Carl-Benz-Gymnasium Ladenburg
Carl-Benz-Gymnasium Ladenburg
Urban Paradise – Fahrrad, Leben, Stadt
Unser Problem:
Der städtische Autoverkehr ist ein großes Problem in Deutschland und ein großer CO2-Produzent. Zusätzlich ist allgemeine Priorisierung des Autos in Städten und Vernachlässigung der Fahrradinfrastruktur ein Problem. Dadurch werden die Innenstädte immer weniger lebenswert.
Unsere Lösungsidee:
Ein Verkehrskonzept, welches Push-/Pull-Faktoren für eine hohe Effektivität verknüpft. Als Push-Maßnahme dient das Einteilen von Innenstädten in Sektoren, zwischen denen ein direkter Wechsel für Autos nicht möglich ist. Zusätzlich wird ein Fahrradförderungsprogramm, welches sich auf den Ausbau und die Absicherung on Fahrradwegen und Fahrradparkplätzen fokussiert, als Pull-Maßnahme umgesetzt.
Unsere Zielgruppen:
Wir möchten jeden Ansprechen. Das Konzept soll mit den Bürgern gemeinsam gestaltet werden und durch die Stadtverwaltung (Politik) umgesetzt werden.
Unser Ziel:
Durch unser Konzept wollen wir eine lebenswerte Stadt erreichen und einen kontinuierlichen Prozess der Verkehrswende in Städten einleiten, und damit ein Umdenken in der Mobilitätswahl. Es soll in Städten Sicherheit, Wohlbefinden und Gesundheit gewährleistet sein und ein zusätzlicher Schutz des Klimas stattfinden.
Wissenschaftliche Basis:
Bei der Erarbeitung unseres Konzeptes haben wir uns vor allem auf wissenschaftliche Quellen, wie Fraunhofer Studien und Agora Verkehrswende gestützt. Hier war uns besonders die Verknüpfung von Push und Pull -Faktoren bewusst geworden, welche maßgeblich sind um Anreize für die Mitarbeit der Menschen zu schaffen. Zusätzliche analysierten wir bereits bestehenden Konzepte und deren Schwierigkeiten/ Probleme. Mittels Umfragen sind wir in den Dialog mit Stakeholdern gekommen (Bevölkerung, Gewerbetreibende, Stadtverwaltung,..)
Darüber möchten wir diskutieren:
räumliche und strukturelle Umsetzung des Fahrradförderungprogramms
Probleme von anderen Verkehrskonzepten
Diese Fragestellung diente als Grundlage für die Idee des Schulteams:
Verkehrswende im Autoland – Wie kann nachhaltige Mobilität gelingen?
von Dr. Anna Straubinger und Tim Kalmey, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim
Der Verkehrssektor ist für ca. 20% der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich und ist weit davon entfernt seine Klimaziele einzuhalten. Die strengen Regeln der EU für Neuwagen ab 2035 (Stichwort „Verbrenner-Aus“) sowie den Emissionshandel für Verkehr ab 2026 zeigen, dass verschiedene Maßnahmen zur CO2-Emmissionsreduktion ergriffen werden. Allerdings hat der motorisierte Individualverkehr auch vollelektrisch noch zahlreiche negative Externalitäten, wie bspw. Lärm, Feinstaub (PMx), Stau und Flächenversiegelung. Hinzu kommen noch Ineffizienzen, die aus der kostenlosen oder zu günstigen Bereitstellung von Parkraum oder Maßnahmen wie der Pendlerpauschale entstehen.
Die Verkehrsmittel des Umweltverbundes (zu Fuß gehen, Rad fahren, öffentlicher Personenverkehr aber auch Carsharing) stellen nachhaltige Alternativen dar, allerdings entscheiden sich die meisten Leute in den meisten Fällen immer noch dafür das Auto zu nutzen. Aber welche Faktoren führen dazu, dass Haushalte Autos besitzen und nutzen und unter welchen Bedingungen würde sie auf ihr Auto verzichten? Welche Unterschiede sehen wir wenn wir städtische und ländliche Räume vergleichen? Ist die Verkehrswende (also weniger eigenen Autos) auf dem Land überhaupt möglich? Welche Maßnahmen (planerisch und regulatorisch) können Städte und Kommunen ergreifen, um die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren? Könnten holistischere Ansätze wie die „15-Minuten-Stadt“ ein Weg zu nachhaltigerer Mobilität sein. Ihr könnt das Thema sowohl generell beleuchten (Literatur sichten), als auch im Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern einer Kommune Lösungsansätze erarbeiten und überlegen, wie man diese in der Praxis umsetzt. Denkbar wäre auch Umfragen in der Stadt und im näheren Umfeld durchzuführen.
Anna Straubinger studierte Verkehrswirtschaft mit den Schwerpunkten Verkehrspolitik und Raumwirtschaft an der TU Dresden. Von 2017 bis 2022 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Luftfahrtforschungsinstituts Bauhaus Luftfahrt tätig. Währenddessen promovierte sie als externe Doktorandin an der VU Amsterdam zum Thema Passagierdrohnen. Aktuell ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Umwelt-und Klimaökonomik des ZEW und beschäftigt sich mit Fragestellungen rund um nachhaltige Mobilität.
Tim Kalmey studierte im Bachelor Philosophy & Economics an der Universität Bayreuth und erwarb seinen Masterabschluss in Development Economics an der Universität Göttingen mit einem Schwerpunkt auf quantitative Methoden und Umweltökonomik. In seiner Masterarbeit untersuchte er die Auswirkungen von Ungleichheit und Umverteilungsmaßnahmen auf die Umwelt insbesondere Biodiversität. Seit März 2023 ist er als Wissenschaftler am ZEW im Forschungsbereich „Umwelt- und Klimaökonomik“ tätig.