YES Team

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Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart

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Wildcard-Team

Groß hilft Klein – Miteinander gegen Chancenungerechtigkeiten

Das Problem:

  • Grundschüler:innen mit Migratonshintergrund haben oft nur schlechte Deutschkenntnisse.
  • Deshalb wechseln sie nach der Grundschule größtenteils auf eine weiterführende Schule mit einem niedrigeren Bildungsabschluss, z.B. Gemeinschaftsschulen oder SBBZ (Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren). 1

  • Hinzu kommt, dass sie auch nur geringe Mo4va4on besitzen, auf ein Gymnasium oder eine Realschule zu gehen, da sie keine akademisch gebildeten Vorbilder und Unterstützer haben und weil ihre Eltern nicht mit dem deutschen Bildungssystem vertraut sind.

Unsere Lösung:

  • Nachmittagsbetreuung mit alltäglichem Umgang (Brett- oder Kartenspiele, Fußball etc.) für Grundschüler:innen mit schlechten Deutschkenntnissen ab der 3. Klasse
  • Vermittlung der Schüler:innen über Partnerschulen
  • Betreuung durch Schüler:innen ab der 9. Klasse

Unsere Ziele:

  • Kinder und Jugendliche kommen ins Gespräch ->  Deutsch der betroffenen Grundschüler:innen wird verbessert
  • Ältere Schüler:innen wirken als Vorbilder
  • Ältere Schüler:innen übernehmen Rolle der„Buddys“ -> Förderung der Sozialkompetenz und des Verantwortungsbewusstseins

1 https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Statistische_Berichte/323121001.pdf Auswertung: Noelle Niggemeier

Thema:

Das Projekt für mehr Chancengerechtigkeit: Wider die Diskriminierung im Bildungsbereich

von JProf. Dr. Ekkehard Köhler, Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen (ZöBiS) und Dr. Daniel Nientiedt, Walter Eucken Institut

Die Frage, wie das das Bildungswesen in Deutschland weiterzuentwickeln ist, um dessen internationale Wettbewerbsfähigkeit und diskriminierungsfreien Zugang zu verbessern, stellt ein qualitatives und quantitatives Problem dar, das einer theoriebasierten empirischen Analyse bedarf, um lösbar gemacht zu werden. Dazu bedarf es Nachwuchswissenschaftler:innen, die in der Lage sind, kausale Wirkungszusammenhänge feldexperimentell im Bildungswesen zu untersuchen. Auf diese Weise kann eine extern valide Forschung auf diesem Gebiet gewährleistet werden.

Diskriminierung hat erhebliche gesellschaftliche und individuelle Folgen für den Bildungserfolg und die Aussicht darauf, ein selbst bestimmten Leben in einer Leistungsgesellschaft führen zu können. Mittelbar ist mit einem  abnehmenden Schulinteresse zu rechnen. Gelingt es nicht offene und chancengleiche Strukturen zu verbessern, kann dies die soziale Integration erschweren. Mitunter ist mit psychischen und anderen gesundheitlichen Effekten zu rechnen. Die Reproduktion von sozialer Ungleichheit wird damit begünstigt.

Wie können wir sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler an Schulstufenübergängen nicht aufgrund Ihrer unterschiedlichen Hintergründe diskriminiert werden? Findet hier überhaupt Diskriminierung statt? Was ist die Evidenzlage aus der Wissenschaft? Wie kann man Verfahren gestalten, die chancengerechter sind?   Dieses Projekt fragt nach Verbesserungsmöglichkeiten, wie der Zugang zu gerechten Bildungschancen verbessert werden kann.


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Ekkehard Köhler ist promovierter Volkswirt und Juniorprofessor mit Tenure Track an der Fakultät III der Universität Siegen.  Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der empirischen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung sowie in den Bereichen der ökonomischen Bildung, der Geschichte des ökonomischen Denkens und der empirischen Finanzwissenschaften.

Dr. Daniel Nientiedt

Dr. Daniel Nientiedt ist promovierter Volkswirt und Forschungsgruppenleiter am Walter Eucken Institut Freiburg. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Neuen Politischen Ökonomie und Ordnungsökonomik sowie der Geschichte des ökonomischen Denkens.

Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart2023-09-17T20:12:02+02:00

Das Projekt für mehr Chancengerechtigkeit: Wider die Diskriminierung im Bildungsbereich (2023)

Das Projekt für mehr Chancengerechtigkeit: Wider die Diskriminierung im Bildungsbereich

von JProf. Dr. Ekkehard Köhler, Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen (ZöBiS) und Dr. Daniel Nientiedt, Walter Eucken Institut

Die Frage, wie das das Bildungswesen in Deutschland weiterzuentwickeln ist, um dessen internationale Wettbewerbsfähigkeit und diskriminierungsfreien Zugang zu verbessern, stellt ein qualitatives und quantitatives Problem dar, das einer theoriebasierten empirischen Analyse bedarf, um lösbar gemacht zu werden. Dazu bedarf es Nachwuchswissenschaftler:innen, die in der Lage sind, kausale Wirkungszusammenhänge feldexperimentell im Bildungswesen zu untersuchen. Auf diese Weise kann eine extern valide Forschung auf diesem Gebiet gewährleistet werden.

Diskriminierung hat erhebliche gesellschaftliche und individuelle Folgen für den Bildungserfolg und die Aussicht darauf, ein selbst bestimmten Leben in einer Leistungsgesellschaft führen zu können. Mittelbar ist mit einem  abnehmenden Schulinteresse zu rechnen. Gelingt es nicht offene und chancengleiche Strukturen zu verbessern, kann dies die soziale Integration erschweren. Mitunter ist mit psychischen und anderen gesundheitlichen Effekten zu rechnen. Die Reproduktion von sozialer Ungleichheit wird damit begünstigt.

Wie können wir sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler an Schulstufenübergängen nicht aufgrund Ihrer unterschiedlichen Hintergründe diskriminiert werden? Findet hier überhaupt Diskriminierung statt? Was ist die Evidenzlage aus der Wissenschaft? Wie kann man Verfahren gestalten, die chancengerechter sind?   Dieses Projekt fragt nach Verbesserungsmöglichkeiten, wie der Zugang zu gerechten Bildungschancen verbessert werden kann.

Must-Read Literatur

Ethnische Diskriminierung im deutschen Bildungssystem: https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/27095/Diehl_270951.pdf?sequence=2 

Hinweis vom YES!-Team

In der Informationsreihe „Wirtschaft verstehen, Zukunft gestalten“ veröffentlicht der Verein für Socialpolitik, einer der größten Vereinigungen von Wirtschaftswissenschaftler:innen aus dem deutschsprachigen Raum, unter dem Slogan „Wirtschaftsthemen – einfach erklärt“ Beiträge prominenter Mitglieder, die aktuelle Fragen unserer Zeit verständlich beantworten. Zu einigen Beiträgen gibt es zusätzlich kurze Videos und/oder Zeitungsartikel.

Besonders interessant für dieses YES!-Thema ist der Beitrag „Bildung: Schlüssel für Wachstum und sozialen Aufstieg?“ von Katharina Spieß, https://www.socialpolitik.de/de/bildung-schluessel-fuer-wachstum-und-sozialen-aufstieg.

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JProf. Dr. Ekkehard Köhler

Ekkehard Köhler ist promovierter Volkswirt und Juniorprofessor mit Tenure Track an der Fakultät III der Universität Siegen.  Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der empirischen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung sowie in den Bereichen der ökonomischen Bildung, der Geschichte des ökonomischen Denkens und der empirischen Finanzwissenschaften.

Dr. Daniel Nientiedt

Dr. Daniel Nientiedt ist promovierter Volkswirt und Forschungsgruppenleiter am Walter Eucken Institut Freiburg. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Neuen Politischen Ökonomie und Ordnungsökonomik sowie der Geschichte des ökonomischen Denkens.

Das Projekt für mehr Chancengerechtigkeit: Wider die Diskriminierung im Bildungsbereich (2023)2024-11-19T09:59:32+01:00

Wie sieht die Produktion von Tierprodukten in der Zukunft aus? (2023)

Wie sieht die Produktion von Tierprodukten in der Zukunft aus?

von Anette Ruml, Lisa Hoffmann und Katharina Fietz, GIGA – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien

Unsere Gesellschaft diskutiert die Produktion und den Konsum von Tierprodukten wie Fleisch, Milch und Eiern sehr kontrovers. Das liegt daran, dass es in der Tierproduktion Zielkonflikte zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen gibt, die schwierig miteinander vereinbar sind. Dies sind die ökonomischen, ökologischen, tierwohlbezogenen und gesundheitlichen Dimensionen.

Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet, dass Gewinne erzielt werden, ohne die benötigten Ressourcen für die Gewinnerzielung langfristig zu schädigen. Fleisch-, andere Tierprodukt- und Futterindustrien sind bedeutende Bestandteile unserer Wirtschaft und stellen eine wichtige Einkommensquelle für Bäuerinnen und Bauern dar. Gleichzeitig ist es für Landwirt*innen immer schwieriger, ihre Betriebe profitabel zu betreiben—weitere Auflagen wie eine zusätzliche Besteuerung oder die bauliche Veränderung von Ställen stößt hier häufig auf Kritik.

Ökologisch nachhaltig sind diese Industrien nicht, da die Produktion von Tierprodukten deutlich klimaschädlicher ist als die Produktion pflanzlicher Produkte. Das beinhaltet nicht nur die Ausstoßung von Treibhausgasen, sondern auch die Auswirkungen auf den landwirtschaftlich genutzten Boden. Besonders die Massentierhaltung ist darauf ausgelegt, mehr und günstiger (auf weniger Raum) für den Exportmarkt zu produzieren.

Zu den negativen Auswirkungen auf das Klima kommt hinzu, dass die Tiere (besonders in der Massentierhaltung) oft unter schlechten Bedingungen gehalten werden. Alternativen zur aktuellen Massentierhaltung bieten bislang nur kleinere Biobetriebe, allerdings sind lediglich 13,4% aller Landwirtschaftsbetriebe Bio-Höfe. Für Kosument*innen sind die Herstellungsbedingungen von Fleischprodukten nicht klar zu erkennen. Obwohl einige Labels, wie z.B. das Bio-Siegel, die Initiative Tierwohl oder die Haltungsformkennzeichnung uneinheitliche Informationen bieten, gibt es in Deutschland bislang kein verbindliches staatliches Siegel. Die Einführung eines solchen bundesweiten Siegels wird derzeit aber stark diskutiert. In den einzelnen Bundesländern gibt es regionale Initiativen, so z.B. die Tierwohl-Initiative des Bauernverbands Schleswig-Holstein, die sich mit Themen wie der Schlachtung von trächtigen Rindern, Enthornung, Ferkelkastration, Schnäbel kürzen und Küken töten beschäftigt. Das Agrarinvestitionsförderungsprogramm besteht aus einer Förderung für Betriebe, die Investitionen in eine besonders artgerechte Tierhaltung durchführen und besondere Anforderungen in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz erfüllen.
Schließlich gibt es gesundheitliche Aspekte: Generell gilt, dass täglicher Fleischkonsum weder nötig noch empfehlenswert ist. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche zu essen. Gleichzeitig empfiehlt sie jedoch, täglich Milch oder Milchprodukte zu sich zu nehmen und ein- bis zweimal die Woche Fisch zu essen.

In Deutschland geht der durchschnittliche Fleischkonsum seit Jahren zurück und immer mehr Bürger*innen fordern „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“, ernähren sich vegetarisch oder vegan, achten auf die Herstellung der Fleisch- und Tierprodukte und fordern zum Teil sogar eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, um den Konsum weiter einzudämmen. Von Seiten der Forschung werden alternative Produktionsmodelle, wie z.B. die Kreislaufökonomie, technologische Innovationen und mehr Diversität in Agrarbetrieben diskutiert und untersucht. Vereinzelt setzen Bauern auf proaktives Marketing, etwa auf Instagram, um das tägliche Leben von Bauern zu erklären (z.B. Deichdeern).

Die Produktion von tierischen Lebensmitteln steht somit vor verschiedenen Herausforderungen. Einerseits muss sie ökologischer werden. Andererseits muss sie sich an eine sich verändernde Ernährungsweise anpassen und gleichzeitig die ökonomischen und die tierwohlbezogenen Dimensionen miteinbeziehen. Es gibt also viele mögliche Ansatzpunkte, die Produktion tierischer Lebensmittel in Zukunft neu zu gestalten.

Must-Read Literatur

Bund (2022): Massentierhaltung: unökologisch, unsozial, unethisch, ungesund. https://www.bund.net/massentierhaltung/nutztierhaltung/

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2022): Deutschland, wie es isst – der BMEL-Ernährungsreport 2022.
https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/ernaehrungsreport2022.html

Parlasca, M.C. and Qaim, M., 2022. Meat Consumption and Sustainability. Annual Review of Resource Economics, 14.

Podcast: Fruchtfolgen – die Zukunft der Tierhaltung https://www.rbb-online.de/rbbkultur/podcasts/beitraege/fruchtfolgen/zukunft-der-tierhaltung.html

Podcast: Netzwerk Fokus Tierwohl https://www.fokus-tierwohl.de/de/mediathek

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GIGA – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien

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Das Thema wird betreut von

Anette Ruml

Dr. Anette Ruml arbeitet am German Institute for Global and Area Studies. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Rolle verschiedener Produzenten in globalen Wertschöpfungsketten und die sozioökonomischen (und ökologischen) Effekte verschiedener Organisationsmodelle. Sie hat an der Universität Göttingen zum Thema Integration von Kleinbauern in Wertschöpfungsketten durch Vertragslandwirtschaft promoviert.

Lisa HoffmannDr. Lisa Hoffmann arbeitet am GIGA Institut für Afrika-Studien in Hamburg. Sie hat zum Thema „Sozialer Zusammenhalt in Subsahara-Afrika“ promoviert und im Rahmen der Promotion Feldforschung in Ghana, Kenia, Liberia und Tansania durchgeführt. Momentan beschäftigt sie sich mit der Rolle von Religion für Frieden, Konflikt und Entwicklung.

Katharina Fietz
Katharina Fietz ist Doktorandin am German Institute for Global and Area Studies und an der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre aktuelle Forschung fokussiert sich auf soziale Absicherungssysteme und Arbeitsmärkte. Katharina hat an der NOVA School of Business and Economics ihren Master in Volkswirtschaftslehre absolviert und im Anschluss zwei Jahre bei der Weltbank gearbeitet.

Wie sieht die Produktion von Tierprodukten in der Zukunft aus? (2023)2023-08-22T09:40:06+02:00

Bildungsgerechtigkeit 2.0: Chancen und Risiken im digitalen Zeitalter (2023)

Bildungsgerechtigkeit 2.0: Chancen und Risiken im digitalen Zeitalter

von Paul Berbeé und Dr. Guido Neidhöfer, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Wie alle großen technologischen Errungenschaften bringt die Digitalisierung große Chancen aber auch viele Risiken mit sich, auch in der Schule. Die Frage ist: Wie soll Bildung in einer zunehmend digitalisierten, vernetzten und automatisierten Welt aussehen und sich verändern, damit auch alle Schülerinnen und Schüler davon profitieren können?

Die Corona Pandemie hat das Thema wieder stark in die öffentliche und politische Debatte gebracht. Während der pandemiebedingten Schulschließungen wurde häufig befürchtet, dass Schüler*innen im Fernunterricht sehr viel weniger lernen würden als während eines normalen Schuljahres. Die Sorge ist groß, dass sich die Lernlücken besonders bei benachteiligten Schüler*innen deutlich vergrößern. Also bei denen, die es ohnehin in der Schule nicht leicht haben und eher dazu neigen, im Lernstoff zurückzubleiben. Das hätte verheerende Folgen für die Bildungsgerechtigkeit (d.h. das Recht ALLER auf gleiche Bildungschancen unabhängig von individuellen Faktoren wie Geschlecht, ethnischer oder sozialer Herkunft usw.), was eines der grundlegenden Ziele der Bildungspolitik und die Basis einer fairen Gesellschaft ist.

Der Nationale Bildungsbericht 2020 schrieb dazu, es sei „im Sinne der gesellschaftlichen Teilhabe und Chancengleichheit sicherzustellen, dass die Bildungseinrichtungen möglichen Benachteiligungen im Zugang, in der Aneignung und im Umgang mit der Digitalisierung entgegenwirken.“ (Autorengruppe Bildungsberichterstattung, 2020, S. 231) Nur… wie soll das geschehen? Wie lassen sich digitale Medien im Schulalltag und darüber hinaus so gestalten, dass sie besonders für benachteiligte Schüler*innen einen Zugang schaffen und somit zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen? Können wir die Digitalisierung dafür nutzen Schule „neu zu denken“? Wie können digitale Techniken Schüler*innen, Lehrer*innen oder Eltern dabei unterstützen, dass alle Schüler*innen die Förderung erhalten, die sie brauchen? Helfen uns vielleicht Videospiele dabei?

Bildungsgerechtigkeit im digitalen Zeitalter… Ihr seid gefragt!

Must-Read Literatur

https://www.zew.de/publikationen/schule-neu-denken

https://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichte-seit-2006/bildungsbericht-2020/pdf-dateien-2020/bildungsbericht-2020-barrierefrei.pdf

https://www.boell.de/de/2021/04/15/bildungsgerechtigkeit-in-einer-digitalisierten-welt

https://www.boell.de/de/digitale-schule-lektionen-aus-der-pandemie

https://www.waxmann.com/index.php?eID=download&id_artikel=ART103898&uid=frei

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Paul Berbeé

Foto: @ Anna Logue

Paul Berbée ist seit April 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZEW-Forschungsbereich „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“ und dort in der Nachwuchsforschungsgruppe „IMES“ (Integration von Migranten/-innen und Einstellungen zum Sozialstaat) tätig. Seine Forschungsinteressen liegen in der angewandten Mikroökonometrie und der empirischen Arbeitsmarktforschung. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Integration von Migranten/-innen, den Auswirkungen von Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt sowie den Ursachen für langfristige regionale Entwicklung.

Dr. Guido Neidhöfer

Foto: @ Anna Logue

Dr. Guido Neidhöfer ist seit September 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZEW im Forschungsbereich „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“. Seine Forschungsschwerpunkte sind ökonomische Ungleichheit, Bildungs- und Migrationsökonomik.

 



Bildungsgerechtigkeit 2.0: Chancen und Risiken im digitalen Zeitalter (2023)2023-08-22T10:58:59+02:00

Too late to apologize: Remedies to delays in public works (2023)

Too late to apologize: Remedies to delays in public works

von Matilde Cappelletti und Dr. Adriano De Leverano, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Die Gespräche zu diesem Thema finden auf Englisch statt.

Delays in the execution of public works can be found in every country. An infamous example is the never-ending construction of the Berlin Brandeburg airport which was completed 9 years after the planned completion date.

Behind the delays in the delivery of public infrastructures, there are social costs associated with them. If road repairs take longer, this causes, for instance, cars to be stuck in traffic for a longer period of time. This is not only relevant for public infrastructure. Delays can also be relevant in the procurement of goods. The late delivery of medical devices needed to treat patients implies higher hospitalization costs, and the late delivery of COVID vaccines implied, among others, more severe hospitalizations.

Delays are also associated indirectly with an increase in the cost of the project. Indeed, it can indirectly increase the cost as bureaucrats that deal with the project now have a higher working load by having to renegotiate new contract terms with the firm. This is usually not reported as it is not easily quantifiable, but it causes a non-negligible disruption in the contract execution.

Often there is a lack of observability of these delays by taxpayers. In Germany, for example, data on contracts for the award of public works are non-existent in a digital format. Nevertheless, public works are executed using taxpayers‘ money and there should be an oversight on the timely delivery of public works.

How can you make the information about the delays available to the public? How can you address the presence of delays in public works and possibly mitigate them?

There are several ways to address the latter challenge. In order to think of a possible solution you could start to think of the following questions:
• Are all delays the same? Can you think of situations in which delays might be excusable or even desirable?
• Can you think of ways to increase the compliance of firms executing public works?
• Is it important that taxpayers are informed about delays in public works? Why? How can such an oversight mechanism be implemented?

Must-Read Literatur

Francesco Decarolis and Giuliana Palumbo (2015) Renegotiation of public contracts: An empirical analysis, published in Economics Letters, 77-81 (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0165176515001767) (wird dem Team zur Verfügung gestellt)

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Matilde Cappelletti

Foto: ZEW

Matilde Cappelletti arbeitet seit November 2019 im Bereich „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ des ZEW. Im September 2020 hat sie ihr Promotionsstudium an der Graduiertenschule der Universität Mannheim (GESS) begonnen. Sie absolvierte ihren Master in Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim und ihren Bachelor in Philosophie, Politik und Wirtschaft an der Freien Universität Bozen, Italien. Ihre Forschungsarbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die öffentliche Auftragsvergabe und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse von Unternehmen.

Dr. Adriano de Leverano

Foto: ZEW

Adriano De Leverano ist seit Oktober 2019 als Postdoktorand im ZEW-Forschungsbereich „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzen“. Seine Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Analyse des Wettbewerbs im öffentlichen Beschaffungswesen und die Auswirkungen von aggregierten Käufen von Medizinprodukten auf die von Krankenhäusern gezahlten Preise. Adriano hat einen Doktortitel in Angewandter Ökonomie von der HEC Montreal in Kanada, einen Master in Wirtschaft und Finanzen sowie einen Bachelor in Wirtschaft und Management von der LUISS Universität in Italien.

 



Too late to apologize: Remedies to delays in public works (2023)2023-08-22T10:59:06+02:00

Digitalisierung in der Arbeitswelt: Fluch oder Segen? (2023)

Digitalisierung in der Arbeitswelt: Fluch oder Segen?

von Boris Ivanov und Oliver Schlenker, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran. Sie beeinflusst wie, wo und wann wir arbeiten und was wir während der Arbeit machen. Vollautomatische Maschinen, Roboter und künstliche Intelligenz übernehmen manche Tätigkeiten und schaffen gleichzeitig neue Aufgabenfelder und Berufe. Beispielweise müssen Architekten bzw. Architektinnen heute dank digitaler Designsoftware ihre Entwürfe nicht mehr aufwendig von Hand zeichnen. Dafür haben sie mehr Zeit für die Gestaltung und können in Abstimmung mit den Kunden jederzeit Änderungen vornehmen.

Digitalisierung bringt Vorteile mit sich: oftmals übernimmt die Technik Tätigkeiten, die eintönig, anstrengend oder gar gefährlich sind. Dies ermöglicht uns Menschen, uns auf das zu konzentrieren, was wir am besten können – zum Beispiel kreatives Denken oder der Umgang mit anderen Menschen. Außerdem werden wir dank digitaler Technologien flexibler. Mittlerweile arbeiten viele Menschen wo und wann sie wollen und können damit beispielsweise den Beruf und die Bedürfnisse ihrer Familie besser miteinander vereinbaren.

Doch die Digitalisierung birgt auch Herausforderungen. Wenn bestimmte Fähigkeiten mehr oder weniger stark gebraucht und entlohnt werden, dann entsteht Ungleichheit. Manche Menschen haben Schwierigkeiten, mit dem Tempo der Digitalisierung mitzuhalten und teilweise nicht die Möglichkeit, sich ausreichend fortzubilden. In der Folge verlieren Menschen ihre Jobs, finden jedoch keinen zu ihren erlernten Fähigkeiten passenden Ersatz. Das hat nicht nur wirtschaftliche Folgen. Die Angst, ersetzt zu werden oder nicht mithalten zu können, kann auch gesundheitliche Konsequenzen haben. Zudem können die dauernde Erreichbarkeit und die Informationsflut über (soziale) Medien die Menschen überfordern und die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwinden lassen.

Sowohl von den Vorteilen als auch von den Nachteilen sind Menschen unterschiedlich stark betroffen. Dies variiert je nach Geschlecht, Alter, Bildungsgrad, erlerntem Beruf und persönlichen Eigenschaften. Wir fragen daher euch: Wie kann sichergestellt werden, dass mehr Menschen von der Digitalisierung profitieren? Brauchen wir neue Regeln für den digitalen Arbeitsplatz, um z.B. exzessive Überstunden zu verhindern? Wer profitiert und wer verliert, wenn alle nur noch im Homeoffice sind? Wie können die Beschäftigten dabei unterstützt werden, mit der Entwicklung mitzuhalten? Welche Rolle haben Arbeitgeber, welche der Staat dabei?

Wir sind gespannt auf eure Vorstellungen von einer Arbeitswelt von morgen und eure Ideen, wie diese bestmöglich funktionieren kann!

Must-Read Literatur

Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft: https://www.denkfabrik-bmas.de/

Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit (2020): https://link.springer.com/article/10.1007/s10273-020-2614-6

Digitalisierung der Arbeitswelt: Bisherige Veränderungen und Folgen für Arbeitsmarkt, Ausbildung und Qualifizierung (2019): https://iab.de/publikationen/publikation/?id=9593321

Auswirkungen der digitalen Arbeit auf die Gesundheit (2018): https://www.barmer.de/firmenkunden/gesund-arbeiten/gesundheitsthemen/digitaler-stress-1056838

Wandel der Geschlechterverhältnisse durch Digitalisierung (2020): https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-007935

Digitalisierung kann altersgerechte Arbeitsplätze schaffen (2018): https://www.bpb.de/themen/soziale-lage/demografischer-wandel/274543/digitalisierung-kann-altersgerechte-arbeitsplaetze-schaffen/

Chancen und Risiken der Digitalisierung für ältere Produktionsarbeiter (2017): https://doku.iab.de/forschungsbericht/2017/fb1517.pdf

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Das Thema wird betreut von

Boris Ivanov

Foto: ZEW

Boris Ivanov ist seit Januar 2017 Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der angewandten Mikroökonometrie und der empirischen Arbeitsmarktforschung. In seiner Dissertation an der Universität Heidelberg beschäftigt er sich mit den Folgen langfristiger struktureller Wandlungsprozesse auf individuelle Beschäftigte und der sozialen und ökonomischen Integration von Langzeitarbeitslosen. Er studierte im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre an der RWTH Aachen und erwarb seinen Master in Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg

Oliver Schlenker

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Oliver Schlenker ist seit Mai 2021 Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“. Seine Forschungsinteressen liegen in der empirischen Arbeitsmarktökonomik und der angewandten Mikroökonometrie. Dabei beschäftigt er sich insbesondere mit den arbeitsmarktökonomischen Konsequenzen des technologischen Wandels.

Oliver Schlenker studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Konstanz und der Universität Tor Vergata in Rom mit Studienschwerpunkten auf Public Economics und Ökonometrie. Derzeit promoviert er an der Graduate School of the Social and Behavioural Sciences der Universität Konstanz unter der Supervision von Prof. Dr. Sebastian Findeisen. Zudem arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ in einem Forschungsprojekt zu Digitalisierung, Automatisierung und die Zukunft der Arbeit in postindustriellen Wohlfahrtsstaaten.

 



Digitalisierung in der Arbeitswelt: Fluch oder Segen? (2023)2023-08-22T10:59:03+02:00

Gymnasium bei St. Michael Schwäbisch-Hall

Gymnasium bei St. Michael Schwäbisch-Hall

Gewinner „Best Scientific Analysis Award“ 2023

Cash Coach – Unlock your financial potential

Immer mehr Jugendliche streben nach dem großen Geld und kommen in Versuchung von Onlineangeboten, die schnellen Reichtum oder Finanzierungen versprechen. Dabei ist es keine Seltenheit mehr, dass junge Erwachsene in eine Schuldenfalle geraten und die Ausmaße ihrer finanziellen Möglichkeiten über- oder unterschätzen.

Diese Entwicklung stellt die Gesellschaft vor Herausforderungen. Denn durch das Fehlen einer grundlegenden Finanzbildungsstrategie in Deutschland ist das Thema Finanzbildung von wenig Wissen und Desinteresse geprägt. Hinzu kommt eine große zeitliche Distanz zu finanziellen Entscheidungen, welche die Identifikation mit dem Thema erschwert und Finanzbildung nicht nur uninteressant, sondern auch unattraktiv macht.

Um diese Probleme zu lösen und zukünftig vorzubeugen, haben wir „Cash Coach“ konzipiert. „Cash Coach“ ist eine App, welche durch ihre Kombination aus aktivem Lernen und anwendungsbezogener Simulation eine attraktive Möglichkeit der Finanzbildung schafft. Die App basiert auf dem Konzept von „Game-Based-Learning“ und ist in drei Bereiche aufgeteilt: den Lernbereich, den Me-Bereich und die Arena.

Der Lernbereich ist aufsteigend in thematisch zusammenhängenden Leveln aufgebaut. In diesem werden die Informationen in Form von kurzen Texten oder Videos vermittelt und anschließend in Form eines Quiz, zur aktiven und spielerischen Wiederholung, abgefragt. Die ersten drei Themenbereiche decken die wichtigsten Grundlagen der Finanzbildung ab, weshalb diese zu 100% abgeschlossen werden müssen. In den folgenden Themen und Leveln sind anschließend 80% erforderlich, um das nächste Level freizuschalten.

Sowohl im Lernbereich, durch die richtige Beantwortung der Quizfragen, als auch durch die Arena, in welcher man sein Wissen mit Freunden und Unbekannten testen kann, erspielt man sich Coins, welche im Me-Bereich verwendet werden können. In diesem Bereich können mit Hilfe der Coins anstehende finanzielle Entscheidungen in einer Simulation, welche auf die individuelle Lebenssituation angepasst ist, getroffen werden.

Neben der Schaffung einer attraktiven Möglichkeit zur Finanzbildung kann diese App auch im schulischen Rahmen eingeführt und genutzt werden, wodurch auch ein Schritt hin zu einer nationalen Finanzbildungsstrategie getan ist. Wir sind davon überzeugt, dass unsere App allen hilft, financial literacy zu erwerben und damit einen wichtigen Beitrag zur Finanzbildung leistet.

Thema:

Attraktive Finanzbildung für junge Leute – Wie geht das?

von Marius Cziriak, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, und Manuel Vogler, Universität Mannheim

Finanzkompetenz – oder financial literacy – ist im engeren Sinne die Fähigkeit, angemessen mit finanziellen Angelegenheiten umzugehen. Dabei kann Finanzbildung helfen, die eigenen finanziellen Entscheidungen zu stärken und mit Wissen zu untermauern. Sowohl bei der privaten Budgetplanung, der Kreditaufnahme, Spar- und Versicherungsentscheidungen oder der Altersvorsorge konnte in der Forschung bereits gezeigt werden, dass Finanzbildungsprogramme positive Effekte auf das Finanzverhalten haben (Kaiser & Menkhoff, 2021). Finanzkompetenz umfasst im weiteren Sinne aber auch ein grundlegendes Verständnis unseres Wirtschaftssystems, das jeder Person erlaubt, die Rahmenbedingungen unseres Wirtschafts- und Finanzsystems mitgestalten zu können und nachhaltige und bewusste Konsumentscheidungen zu fällen (Aprea et al., 2015).

Anders als die meisten Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Deutschland keine nationale Strategie, um Finanzbildung zu fördern. Finanzielle Bildung ist in Deutschland ungleichmäßig verteilt (Bucher-Koenen & Knebel, 2021), und für die zahlreichen Finanzbildungsangebote fehlt eine klare Qualitätssicherung (Aprea, 2022). Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass ambitionierte Finanzbildungsprogramme möglich sind. Im Nachbarland Österreich gibt es hier bereits Pläne (OECD, 2021a).

Für junge Personen ist Finanzbildung wichtig, da sie beim Übergang in ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben viele wirtschaftliche Entscheidungen treffen müssen und diese Entscheidungen zunehmend komplexer werden. Durch Reformen des Sozialversicherungssystems gehen nun vermehrt finanzielle Risiken auf die Versicherten über Auch digitale Angebote wie Shopping- und Aktientrading-Apps tragen durch undurchsichtige Kosten- und Vertragsklauseln zur zunehmenden Komplexität bei. Die Ursachen dafür können gesellschaftliche Veränderungen und Krisen sein, genauso wie individuelle Lebensentwürfe der nachfolgenden Generationen.

Auch wenn sich die Forschung zu finanzieller Bildung und Finanzkompetenzen rasch entwickelt, sind noch viele Fragen ungeklärt.

Beispiele für mögliche Fragen sind demnach:
• Was gehört für junge Menschen zum Thema Geld und Finanzen alles dazu?
• Wie kann Finanzbildung für junge Leute attraktiv gestaltet werden?
• Hat finanzielle Bildung auch negative Folgen? Welche Risiken bergen Finanzbildungsangebote?
• Durch wen kann finanzielle Bildung bereitgestellt werden? Sind Schule, Arbeitsplatz, Vereine, private Anbieter oder andere Möglichkeiten geeignet?


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Marius Cziriak

Foto: ZEW

Marius Cziriak ist seit September 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZEW Forschungsbereich Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte am tätig. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Ludwigs-Maximilians-Universität München sowie der Warsaw School of Economics. Im Rahmen seiner Promotion an der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS) an der Universität Mannheim beschäftigt er sich mit den Finanzen privater Haushalte, finanzieller Bildung, staatlichen Rentensystemen und privater Altersvorsorge. Er ist affiliierter Wissenschaftler des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE).

Manuel Vogler

Foto: Katrin Glückler

Manuel Vogler arbeitet seit Dezember 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr­stuhl für Wirtschafts­pädagogik – Design und Evaluation instruktionaler Systeme an der Universität Mannheim. Nach einem dualen Studium der BWL-Bank an der DHBW Ravensburg sowie einem anschließenden Masterstudium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Graz forscht er nun im Rahmen seiner Promotion zu finanzieller und ökonomischer Allgemeinbildung im sozioökonomischen Kontext. Er ist affiliierter Wissenschaftler des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE).



Gymnasium bei St. Michael Schwäbisch-Hall2023-09-21T09:04:15+02:00

Werner-Heisenberg-Gymnasium Bad Dürkheim

Werner-Heisenberg-Gymnasium Bad Dürkheim

Finalist für die Region West

Finanzfuchs – Spielen; Verstehen; gewinnen fürs Leben

Status Quo der Finanzbildung in Deutschland:
Eine Umfrage an unserer Schule ergab, dass nur 14% der Schüler:innen sich finanziell gebildet fühlen. Die Zahlen zeigen, dass es in Deutschland noch viel Potenzial gibt, um das finanzielle Wissen junger Menschen zu verbessern. Eine repräsentative Studie der BaFin indiziert dies indirekt und offenbart, dass nur
17% der Erwachsenen elementare Finanzkenntnisse aufweist.

Problemerkennung:
Es ist offensichtlich, dass Finanzbildung in Deutschland nicht ausreichend etabliert ist. Viele Menschen haben Schwierigkeiten mit grundlegenden finanziellen Konzepten wie Zinsen, Inflation und Geldanlage. Angesichts der steigenden Bedeutung des Themas ist es dringend erforderlich, etwas zu unternehmen.

Unsere Ziele:
Unser Hauptziel besteht darin, finanzielle Bildung für Schüler:innen attraktiver zu gestalten. Wir möchten Finanzbildung fest im Schulsystem verankern und ein finanzielles Verständnis fördern, das ihnen ein Leben lang hilft. Für uns bedeutet eine soziale und nachhaltige finanzielle Bildung, die Gesamtheit aller Jugendlichen einzubinden und unabhängig ihrer sozioökonomischen Hintergründe zu befähigen, Vermögen ökologisch und ethisch nachhaltig aufzubauen. Dazu gründet unser Spiel auf drei Säulen: Vermögensmanagement, Vermögensaufbau bzw. -verwaltung, und die potenziellen Folgen von verschiedenen Investments.

Die Lösung – FinanzFuchs:
Um diese Ziele zu erreichen, haben wir FinanzFuchs entwickelt. Es handelt sich um ein spielerisches Lernkonzept, das jungen Menschen ermöglicht, die spannende Welt der Finanzen zu entdecken. Durch gezielte Investments und eine diversifizierte Anlage in verschiedenen Assets werden komplexe finanzielle Prozesse vereinfacht. Spielerisches Lernen erfolgt durch Quizfragen, und das Konzept kann vielseitig eingesetzt werden.

https://learningthroughplay.com/explorethe-
research/the-scientific-case-forlearning-
through-play

Warum ein Brettspiel? Warum FinanzFuchs?:
Spiele haben nachgewiesenermaßen eine längere Präsenz im Gedächtnis, da sie Emotionen und praktischen Bezug bieten. Durch spielerisches Lernen wird ein tieferes Verständnis komplexer Situationen ermöglicht. FinanzFuchs bietet zahlreiche Vorteile: Es thematisiert alle Lebensabschnitte, ist alltagsbezogen und realistisch. Spielerinnen und Spieler treffen individuelle Entscheidungen wie im realen Leben und können ihre Vorstellungen verwirklichen.

Entwicklung und Fazit:
Die Entwicklung von FinanzFuchs erfolgte durch eine sorgfältige Problemidentifikation, Brainstorming, Recherche, die Geburtsstunde des Konzepts und den Bau eines Prototypen. Nun geht es darum, das Konzept zu etablieren und die Finanzbildung junger Menschen nachhaltig zu verbessern. Insgesamt können wir sagen: Spielen, Verstehen, Gewinnen fürs Leben.

Thema:

Attraktive Finanzbildung für junge Leute – Wie geht das?

von Marius Cziriak, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, und Manuel Vogler, Universität Mannheim

Finanzkompetenz – oder financial literacy – ist im engeren Sinne die Fähigkeit, angemessen mit finanziellen Angelegenheiten umzugehen. Dabei kann Finanzbildung helfen, die eigenen finanziellen Entscheidungen zu stärken und mit Wissen zu untermauern. Sowohl bei der privaten Budgetplanung, der Kreditaufnahme, Spar- und Versicherungsentscheidungen oder der Altersvorsorge konnte in der Forschung bereits gezeigt werden, dass Finanzbildungsprogramme positive Effekte auf das Finanzverhalten haben (Kaiser & Menkhoff, 2021). Finanzkompetenz umfasst im weiteren Sinne aber auch ein grundlegendes Verständnis unseres Wirtschaftssystems, das jeder Person erlaubt, die Rahmenbedingungen unseres Wirtschafts- und Finanzsystems mitgestalten zu können und nachhaltige und bewusste Konsumentscheidungen zu fällen (Aprea et al., 2015).

Anders als die meisten Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Deutschland keine nationale Strategie, um Finanzbildung zu fördern. Finanzielle Bildung ist in Deutschland ungleichmäßig verteilt (Bucher-Koenen & Knebel, 2021), und für die zahlreichen Finanzbildungsangebote fehlt eine klare Qualitätssicherung (Aprea, 2022). Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass ambitionierte Finanzbildungsprogramme möglich sind. Im Nachbarland Österreich gibt es hier bereits Pläne (OECD, 2021a).

Für junge Personen ist Finanzbildung wichtig, da sie beim Übergang in ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben viele wirtschaftliche Entscheidungen treffen müssen und diese Entscheidungen zunehmend komplexer werden. Durch Reformen des Sozialversicherungssystems gehen nun vermehrt finanzielle Risiken auf die Versicherten über Auch digitale Angebote wie Shopping- und Aktientrading-Apps tragen durch undurchsichtige Kosten- und Vertragsklauseln zur zunehmenden Komplexität bei. Die Ursachen dafür können gesellschaftliche Veränderungen und Krisen sein, genauso wie individuelle Lebensentwürfe der nachfolgenden Generationen.

Auch wenn sich die Forschung zu finanzieller Bildung und Finanzkompetenzen rasch entwickelt, sind noch viele Fragen ungeklärt.

Beispiele für mögliche Fragen sind demnach:
• Was gehört für junge Menschen zum Thema Geld und Finanzen alles dazu?
• Wie kann Finanzbildung für junge Leute attraktiv gestaltet werden?
• Hat finanzielle Bildung auch negative Folgen? Welche Risiken bergen Finanzbildungsangebote?
• Durch wen kann finanzielle Bildung bereitgestellt werden? Sind Schule, Arbeitsplatz, Vereine, private Anbieter oder andere Möglichkeiten geeignet?


Logo ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Marius Cziriak

Foto: ZEW

Marius Cziriak ist seit September 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZEW Forschungsbereich Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte am tätig. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Ludwigs-Maximilians-Universität München sowie der Warsaw School of Economics. Im Rahmen seiner Promotion an der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS) an der Universität Mannheim beschäftigt er sich mit den Finanzen privater Haushalte, finanzieller Bildung, staatlichen Rentensystemen und privater Altersvorsorge. Er ist affiliierter Wissenschaftler des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE).

Manuel Vogler

Foto: Katrin Glückler

Manuel Vogler arbeitet seit Dezember 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr­stuhl für Wirtschafts­pädagogik – Design und Evaluation instruktionaler Systeme an der Universität Mannheim. Nach einem dualen Studium der BWL-Bank an der DHBW Ravensburg sowie einem anschließenden Masterstudium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Graz forscht er nun im Rahmen seiner Promotion zu finanzieller und ökonomischer Allgemeinbildung im sozioökonomischen Kontext. Er ist affiliierter Wissenschaftler des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE).



Werner-Heisenberg-Gymnasium Bad Dürkheim2023-07-19T18:11:28+02:00

Attraktive Finanzbildung für junge Leute – Wie geht das? (2023)

Attraktive Finanzbildung für junge Leute – Wie geht das?

von Marius Cziriak, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, und Manuel Vogler, Universität Mannheim

Finanzkompetenz – oder financial literacy – ist im engeren Sinne die Fähigkeit, angemessen mit finanziellen Angelegenheiten umzugehen. Dabei kann Finanzbildung helfen, die eigenen finanziellen Entscheidungen zu stärken und mit Wissen zu untermauern. Sowohl bei der privaten Budgetplanung, der Kreditaufnahme, Spar- und Versicherungsentscheidungen oder der Altersvorsorge konnte in der Forschung bereits gezeigt werden, dass Finanzbildungsprogramme positive Effekte auf das Finanzverhalten haben (Kaiser & Menkhoff, 2021). Finanzkompetenz umfasst im weiteren Sinne aber auch ein grundlegendes Verständnis unseres Wirtschaftssystems, das jeder Person erlaubt, die Rahmenbedingungen unseres Wirtschafts- und Finanzsystems mitgestalten zu können und nachhaltige und bewusste Konsumentscheidungen zu fällen (Aprea et al., 2015).

Anders als die meisten Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Deutschland keine nationale Strategie, um Finanzbildung zu fördern. Finanzielle Bildung ist in Deutschland ungleichmäßig verteilt (Bucher-Koenen & Knebel, 2021), und für die zahlreichen Finanzbildungsangebote fehlt eine klare Qualitätssicherung (Aprea, 2022). Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass ambitionierte Finanzbildungsprogramme möglich sind. Im Nachbarland Österreich gibt es hier bereits Pläne (OECD, 2021a).

Für junge Personen ist Finanzbildung wichtig, da sie beim Übergang in ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben viele wirtschaftliche Entscheidungen treffen müssen und diese Entscheidungen zunehmend komplexer werden. Durch Reformen des Sozialversicherungssystems gehen nun vermehrt finanzielle Risiken auf die Versicherten über Auch digitale Angebote wie Shopping- und Aktientrading-Apps tragen durch undurchsichtige Kosten- und Vertragsklauseln zur zunehmenden Komplexität bei. Die Ursachen dafür können gesellschaftliche Veränderungen und Krisen sein, genauso wie individuelle Lebensentwürfe der nachfolgenden Generationen.

Auch wenn sich die Forschung zu finanzieller Bildung und Finanzkompetenzen rasch entwickelt, sind noch viele Fragen ungeklärt.

Beispiele für mögliche Fragen sind demnach:
• Was gehört für junge Menschen zum Thema Geld und Finanzen alles dazu?
• Wie kann Finanzbildung für junge Leute attraktiv gestaltet werden?
• Hat finanzielle Bildung auch negative Folgen? Welche Risiken bergen Finanzbildungsangebote?
• Durch wen kann finanzielle Bildung bereitgestellt werden? Sind Schule, Arbeitsplatz, Vereine, private Anbieter oder andere Möglichkeiten geeignet?

Must-Read Literatur

Aprea, Carmela (2022). Stand und Perspektiven der finanziellen Bildung in Deutschland. Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen 75 (6), S. 1-5. Online verfügbar unter https://www.bwl.uni-mannheim.de/media/Lehrstuehle/bwl/Aprea/Dokumente/ZfgK_2022-06_Aprea_DSD.pdf (zuletzt abgerufen am 24.10.2022).

Kaiser, Tim und Lukas Menkhoff (2021). Maßnahmen zur finanziellen Bildung wirken – Deutschland sollte nationale Strategie für finanzielle Bildung entwickeln. DIW Wochenbericht 38/2021, S. 643-650. Online verfügbar unter https://doi.org/10.18723/diw_wb:2021-38-1 (zuletzt abgerufen am 24.10.2022).

Weiterführende Literatur

Bucher-Koenen, Tabea und Caroline Knebel (2021). Finanzwissen und Finanzbildung in Deutschland – Was wissen wir eigentlich? Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 90 (1), S. 11-32. Online verfügbar unter https://elibrary.duncker-humblot.com/article/61945/finanzwissen-und-finanzbildung-in-deutschland-was-wissen-wir-eigentlich (zuletzt abgerufen am 24.10.2022).

Aprea, Carmela (2021). Finanzielle Bildung in der Schule oder am Arbeitsplatz? Eine Synthese und kritische Würdigung aktueller Forschungsbefunde. Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 90, S. 45-60. Online verfügbar unter https://elibrary.duncker-humblot.com/article/61949/finanzielle-bildung-in-der-schule-oder-am-arbeitsplatz-eine-synthese-und-kritische-wurdigung-aktueller-forschungsbefunde (zuletzt abgerufen am 24.10.2022)

Lusardi, Annamaria und Olivia S. Mitchell (2014). The Economic Importance of Financial Literacy: Theory and Evidence. Journal of Economic Literature 52(1), S. 5-44. Online verfügbar unter http://dx.doi.org/10.1257/jel.52.1.5 (zuletzt abgerufen am 24.10.2022)

OECD (2020). PISA 2018 Results (Volume IV): Are Students Smart about Money?, PISA, OECD Publishing, Paris. Online verfügbar unter https://doi.org/10.1787/48ebd1ba-en (zuletzt abgerufen am 24.10.2022)

OECD (2021a). Nationale Finanzbildungsstrategie für Österreich. Online verfügbar unter https://www.bmf.gv.at/ministerium/nationale-finanzbildungsstrategie.html, (zuletzt abgerufen am 24.10.2022).

OECD (2021b). Digital delivery of financial education: design and practice. Online verfügbar unter www.oecd.org//financial/education/digital-delivery-of-financial-education-design-and-practice.htm (zuletzt abgerufen am 24.10.2022).

Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (2022). Der Materialkompass. Online-Angebot, verfügbar unter https://www.verbraucherbildung.de/materialkompass (zuletzt abgerufen am 24.10.2022).

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Marius Cziriak

Foto: ZEW

Marius Cziriak ist seit September 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im ZEW Forschungsbereich Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte am tätig. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Ludwigs-Maximilians-Universität München sowie der Warsaw School of Economics. Im Rahmen seiner Promotion an der Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS) an der Universität Mannheim beschäftigt er sich mit den Finanzen privater Haushalte, finanzieller Bildung, staatlichen Rentensystemen und privater Altersvorsorge. Er ist affiliierter Wissenschaftler des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE).

Manuel Vogler

Foto: Katrin Glückler

Manuel Vogler arbeitet seit Dezember 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr­stuhl für Wirtschafts­pädagogik – Design und Evaluation instruktionaler Systeme an der Universität Mannheim. Nach einem dualen Studium der BWL-Bank an der DHBW Ravensburg sowie einem anschließenden Masterstudium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Graz forscht er nun im Rahmen seiner Promotion zu finanzieller und ökonomischer Allgemeinbildung im sozioökonomischen Kontext. Er ist affiliierter Wissenschaftler des Mannheim Institute for Financial Education (MIFE).



Attraktive Finanzbildung für junge Leute – Wie geht das? (2023)2023-08-22T10:58:55+02:00

Wie können digitale Tools aktuelle Probleme im Gesundheitswesen lösen? (2023)

Wie können digitale Tools aktuelle Probleme im Gesundheitswesen lösen?

von Yasemin Karamik und Jan Köhler, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Die digitale Transformation ist die vielleicht größte Veränderung im 21. Jahrhundert. Unsere Welt wird von Tag zu Tag digitaler und betrifft somit den Alltag der meisten Menschen. Dabei macht die Digitalisierung nicht vor dem Gesundheitswesen halt: Digitale Tools werden zunehmend von Patienten, Ärzten, Institutionen und Unternehmen genutzt, um die Effizienz zu steigern, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, Kosten zu senken und gleichzeitig die Qualität zu steigern (OECD, 2021).

In Deutschland existieren digitale Gesundheitstools für mehrere Zwecke und werden von verschiedenen Anbietern bereitgestellt. Die Bundesregierung hat die elektronische Patientenakte eingeführt, um die Vernetzung von Ärzten untereinander und zum Patienten zu verbessern. Ärzte nutzen in ihren Praxen digitale Tools, wie zum Beispiel das Angebot der Videosprechstunde. Patienten in Deutschland können vom Arzt verschriebene, digitale Gesundheits-Apps nutzen, um Patientendaten für individuelle Therapieentscheidungen zu sammeln.

Diese positiven Beispiele sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Digitalisierung in Deutschland im Gesundheitswesen und der Einsatz digitaler Gesundheitstools weit hinter anderen Ländern, wie beispielsweise Skandinavien zurückliegt (SVR, 2020). Einige Beispiele für aktuelle Probleme sind die fehleranfällige digitale Infrastruktur im Gesundheitswesen, begrenzte Datenverfügbarkeit sowie verbesserungsfähige Anreize und Vergütungssysteme (SVR Gesundheit, 2021).

In den letzten Jahren benötigte es eine globale Pandemie, um die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen voranzutreiben. Dennoch gibt es bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen in Deutschland noch viel zu tun.

Was sind Fragestellungen oder Probleme im Gesundheitswesen in Deutschland, die mit digitalen Tools gelöst werden können?

Welche Lösungen gibt es in anderen Ländern im Bereich Digital Health?

Welche Institutionen und Vorschriften sind dort in Kraft?

Haben andere Länder digitale Tools, die aktuelle Probleme in Deutschland lösen könnten?

Wie können digitale Gesundheitstools aktuelle Probleme beheben, die Effizienz im Gesundheitswesen steigern oder die Gesundheit der Patienten in Deutschland verbessern?

Must-Read Literatur

Albrecht, M., Otten, M., Sander, M., Temizdemir, E., Von, U., & Wichtrup, W. (2022). PraxisBarometer Digitalisierung 2021: Stand und Perspektiven der Digitalisierung in der vertragsärztlichen undpsychotherapeutischen Versorgung. Institute for Global Environmental Strategies. Berlin, Germany: IGES Institut.
Link: https://www.kbv.de/media/sp/IGES_PraxisBaroDigit2021_Kurzbericht.pdf

Stephani, V., Busse, R., & Geissler, A. (2019). Benchmarking der Krankenhaus-IT: Deutschland im internationalen Vergleich. In Krankenhaus-Report 2019 (pp. 17-32). Springer, Berlin, Heidelberg.
Link: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-58225-1_2

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Yasemin Karamik

Foto: @ Anna Logue

Yasemin Karamik ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der ZEW-Forschungsgruppe „Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik“ und  Referentin des ZEW-Präsidenten, Professor Achim Wambach. Sie studierte „International Economics and East Asian Studies“ an der Eberhard Karls Universität Tübingen und an der Tongji-Universität in Shanghai, China. Daran schloss sie den Masterstudiengang Economics an der Universität Mannheim an. In ihrer Masterarbeit analysierte sie die Effekte von Luftverschmutzung auf die Kriminalitätsrate in Deutschland.

Jan Köhler

Foto: @ Anna Logue

Jan Köhler ist Wissenschaftler in der ZEW-Forschungsgruppe „Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik“. Nach seinem Bachelorstudium in Wirtschaftswissenschaften mit einem Auslandsaufenthalt an der University of North Carolina at Charlotte in den USA studierte er im Masterprogramm „Economics and Finance“ an der Eberhard-Karls Universität Tübingen mit den Schwerpunkten Statistik und Ökonometrie. In seiner Masterarbeit beschäftigte er sich mit der Identifizierung von Determinanten individueller Gesundheitsausgaben für chronische Krankheiten.

 



Wie können digitale Tools aktuelle Probleme im Gesundheitswesen lösen? (2023)2023-08-22T10:59:11+02:00
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