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Eine sauberere Welt durch mehr Recycling: Wie können wir eine bessere Mülltrennung erreichen? (2023)

Eine sauberere Welt durch mehr Recycling: Wie können wir eine bessere Mülltrennung erreichen?

von Li Kathrin Kaja Rupieper und Soschia Karimi, Leibniz Universität Hannover

Die umsichtige Verwendung von Ressourcen ist zentral für die Erhaltung unseres Planeten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist Recycling, also das Rückführen von noch verwertbaren Rohstoffen in den Wirtschaftskreislauf. Aktuell landen in Deutschland jährlich 160 kg Abfall pro Person in der Restmülltonne, die anschließend verbrannt werden (Statistisches Bundesamt, 2022). Auch die EU findet, dass das zu viel ist, und visiert in ihrem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft eine Halbierung der Restmüllmenge von Privathaushalten bis 2030 an (Europäische Kommission, 2020). Dies soll durch Müllreduktion sowie eine bessere Mülltrennung erreicht werden.

Aktuell liegt die Falschwurfquote beim Restmüll in Deutschland allerdings bei 67 % (Umweltbundesamt, 2020). Im Durchschnitt bestehen also 2/3 des Inhalts einer Restmülltonne aus recycelbaren Wertstoffen und Bioabfällen. Diese Abfälle könnten effizienter und umweltschonender genutzt werden, indem sie kompostiert werden oder durch Recyclingverfahren wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Doch sogar wenn es ausreichende und umfassende Möglichkeiten zur Mülltrennung gibt, landen viele Wertstoffe fälschlicherweise im Restmüll. Was erkennt ihr als mögliche Gründe für dieses Verhalten? Und habt ihr Ideen, wie man Menschen zu einer besseren Mülltrennung anregen kann?

Must-Read Literatur

NABU: „Das schlummernde Potential in der schwarzen Tonne“ https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/kreislaufwirtschaft/29148.html

Homburg, A. & Lange, F. (2020): Klimaschonendes Verhalten fördern – Beiträge der Umweltpsychologie. https://www.umweltpsychologie.de/wissen/klimaschonendes-verhalten/

Weiterführende Literatur

Europäische Kommission (2020). Ein neuer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft. Für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa. Mitteilungen der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialaussschuss und den Ausschuss der Regionen. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=COM:2020:98:FIN

Statistisches Bundesamt (2022). Aufkommen an Haushaltsabfällen: Deutschland, Jahre, Abfallarten.

Thaler, R. H., & Sunstein, C. R. (2011). Nudge: Wie man kluge Entscheidungen anstößt. Berlin: Ullstein.

Umweltbundesamt (2020). Vergleichende Analyse von Siedlungsrestabfällen aus repräsentativen Regionen in Deutschland zur Bestimmung des Anteils an Problemstoffen und verwertbaren Materialien. Abschlussbericht. Text 113/2020. https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/vergleichende-analyse-von-siedlungsrestabfaellen

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Kaja Rupieper

Foto: Christian Wyrwa

Kaja Rupieper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wirtschaftspolitik der Leibniz Universität Hannover. Zuvor studierte sie Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen, der Université Paris Descartes und der Humboldt-Universität zu Berlin. Für ihre Promotion beschäftigt sie sich mit Ostdeutschland in der Nach-Wende-Zeit: Unter anderem untersucht sie hier die arbeitsmarktökonomischen Effekte von Erwachsenenbildung.

Soschia Karimi

Foto: Christian Wyrwa

Soschia Karimi ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Gesundheitsökonomie und forscht an Schnittstellenthemen zur Gesundheits- und Umweltökonomie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Effekt von Extremwetterereignissen auf die Gesundheit und der Gestaltung von Anreizsystemen für umweltverträgliches Verhalten.



Eine sauberere Welt durch mehr Recycling: Wie können wir eine bessere Mülltrennung erreichen? (2023)2023-09-27T09:46:32+02:00

Fake News – Wer verbreitet Fehlinformationen und was lässt sich dagegen tun? (2023)

Fake News – Wer verbreitet Fehlinformationen und was lässt sich dagegen tun?

von Prof. Dr. Marcel Thum, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

Fake News kann eine Gefahr für die Gesellschaft werden. Fehlinformationen können die Wahrnehmungen und Einstellungen der Menschen verändern und öffentliche Debatten über wichtige Themen wie Gesundheit (z. B. Impfstoffe) oder Politik (z. B. Einwanderung) beeinflussen. Bei den Präsidentschaftswahlen 2016 in den Vereinigten Staaten hatte Fake News einen erheblichen Einfluss und könnte sogar entscheidend für den Ausgang der Wahl gewesen sein könnten. Zwei von drei erwachsenen US-Bürgern geben an, dass Fake News große Verwirrung über aktuelle Themen stiftet. Trotz dieser großen Verwirrung scheinen die meisten Menschen zuversichtlich zu sein, dass sie selbst in der Lage sind, Fake News zu erkennen.

In den letzten Jahren ist eine umfassende Fachliteratur in VWL, Psychologie und Politikwissenschaften entstanden, die sich mit der Entstehung, Verbreitung und Bekämpfung von Fehlinformationen befasst. Ein klarer wissenschaftlicher Konsens ist hier noch nicht erkennbar. Ein Teil der Literatur macht die Fähigkeit, Fehlinformationen zu identifizieren, am Alter oder an der politischen Orientierung fest, während andere Studien eher psychologische Dimensionen wie analytisches Denken im Vordergrund sehen. Nicht alle Personen, die mit Fake News in Berührung kommen, sind auch bereit, sie zu verbreiten. Welche Gruppen als Superspreader besonders zur Verbreitung von Fehlinformationen beitragen, ist nicht abschließend geklärt. Einige neuere Beiträge legen nahe, dass eine informationelle „Impfung“ (inoculation) gegen Fake News helfen könnte. Dabei geht es nicht darum, den Menschen zu sagen, was richtig und falsch ist, sondern ihre Wahrnehmung für die Möglichkeit der Fehlinformation zu stärken.

Eure Aufgabe ist es, die Ursachen für und Lösungsansätze gegen die Verbreitung von Fake News zu finden. Wer ist besonders unkritisch gegenüber Fake News und wer verbreitet sie weiter? Funktioniert die informationelle „Impfung“ und für welche Gruppen? Wie könnte das praktisch geschehen, z.B. für eine jüngere Zielgruppe?

Wer erkennt und teilt Fake News (nicht)?
Sind bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders anfällig für Fake News?
Verstehen die Menschen ihre Schwäche bei Fehlinformationen?
Beeinflusst Fake News die politischen Ansichten und die politische Landschaft?
Kann man der Anfälligkeit für Fake News begegnen und, wenn ja, wie?

Must-Read Literatur

Literatur wird dem Team zur Verfügung gestellt.

Allcott, Hunt und Matthew Gentzkow (2017). “Social Media and Fake News in the 2016 Election”. Journal of Economic Perspectives 31(2), 211–236.

Pennycook, Gordon und David G. Rand (2019). “Lazy, not biased: Susceptibility to partisan fake news is better explained by lack of reasoning than by motivated reasoning”. Cognition 188, 39–50.

Pennycook, Gordon und David G. Rand (2022). “Accuracy prompts are a replicable and generalizable approach for reducing the spread of misinformation”. Nature Communications 13(1), 2333.

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Prof. Dr. Marcel Thum

Prof. Dr. Marcel Thum hat den Lehrstuhl für Finanzwissenschaft an der TU Dresden inne und ist Geschäftsführer der Niederlassung Dresden des ifo Instituts. Seine Interessengebiete sind öffentliche Finanzen, soziale Sicherungssysteme, demographischer Wandel, politische Ökonomie und Entwicklungspolitik.

 

 



Fake News – Wer verbreitet Fehlinformationen und was lässt sich dagegen tun? (2023)2023-08-22T10:25:27+02:00

Wer pflegt uns, wenn wir alt sind? – Herausforderungen und Lösungen zum Fachkräftemangel in der Pflege (2023)

Wer pflegt uns, wenn wir alt sind? – Herausforderungen und Lösungen zum Fachkräftemangel in der Pflege

von Juliane Theiß und Walli Hoffmann, Universität Leipzig

57.000 offene Stellen und eine Fachkräftelücke (Differenz zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen) von 35.000 Personen in Gesundheits- und Pflegeberufen belegen unmissverständlich, dass sich in Deutschland eine verheerende Entwicklung zur Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen abzeichnet (Vgl. SEYDA et al. (2021), S. 1 ff.). Diese Situation herrscht nicht erst seit der Corona-Pandemie, ist aber seither verstärkt in den Blickpunkt geraten.

Neben dem demografischen Wandel und der zunehmenden Akademisierung konzentrieren sich die Ursachen vor allem auf die mangelhafte Attraktivität der Pflegeberufe. Die Entlohnung ist zu gering, auf eine Pflegekraft kommen zu viele Patienten und Patientinnen und die Schichtarbeit sowie die körperliche Tätigkeit strapazieren die Gesundheit der Mitarbeitenden. Im Pflegeberuf kommt es häufig zu Kündigungen und fachfremden Jobwechseln nach einigen Jahren der Erwerbstätigkeit in der Pflege.

Erste Initiativen zur Vermeidung der Fluktuation sowie zur Erleichterung der Arbeit für bestehendes Personal und somit zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit sind bereits gestartet. Verbesserungen in der Arbeitssituation wünschen sich die Mitarbeitenden u.a. in den Bereichen der Entlohnung, Mitsprache, dem Gesundheitsmanagement, der Digitalisierung von Dokumenten und auch der technischen Unterstützung (Vgl. SEYDA et al. (2021), S. 6). Hier könnten beispielsweise Roboter zur physischen Unterstützung der Pflegekräfte, mittels Transport- oder Heberobotern, einen Mehrwert bringen (Vgl. RADIC / VOSEN (2020), S. 630). Inwiefern eine Arbeitszeiterhöhung als Lösung in Pflegeberufen in Frage kommt, ist zu diskutieren (Vgl. ONDERKA (01.08.2022)). Um auch zukünftig Fachpersonal zu bekommen, ist seit dem 1. Januar 2020 die Pflegeausbildung umstrukturiert, generalistischer gestaltet sowie um die Möglichkeit eines Pflegestudiums ergänzt worden, um den Pflegeberuf auch für Abiturienten und Abiturientinnen attraktiv zu machen (Vgl. BMFSFJ (2022)). Mittels der Initiative „Triple Win“ sollen Pflegefachkräfte aus dem Ausland gewonnen werden und die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse soll vereinfacht werden (Vgl. BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT (2022)).

Doch genügt das alles? Es ist Zeit, uns gemeinsam mit der Frage zu beschäftigen: Wer pflegt uns, wenn wir alt sind?

Must-Read Literatur

BOSCHER, C. et al. (2021): Einsatz und Erfolg gesundheitsbezogener Maßnahmen zur Personalbindung in der Pflege: Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von Führungskräften aus der Region Bodensee-Oberschwaben. In: Das Gesundheitswesen 8-09, S. 611–618. (Wird dem Team später zur Verfügung gestellt)

Weitere Literaturvorschläge

BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT (2022): Triple Win Pflegekräfte – Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV). https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/zav/uber-triple-win/triple-win-das-projekt, 04.10.2022.

BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND (2022): Voraussetzungen und Struktur: Pflegeausbildung. https://www.pflegeausbildung.net/alles-zur-ausbildung/voraussetzungen-und-struktur.html, 05.10.2022.

EVANS, M. (2018): Wege zur „inneren Aufwertung“ der Arbeit in der Altenpflege: Wie können Gestaltungskapazitäten der Betriebs- und Sozialpartner gestärkt werden? In: Public Health Forum 1, S. 1–22.

KRIEGEL, J. / HUMMER, C. (2022): Fachkräftemangel: Pflegelogistik als Stellhebel. In: Klinik Einkauf 01, S. 45–47.

ONDERKA, L. (01.08.2022): Arbeitszeiterhöhung als Lösung für den Fachkräftemangel? In: Personalwirtschaft.

RADIC, M. / VOSEN, A. (2020): Ethische, rechtliche und soziale Anforderungen an Assistenzroboter in der Pflege: Sicht des Führungspersonals in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7, S. 630–636.

SEYDA, S. et al. (2021): Pflegeberufe besonders vom Fachkräftemangel betroffen. In: Seyda Gutachten, S. 1–6.

WATZKA, K. (2018): Fachkräftemangel in der Pflege: Kritische Situationsbewertung und Skizzierung einer Handlungsalternative.

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Walli Hoffmann

Foto: Juliane Theiß

Nach dem Abitur absolvierte Walli Hoffmann zunächst eine Ausbildung als Physiotherapeutin in Leipzig und arbeitete in diesem Beruf bis 2013 im Neurologischen Rehabilitationszentrum Bennewitz bei Leipzig. Ende 2013 entschied sie sich die Perspektive zu wechseln und studierte an der Universität Leipzig zunächst Wirtschaftswissenschaften im Bachelor und anschließend Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing, Service und Distribution im Master. Diesen schloss sie 2019 ab. Während ihres Studiums war sie bereits als Tutorin am Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement tätig und arbeitete auch als studentische Hilfskraft im Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW in Leipzig. Nach Abschluss des Masterstudiums begann sie an der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Dienstleistungsmanagement als Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Dort ist sie vor allem für die Lehre der Bachelor- und Masterstudiengänge zuständig. Parallel arbeitete sie auch bis Mitte 2021 im Fraunhofer IMW und führte dort wissenschaftliche und Industrieprojekte in verschiedenen Themenbereichen durch.

Juliane Theiß

Foto: Walli Hoffmann

Nach dem Abitur 2006 verabschiedete sich Juliane Theiß aus dem Norden Deutschlands, studierte Internationales Management (B.Sc.) an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und vertiefte anschließend das wirtschaftswissenschaftliche Wissen mit dem Master of Science Betriebswirtschaft in den Schwerpunkten Marketing und Internationales Management an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach dem Studienabschluss im Frühjahr 2013 begann sie als Produktmanagerin, u.a. im privaten Bildungssektor, zu arbeiten, bevor sie sich im Sommer 2017 bewusst für die Rückkehr an die Universität entschied. An der Professur für Personalwirtschaftslehre an der Universität Leipzig erhielt sie die Möglichkeit, ihrer Begeisterung an der Lehrtätigkeit nachzukommen sowie sich persönlichen Forschungsschwerpunkten zu widmen. Diese umfassen vor allem das Interkulturelle und Internationale Management, den weiten Bereich des Diversity Managements und Psychologische (Arbeits-)Verträge.

Wer pflegt uns, wenn wir alt sind? – Herausforderungen und Lösungen zum Fachkräftemangel in der Pflege (2023)2023-09-27T09:49:21+02:00

Gymnasium Köln-Pesch

Gymnasium Köln-Pesch

Finalist für die Region West

#genderpricejustice

In vielen Fällen ist der Preis für ein „Frauenprodukt“ höher als der für ein vergleichbares „Männerprodukt“. Auch bei Dienstleistungen wie Haarschnitten tritt das sogenannte „Gender Pricing“ auf. Im Durchschnitt zahlt eine Frau 3,5€ pro Produkt mehr, das berechnet sich auf 42,77€ jährlich und ca. 3596€ im Leben. Durch den Gender Pay Gap wird diese Summe noch einmal vergleichsweise höher. In Deutschland sollte dies eigentlich durch das Antidiskriminierungsgesetz verhindert werden.
Durch gesellschaftlichen Druck kann ein „Frauenprodukt“ nur selten durch ein „Männerprodukt“ substituiert werden, beispielsweise wird von Frauen erwartet dass sie ein Parfum mit Blumenduft tragen und sie können nicht das günstigere Parfum wählen welches sportlich frisch riecht.

Viele Frauen wissen über die Preisunterschiede nicht Bescheid und Firmen nutzen dies unter dem Vorwand, dass Frauen bereit sind mehr zu bezahlen, aus.
Doch sind Frauen wirklich bereit mehr zu zahlen? Gleichberechtigung, faire Bezahlung und Unterschiede zwischen Gendern sind heutzutage emotionale Themen, die stark diskutiert werden.

Über Social Media wollen wir Aufmerksamkeit für Pink Tax schaffen und Menschen dazu bewegen ihre Erfahrungen mit Gender Pricing zu teilen. Damit wollen wir Druck erzeugen und zeigen, dass es wichtig ist, dass das Problem gelöst wird.
Viele Menschen achten beim Kauf von Produkten auf den Preis, aber immer mehr Konsumenten achten auch auf Siegel, die Nachhaltigkeit und faire Produktion versichern.

Das von uns erstellte „Gender-Fair-Pricing“ Siegel soll dazu dienen, dass Konsumenten erfahren, dass sie bei dem Produkt nicht durch Gender Pricing ausgenutzt werden. Das Siegel soll unabhängig durch das zuständige Bundesministerium vergeben werden, an Produkte bei denen ein vergleichbares Produkt, welches an ein anderes Geschlecht adressiert ist, gleich viel kostet. Zudem sollen unisex bzw. genderneutrale Produkte das Siegel erhalten und auch Dienstleistungen, bei denen der Preis nicht am Geschlecht, sondern am Aufwand orientiert ist.
Das Siegel soll vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert werden und durch Social Media soll das Siegel bekannt werden.

Thema:

Pink Tax: Warum Frauen mehr zahlen

von Alisa Frey, Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE)

Ist es euch schon mal aufgefallen? Frauen zahlen oftmals für das fast identische Produkt mehr. Sechs Klingen eines gängigen Markenrasierer „for men“ – in der blauen Verpackung – kosten im Drogeriemarkt 8,95 EUR. Kostenpunkt von sechs Klingen in gleicher Ausführung, aber rosa Verpackung und „for women“: 12,95 EUR. Dieses Phänomen der „Pink Tax“ lässt sich für viele Produkte beobachten: Shampoos, Deos, Kleidung und selbst Kinderspielzeug.
In dieser Challenge geht es darum, warum es diese Pink Tax gibt – und was sich dagegen unternehmen lässt!

Anders als der Name es vermuten lässt, ist die Pink Tax keine richtige Steuer, sondern eine findige Form der Preisdifferenzierung – die aber, wie auch eine Steuer, das Produkt teurer macht. Generell ist eine Preisdifferenzierung erst mal nichts ungewöhnliches. Im Kino, für das Zugticket oder im Freizeitpark gibt es oft reguläre Preise und dazu reduzierte Preise für bestimmte Personen. StudentInnen, SeniorInnen und andere Bevölkerungsgruppen mit geringeren Durchschnittseinkommen oder einfach einem anderen Geschmack zahlen weniger. Das erlaubt es dem Anbieter einen höheren Preis von Menschen zu verlangen, die bereit sind mehr zu zahlen. Die, die nicht so viel zahlen wollen oder können, können das Produkt aber dennoch konsumieren. Davon profitieren der Anbieter, der insgesamt mehr verkauft, und die Kunden, die sich nur deswegen das Produkt leisten können.

Bei der Pink Tax ist die Sache aber problematischer. Hier werden gezielt höhere Preise von Frauen verlangt – und das nicht etwa weil Frauen mehr verdienen, sondern weil der Rasierer eine andere Farbe hat, auf der Shampooflasche eine Frau abgebildet ist oder auf dem Deo „für Sie“ steht.

Was sind die Ursachen der Pink Tax und was lässt sich dagegen tun? Sollten wir als Gesellschaft gar nichts unternehmen, da Frauen „selbst Schuld“ sind? Braucht es eine Petition, die z.B. zu einem gesetzlichen Verbot der Pink Tax führt? Müssen Kunden einfach nur besser informiert werden? Oder sollte der Staat gegenwirkend handeln, wie z.B. durch die Mehrwertsteuersenkung für Tampons? Was sind Eure Ideen und wie wollt Ihr sie umsetzen?

Was versteht man unter Preisdifferenzierung im Allgemeinen?
Welche Arten der Preisdifferenzierung gibt es und wie lässt sich die „Pink Tax“ einordnen?
In welchen Bereichen bzw. Produktgruppen sind Preisunterschiede zwischen Produkten, die sich explizit an Frauen richten, und jenen anderen zu finden?
Wenn es Produkte, die explizit an Frauen gerichtet sind, gibt – gibt es dann auch stets explizit an Männer gerichtete Produkte?
Sind „Frauenprodukte“ hochwertiger und ist damit ein höherer Preis gerechtfertigt?
Sind Frauen bereit mehr Geld für die gleiche Qualität zu zahlen?
Wie unterscheidet sich die Zahlungsbereitschaft für Qualität zwischen den Geschlechtern?
Sind sich Frauen dieses „Pink Tax“ Aufschlags bewusst?
Was sind mögliche Strategien, um diese Art der Preisdiskriminierung abzuschwächen oder ganz zu eliminieren?


Logo Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE)

Alisa Frey

Foto: DICE

Alisa Frey promoviert und arbeitet am Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE). In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Themen aus dem Bereich Wettbewerb und Regulierung und hat sich dabei unter anderem mit der Senkung der Mehrwertsteuer für Menstruationsprodukte beschäftigt. Foto: DICE

Gymnasium Köln-Pesch2023-07-18T12:40:47+02:00

Pink Tax: Warum Frauen mehr zahlen

Pink Tax: Warum Frauen mehr zahlen

von Alisa Frey, Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE)

Ist es Euch schon mal aufgefallen? Frauen zahlen oftmals für das fast identische Produkt mehr. Sechs Klingen eines gängigen Markenrasierer „for men“ – in der blauen Verpackung – kosten im Drogeriemarkt 8,95 EUR. Kostenpunkt von sechs Klingen in gleicher Ausführung, aber rosa Verpackung und „for women“: 12,95 EUR. Dieses Phänomen der „Pink Tax“ lässt sich für viele Produkte beobachten: Shampoos, Deos, Kleidung und selbst Kinderspielzeug.
In dieser Challenge geht es darum, warum es diese Pink Tax gibt – und was sich dagegen unternehmen lässt!

Anders als der Name es vermuten lässt, ist die Pink Tax keine richtige Steuer, sondern eine findige Form der Preisdifferenzierung – die aber, wie auch eine Steuer, das Produkt teurer macht. Generell ist eine Preisdifferenzierung erst mal nichts ungewöhnliches. Im Kino, für das Zugticket oder im Freizeitpark gibt es oft reguläre Preise und dazu reduzierte Preise für bestimmte Personen. StudentInnen, SeniorInnen und andere Bevölkerungsgruppen mit geringeren Durchschnittseinkommen oder einfach einem anderen Geschmack zahlen weniger. Das erlaubt es dem Anbieter einen höheren Preis von Menschen zu verlangen, die bereit sind mehr zu zahlen. Die, die nicht so viel zahlen wollen oder können, können das Produkt aber dennoch konsumieren. Davon profitieren der Anbieter, der insgesamt mehr verkauft, und die Kunden, die sich nur deswegen das Produkt leisten können.

Bei der Pink Tax ist die Sache aber problematischer. Hier werden gezielt höhere Preise von Frauen verlangt – und das nicht etwa weil Frauen mehr verdienen, sondern weil der Rasierer eine andere Farbe hat, auf der Shampooflasche eine Frau abgebildet ist oder auf dem Deo „für Sie“ steht.

Was sind die Ursachen der Pink Tax und was lässt sich dagegen tun? Sollten wir als Gesellschaft gar nichts unternehmen, da Frauen „selbst Schuld“ sind? Braucht es eine Petition, die z.B. zu einem gesetzlichen Verbot der Pink Tax führt? Müssen Kunden einfach nur besser informiert werden? Oder sollte der Staat gegenwirkend handeln, wie z.B. durch die Mehrwertsteuersenkung für Tampons? Was sind Eure Ideen und wie wollt Ihr sie umsetzen?

Was versteht man unter Preisdifferenzierung im Allgemeinen?
Welche Arten der Preisdifferenzierung gibt es und wie lässt sich die „Pink Tax“ einordnen?
In welchen Bereichen bzw. Produktgruppen sind Preisunterschiede zwischen Produkten, die sich explizit an Frauen richten, und jenen anderen zu finden?
Wenn es Produkte, die explizit an Frauen gerichtet sind, gibt – gibt es dann auch stets explizit an Männer gerichtete Produkte?
Sind „Frauenprodukte“ hochwertiger und ist damit ein höherer Preis gerechtfertigt?
Sind Frauen bereit mehr Geld für die gleiche Qualität zu zahlen?
Wie unterscheidet sich die Zahlungsbereitschaft für Qualität zwischen den Geschlechtern?
Sind sich Frauen dieses „Pink Tax“ Aufschlags bewusst?
Was sind mögliche Strategien, um diese Art der Preisdiskriminierung abzuschwächen oder ganz zu eliminieren?

Recherchiert im Einzelhandel (z.B. Drogerie, Spielwaren – das geht auch online) und macht z.B. eine Umfrage zu 1. Bewusstsein von Preisunterschieden (lasst auch die Höhe des Unterschieds schätzen) und 2. zur jeweiligen Zahlungsbereitschaft für entsprechende Produkte.

Must-Read Literatur

https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/einkaufsfalle-supermarkt/pink-tax-frauen-zahlen-mehr

https://www.cato.org/research-briefs-economic-policy/gender-based-pricing-consumer-packaged-goods-pink-tax

Weitere Literaturvorschläge

Carl Shapiro: Product Differentiation and Imperfect Information: Policy Perspectives
https://www.ftc.gov/system/files/documents/reports/product-differentiation-imperfection-information-policy-perspectives/wp070.pdf

Podcast zu Pink Tax:
https://www.npr.org/sections/money/2018/11/13/667539767/the-problem-with-the-pink-tax

https://www.businessinsider.com/personal-finance/pink-tax

Studie zu Pink Tax in den USA
https://dx.doi.org/10.2139/ssrn.3882214

Steuersenkung für Menstruationsartikel
https://dx.doi.org/10.2139/ssrn.4215425

Press Release on the Pink Tax Repeal Act
https://speier.house.gov/2021/6/speier-reintroduces-pink-tax-repeal-act-to-end-gender-based-pricing-discrimination

From Cradle to Cane: The Cost of Being a Female Consumer
https://www1.nyc.gov/assets/dca/downloads/pdf/partners/Study-of-Gender-Pricing-in-NYC.pdf

https://policyblog.uni-graz.at/2020/09/niedrige-lohne-und-hohere-preise/

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Das Thema wird betreut von

Alisa Frey

Foto: DICE

Alisa Frey promoviert und arbeitet am Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE). In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Themen aus dem Bereich Wettbewerb und Regulierung und hat sich dabei unter anderem mit der Senkung der Mehrwertsteuer für Menstruationsprodukte beschäftigt.

Pink Tax: Warum Frauen mehr zahlen2022-10-06T13:46:53+02:00

German International School New York

German International School New York

1. Platz International YES! 2023

CHECK YOUR CHAIN – Lieferketten im Blick

Ist-Situation: Nachhaltigkeit liegt heute mehr als denn je im Fokus der Unternehmen, Politik und Gesellschaft. 2015 wurden von 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nation die 17 Sustainable Development Goals festgelegt, die in nationale Gesetzgebungen einfließen sollen. In Deutschland zeichnet sich dies schon ab, beispielsweise bei der Verabschiedung des Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten, die mehr Schutz für Arbeitnehmer:innen entlang der Lieferketten garantieren sollen. Dabei sollen Unternehmen einen jährlichen Bericht auf ihrer Website veröffentlichen, in welchem sie darlegen, wie und ob sie diese Sorgfaltspflichten einhalten.

Lösungsidee: Da diese Berichte sehr lang und allgemein gefasst sind, wollen wir mehr Transparenz für Verbraucher:innen schaffen, indem wir unterschiedliche Berichte der Unternehmen, sowie Partner:innen, Drittparteien, Labels, Siegel, usw. bündeln. Anhand dieser Berichte wollen wir in unserer App „Check your Chain“ konkrete Produkte nach unseren Bewertungskriterien grafisch darstellen und so den Verbraucher:innen eine Übersicht über Arbeitsumfeld und Umwelteinfluss verschaffen. Differenzierter lassen wir Arbeitszeit, Lohn, Arbeitsbedingungen, Transportwege, Rohstoffgewinnung und Entsorgung in die Bewertung einfließen. Damit wollen wir erreichen, dass sich Verbraucher:innen vor einem Kauf schnell einen Eindruck verschaffen können, in welcher Bilanz das Produkt liegt und ihre Entscheidungen nach den Kriterien treffen können.

Wunsch-Situation: Durch die Einordnung, Transparenz und Vereinfachung der Berichte in Grafiken, soll es für Verbraucher:innen so unkompliziert wie möglich sein, ihrem vorhandenen Wunsch nach Nachhaltigkeit und guten Arbeitsbedingungen bei der Produktherstellung nachzugehen. Idealerweise sollte auch der Verkauf nachhaltiger Produkte so gefördert werden, dass die Nachfrage ansteigt und zunehmend auf diese Kriterien bei der Herstellung geachtet wird. Langfristig soll dies Druck auf Unternehmen ausüben, ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen und ihren Umwelteinfluss zu regulieren.

Zum Vergrößern anklicken:

Thema:

Recht nachhaltig: Wie können regulatorische Vorgaben effektiver zur Nachhaltigkeit beitragen?

von Prof. Dr. Hanjo Hamann und Prof. Dr. Paul Pronobis, EBS Universität für Wirtschaft und Recht

Das Recht steht vor großen sozialen Zukunftsaufgaben. Das verändert auch die Funktionen der klassischen Teilgebiete des Rechts. Bisher setzte man für die gesellschaftliche Steuerung auf hierarchisch strukturierte Rechtsverhältnisse (sog. öffentliches Recht). Nun wird deutlich, dass für globale Aufgaben wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Menschenrechte auch Private in die Pflicht genommen und Rechtsverhältnisse zwischen Wirtschaftspartnern (sog. Zivilrecht) reguliert werden müssen. Kernproblem der Nachhaltigkeitsagenda, so liest man, „ist ihre Unverbindlichkeit“. Deshalb werden immer mehr Gesetze und andere regulatorische Vorgaben verabschiedet. Sie sollen Unternehmen verpflichten, im Geschäftsverkehr mit ihresgleichen und mit Verbrauchern auf Nachhaltigkeit zu achten und neben ihrem eigenen Profit auch gesellschaftliche Anliegen zu fördern. Gesetze über energieverbrauchsrelevante Produkte (EVPG) oder unternehmerische Sorgfaltspflichten in Lieferketten (LkSG) sind nur der Anfang; Dutzende weitere Vorschläge stehen bereit. Wie aber lässt sich die effektive Durchsetzung solcher Gesetze sicherstellen? Genügt vielleicht schon größere Transparenz? Darauf ist das Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung gerichtet, also auf Rechenschaft über soziales und ökologisches Unternehmenshandeln (sog. corporate social responsibility, CSR). Noch ist allerdings völlig unklar, worüber genau und in welcher Form Unternehmen berichten müssen. Lassen sich dazu vielleicht Ansätze entwickeln, die nicht nur neue Scheinnachhaltigkeit mit sich bringen?

Wie lassen sich unternehmerische Berichtspflichten konkretisieren und ausgestalten, um einen nachhaltigen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft zu ermöglichen?

Wie lässt sich eine nur oberflächlich suggerierte Unternehmensverantwortung (sog. Greenwashing) vermeiden, wie sie jüngst für das Plastikrecycling dokumentiert wurde?

Welche neuen, kreativen Ideen können helfen, nicht immer nur Gesetze zu verabschieden, sondern auch ihre Durchschlagskraft zu verbessern? (Immerhin wäre schon viel erreicht, wenn auch nur einzelne Gesetze effektiver durchgesetzt würden.)


Logo der EBS Universität

Prof. Dr. Dr. Hanjo Hamann

Foto: Mario Iser

Prof. Dr. Dr. Hanjo Hamann studierte Jura in Heidelberg und Hamburg, mit weiteren Ausbildungsstationen in Erfurt, Speyer, Leipzig und Tübingen. Er promovierte in Bonn und Jena in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und ist seit 2022 an der EBS Universität tätig. Auslandsaufenthalte führten ihn nach Italien, China, Südafrika und in die USA. Er beschäftigt sich mit Vertrags- und Unternehmensrecht samt ihrer Bezüge zu empirischen Nachbardisziplinen wie den Verhaltens- und Sprachwissenschaften.

Prof. Dr. Paul Pronobis

Prof. Dr. Paul Pronobis

German International School New York2023-09-22T13:47:49+02:00

Evangelische Schule Spandau Berlin

Evangelische Schule Spandau Berlin

Finalist für die Region Ost

Solar City – Berlin Volksentscheid – 100% Photovoltaik bis 2035

Ist-Situation: Seit 2023 müssen in Berlin auf allen Neubauten Photovoltaikanlagen installiert werden. Quelle: Solargesetz Berlin § 3, Abs. 1-3

Wunsch-Situation:  Berlin soll zu einer solarbetriebenen und somit nachhaltigeren Stadt transformiert werden. Der Volksentscheid soll gesetzlich verankern, dass Photovoltaikanlagen unabhängig vom Baujahr auf allen zu Verfügung stehenden Gebäuden installiert werden müssen.

Unser Projektvorhaben: Volksentscheid Photovoltaik 2035:

Mit einem Volksentscheid können alle volljährigen Bürgerinnen und Bürger direkte Mitbestimmung in der Politik erlangen. Unser geplanter Volksentscheid „Photovoltaik 2035“ sieht vor, dass Berlin durch eine Installationspflicht von Photovoltaikanlagen auf allen zu Verfügung stehenden Dächern (unabhängig vom Baujahr) bei der Energiequelle Solarenergie ein nachhaltiger und zukunftsorientierter Vorreiter wird.

Gesellschaftlich, wie auch wirtschaftlich würde Berlin von dem Ausbau der Solarenergie profitieren. Es entstünden neue Arbeitsplätze und Berlin wäre unabhängiger von fossilen bzw. ausländischen Energieträgern.

Wir haben mit Studien, Daten und tagespolitischen Quellen einen 50 Seiten umfassenden Volksentscheid entworfen, der Berlin genau zu diesem Ziel bringen soll. Nach wissenschaftlichem Standard haben wir so ein Werk geschaffen, das für die Bürger Berlins eine Grundlage für eine klimaneutrale Bundeshauptstadt legen kann.

Was macht unseren Volksentscheid besonders?
Unser Volksentscheid soll alle Teile der Gesellschaft und ganz Berlin ansprechen. Wir möchten aufzeigen, dass die Solarenergie für jede und jeden Einzelnen Vorteile beinhaltet.

Unser Volksentscheid ist einmalig – Nicht von Ideologie durchtränkt, nah an der Realität und setzt alle Teile der Bevölkerung in den Fokus

Wir vereinheitlichen Richtlinien und Fördertöpfe – Jeder soll profitieren können

Wir bauen Hürden ab und nehmen Ängste – Durch Unterstützung von der KfB-Bankengruppe soll niemand allein gelassen werden

Solarenergie, strahlend wie unsere Zukunft.

Auf wem Weg zur „Solar City“ – Wie können wir mehr Solarstrom in Städten erzeugen?

von Katharina Kolb und Dr. Mario Hesse, Universität Leipzig

Die Klimakrise zwingt uns zum Umbau des Energiesystems. Erneuerbare Energien leisten hierzu einen wichtigen Beitrag. Strom aus Sonnenenergie (Photovoltaik) ist eine mögliche technische Lösung. Städte sind große Energieverbraucher, die auf Energielieferungen aus ländlichen Regionen angewiesen sind. Doch Städte können auch zu Prosumern werden, die einen Teil der benötigten Energie selbst erzeugen. Die Fragestellung lautet demnach, welche Wege wir beschreiten können, damit dieser Solarstrom nicht nur auf großen Freiflächenanlagen erzeugt wird, sondern wir die Stromproduktion in den Städte holen. Warum geht der Ausbau von Photovoltaikanlagen so langsam voran, während es so viele ungenutzte (Dach-)Flächen in Städten gibt? Werden dadurch vielleicht andere Formen der Flächennutzung verdrängt? Muss der Ausbau womöglich so ausgestaltet werden, dass er sich mehr lohnt? Gesucht sind gute Konzepte für die „Solar City“!

Wer profitiert von einer Solaranlage?
Was sind die Besonderheiten bei der PV-Nutzung im städtischen Kontext?
Bestehen Konflikte bei der Nutzung knapper städtischer Flächen?
Was bremst den Ausbau erneuerbarer Energien in der Stadt?
Wie können wir die Nutzung von Solaranlagen attraktiver gestalten?
Wie können wir die verschiedenen Nutzergruppen erreichen?
Wie können wir gesellschaftliche Gruppen für das Thema gewinnen, die bisher kaum Gelegenheit hatten, Solaranlagen zu nutzen (z. B. Mieter:innen, Menschen mit geringen Einkommen)?


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Katharina Kolb

Foto: Privat

Katharina Kolb ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Öffentliche Finanzen und Public Management an der Universität Leipzig und arbeitet im Forschungsinstitut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich räumliche Ungleichheit, regionalwirtschaftliche Effekte, öffentliche Leistungen und gleichwertige Lebensverhältnisse.

Dr. Mario Hesse

Foto: Swen Reichold

Dr. Mario Hesse ist wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) an der Professur Finanzwissenschaft im Institut für öffentliche Finanzen und Public Management, stellvertretender Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für kommunale Infrastruktur Sachsen (KOMKIS) und Mitglied im Kompetenzzentrum öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge (KOWID). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Kommunalfinanzen, Fragestellungen des (kommunalen) Finanzausgleichs, der öffentlichen Infrastruktur sowie der Regionalökonomik.

Evangelische Schule Spandau Berlin2023-07-18T13:08:48+02:00

Recht nachhaltig: Wie können regulatorische Vorgaben effektiver zur Nachhaltigkeit beitragen?

Recht nachhaltig: Wie können regulatorische Vorgaben effektiver zur Nachhaltigkeit beitragen?

von Prof. Dr. Hanjo Hamann und Prof. Dr. Paul Pronobis, EBS Universität für Wirtschaft und Recht

Das Recht steht vor großen sozialen Zukunftsaufgaben. Das verändert auch die Funktionen der klassischen Teilgebiete des Rechts. Bisher setzte man für die gesellschaftliche Steuerung auf hierarchisch strukturierte Rechtsverhältnisse (sog. öffentliches Recht). Nun wird deutlich, dass für globale Aufgaben wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Menschenrechte auch Private in die Pflicht genommen und Rechtsverhältnisse zwischen Wirtschaftspartnern (sog. Zivilrecht) reguliert werden müssen. Kernproblem der Nachhaltigkeitsagenda, so liest man, „ist ihre Unverbindlichkeit“. Deshalb werden immer mehr Gesetze und andere regulatorische Vorgaben verabschiedet. Sie sollen Unternehmen verpflichten, im Geschäftsverkehr mit ihresgleichen und mit Verbrauchern auf Nachhaltigkeit zu achten und neben ihrem eigenen Profit auch gesellschaftliche Anliegen zu fördern. Gesetze über energieverbrauchsrelevante Produkte (EVPG) oder unternehmerische Sorgfaltspflichten in Lieferketten (LkSG) sind nur der Anfang; Dutzende weitere Vorschläge stehen bereit. Wie aber lässt sich die effektive Durchsetzung solcher Gesetze sicherstellen? Genügt vielleicht schon größere Transparenz? Darauf ist das Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung gerichtet, also auf Rechenschaft über soziales und ökologisches Unternehmenshandeln (sog. corporate social responsibility, CSR). Noch ist allerdings völlig unklar, worüber genau und in welcher Form Unternehmen berichten müssen. Lassen sich dazu vielleicht Ansätze entwickeln, die nicht nur neue Scheinnachhaltigkeit mit sich bringen?

Wie lassen sich unternehmerische Berichtspflichten konkretisieren und ausgestalten, um einen nachhaltigen Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft zu ermöglichen?

Wie lässt sich eine nur oberflächlich suggerierte Unternehmensverantwortung (sog. Greenwashing) vermeiden, wie sie jüngst für das Plastikrecycling dokumentiert wurde?

Welche neuen, kreativen Ideen können helfen, nicht immer nur Gesetze zu verabschieden, sondern auch ihre Durchschlagskraft zu verbessern? (Immerhin wäre schon viel erreicht, wenn auch nur einzelne Gesetze effektiver durchgesetzt würden.)

Must-Read Literatur

https://www2.deloitte.com/de/de/pages/risk/articles/sustainability-transformation.html

https://www.forumue.de/wp-content/uploads/2021/07/Gesetze-fuer-Nachhaltigkeit-Forum-Umwelt-und-Entwicklung-3.pdf

Weiterführende Literatur

Wird dem Team zur Verfügung gestellt.

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Prof. Dr. Dr. Hanjo Hamann

Foto: Mario Iser

Prof. Dr. Dr. Hanjo Hamann studierte Jura in Heidelberg und Hamburg, mit weiteren Ausbildungsstationen in Erfurt, Speyer, Leipzig und Tübingen. Er promovierte in Bonn und Jena in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und ist seit 2022 an der EBS Universität tätig. Auslandsaufenthalte führten ihn nach Italien, China, Südafrika und in die USA. Er beschäftigt sich mit Vertrags- und Unternehmensrecht samt ihrer Bezüge zu empirischen Nachbardisziplinen wie den Verhaltens- und Sprachwissenschaften.

Prof. Dr. Paul Pronobis

Prof. Dr. Paul Pronobis

Recht nachhaltig: Wie können regulatorische Vorgaben effektiver zur Nachhaltigkeit beitragen?2022-12-15T08:57:36+01:00

Vom Neujahrsvorsatz zur Realität: Wie machen wir langfristige Verhaltensänderungen möglich? (2023)

Vom Neujahrsvorsatz zur Realität: Wie machen wir langfristige Verhaltensänderungen möglich?

von Dr. Mark A. Andor und Lukas Tomberg, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Habt ihr oder eure Eltern schon einmal Vorsätze für das neue Jahr gefasst und wolltet euer Verhalten ändern? Und hat es funktioniert? Wir alle kennen Gewohnheiten, die wir gerne ändern würden: Das fängt bei ganz persönlichen Dingen an, wie z. B. sich gesünder zu ernähren, regelmäßig Sport zu treiben, weniger Zeit mit sozialen Medien/Smartphones zu verbringen oder häufiger unser Musikinstrument in die Hand zu nehmen. Gewohnheiten spielen aber auch bei gesellschaftlichen Themen, wie beispielsweise dem Energieverbrauch eine wichtige Rolle. Viele Menschen haben zum Beispiel die Angewohnheit, im Winter stundenlang das Fenster gekippt zu lassen und damit Heizenergie zu verschwenden oder für die meisten Fahrten das Auto zu nutzen, anstatt auch mal den Zug zu nehmen.

Wir wissen jedoch auch, dass die wenigsten Neujahrsvorsätze eingehalten werden: Dauerhafte Gewohnheitsänderungen sind sehr schwierig zu etablieren. Daher wurden in der Disziplin der Verhaltensökonomik viele Möglichkeiten entwickelt, um Menschen dabei zu helfen, ihre Entscheidungen in solchen Situationen durch einfache Maßnahmen zu verbessern (so genannte „Nudges“). Ein Beispiel: Menschen neigen dazu, während einer heißen Dusche zu vergessen, dass das Duschen erhebliche Mengen an Wasser und Energie verbraucht. Infolgedessen duschen sie oft zu lange und ärgern sich am Ende über hohe Energierechnungen. Doch die verhaltensökonomische Forschung zeigt, dass direktes Feedback über den Energieverbrauch während des Duschens diesem Problem entgegenwirken und so den Ressourcenverbrauch wirksam reduzieren kann.

Doch auch hier gilt: Einige Maßnahmen wirken nur kurzfristig und scheinen nicht zur Gewohnheitsbildung beizutragen. Andere hingegen erzeugen langfristige Effekte, die sogar weiterbestehen, nachdem die Maßnahme beendet wurde.

Diese Fragen können Ansatzpunkte für die Arbeit an dem Thema bieten:

Was beeinflusst, ob wir nach einer anfänglichen Verhaltensänderung neue Gewohnheiten bilden oder ob wir schnell wieder zu unseren alten Gewohnheiten zurückkehren?

Welche Arten von verhaltensökonomischen Maßnahmen haben eine langfristige Wirkung und welche nicht?

Welche Ideen habt ihr für Maßnahmen, mit denen langfristige Gewohnheitsänderungen erreicht werden können, sei es im persönlichen Alltag oder in sozialen und ökologischen Fragen?

Must-Read Literatur

Frey, E., & Rogers, T. (2014). Persistence: How treatment effects persist after interventions stop. Policy Insights from the Behavioral and Brain Sciences, 1(1), 172-179. https://scholar.harvard.edu/files/todd_rogers/files/persistence.pdf

Weitere Literaturvorschläge

Allcott, H., & Rogers, T. (2014). The short-run and long-run effects of behavioral interventions: Experimental evidence from energy conservation. American Economic Review, 104(10), 3003-37. https://www.povertyactionlab.org/sites/default/files/research-paper/899%20Allcott%20and%20Rogers%20AER2014%20The%20Short-Run%20and%20Long-Run%20Effects%20of%20Behavioral%20Interventions.pdf

Allcott, H., Gentzkow, M., & Song, L. (2022). Digital Addiction. American Economic Review, 112(7), 2424-63. https://web.stanford.edu/~gentzkow/research/DigitalAddiction.pdf

Byrne, D. P., Goette, L., Martin, L. A., Delahey, L., Jones, A., Miles, A., Schöb, S., Staake, T., & Tiefenbeck, V. (2021). The habit-forming effects of feedback: Evidence from a large-scale field experiment. CRC TR 224 Discussion Paper No. 285. https://www.wiwi.uni-bonn.de/bgsepapers/boncrc/CRCTR224_2021_285.pdf

Wellsjo, A. S. (2021). Simple Actions, Complex Habits: Lessons from Hospital Hand Hygiene.
https://drive.google.com/file/d/1wbn6IuU0tMQ2VN6YHSWSCXv4v9pucKyK/view

Partnerinstitut

Logo RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Das Thema wird betreut von

Dr. Mark Andor

Dr. Mark A. Andor leitet seit 2021 die Forschungsgruppe „Prosoziales Verhalten“ am RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Zudem ist er externer Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und an der Universität Duisburg-Essen. Er führt insbesondere randomisierte kontrollierte Feldstudien sowie große Haushaltsbefragungen durch. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Erforschung prosozialen Verhaltens, der Experimental- und Verhaltensökonomik, der Angewandten Ökonometrie und der Umwelt-, Ressourcen-, Verkehrs- und Energieökonomik sowie der Effizienz- und Produktivitätsschätzung.

Lukas Tomberg

Lukas Tomberg ist seit April 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand in der Forschungsgruppe Prosoziales Verhalten“ und im Kompetenzbereich „Umwelt und Ressourcen“ des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung tätig. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln (BSc 2015) und Economics an der Ruhr-Universität Bochum (MSc 2018). Darüber hinaus absolvierte er das Kursprogramm der Ruhr Graduate School in Economics. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der experimentellen Wirtschaftsforschung, der angewandten Ökonometrie und der Verhaltens-, Umwelt- und Energieökonomik.

Vom Neujahrsvorsatz zur Realität: Wie machen wir langfristige Verhaltensänderungen möglich? (2023)2023-08-22T13:53:31+02:00

Auf dem Weg zur „Solar City“ – Wie können wir mehr Solarstrom in Städten erzeugen? (2023)

Auf wem Weg zur „Solar City“ – Wie können wir mehr Solarstrom in Städten erzeugen?

von Katharina Kolb und Dr. Mario Hesse, Universität Leipzig

Die Klimakrise zwingt uns zum Umbau des Energiesystems. Erneuerbare Energien leisten hierzu einen wichtigen Beitrag. Strom aus Sonnenenergie (Photovoltaik) ist eine mögliche technische Lösung. Städte sind große Energieverbraucher, die auf Energielieferungen aus ländlichen Regionen angewiesen sind. Doch Städte können auch zu Prosumern werden, die einen Teil der benötigten Energie selbst erzeugen. Die Fragestellung lautet demnach, welche Wege wir beschreiten können, damit dieser Solarstrom nicht nur auf großen Freiflächenanlagen erzeugt wird, sondern wir die Stromproduktion in den Städte holen. Warum geht der Ausbau von Photovoltaikanlagen so langsam voran, während es so viele ungenutzte (Dach-)Flächen in Städten gibt? Werden dadurch vielleicht andere Formen der Flächennutzung verdrängt? Muss der Ausbau womöglich so ausgestaltet werden, dass er sich mehr lohnt? Gesucht sind gute Konzepte für die „Solar City“!

Wer profitiert von einer Solaranlage?
Was sind die Besonderheiten bei der PV-Nutzung im städtischen Kontext?
Bestehen Konflikte bei der Nutzung knapper städtischer Flächen?
Was bremst den Ausbau erneuerbarer Energien in der Stadt?
Wie können wir die Nutzung von Solaranlagen attraktiver gestalten?
Wie können wir die verschiedenen Nutzergruppen erreichen?
Wie können wir gesellschaftliche Gruppen für das Thema gewinnen, die bisher kaum Gelegenheit hatten, Solaranlagen zu nutzen (z. B. Mieter:innen, Menschen mit geringen Einkommen)?

Must-Read Literatur

https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/photovoltaik#%C3%96kobilanz

https://www.sueddeutsche.de/geld/solarenergie-selbst-ist-die-stadt-1.4429303

Weitere Literaturvorschläge

https://www.researchgate.net/publication/363281639_Regionalwirtschaftliche_Wertschopfungseffekte_aus_dem_Betrieb_von_Photovoltaikanlagen_innerhalb_einer_Kommune

Partnerinstitut

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Katharina Kolb

Foto: Privat

Katharina Kolb ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Öffentliche Finanzen und Public Management an der Universität Leipzig und arbeitet im Forschungsinstitut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich räumliche Ungleichheit, regionalwirtschaftliche Effekte, öffentliche Leistungen und gleichwertige Lebensverhältnisse.

Dr. Mario Hesse

Foto: Swen Reichold

Dr. Mario Hesse ist wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) an der Professur Finanzwissenschaft im Institut für öffentliche Finanzen und Public Management, stellvertretender Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für kommunale Infrastruktur Sachsen (KOMKIS) und Mitglied im Kompetenzzentrum öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge (KOWID). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Kommunalfinanzen, Fragestellungen des (kommunalen) Finanzausgleichs, der öffentlichen Infrastruktur sowie der Regionalökonomik.

Auf dem Weg zur „Solar City“ – Wie können wir mehr Solarstrom in Städten erzeugen? (2023)2023-09-27T09:49:16+02:00
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