuwirken und stattdessen Unikate aus nachhaltigem Baumrindenmaterial stärker wertzuschätzen und somit weg von einer Konsumgesellschaft zu kommen.

Das Team schaffte es, die anderen Teams zu überzeugen und zieht in das Bundesfinale in Hamburg ein. Herzlichen Glückwunsch!


Thema: Mehrweg zum Standard machen und Müll vermeiden – Wie kann man Mehrwegsysteme im Gastronomiebereich stärker etablieren? von Sandra Transchel, Kühne Logistics University Hamburg

Nach der ersten Pause und neuer Konzentration ging es weiter mit dem nächsten Block. Das Team der High School for Mathematics, Science and Engineering at City College aus New York war an der Reihe. Ihre “Mission Möglich” ist es, den Plastikmüll in den Restaurants von New York zu minimieren. Bei der Bearbeitung ihres Problems arbeitete das Team ihr Kernproblem heraus, dass Restaurants in New York Schwierigkeiten haben, Einwegverpackungen gegen wiederverwendbare Behälter auszutauschen. Die Problemdiagnose ging mit der Vorstellung der Ursachen einher und der anschließenden Vorstellung ihrer Lösungsstrategie: ein standardisiertes Mehrwegsystem. Mit einem solchen vereinheitlichten Mehrwegsystem würde nicht nur Müll reduziert werden, sondern auch wirtschaftlich würde das System für Restaurants langfristig Vorteile haben, da es kostengünstiger sei, so das Team. Neben den Vorteilen stellte sich das Team auch möglichen Herausforderungen und ihren nächsten Schritten. Das Team rundete den Vortrag mit einem unterstützenden Zitat einer Expertin ab.


Thema: Mentale Gesundheit, Polarisierung und Xenophobie – Wie gelingt ein gesunder Umgang mit Social Media? von Thomas Schiller und Anne Simon, Leibniz Universität Hannover

Anschließend folgte das Team von der Richard-Hallmann-Schule aus Trappenkamp. Die Schüler:innen befassten sich die vergangenen Monate damit, wie sich ein gesunder Umgang mit Social Media umsetzen lässt. Auf Basis der Problemidentifikation, dass junge Menschen auf Social Media Druck verspüren oder auch belästigt würden, setzte sich das Team zusammen und entwickelte als Lösungsstrategie einen Persönlichkeitstest. Mit diesem möchten die Schüler:innen dazu beitragen, dass der eigene Konsum selbstreflexiv überdacht wird. Der Test zielt demnach nicht auf eine Diagnose ab, sondern soll lediglich als Selbsteinschätzung und Hinterfragung des eigenen Social-Media-Konsums dienen. Neben Stärken und Schwächen sowie Herausforderungen betonte das Team den Punkt, dass der Test von Betroffenen für Betroffene entwickelt wurde. Dass sie noch viele weitere Ideen haben, bewiesen sie durch mögliche Erweiterungen des Tests.


Thema: ChatGPT trifft Job: Chance oder Risiko – Wie kann KI die Berufswelt aus Sicht der Gen Z verbessern? von  Katrin Demmelhuber, Jonas Hennrich, Daria Schaller und Moritz Schasching, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

Dann startete auch schon der letzte Block, in dem das Team der Deutschen Schule Guatemala ihre Präsentation vorstellte. Das Team setzte sich mit KI in der Arbeitswelt auseinander. Als Grundlage diente eine detaillierte Problemidentifikation, dass Mitarbeitenden in Unternehmen in Guatemala häufig mit veralteten Prozessen konfrontiert seien. Das liege daran, dass bisher noch nicht alle Abläufe digitalisiert seien, so das Team. Zusätzlich führte das Team eine Umfrage an unterschiedlichen Unternehmen durch und auf Basis dieser Vorarbeit entwickelten die Schüler:innen eine App. Diese soll Schulungen sowie eine Chatfunktion für Mitarbeitende enthalten. Das Alleinstellungsmerkmal dieser App ist die KI, die durch das Hochladen von Dokumenten der jeweiligen Unternehmen relevante Informationen erhält und anschließend den Mitarbeitenden in der Chatfunktion spezifische Fragen beantworten kann. Das Team betonte, dass die KI durch die Interaktion mit den Arbeitnehmer:innen fortlaufend dazulernt und somit die App optimiert werden könne. Insgesamt machte sich das Team also für eine arbeitserleichternde Nutzung von KI am Arbeitsplatz stark.


Thema: Finanzkompetenz stärken: Sind nachhaltige Geldanlagen das, wofür wir sie halten? von Menglu Neupert-Zhuang, Frankfurt School of Finance & Management

Schnell verflog die Zeit und schon kam es zur letzten Präsentation des Tages. Das Schulteam der Insalco de Santiago aus Chile beschäftigte sich intensiv mit der Frage, ob nachhaltige Geldanlagen auch das sind, wofür wir sie halten. Gleich zu Beginn weckte das Team mit der Idee der “Capital Masters” das Interesse aller anderen Schulteams. Mithilfe von vielen Grafiken und Statistiken ging der Sprecher des Teams auf das identifizierte Hauptproblem ein: Ein großer Teil der jüngeren chilenischen Bevölkerung sei verschuldet, so das Team. Mittels einer schulinternen Umfrage fand das Team außerdem heraus, dass ein Großteil der Befragten keine Ausbildungen oder Schulungen zu einem richtigen Umgang mit Finanzen hat. Daraufhin entwickelte das Team die Idee, ein entsprechendes Modul in den Lehrplan an Schulen einzubauen. Um die Inhalte auf spielerische Weise zu vermitteln, entwickelte das Team ein Rollenspiel, das jeweils in einer Unterrichtseinheit gespielt werden kann und aufbauend darauf Fragen geklärt werden können. Mithilfe des bereits ausprobierten Spiels möchte das Schulteam also dabei helfen, junge Menschen vor einem “Schuldenkreislauf” zu bewahren.

Diese Lösungsidee überzeugte einen Großteil der anderen Schulteams, weshalb wir uns freuen, das Team im September beim Bundesfinale in Hamburg begrüßen zu dürfen!

So stehen nun mittlerweile sechs unserer Finalteams fest. Wir freuen uns über die Themenvielfalt und besonders darüber, was für ein voller, interessanter und inspirierender

Tag das Regionalfinale Digital durch alle Teams war.

Danke an die Teams, ihre Lehrkräfte, Forscher:innen und alle weiteren Unterstützer:innen.

Euer
YES!-Team

12. Juni 2024, online via Zoom

Das Programm

14:00

Ankommen der Schulteams und Technikcheck

14:30

Begrüßung durch unsere Moderatorin Julia Freistedt

14:40

1. Block – 2 Präsentationen

15:30 – 15:50

Pause

15:50

2. Block – 2 Präsentationen

16:40

Pause

17:00

3. Block – 2 Präsentationen

17:50

Kurze Pause zur Vorbereitung auf die Pitches

18:00

Pitches

18:10

Voting und Evaluation

18:40

Begründung zur Vergabe der Höchstpunktzahl

18:50

Bekanntgabe der Finalisten und Abschlussworte

19:05

Ende der Veranstaltung

Ihr Kontakt

Tel: 0431-8814 664
Email: yes@zbw.eu

YES!-Flyer zum Download

Download: YES! Flyer, 0,3 MB, PDF

So funktioniert das YES!

Ein YES!-Schulteam sollte aus mindestens 5 Schülerinnen und Schülern ab der 10.  Klasse bestehen. Es ist auch möglich mit einer ganzen Klasse teilzunehmen. Die Schüler:innen dürfen auch aus verschiedenen Klassenstufen und Schwerpunktbereichen kommen.

Für die Betreuung benötigt jedes Team mindestens eine Lehrkraft. Thematisch kommen die betreuenden Lehrkräfte meist aus den Bereichen Englisch, Wirtschaft, Politik, Sozial- oder Gesellschaftskunde. Dies ist aber kein zwingend notwendiger Bezug für die Anmeldung und eine erfolgreiche Teilnahme. Die Betreuung ist inbesondere bei den Reisen zu unseren Veranstaltungen eine Voraussetzung.

In der Anmeldung wählt Ihr eure Top 3 Themen (geordnet nach eurer Präferenz) aus der Themenliste für eure Region. Wir vergeben die Themen nach dem Prinzip „First come, first served“. Je früher sich ein Team also anmeldet, umso höher sind die Chancen, auch das gewünschte Top-Thema zu bekommen.

Innerhalb von 2-3 Wochen werden wir dann die Anmeldung sichten und eine Zusage verschicken. Das ermöglicht eine frühzeitige Planungssicherheit für die Lehrkräfte für das zweite Schulhalbjahr.

Alle Themen können ein bis zweimal belegt werden, so dass im Laufe des Anmeldungssprozesses auch Themen bereits vergriffen sein werden. Wir werden dann versuchen, aus den drei angegebenen Optionen die bestmögliche anzubieten.

Die Anmeldephase läuft bis ca. Mitte Dezember. Im Februar/März gibt es das erste Treffen mit den Forschenden, den Kick-off. Im April/Mai folgt dann das zweite Treffen. Im Juni/Juli finden dann die Regionalfinale statt. Die Teams, die sich für das Finale qualifizieren, treffen sich dann im September zum Finale in Hamburg. Im Herbst/Winter folgt dann die Preisverleihung in Berlin für die drei Erstplatzierten.